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Jede der linguistischen Teildisziplinen bemüht sich, im Rahmen ihrer Forschung zu bestmöglichen Ergebnissen zu kommen. Dies zeigt sich sowohl im theoretischen Bereich, in dem bis dahin ungelöste Fragen beantwortet werden, als auch in der Praxis, die auf der Theorie beruht. Das Ziel bestmöglicher Ergebnisse verfolgen auch die sprachwissenschaftlichen Disziplinen Lexikographie und Wörterbuchforschung, deren Weiterentwicklung von der breiten Öffentlichkeit besonders positiv bewertet wird.
In den großen Linien ist die Geschichte, die Christopher Brooks erzählt, bekannt. Es sind die Details, das Hinabtauchen in unzählige bislang unberücksichtigte Manuskripte und damit vor allem die Berücksichtigung zahlreicher Akteure in den Grafschaften, Städten und selbst Dörfern, die Reiz, Wert und besonderes Schwergewicht seiner Darstellung ausmachen – und ihm eine erstaunliche Pointe der Argumentation ermöglichen. ...
Von 9.–13. November 2009 kamen die 141 Vertragsstaaten der Anti-Korruptionskonvention der Vereinten Nationen in Doha (Katar) zusammen und nahmen die wichtigste Resolution seit Inkrafttreten der Konvention an. In Zukunft wird die Umsetzung der Konvention in jedem Vertragsstaat von jeweils zwei anderen Vertragsstaaten überprüft, die einen Bericht mit Empfehlungen abgeben. Dies soll nicht nur die Umsetzung des ersten globalen Abkommens gegen Korruption garantieren, sondern auch den internationalen Dialog und die Leistung technischer Hilfe fördern. Viele Delegierte wiesen darauf hin, dass Bestechung nur im Zusammenwirken von aktivem und passivem Part möglich sei und dass Korruption in ihren vielfältigen Formen nur in der geteilten Verantwortung von Industrie- und Entwicklungsländern effektiv bekämpft werden könne. Dies entspricht dem Geist der Konvention, die die internationale Zusammenarbeit erleichtert und durch umfassende Bestimmungen über die Strafbarkeit unter anderem von Bestechung gleiche Bedingungen unter den Staaten schafft. ...
Rezension zu Elke Mehnert (Hg.): Russische Ansichten - Ansichten von Russland. Festschrift für Hugo Dyserinck. Frankfurt a.M., Berlin, Bern u.a. (Peter Lang) 2007. (= Studien zur Reiseliteratur- und Imagologieforschung. Hg. v. Elke Mehnert u. Uwe Hentschel, Bd. 7). 219 S.
Die Herausgeberin der hier anzuzeigenden Festschrift für Hugo Dyserinck, die Chemnitzer Komparatistin Elke Mehnert, hat sechzehn Beiträge versammelt, die aus verschiedenen Perspektiven und an höchst unterschiedlichen Gegenständen das Bild Russlands in diversen europäischen Nationalliteraturen thematisieren, aber auch die russische Wahrnehmung Deutschlands und Europas untersuchen.
Die Verbindung von Chaostheorie und Literaturwissenschaft mag für "Nicht-Eingeweihte" eine unverständliche Vereinigung zweier unverwandter Wissensbereiche oder höchstens ein Kuriosum sein. Für die an diesem Thema Interessierten handelt es sich aber um eine fast zwanzigjährige Debatte, die ihren Ausgang mit dem Buch Chaos Bound. Orderly Disorder in Contemporary Literature and Science (1990) von N. Katherine Hayles nimmt. Während dieser Zeit gab es Stimmen für und gegen Übernahme und Nutzung dieser Theorie in der Literaturwissenschaft. Der Band Chaosforschung in der Literaturwissenschaft, herausgegeben von Roman Mikuláš und Karin Wozonig, setzt sich zum Ziel, die Fruchtbarkeit der Chaosforschung in der Literaturwissenschaft kritisch zu überprüfen. Hier sind Beiträge einer Konferenz versammelt, die im Januar 2009 in Bratislava stattgefunden und Vertreter(innen) mehrerer Philologien, der vergleichenden Literaturwissenschaft und der Wissenschaftstheorie aus Deutschland, Österreich und der Slowakei zusammengebracht hat. Unter den Konferenzteilnehmer(inne)n und zugleich Beiträger(inne)n zu dem Band befinden sich einige Wissenschaftler(innen), die für deutschsprachige Diskussion über die chaostheoretisch orientierte Literaturwissenschaft wortführend geworden sind.
The 900th anniversary of the death of Emperor Henry IV (7 August 2006) occasioned several special colloquia (in Cologne, Speyer, Goslar) and publications in celebration of the so-called "Year of the Salians" . While several scholarly publications and exhibits also appeared with specific focus on Henry IV himself, the present volume contains the papers given at a colloquium held at the University of Cologne (26–30 September 2006), which accordingly focused on the Salian dynasty’s history in the lower Rhine region. Prof. Dr. Tilman Struve (emeritus professor at the University of Cologne), who has spent much of his career studying the Salian house during the Investiture Struggle, lends his considerable expertise to framing this collection of disparate essays. ...
Die vormoderne "gute Policey" theoretisch zu durchdringen, die Vielfalt ihrer Normen zu systematisieren und die Policeypraxis zu analysieren – damit hatte bereits die vormoderne Policeywissenschaft Schwierigkeiten. Die neuere "Policeyforschung" hat dann auch meist exemplarische Fallstudien bevorzugt und einzelne Städte, Territorien und Regelungsbereiche untersucht oder die Policeydiskurse unter spezifischen Fragestellungen analysiert. Andrea Iseli will dagegen einen kompakten Überblick – "handbuchartig" (Umschlagtext) – über die gute Policey im vormodernen Europa geben. ...
Rezensionen zu: Evolution : die Theorie eines selbstverständlichen Prozesses / D. Stefan Peters. Basilisken-Presse, Rangsdorf, 2010. ISBN 978-3-941365-07-0, 103 Seiten. 18 Euro Paleogene Fossil Birds / Gerald Mayr. Springer Verlag, Berlin [u.a.], 2009. ISBN 978-3-540-89627-2, 275 Seiten. 119,95 Euro
Renate Stauf legt in der Reihe Klassikerlektüren des Erich Schmidt-Verlags eine Einführung in das Werk des "unbequemen Klassikers" Heinrich Heine vor, die den Anspruch hat, einerseits einen Überblick zu geben und eine Orientierungshilfe für Erstleser zu sein, andererseits bereits einen tiefer gehenden Blick auf Werk, Schaffen und Person Heines zu werfen, um diesen in Form eines Wieder- und Neu-Lesens kritisch zu begegnen. Auf die Problematik der 'boomenden Heine-Forschung' und die dabei entstehende Gefahr der "Verharmlosung" eines ganz und gar nicht harmlosen Dichters, der sich jedes Vorhaben, Heines Werk in seiner Aktualität, Komplexität und Widersprüchlichkeit zusammenfassend darzustellen, ausgesetzt sieht, weist die Autorin ausdrücklich hin. Sie will keinen geglätteten Überblick eines Dichters geben, sondern Heine und sein Werk mit allen Ecken und Kanten vorstellen und so "das Bewusstsein für die 'Wunde Heine' (Adorno) wach" halten.
Stauf zeigt die verschiedenen Facetten in Werk und Persönlichkeit Heines und seine im Laufe des Lebens wechselnden Ansichten bezüglich Politik, Religion und Gesellschaft anschaulich auf und verdeutlicht so die für ihn typische Einheit des Unvereinbaren, die ihm oftmals den Vorwurf fehlenden Charakters eingebracht hat und doch eher als Zeichen von lebenslanger Selbsttreue gedeutet werden sollte. Ebenso macht sie aber auch die über die Jahre hinweg gleich bleibenden Leitbegriffe (Revolution, Emanzipation, Freiheit, Kunst) als Fixpunkte von Heines Denken kenntlich. Der Aufbau des Buches orientiert sich an thematischen Aspekten, wobei der rote Faden der "poetischen Zeitgenossenschaft" niemals verloren geht.
This study explores the development of the concept of administratio between the early Merovingian period and the late ninth century. The author’s thesis is that administration lost its original connotation of authority delegated by and exercised on behalf of the state, and that this signals the loss of an abstract awareness of the commonwealth in the early medieval period. In the fifth century the idea of administratio as public powers derived from a higher authority was still in place, but soon thereafter this conception vanished (p. 2–3). Yet when in 814 Louis the Pious became emperor, the original meaning of administratio seemed to get a revival – or, should one say, a new lease of life? Hardly, for only in Italy and Aquitaine was there any awareness left of public service as an abstract concept (p. 7–37). North of the Alps, those in charge did not understand such abstract concepts referring to "Staatlichkeit", as is shown by the fact that the authority of the Carolingian mayors of the palace was never called administratio, even though, in the original meaning of the word, the mayoral office was a clear case of delegated power (p. 16–18). ...
Rezension zu Andrea Hübener, Jörg Paulus u. Renate Stauf (Hg.): Umstrittene Postmoderne. Lektüren. Heidelberg (Winter) 2010. 396 S.
Die "Lektüren" des vorliegenden Sammelbandes - es handelt sich dabei um die Beiträge zur Ringvorlesung "Postmoderne und literarische Gegenwart" an der Technischen Universität Braunschweig 2005/2006 - positionieren sich auf jener Seite der Postmoderne, die sich als hyperreflexive Fortsetzung des kritischen Programms der Moderne begreift und dementsprechend auch der Literatur nicht nur einen Unterhaltungs-, sondern auch einen Erkenntniswert zuschreibt.
Rezension zu: E. T. A. Hoffmann, A janela da esquina de meu primo. Tradução: Maria Aparecida Barbosa, Ilustrações: Daniela Bueno, Posfácio: Marcus Mazzari. São Paulo, Cosac Naify, 2010