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Stanley Kubricks Motive
(2005)
Der folgende Beitrag untersucht einige grundlegende visuelle Motive und Strategien, die insbesondere in dem Film „A Clockwork Orange“ von Stanley Kubrick zu beobachten sind, aber dessen filmisches Werk insgesamt charakterisieren und auszeichnen, z.B. das Motiv des Blicks, der Maskierung, das Doppelgänger-Motiv und die Darstellung von Bürokratie.
Batman Begins
(2005)
Mythos – Narrative Überlieferung aus einer vorschriftlichen Epoche; auch: Form eines vorrationalen Weltverständnisses. [...] In der fortlaufenden Tradierung und Rezeption entstehen zahlreiche Varianten, die unterschiedliche diskursive Funktionen erfüllen. (Reallexikon Literaturwissenschaft) It’s not what I’m within. It’s what I do that defines me. (Batman, Comic-Held)
Friedrich Chrysander gab 1881, nachdem Mozarts Mitridate erstmals im Rahmen der AMA publiziert worden war, in der Allgemeinen musikalischen Zeitung folgende, zwischen Lob und Tadel schwankende, Einschätzung: mit dieser Oper des Jünglings träte bei Mozart »als erste und unbewusst gesetzgeberische Macht das hervor, was er schon damals als fest ausgebildete Musik in sich trug und lenkte seine Hand im Guten wie im Schlimmen. So stand der Knabe Mozart bereits selbständig da, bevor er noch die Fähigkeit erlangt hatte, die italienische Oper, wie sie war, wirklich nachahmen zu können.« Ich will versuchen aufzuzeigen, welche Art von »fest ausgebildeter Musik« der Knabe Mozart schon vor der Komposition des Mitridate in sich trug, worin seine »Selbständigkeit« gegenüber den italienischen Opernkomponisten seiner Zeit bestand und wie er sie, prozessual lernend, erwarb. Natürlich muß diese Analyse viel früher ansetzen als bei Mitridate selbst, daher mein Zurückgehen auf die Anfänge in Mozarts Opernkomposition (den ersten Teil des szenischen Oratoriums Die Schuldigkeit des ersten Gebots, das lateinische Intermedium Apollo et Hyacinthus und die Operette Bastien und Bastienne). Ich hoffe, damit eine Anregung für Analysen jenseits der bisherigen Konditionierungen der Forschung zu geben.
Otto Peter : Wilhelm Tell
(2005)
Diese Serie zu Schillers „Wilhelm Tell“ gehört der Popularkultur an. Die Kompositionen wirken wie „stills“ eines alten Heimatfilms: Zwischen bewegten Gruppenszenen vor wechselnder Bergkulisse sind teils statuarische, teils pathetisch wirkende Auftritte mit wenigen Darstellern eingestreut. Auch die Mischung aus historischen und zeitgenössischen Kostümen und Charakteren unterstützt diesen Eindruck. Die Farbdrucke sind wohl in den 30er Jahren entstanden; der Künstler konnte nicht eruiert werden.
Unter den äußerst zahlreichen Illustrationen zu Schillers „Glocke“ ist Hans Kaufmanns Illustrationsfolge durchaus eigenständig. Durch ihre Skizzenhaftigkeit und ihre zarten Aquarelltöne erhalten die Staffagefiguren Bewegung, was durch lebhafte Gestik und Körpersprache noch unterstrichen wird. Ausschmückende Erzählfreude, eine stets wechselnde Stadtkulisse wie auch der Wandel der Tageszeiten locken zum genauen Schauen.
Friedrich (Fred) Kaskeline, geb. 1863 in Prag, war Schüler der Akademie in Wien unter dem Historien- und Porträtmaler Christian Griepenkerl. Er arbeitete als Illustrator des humoristisch-satirischen Wiener Arbeiterblattes "Glühlichter" (1889/90-1915) und war in Berlin Repräsentant und Spezialzeichner der illustrierten Journale "The Graphic" und "The Daily Graphic" (London). Im Ersten Weltkrieg schuf er Propagandagraphik, in den 20er Jahren stammen von ihm zahlreiche, sehr unterschiedliche Postkarten: modische, teils witzige, teils frivole Künstlerpostkarten, die auch in England Erfolg hatten, sowie Silhouetten mit diversen Themen (z.B. "Mein schönes Fräulein, darf ich's wagen?"). Aus dieser Schaffenszeit stammen wohl auch die Faust-Illustrationen.
Die Faust-Illustrationen erschienen 1828 mit der französischen Übersetzung von Albert Stapfer. Im November 1829 zeigte Eckermann Goethe zwei Skizzen dieser Lithographien: Faust und Mephisto auf den Sturmpferden und die Trinkszene in Auerbachs Keller. „Goethe war von Delacroix’ ungestümem Strich mehr beeindruckt als begeistert, blieb aber durchaus verbindlich: Der Zeichner sei >ein großes Talent<, sagte er zu Eckermann, „das gerade am >Faust< die rechte Nahrung gefunden hat. Die Franzosen tadeln an ihm seine Wildheit, allein hier kommt sie ihm recht zu statten.<“ (Die Gazette, Nr.17, September 1999)
Andreas Müller (1831-1901) ist ein Schüler von W. Kaulbach und M. Schwind, er lehrte als Professor für kirchliche Kunst an der Münchner Akademie und war als Historienmaler und Zeichner für den Holzschnitt tätig. Der in der Tradition der Münchner Spätromantik stehende Zyklus zeigt detailgenaue, dichte Kompositionen, deren Erzählfreudigkeit anspricht. Mit dieser Serie liegt die vierte Folge von Illustrationen zu Schillers „Glocke“ vor. Vergleiche lassen sich ziehen mit Hans Kaufmann, Alexander von Liezen Mayer und Ludwig Richter.
Johann Christian Ruhls Umrißradierungen zu Bürgers Ballade „Lenore“ (1773) stehen in der Tradition der klassizistischen linearen Illustrationskunst (Flaxman). Die 12 Blätter setzen die Schauerballade mit all ihrer Leidenschaft adäquat um. Diese Geschichte – sagt A. W. Schlegel über „Lenore“ – „welche die getäuschten Hoffnungen und die vergebliche Empörung eines menschlichen Herzens, die alle Schauer eines verzweiflungsvollen Todes in wenigen leichtfasslichen Zügen und lebendig vorüberfliehenden Bildern entfaltet, ist ohne conventionelles Beiwerk.“ Als Regieanweisung zur rechten Lektüre rät Bürger einem Freund: Wenn Sie die Ballade „vorlesen, so borgen Sie einen Todtenkopf von einem Mediciner, setzen solchen bei einer trüben Lampe, und dann lesen Sie“.
Die "Krise der Kunst" im 18. Jahrhundert und die zukunftsweisenden Potentiale, die sie hervortreibt, sind ein wichtiges Thema der Forschung geworden. Der Verlust ikonographischer Selbstverständlichkeiten, der zunehmende Zweifel an der überkommenen Gegenstandshierarchie lassen die Kunst zum Medium der Selbstreflexion werden. Mehrdeutigkeit, Unbestimmtheit und der komplementäre Appell an den Betrachter, die entstehenden Leerstellen durch Aktivierung der Affekte und des Intellekts zu füllen, gelten als Signaturen dieser Epoche der Bilder. Dem entspricht in der Literaturgeschichte und den Wissenschaften, die sich mit ihr befassen, eine Modifikation des Begriffs von Aufklärung. Nicht mehr nur das Erhellende der Vernunft und der Fortschritt, den sie bewirken mag, sind wichtig, sondern ebenso ihre Schatten- und Nachtseiten. Das Nachdenklichwerden der Aufklärung über sich selbst, ihre Komplexität mithin tritt ins Blickfeld. Und damit ergibt sich auch ein modifiziertes Verständnis von Moderne: Nicht mehr, wie noch in der "Querelle des anciens et des modernes" seit dem 17. Jahrhundert, die Überlegenheit gegenüber dem Alten und der Glaube der Kontinuität der Entwicklung zum Höheren hin definiert sie; vielmehr werden das Denken und die Gestaltung des Vorläufigen, des Relativen des Eigenen, des Vorübergehenden, auch des Neuen, konstitutiv — die fraglichen, oft bloß übernommenen und daher immer wieder neu aufgegebene Selbstdeutungen werden zur Dauerreflexion. Auch die Diskontinuitäten, Brüche, Widersprüche und Ungewißheiten der Lebenswelt wollen greifbar gemacht werden. Dies bedingt eine Erosion des Objektiven, fraglos Vorgegebenen der Gegenstandswelt und der Selbstverständlichkeit ihrer mimetischen und idealisierenden Wiedergabe. Eine Wendung ins Subjekt, sei es transzendental-erkenntnistheoretisch, sei es ästhetisierend-sentimentalisch ist die Folge.
Aus der Perspektive einer Geschichte der Streitkultur ist die literaturpolitische Situation der späten 1790er Jahre von einer grundlegenden Opposition bestimmt. Demzufolge läßt sich diese Situation als epochale Gleichzeitigkeit, als Nebeneinander von ‘Weimarer Klassik’ und ‘Jenaer (Früh-) Romantik’ beschreiben. Das Ende einer produktiven Zusammenarbeit zwischen Schiller und vor allem Friedrich Schlegel nach 1796 konstituiert Parteien, die jede Übereinkunft verweigern (beispielsweise wird auf beiden Seiten ausgiebig übereinander ‘gelacht’) und deren hauptsächlich polemische Selbstverständigung und Programmatik schließlich von einer auf kategoriale Vereinfachungen angewiesenen Literaturgeschichtsschreibung kanonisiert wird.
In neueren Darstellungen zum Vulkanismus ist zu lesen, William Hamilton sei der erste gewesen, der erkannt habe, dass „nur durch eine umfangreiche, systematische und nach wissenschaftlichen Prinzipien am Vulkan vorgenommene Datenaufnahme Aussagen über das Erdinnere“ zu machen seien. Hamilton, damals englischer Gesandter am Hof von Neapel und einer breiteren Öffentlichkeit eigentlich nur noch als Anhängsel seiner Gattin Emma, der Geliebten des englischen Admirals Nelson, bekannt, galt damals als vulkanologischer Experte, mit dem übrigens auch Goethe während seiner Italienreise mehrmals zusammengetroffen ist. Ohne seine Leistungen schmälern zu wollen, muss die Verbindung von Beobachtung und logischer Schlussfolgerung als methodisches Vorgehen einem anderen Forscher als Verdienst zugerechnet werden: Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Die Novität seiner Erkenntnismethode wird vor dem Hintergrund der Geschichte der Vulkanologie plausibel.
Worin besteht die Aufgabe einer künftigen Hypernarratologie, so könnte man programmatisch fragen und – ebenso programmatisch – darauf antworten: Die Aufgabe einer künftigen Hypernarratologie besteht darin, den Zusammenhang zwischen den spezifisch hypertextuellen und den allgemeinen semantischen Strukturen einer Hyperfiction zu untersuchen. Doch was heißt das? Durch welche Strukturmerkmale zeichnet sich ein Hypertext, zumal ein poetischer, aus? Ich möchte versuchen, diese Frage in zwei Schritten zu beantworten: In einem ersten Schritt werde ich mich der Frage theoretisch nähern, wobei die Begrenztheit der bisherigen Herangehensweisen zu Tage treten wird. In einem zweiten Schritt werde ich die Frage nach den Strukturmerkmalen narrativer Hypertexte im Rahmen der ›Analysepraxis‹ aufwerfen, wenn es um eine Deutung von Berkenhegers Hilfe! geht.
This paper discusses constructions like “We’ll have two beers and a coffee.” that are typically used for beverage orders in restaurant contexts. We compare the behaviour of nouns in these constructions in three Germanic languages, English, Icelandic, and German, and take a closer look at the correlation of the morpho-syntactic and semantic-conceptual changes involved here. We show that even within such a closely related linguistic sample, one finds three different grammatical options for the expression of the same conceptual transition. Our findings suggest an analysis of coercion as a genuinely semantic phenomenon, a phenomenon that is located on a level of semantic representations that serves as an interface between the conceptual and the grammatical system and takes into account inter- and intralinguistic variations.
Accusations are a very frequent type of speech act both in everyday life and in formal controversies, and answering accusations is a sophisticated type of linguistic practice well worth analysing from a pragmatic point of view. In my paper I shall first describe some basic properties of accusations and characteristic types of reactions to accusations, i. e. denying the alleged fact, making excuses, and giving justifications. I then go on to describe some fundamental functions of accusations in controversies. Using the basic patterns of accusations and reactions to accusations as an object of comparison, I then analyse some relevant exchanges from historical controversies (l6th to 18th century), among them famous polemical interactions like the Hobbes-Bramhall controversy, but also less well-known debates from the fields of medicine and theology. The present paper is both a contribution to the theory of controversy and to the pragmatic history of controversies. Keywords: historical pragmatics, theory of controversy, ad hominem moves, dynamics of controversy
Das sogenannte Kunstgespräch, nimmt in Büchners "Lenz" insofern eine Sonderstellung ein, daß Büchner es nicht einer seiner Quellen entnommen, sondern fingiert hat. Lenz wird zum Sprachrohr Büchners, das zunächst einmal der Selbstverständigung des Autors dient, ähnlich wie das Theatergespräch zwischen Camille Desmoulins und Danton in Dantons Tod (II,3) und der Brief an die Familie vom 28. Juli 1835.
Recent results of the NA49 collaboration are presented. Transverse mass spectra as well as total multiplicities of identified particles are discussed. The study of their evolution from AGS over SPS to the highest RHIC energy reveals a couple of interesting features. These include a sudden change in the energy dependence of the mt-spectra and of the yields of strange hadrons around 30A GeV. Additionally, new results on particle production at high-pt for Pb+Pb collsions at 158A GeV, as well as on the v2 of L, are discussed.