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Erinnerungsorte
(2014)
Immatrikulationsfeiern gehörten zum festen Ritual der universitären Kultur, bis in den 1960er Jahren bewusst mit dieser Tradition gebrochen wurde. Heute werden die Studierenden an der Goethe-Universität beim "unistart" begrüßt. Ist diese Veranstaltung ein Brückenschlag zwischen Gegenwart und alten Zeiten oder eher ein Spiegel des sich wandelnden universitären Selbstverständnisses?
Kollektives und kulturelles Erinnern : Erinnerungskulturen leben von der Dynamik der Gegenwart
(2014)
Keine Gemeinschaft kommt ohne kollektive Erinnerungen aus, dazu gehören Gedenkfeiern und Denkmäler ebenso wie Mythen und Rituale oder die Identifikation mit großen Ereignissen oder Persönlichkeiten. Erinnern ist nicht nur identitätsstiftend, es bedeutet auch, sich vergangene Erlebnisse zu vergegenwärtigen – oder wie Marcel Proust es ausdrückt: "Erst im Gedächtnis formt sich die Wirklichkeit." Wenn die Erinnerungskultur ihre Dynamik aus der Aktualität verliert, ist sie tot.
»Königliche Universität zu Frankfurt a. M.« – mit diesem Namen konnten sich auch die Frankfurter Stifter arrangieren, formalrechtlich hätte Wilhelm II. den Vortritt gehabt. Goethe, natürlich immer fester Bestandteil des philologischen
Bildungskanons, rückte der Universität verhalten näher: zunächst mit seinem Relief über dem historischen Haupteingang, bis es zu seinem 100. Todestag 1932 an der Zeit schien, die Universität nach dem Dichterfürsten zu benennen.
Das Verhältnis zwischen den Frankfurtern und ihrer Universität ist ein wechselvolles: gestiftet und großzügig unterstützt von Bürgern und Stadtpolitikern, gepflegt in den harten Jahren der Inflation, gleichgeschaltet und wissenschaftlich ausgehungert während des Nationalsozialismus, entfremdet und abgelehnt nach der Studentenrevolte in den 1960er und 1970er Jahren, wiederentdeckt ab den 1980er Jahren, geschätzt und gefördert seit der (Rück-)Verwandlung in eine Stiftungsuniversität (2008).
Wie nehmen Sie die Goethe-Universität heute in Zeiten des stärkeren nationalen und internationalen Wettbewerbs der Hochschulen wahr?
Was war rückblickend die wichtigste Veränderung, die Sie während Ihrer Amtszeit initiieren konnten?
Wenn Sie Ihre Zeit als Präsident noch einmal Revue passieren lassen, welche Episode lässt Sie heute noch schmunzeln?
Sie hätten die Chance, 2015 nochmal als Präsident anzutreten, welche Impulse würden Sie dann setzen wollen?
Was wünschen Sie der Goethe-Universität für die nächsten 50 Jahre?
Eine weltoffene, tolerante und liberale Intellektualität prägt die Frankfurter Universität – abgesehen von dem dunklen Kapitel während des Nationalsozialismus – seit ihrer Gründung 1914. Gegründet und gestiftet von wohlhabenden und engagierten Bürgern der Stadt, war sie von Beginn an etwas Besonderes in der deutschen Universitätslandschaft.
Examining event-related potential (ERP) correlates of decision bias in recognition memory judgments
(2014)
Memory judgments can be based on accurate memory information or on decision bias (the tendency to report that an event is part of episodic memory when one is in fact unsure). Event related potentials (ERP) correlates are important research tools for elucidating the dynamics underlying memory judgments but so far have been established only for investigations of accurate old/new discrimination. To identify the ERP correlates of bias, and observe how these interact with ERP correlates of memory, we conducted three experiments that manipulated decision bias within participants via instructions during recognition memory tests while their ERPs were recorded. In Experiment 1, the bias manipulation was performed between blocks of trials (automatized bias) and compared to trial-by-trial shifts of bias in accord with an external cue (flexibly controlled bias). In Experiment 2, the bias manipulation was performed at two different levels of accurate old/new discrimination as the memory strength of old (studied) items was varied. In Experiment 3, the bias manipulation was added to another, bottom-up driven manipulation of bias induced via familiarity. In the first two Experiments, and in the low familiarity condition of Experiment 3, we found evidence of an early frontocentral ERP component at 320 ms poststimulus (the FN320) that was sensitive to the manipulation of bias via instruction, with more negative amplitudes indexing more liberal bias. By contrast, later during the trial (500–700 ms poststimulus), bias effects interacted with old/new effects across all three experiments. Results suggest that the decision criterion is typically activated early during recognition memory trials, and is integrated with retrieved memory signals and task-specific processing demands later during the trial. More generally, the findings demonstrate how ERPs can help to specify the dynamics of recognition memory processes under top-down and bottom-up controlled retrieval conditions.