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We use minutes from 17,000 financial advisory sessions and corresponding client portfolio data to study how active client involvement affects advisor recommendations and portfolio outcomes. We find that advisors confronted with acquiescent clients stick to their standards and recommend expensive but well diversified mutual fund portfolios. However, if clients take an active role in the meetings, advisors deviate markedly from their standards, resulting in poorer portfolio diversification and lower Sharpe ratios. Our findings that advisors cater to client requests parallel the phenomenon of doctors prescribing antibiotics to insistent patients even if inappropriate, and imply that pandering diminishes the quality of advice.
Andreas Hackethal: Better than a pension guarantee would be to allow citizens finally more insights.
Dieser Text fasst eine Studie zusammen, die für das Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verfasst wurde und sich mit dem Kundennutzen von Anlageberatung auseinandersetzt. Das erhebliche Potenzial von interessenskongruenter Anlageberatung wird aufgezeigt und die aktuell geringe Leistungstransparenz im Markt kritisiert. Es wird empfohlen, ein standardisiertes Vokabular für Depotrisiken einzuführen und den Zugang aller Anleger zu leicht verständlichen und vergleichbaren Informationen zu historischem Depotrisiko und historischer Deporendite sicherzustellen. Die Studie fokussiert auf Wertpapierberatung und damit zuvorderst auf jene Teilmenge von Verbrauchern, die über Anlagevermögen verfügen. Die Grundideen zu Leistungstransparenz und standardisiertem Risikovokabular lassen sich jedoch auch z.B. auf den Alterssicherungsmarkt übertragen.
Vielfältige Einschnitte im Rentensystem haben die Bedeutung der privaten Altersvorsorge in den vergangenen Jahren massiv erhöht. Neben Immobilienbesitz, Lebensversicherungen und staatlich geförderten Programmen zur privaten Vorsorge hat sich inzwischen auch die eigenverantwortliche Altersvorsorge mit Wertpapierdepots etabliert, so dass die Anzahl privater Depots in den letzten 25 Jahren von 8,0 auf 27,9 Millionen gestiegen ist. Vor diesem Hintergrund ist die Frage von zentraler Bedeutung, wie gut Anleger ihr Geld investieren.
Cryptocurrencies have received growing attention from individuals, the media, and regulators. However, little is known about the investors whom these financial instruments attract. Using administrative data, we describe the investment behavior of individuals who invest in cryptocurrencies with structured retail products. We find that cryptocurrency investors are active traders, prone to investment biases, and hold risky portfolios. In line with attention effects and anticipatory utility, we find that the average cryptocurrency investor substantially increases log-in and trading activity after his or her first cryptocurrency purchase. Our results document which investors are more likely to adopt new financial products and help inform regulators about investors' vulnerability to cryptocurrency investments.
Manipulative communications touting stocks are common in capital markets around the world. Although the price distortions created by so-called “pump-and-dump” schemes are well known, little is known about the investors in these frauds. By examining 421 “pump-and-dump” schemes between 2002 and 2015 and a proprietary set of trading records for over 110,000 individual investors from a major German bank, we provide evidence on the participation rate, magnitude of the investments, losses, and the characteristics of the individuals who invest in such schemes. Our evidence suggests that participation is quite common and involves sizable losses, with nearly 6% of active investors participating in at least one “pump-and-dump” and an average loss of nearly 30%. Moreover, we identify several distinct types of investors, some of which should not be viewed as falling prey to these frauds. We also show that portfolio composition and past trading behavior can better explain participation in touted stocks than demographics. Our analysis offers insights into the challenges associated with designing effective investor protection against market manipulation.
Am 6. Februar 2013 hat die Bundesregierung den "Entwurf eines Gesetzes zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen” veröffentlicht. Artikel 2 des Gesetzesentwurfs sieht vor bei systemrelevanten Finanzinstitutionen das Einlagen- und Kreditgeschäft vom Handelsgeschäft abzutrennen. Die Zielsetzung des Gesetzentwurfs, Kapitalkosten wieder in direkte Abhängigkeit des Risikos von Geschäftsfeldern zu setzen und eine Abwicklung zu erleichtern, die ohne den Einsatz von Steuermitteln gelingen kann, ist begrüßenswert. In seiner derzeitigen Ausgestaltung läuft der Gesetzesentwurf jedoch Gefahr, zwar symbolträchtig zu sein, aber in der Zielerreichung hinsichtlich Stabilität des Finanzmarktes und Schutz von Einlegern und Steuerzahlern hinter den Erwartungen zurückzubleiben.
Angesichts des kürzlich von der Bundesregierung verabschiedeten Konjunkturpakets, stellen sich die Autoren des Policy Letters die Frage, ob und inwieweit die angekündigte Mehrwertsteuersenkung sowie der Kinderbonus zur substantiellen Ankurbelung des Binnenkonsums führt. Aus den für das Haushaltskrisenbarometer erhobenen Daten zu Einkommensänderungen sowie Einkommens- und Kündigungserwartungen, können die Ökonomen keine zu erwartende Schwächung der Binnennachfrage ableiten. Der überwiegende Teil der deutschen Wohnbevölkerung scheint kurzfristig nicht davon auszugehen, finanzielle Einbußen aufgrund der Pandemie zu erleiden. Die Erwartungen hinsichtlich der künftigen Einkommensentwicklung haben sich gar über die letzten vier Umfragewellen graduell verbessert. Ferner kann dargelegt werden, dass weder die Konsum- noch die Sparneigung durch die Corona-Krise zum gegenwärtigen Zeitpunkt langfristig stark beeinflusst wird. So geben derzeit lediglich 10 Prozent der Befragten an, größere Anschaffungen angesichts der Pandemie vollständig gestrichen zu haben. Anfang April 2020 lag dieser Wert noch bei 16 Prozent. Die Befragten berichteten in 71 Prozent der Fälle ihre Konsumpläne und in 78 Prozent der Fälle ihre Sparverhalten nicht geändert zu haben. Im Lichte dieser Ergebnisse lassen sich Maßnahmen, die auf eine unspezifische Stimulierung der Binnennachfrage abzielen, nicht substantiell begründen und rechtfertigen.
Financial literacy affects wealth accumulation, and pension planning plays a key role in this relationship. In a large field experiment, we employ a digital pension aggregation tool to confront a treatment group with a simplified overview of their current pension claims across all pillars of the pension system. We combine survey and administrative bank data to measure the effects on actual saving behavior. Access to the tool decreases pension uncertainty for treated individuals. Average savings increase - especially for the financially less literate. We conclude that simplification of pension information can potentially reduce disparities in pension planning and savings behavior.
We study the redistributive effects of inflation combining administrative bank data with an information provision experiment during an episode of historic inflation. On average, households are well-informed about prevailing inflation and are concerned about its impact on their wealth; yet, while many households know about inflation eroding nominal assets, most are unaware of nominal-debt erosion. Once they receive information on the debt-erosion channel, households update upwards their beliefs about nominal debt and their own real net wealth. These changes in beliefs causally affect actual consumption and hypothetical debt decisions. Our findings suggest that real wealth mediates the sensitivity of consumption to inflation once households are aware of the wealth effects of inflation.
Zum ersten Mal wurde in Deutschland eine groß angelegte wissenschaftliche Studie zur Machbarkeit und zum Nutzen einer säulenübergreifenden Renteninformationsplattform durchgeführt, unter realen Bedingungen und mit mehreren tausend Teilnehmern. Die beiden zentralen Ergebnisse sind, dass ein elektronisches Rentencockpit auch in Deutschland technisch machbar ist und beträchtlichen individuellen Zusatznutzen für die Bürgerinnen und Bürger stiften würde. Die Langfristanalysen der Pilotstudie zeigen, dass selbst die einmalige Schaffung von Rententransparenz für viele Teilnehmer Anlass genug ist, ihren Rentenplan zu überdenken und sich aktiv mit ihrer Altersvorsorge auseinanderzusetzen und ihr Verhalten zu ändern. Teilnehmer mit Zugang zu einem elektronischen Rentencockpit fühlen sich nach der Studie deutlich besser informiert und neigen dazu ihr Sparverhalten stärker anzupassen als Personen ohne Zugang. Die außerordentlich hohe Bereitschaft zur Teilnahme und die Antworten in den Online-Befragungen sind zudem Beleg für den großen Bedarf an systemgestützter, individueller Rententransparenz. Soll ein Rentencockpit Verbreitung in Deutschland finden, scheint eine automatisierte, elektronische Bereitstellung von Vertragsdaten von Seiten der Rententräger jedoch unabdingbar, da die eigenständige Suche und teilmanuelle Bereitstellung von Standmitteilungen für die meisten Studienteilnehmer ein großes Hindernis darstellt.
In diesem Beitrag wird ein Vorschlag vorgestellt, wie es trotz langfristiger Niedrigzinsen möglich ist, die vor 18 Jahren eingeführte Riester-Rente so umzugestalten, dass alle Beteiligten davon profitieren. Wird die Mindestauszahlung am Ende der Vertragslaufzeit nur für die Eigenbeiträge, nicht aber für die staatlichen Zulagen garantiert, können deutlich höhere Renditen erzielt werden. Unter dem Strich haben dann nicht nur Privatleute mehr Geld aus ihrer Altersvorsorge, sondern der Staat wird mehr Steuern einnehmen und die Anbieter haben mehr Spielraum für bedarfsgerechte Produktgestaltung.