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Die Blockschutthalden der Nördlichen Frankenalb weisen ein reichhaltiges Inventar an Pflanzengesellschaften auf, das durch sehr dynamische Sukzessionsvorgänge miteinander verbunden ist. Insgesamt 23 Kalkschutt besiedelnde Gesellschaften aus 7 Assoziationen wurden im UG gefunden. Hauptstandortfaktoren sind auf der einen Seite Exposition, Licht- und Temperaturverhältnisse, also das Mikroklima, auf der anderen der Kalkschuttanteil der Böden, Größe und Beweglichkeit der Kalkscherben, also der Konsolidierungsgrad. Zur Charakterisierung der Standortverhältnisse wurden Licht- und Temperaturmessungen durchgeführt und der Skelettanteil der Böden geschätzt. Schattige, luftfeuchte Standorte am Haldenfuß, die zudem häufig kaltluftbeeinflußt sind, bevorzugt das Gymnocarpietum robertiani, das über Sesleria-reiche Entwicklungsstadien mit dem Bromo-Seslerietum allietosum verbunden ist. Eine Übergangsstellung hinsichtlich der Lichtansprüche nimmt das Epilobio-Geranietum homalothecietosum ein, das zwischen Gymnocarpietum und Galeopsietum vermittelt.
Während das Galeopsietum typicum die sonnigsten Stellen der Feinschutthalden besiedelt, bevorzugt die Subassoziation mit Clematis vitalba, in der Literatur häufig als „Schwalbenwurzflur“ bezeichnet, halbschattige Bereiche mit gröberem Schuttmaterial. Bei nachlassender Schuttnachlieferung entwickelt sich aus der reinen Variante des Galeopsietum typicum als Pioniergesellschaft über ein Rhytidium-Zwischenstadium ein Echium-Trockenrasen (Teucrio botryos-Melicetum ciliatae rbytidietosum, Echium-Variante), der schließlich von einer Geranion-Gesellschaft abgelöst wird, nämlich dem hier neu beschriebenen Vincetoxico-Seselietum . Mergelreiche Feinschutthalden besiedelt die Campanula rapunculoides-Subassoziation des Teucrio-Melicetum. Die größten natürlichen Blockschutthalden des Untersuchungsgebietes und gleichzeitig der Frankenalb liegen aufgrund geologischer Besonderheiten am Trauf der Pegnitzalb, wogegen die Gebiete der Wiesent- und Weismainalb vor allem mergelige Feinschutthalden, aber weniger Blockschutthalden aufweisen. Die Blockschutthalden der Nördlichen Frankenalb erfüllen eine wichtige Funktion als Überdauerungsstandorte für Relikte aus der Eis- und der postglazialen Wärmezeit, sowohl für Tier- wie für Pflanzenarten. Da jedoch bei weitem nicht alle Schuttstandorte von Natur aus waldfrei sind, müssen derzeit nach Aufgabe der traditionellen Weidenutzung zum Schutz der lichtliebenden Flora und Fauna vielerorts Landschaftspflegemaßnahmen durchgeführt werden.