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In den zurückliegenden Jahren wurden im Landkreis Wittenberg unter Inanspruchnahme von Fördermitteln des Landes zahlreiche "Pflege- und Entwicklungspläne" für Schutzgebiete erstellt. Diese konnten bisher allerdings nur ausnahmsweise und in bescheidenen Ausschnitten umgesetzt werden. Das heißt, dass ihre Umsetzung, wie vielfach auch anderen Orts üblich, im Rahmen meist zeitlich eng begrenzter, einmaliger und punktuell wirksamer Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen erfolgte.
Gegenstand des nachfolgenden Berichts ist ein ehemaliges militärisches Übungsgelände in der Teucheler Heide, einem Wald- und Offenlandgebiet des Roslau-Wittenberger Vorflämings unmittelbar nördlich des Stadtgebietes von Wittenberg. Der militärische Übungsbetrieb hatte wie in vielen derartigen Gebieten zur Entwaldung und Entstehung von Offenland mit Trockenrasen und anderen Grasfluren bis hin zu größeren vegetationsfreien Flächen geführt. Seit der Auflassung im Jahr 1993 setzte dann eine Wiederbewaldung ein.
Die Teucheler Heide stand bereits seit den 1990er Jahren im besonderen Fokus der Naturschutzverwaltung des Landkreises Wittenberg und des Landes und wird als geplantes Naturschutzgebiet geführt. Dies ist begründet durch die Vorkommen von Trockenrasen in basenreicher Ausbildung und wird unterstrichen durch Nachweise seltener und gefährdeter Arten der Wirbellosenfauna.
In einer durch die untere Naturschutzbehörde veranlassten Gesamtbearbeitung des Gebietes (Halfmann et al. 1997) wurde die Schutzwürdigkeit des Gebietes herausgestellt und der Bedarf hinsichtlich der Pflege und Entwicklung ermittelt. Eine dauerhafte Bewirtschaftung wurde nach Veräußerung der Liegenschaft an einen privaten Eigentümer im Jahr 2002 etabliert. Seitdem werden die Flächen in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde extensiv mit einer Herde aus Aubrac-Rindern beweidet.
Die Auswirkungen der Rinder-Beweidung auf Zustand und Verbreitung der Offenlandflächen wurden im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde im Abstand von einigen Jahren kontrolliert (Darmer 2006, 2010). Über sie soll nachfolgend berichtet werden.