Refine
Year of publication
- 2009 (1)
Document Type
- Article (1)
Language
- German (1)
Has Fulltext
- yes (1)
Is part of the Bibliography
- no (1)
Unsere Studie hat am Steinschmätzer die Folgen einer verlängerten
Brutzeit durch zusätzliche Spätbruten für das Zeitmanagement
von Weitstreckenziehern untersucht. Wir fragten,
ob der Zeitverlauf der Mauser verändert wird, ob saisonale
Aktivitäten verschachtelt werden und ob die Geschlechter
unterschiedlich auf spätes Brüten reagieren. Zudem erwarteten
wir eine verminderte Rückkehrrate von Spätbrütern. Die
Ergebnisse zeigen, dass Steinschmätzer beider Geschlechter
ohne Spätbruten kurz nach dem Ausfliegen der Jungen gleichzeitig
mit der Mauser beginnen, während spät brütende Steinschmätzer
den Mauserbeginn verzögern. Die Verzögerung ist
bei den Weibchen (23 Tage) viel ausgeprägter als bei den
Männchen (6 Tage). Infolgedessen überlappten spätbrütende
Männchen häufig Brut und Mauser, während die Weibchen
möglicherweise vor dem Zugbeginn in Zeitdruck gerieten.
Trotz des späten Mauserbeginns wechselten Spätbrüter beider
Geschlechter ihr Gefieder tendenziell um etwa eine Woche
langsamer und konnten somit ihre Verspätung nicht kompensieren.
Obwohl zwei Bruten für den Steinschmätzer sicher
eine höhere Belastung darstellen, zeigten die Rückkehrraten
keine Benachteiligung auf. Unabhängig von Alter, Geschlecht
und Anzahl der Bruten lag die Rate im Populationsmittel bei
23,5 %. Vermutlich ziehen nur Steinschmätzer in ausgezeichneter
körperlicher Verfassung Spätbruten auf und gleichen
die zusätzliche Belastung aus.