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Im Rahmen von Geländeuntersuchungen zur Vegetation der Feuchtwälder des Duisburg-Mülheimer Waldes (westliches Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen) wurden im Frühjahr 2002 an zwei Stellen Vorkommen von Lysichiton americanus entdeckt. Ein älteres, bislang nicht publiziertes Vorkommen aus dem Jahr 1980 konnte bestätigt werden. Lysichiton americanus hat sich hier in naturnahen Quell- und Auwäldern angesiedelt. Eine Gefährdung von der als invasiv eingeschätzten Sippe gegenüber indigenen Taxa wird diskutiert.
Im westlichen Teil des Ballungsraumes Ruhrgebiet hat sich trotz der Flächenansprüche seit der Industrialisierung ein großflächiges Altwaldgebiet mit einer Vielfalt unterschiedlicher naturnaher Waldgesellschaften erhalten. Im Rahmen einer floristisch-vegetationskundlichen Untersuchung dieses „Duisburg-Mülheimer Waldes“ wurden schwerpunktmäßig die Birkenbruch- und Erlenbruchwald-Bestände bearbeitet (FUCHS 2003).
Das Carici elongatae-Alnetum muss als durchweg gestört betrachtet werden, weist aber im Gegensatz zum Birkenbruch ein erstaunlich vollständiges Artenspektrum auf. Deutlich lässt sich ein nährstoffarmer Flügel als Carici elongatae-Alnetum betuletosum pubescentis, ein nährstoffreicher Flügel als C.-Al. iridetosum sowie das C.-Al. cardaminetosum auf quelligem Standort abgrenzen. Das Betuletum pubescentis ist aktuell im Untersuchungsgebiet lediglich als Fragmentgesellschaft vorzufinden.Vor dem Hintergrund der Beeinträchtigungen und Belastungen durch den Ballungsraum werden der Zustand, das Potenzial und die Entwicklungstendenzen der Birken- und Erlenbruchwälder diskutiert. Mit der teilweisen Wiedervernässung und einer gezielten Besucherlenkung wird es für möglich gehalten, den Status quo der Birkenbruchwälder zu stabilisieren und den Zustand der Erlenbruchwälder zu verbessern. Auf diese Weise könnten auf lange Sicht die Birkenbruch- und Erlenbruchwälder für den Ballungsraum Ruhrgebiet erhalten werden.
Auf der Basis von 127 pflanzensoziologischen Aufnahmen aus dem Jahr 2004 werden naturnahe bodensaure Buchenwälder entlang eines Transektes vom Bergischen Land bis ins Niederrheinische Tiefland erfasst und syntaxonomisch gegliedert. Untermauert mit den Ergebnissen bodenökologischer Analysen wird die syntaxonomische Gliederung diskutiert und mit Hilfe multivariater Analyseverfahren auf ihre Aussagekraft hin geprüft. Durch die Untersuchung von Flächen entlang eines Transektes zeigt sich, dass bodensaure Buchenwälder der Tieflagen als eigenständige Assoziation differenzierbar sind. Sie gehören zum Periclymeno-Fagetum, während das Luzulo-Fagetum in der Ilex aquifolium-reichen Ausbildung im Bergischen Land vorherrscht. Daraus ergibt sich als Konsequenz, dass die Tiefland-Buchenwälder in Anbetracht des Fehlens der Charakterart Luzula luzuloides nicht nur als Vikariante eines weiter zu fassenden Luzulo-Fagetum zu verstehen sind.
Asplenium adiantum-nigrum (Aspleniaceae, Pteridophyta) breitet sich seit ca. 20 Jahren von seinem Arealrand im Rheinisch-Westfälischen Mittelgebirge ins Tiefland hinein aus. Die bislang in Nordrhein-Westfalen collin-montan verbreitete Farnart besaß dort bis zum Ende der 1980er Jahre eine stabile Verbreitungsgrenze mit Vorkommen an Felsstandorten des Ruhrtals (südliches Ruhrgebiet). Ausbreitungsgeschichte, Populationsentwicklung, Gesellschaftsanschluss sowie die neuen Wuchsorte werden dargestellt. Insgesamt konnten seit 1990 25 Neufunde, 16 davon im planaren Raum des Niederrheinischen Tieflandes und der Westfälischen Bucht, mit einer Gesamtpopulation von über 580 Individuen verzeichnet werden. Die Ursachen der Arealerweiterung werden anhand von vier Hypothesen und unter Berücksichtigung von Untersuchungsergebnissen aus West- und Nordwesteuropa diskutiert. Eine derzeit häufig diskutierte mögliche Ursache der Arealerweiterung ist die seit Jahren erkennbare Klimaerwärmung, bei der insbesondere die milderen Winter und wärmeren Sommer u.a. zu einer Veränderung der Luftfeuchtigkeit führen. Diese scheidet jedoch im Falle von Asplenium adiatum-nigrum zumindest als monokausale Erklärung aus. Die veränderten klimatischen Faktoren überlagern sich zeitgleich mit einer einhergehenden Luftverbesserung (insbesondere Verringerung der SO2-Immissionen) und höheren Stickstoffimmissionen, welche letztlich die Wuchsbedingungen des Farntaxons insgesamt positiv beeinflussen können. Ein belegbarer Zusammenhang zwischen Ausbreitung des Taxons und den veränderten Klima- sowie Umweltbedingungen ist derzeit allerdings nicht gegeben.
Im Rahmen stadtfloristischer Untersuchungen des Ruhrgebietes wurden in Brunnen- und Kellerlichtschächten Vorkommen von Pteris cretica var. albolineata (Pteridaceae) und Adiantum raddianum (Adiantaceae) nachgewiesen, beide taxonomisch im weiteren Sinne zu verstehen. Die Wuchsorte, Populationsgrößen und Begleitvegetation werden beschrieben, Status und Ausbreitungstendenzen der Taxa diskutiert.