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Biopics der Unterhaltungsmusiker : eine Arbeitsfilmographie : nebst erster bibliographischer Notizen
(2015)
Die hier vorliegende Filmographie sucht die biographischen Filme über Unterhaltungs-Musiker seit 1930 zu versammeln. Aufgenommen wurden ausschließlich Langfilme mit einer Spieldauer von mehr als 60 Minuten. Nur marginal sind auch wenige Pseudo-Biopics und Mockumentaries verzeichnet (einschließlich weniger Filme über die Geschichte von Plattenlabels). Auf eine Differenzierung der Unterhaltungsformen (Musical und Operette, Showbühne und Revuetheater, Country-Music, Chanson, Schlager, Rock- und Popmusik etc.) haben wir angesichts des Nebeneinanders der Gattungen sowie des rasanten historischen Wandels der populären musikalischen Unterhaltungsformen verzichtet. Die Beschreibungen stützen sich zum geringeren Teil auf Autopsie, größeren Teils auf die vorliegenden Beschreibungen in Katalogen, Lexika und biographischen Abrissen, Pressemitteilungen, Kritiken und anderem mehr. Wurden die Filme auch in Deutschland gezeigt, haben wir die deutschen Verleih- bzw. Sendetitel mit aufgeführt. Alle Texte wurden von Katja Bruns, z.T. von Caroline Amann durchgesehen. Vor die Filmographie haben wir die wissenschaftlich bedeutsamen Artikel und Bücher gestellt, die wir haben identifizieren können und die von allgemeinerem Interesse sind. Einige der Filme haben analytische Aufmerksamkeit auf sich gezogen; diese Artikel und Bücher finden sich unter den Einträgen der Filmographie.
Als die Recherchen begannen, die die Filme zu den Themen des Sterbehilfekomplexes erfassen sollten, waren wir auf die Hilfe von Kollegen, Kinomachern, Psychologen und Medienpädagogen angewiesen, weil bislang noch kaum ein zusammenhängender Blick auf die Filme des Komplexes zugänglich geworden ist. Auffallend war uns vom ersten Augenblick an, dass das Feld mit drei Präferenzfilmen im Gedächtnis von vielen verankert ist – The English Patient (1996), Mar adentro und Million Dollar Baby (beide 2004). Sie sind trotz der Fülle anderer Filme offenbar Prototypen des ethischen, politischen und theologischen Konflikts geblieben, die das Thema in größter Verdichtung repräsentieren. Auch terminologisch wird im Alltagssprachgebrauch auf den thematischen und dramatischen Zusammenhang der Filme ausgegriffen (in Formulierungen wie Mitleidstötung oder Tötung auf Verlangen). Auch im Englischen spricht man eher neutral von medical assisted suicide, assisted suicide oder mercy killing. Die in der Auseinandersetzung um die Legalisierung der Sterbehilfe in allen ihren Facetten (bis hin zur Geltung und Verbindlichkeit der Patientenverfügung) so wichtigen Bezüge zum biopolitischen Programm von Rassenhygiene und Euthanasie der Nationalsozialisten ist zwar hintergründig auch in einigen Filmen spürbar, spielt aber für die dramatische Entfaltung des Themas kaum eine Rolle.
Das Kunstwort Biopic – eine Kurzform für biographical picture – ist eine Allgemeinbezeichnung für den biographischen Spielfilm. Es wurde zuerst wohl als Slangausdruck von der Variety gebraucht. Im Deutschen war früher die Bezeichnung Filmbiographie verbreitet; inzwischen ist auch hier die Rede vom Biopic üblich geworden.