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Aktuell bekannte Vorkommen von A. adiantum-nigrum L., A. ceterach L., A. ruta-muraria L., A. scolopendrium L., A. septentrionale (L.) Hoffm., A. trichomanes L. und A. viride W. Huds. im Mitteldeutschen Trockengebiet um Halle werden mitgeteilt. Erstmalig wurden Vorkommen von Asplenium trichomanes auf Unterarten untersucht und die Ergebnisse vorgestellt. Auch der intraspezifische Bastard A. trichomanes nothosubsp. lovisianum S. Jess. wurde nachgewiesen.
Das Gebiet des ehemaligen Salzigen Sees verfügt über eine ausgesprochen mannigfaltige Raumausstattung, die Pflanzengemeinschaften und Arten unterschiedlichster Ansprüche optimale Lebensbedingungen bietet. Entsprechend dieser Strukturvielfalt an Lebensräumen ist auch die Anzahl verschiedener Vegetationsbestände beachtlich. Eine große Zahl von Florenelementen kommt in Deutschland nur im Herzynischen Trockengebiet vor oder bleibt auf das Mansfelder Hügelland beschränkt. Besonders kontinental verbreitete, wärme- und lichtliebende Trockenrasen- und Salzsteppenpflanzen prägen das Artenspektrum dieses Raumes (122). Auch heute noch bietet das Gebiet optimale Einwanderungs- und Ausbreitungsmöglichkeiten, so dass eine erhebliche Zahl südlich und südöstlich verbreiteter Neophyten anzutreffen ist.
Minuartia hybrida subsp. tenuifolia (L.) Kerguélen und Minuartia viscosa (Schreb.) Schinz & Thell. – Beispiele für den Schutz und die Erhaltung konkurrenzschwacher, stark gefährdeter Pflanzenarten in Mitteldeutschland. – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 20: 33 – 53. Die Anzahl der Vorkommen von Minuartia hybrida subsp. tenuifolia und Minuartia viscosa in Mitteldeutschland hat sich während der letzten 50 Jahre sehr stark verringert. Beide Arten scheinen hier kurz vor dem Aussterben zu stehen. Insbesondere Minuartia viscosa gehört aufgrund des Rückgangs im Hauptverbreitungsgebiet Mitteleuropa zu den Arten, für deren Erhaltung Deutschland besondere Verantwortung trägt. Die Arten und je einer ihrer letzten Fundorte werden vorgestellt und die Artzugehörigkeit sowie die Gründe des Rückgangs erläutert. Über die Versuche zur Förderung der Bestände an den natürlichen Wuchsorten, die Möglichkeit der Erhaltung der Arten in Botanischen Gärten sowie der Wiederansiedlung an geeigneten Wuchsorten wird berichtet. Die Kombination dieser Maßnahmen könnte dazu dienen, die Erhaltungssituation der heimischen Genotypen mittelfristig zu verbessern und zu stabilisieren.
Im Jahr 1996 wurde das Salzatal bei Langenbogen durch die Obere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Halle einstweilig als Naturschutzgebiet gesichert. Im Rahmen der Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans für das eNSG "Salzatal bei Langenbogen" (im folgenden als UG bezeichnet) erfolgte neben der Erhebung zahlreicher anderer Artengruppen eine umfassende floristische Bearbeitung (RANA 1998a). Dabei sind reiche Bestände von salzliebenden und salzertragenden höheren Pflanzenarten nachgewiesen worden. Der vorliegende Beitrag informiert über diese Funde und versucht an Hand der Angaben in den alten Florenwerken die Änderungen der Salzflora über fast zwei Jahrhunderte an diesem Fundort zu erfassen. Es wird versucht zu erklären, worin die Ursachen für das geradezu explosionsartige Auftreten der Salzflora innerhalb weniger Jahre bestehen könnten, nachdem ihr Bestand zwischenzeitlich auf ein Minimum abgesunken war.
Trifolium retusum L. [Syn. Trifolium parviflorum EHRH.] ist in Deutschland im Saaletal nördlich von Halle nachgewiesen worden. Angaben von Stolberg am Harz und bei Göttingen erscheinen unsicher. Die nächsten Vorkommen dieser Art befinden sich in der Tschechischen Republik, Österreich und Ungarn. Weitere Vorkommen finden sich in Frankreich, auf der Iberischen Halbinsel, in Nordafrika und Kleinasien (SCHULZ 1909, HEGI 1975). Die Fundorte in Mitteldeutschland können als nördlichste Ausstrahlung der wärmeliebenden Art aus dem südosteuropäischen Raum angesehen werden.
In der folgenden Zusammenstellung werden Beobachtungen der Jahre 1996-1998 veröffentlicht, die durchweg eigene Funde, oder, wenn anders vermerkt, Bestätigungen aktueller Funde darstellen. Bei der Auswahl wurden bevorzugt Neufunde gefährdeter oder regional seltener bzw. Bestätigungen lokal oder regional verschollener Sippen berücksichtigt
Innerhalb der Gattung Gagea beanspruchen in Deutschland zwei Fragestellungen die Aufmerksamkeit der Feldbotaniker: Zum einem stellt sich die Frage, ob es in Deutschland neben der Sippe Gagea bohemica ssp. saxatilis (Mert. & W.D.J. Koch) Asch. & Graebn. tatsächlich eine „echte“ östliche Sippe der Art Gagea bohemica (Zauschn.) Schult. & Schult. fil. gibt, die als G. bohemica ssp. bohemica beschrieben wird (Rothmaler 2002). Zum anderen wird nach der in Deutschland seltenen Sippe Gagea pomeranica Ruthe gesucht, die offensichtlich eine Mittelstellung zwischen G. lutea und G. pratensis einnimmt und die von manchen Autoren auch als Hybrid dieser beiden Arten angesehen wird (Rothmaler 2002).