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Cryptogams form a large part of dry grassland plant species richness. As a frequently used tool in grassland restoration, hay transfer is known to transfer cryptogam species. This might result in cryptogam stands differing from those achieved by natural succession. To assess hay transfer as a medium for cryptogam restoration, I analysed species composition of cryptogams in the hay of dry grasslands in Southern Germany, how fast they establish, and how fast they colonize adjacent plots. Cryptogam samples from hay showed species combinations similar to those of the mown sites and large shoot numbers to be present in the hay. Even low-growing and rare species were found in the hay. Hay receptor sites showed larger pleurocarpous moss and fruticose lichen patches than comparable sites without hay transfer, indicating earlier arrival of viable diaspores at the receptor sites. For acrocarpous mosses that colonize new sites by spores, no differences in turf size between succession and restoration plots were found. This shows that species transferred by hay have a distinct advantage over species that have to arrive at newly opened sites by natural means, i.e. many years later. The colonization from small restoration sites into adjacent areas without hay transfer proceeds with moderate speeds of about 1 to 2 m per year, probably with wind drift as the most important dispersal agent. Abundant cryptogam species including most pleurocarpous mosses and some Cladonia species rarely producing spores will be greatly enhanced by hay transfer. Nevertheless, the facilitation of pleurocarpous mosses may be detrimental to acrocarpous moss and epigaeic and saxicolous lichen species diversity, which should be considered in dry grassland restoration. I suggest a combination of different restoration measures in a mosaic pattern to create suitable conditions for a maximum of cryptogam species.
Im Jahr 1993 wurde auf ehemaligen Ackerflächen in der Umgebung des Naturschutzgebiets „Garchinger Heide“ mit der Neuanlage von Kalkmagerrasen begonnen. In den Jahren 2001 bis 2004 wurde der Einfluss verschiedener Renaturierungsmaßnahmen (Bodenabtrag, Mähgutübertragung) auf die Vegetation untersucht und ein Vergleich mit Referenzflächen im Naturschutzgebiet durchgeführt. Trotz hoher P- und K-Gehalte der Böden ist der Phytomasseertrag auf Renaturierungsflächen ohne Bodenabtrag so niedrig, dass die Flächen als Magerrasen bezeichnet werden können. Sowohl die Gesamtartenzahl der Phanerogamen als auch die Anzahl der Magerrasenarten (überwiegend Festuco-Brometea-Arten) als Zielarten der Renaturierung sind auf Flächen mit Mähgut noch deutlich höher als auf Flächen ohne Mähgut, auf denen Molinio-Arrhenatheretea-Arten und Ruderalarten dominieren. Die γ-Diversität der Phanerogamen ist in den nie umgebrochenen Magerrasen der Garchinger Heide zwar niedriger, die Anzahl der Magerrasenarten aber höher als auf den Renaturierungsflächen ohne Bodenabtrag. Hinsichtlich der α-Diversität der Phanerogamen, die auf 0,01 m2 bis 100 m2 großen Aufnahmeflächen untersucht wurde, zeigen sich kaum signifikante Unterschiede zwischen ursprünglichen und neu angelegten Magerrasen. Die Anzahl der Magerrasenarten ist jedoch auf den meisten der untersuchten Maßstabsebenen auf den Renaturierungsflächen niedriger als im Naturschutzgebiet. Bei den Kryptogamen ist bei gleicher γ-Diversität sowohl die α-Diversität als auch die Anzahl der Magerrasenarten in den ursprünglichen Magerrasen höher als in den neu angelegten.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Ermittlung von Artenzahlen ohne Angaben zur Artenzusammensetzung oder zur Anwesenheit von Zielarten nicht ausreicht, um den Erfolg von Naturschutz- und Renaturierungsmaßnahmen zu beurteilen. Die Magerrasenarten als Zielarten der Renaturierung sind dagegen gut als Indikatorartengruppe im Rahmen von Erfolgskontrollen geeignet.