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Multiple choice (MC)-Klausuren sind im deutschen Medizinstudium trotz weitgehend fehlender Daten zur Validität dieser Prüfungsform zur Regelprüfung geworden. Darüber hinaus ist unklar, in welchem Ausmaß die Studierenden - auch solche mit guten Prüfungsergebnissen - den geprüften Lernstoff tatsächlich beherrschen. Am Fachbereich Medizin der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt wurde am Ende des SS 2003 im Fach Mikrobiologie für die Studierenden des 2. klinischen Semesters eine MC-basierte Abschlussprüfung geschrieben. Die Studierenden des 1. klinischen Semesters hatten - bedingt durch Umstellungen des Curriculums - eine identische Ausbildung. Diese wurde durch eine inhaltlich weitgehend identische, im Format aber andere Klausur abgeschlossen, in der sowohl offene Fragen enthalten waren als auch Fragen, bei denen die Studierenden jede Aussage einzeln auf Korrektheit bewerten mussten. Der Vergleich der Ergebnisse für inhaltlich gleiche Fragen zeigt, dass die Studierenden im MC-Format eine hohe Quote richtiger Antworten erzielen, diese jedoch durch ein geändertes Fragenformat stark reduziert wird. So erreichten nur 20 - 30% der Studierenden ein vollständig richtiges Ergebnis, wenn jede Aussage einzeln bewertet werden musste, während die inhaltlich gleiche Frage im MC-Format 80 - 90% richtige Ergebnisse erzielte. In freien Fragen konnten nur 30 - 40% der Studierenden die richtige Antwort aktiv niederschreiben, während 90 -99% der Studierenden die richtige Lösung passiv erkannten. Wir interpretieren diese Ergebnisse dahin, dass der Entscheidungszwang in MC-basierten Fragen einen starken Einfluss auf die Quote richtiger Antworten hat, und die Prüfungsergebnisse damit wesentlich durch das Format beeinflusst werden, das Wissen dagegen nicht beherrscht wird. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, Sorgfalt bei der Auswahl des Prüfungsverfahrens walten zu lassen und der Steuerung des studentischen Lernverhaltens durch das Prüfungsformat wesentlich mehr Aufmerksamkeit zu widmen als bisher.
Mit der Neuregelung der Studienplatzverteilung von 2005 haben die Universitäten in Deutschland die Möglichkeit, bis zu 60% der Studienplätze nach universitätseigenen Kriterien zu vergeben. Implizit wird vom Gesetzgeber und der öffentlichen Meinung gefordert, nicht-leistungsbezogene Kriterien und Persönlichkeitsmerkmale verstärkt zur Bewerberauswahl einzusetzen (Motivation, Identifikation, Vermeidung von Fehlvorstellungen). Da in Anbetracht der Bewerberzahlen mündliche Auswahlgespräche als ungeeignet erscheinen, wurde vom Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe Universität ein Fragebogen entworfen, um nichtschulische Leistungen zu erfassen. Dieser Fragebogen wurde am Beginn des Wintersemesters 2005/2006 von allen Studienanfängern der JWG-Universität Frankfurt und der Medizinischen Universität Innsbruck ausgefüllt. Entgegen der initialen Erwartungen der Verfasser gaben nur etwa 15% Prozent Medizin-spezifische berufliche Vorerfahrungen an (Rettungsdienst, Ausbildung als Krankenschwester/pfleger oder ähnliches); dagegen wurden von etwa 60% angegeben, mindestens ein Musikinstrument zu spielen oder länger sportlich aktiv gewesen zu sein. Die Zusammenstellung der Selbstangaben zeigt, dass Medizin-relevante Vorkenntnisse nur bei einem kleinen Anteil der Studienbewerber in größerem Umfang vorhanden sind. Aufgrund der großen Streuung in der Art und Dauer der angegebenen Vorleistungen sollte die Erhebung von Parametern zur Beurteilung von soft skills, z.B. durch Online-Fragebogen, als (Vor)Selektionsinstrument nur sehr vorsichtig eingesetzt werden.
Alle Leistungsnachweise des klinischen Studienabschnittes nach neuer Ärztlicher Approbationsordnung müssen benotet werden; hierzu sind in der Regel schriftliche Prüfungen notwendig. Bisher erprobte Methoden beinhalten die Prüfung passiven Wissens (Einfachauswahlfragen, multiple choice-Fragen, progress test-Fragen) und aktiven Wissens (short essay questions, long essay questions). Vor- und Nachteile dieser Verfahren werden diskutiert, sowie die zur Erstellung, Durchführung und Auswertung schriftlicher Prüfungen notwendigen Ressourcen.
Gute naturwissenschaftliche Vorkenntnisse sind insbesondere für den vorklinischen Studienabschnitt wichtig. Wegen der heterogenen Auswahl von Leistungskursen und Abituranforderungen kann jedoch nicht unbedingt von einem einheitlichen Wissensstand ausgegangen werden. Daher wurde versucht, mit einem Testbogen aus insgesamt 40 Aufgaben zur Biologie, Chemie, Mathematik und Physik den Wissensstand der Studienanfänger in Humanmedizin in Deutschland zu quantifizieren. Der Fragebogen enthielt neben Faktenaufgaben auch Anwendungen vor allem mathematischer und chemischer Prinzipien. Alle Fragen mussten durch Freitextantworten oder Skizzen beantwortet werden. Teilgenommen haben insgesamt 2 935 Studienanfänger des Wintersemesters 2004/2005 von 14 deutschen Universitäten (etwa 40% des Jahrganges). Im Mittel wurden 14,34 der 40 Aufgaben richtig beantwortet; etwas bessere Kenntnisse wurden in den 15 Biologiefragen (6,89) und den 8 Mathematikfragen erreicht (3,23), während vor allem in Chemie (2,18 von 10 Fragen) und Physik (1,55 von 8 Fragen) große Wissenslücken bestehen. Die Ergebnisse bestätigen, dass die naturwissenschaftlichen Vorkenntnisse der Studienanfänger schlecht sind; sie erfordern einen größeren Zeitaufwand für die Vermittlung des Abiturwissens im ersten vorklinischen Semester. Sinnvoll erscheint alternativ die verpflichtende Teilnahme an Zusatzkursen in diesen Fächern vor Aufnahme des eigentlichen Fachstudiums.
The human amygdala is thought to play a pivotal role in the processing of emotionally significant sensory information. The major subdivisions of the human amygdala—the laterobasal group (LB), the superficial group (SF), and the centromedial group (CM)—have been anatomically delineated, but the functional response properties of these amygdala subregions in humans are still unclear. We combined functional MRI with cyto-architectonically defined probabilistic maps to analyze the response characteristics of amygdala subregions in subjects presented with auditory stimuli. We found positive auditory stimulation-related signal changes predominantly in probabilistically defined LB, and negative responses predominantly in SF and CM. In the left amygdala, mean response magnitude in the core area of LB with 90–100% assignment probability was significantly larger than in the core areas of SF and CM. These differences were observed for pleasant and unpleasant stimuli. Our findings reveal that the probabilistically defined anatomical subregions of the human amygdala show distinctive fMRI response patterns. The stronger auditory responses in LB as compared with SF and CM may reflect a predominance of auditory inputs to human LB, similar to many animal species in which the majority of sensory, including auditory, afferents project to this subdivision of the amygdala. Our study indicates that the intrinsic functional differentiation of the human amygdala may be probed using fMRI combined with probabilistic anatomical maps.
Seit dem Sommersemester 2006 führt der Fachbereich Medizin der J. W. Goethe – Universität kontinuierlich eine Analyse über den Zusammenhang der Oberstufen- und Abiturprüfungsnoten mit den Studiumserfolgen bei den Frankfurter Medizinstudierenden durch. Den Rahmen hierfür bildet das Projekt Studierendenauswahl zur Identifizierung und Validierung geeigneter Prädiktoren des Studienerfolgs zur universitären Auswahl (60 Prozent der Studiumsplätze in den ZVS-Fächern unterliegen der direkten Vergabekompetenz der Hochschulen). Wir präsentieren in dieser Kommunikation die Ergebnisse einer retrospektiven Datenerhebung bei den Studierenden im klinischen Studienabschnitt, welche Kurse zur Erlangung der Hochschulreife ausgewählt wurden (n=700). Hintergrund für dieses Vorgehen ist die Vermutung, dass zwischen der Kurswahl und dem Studienerfolg ein unmittelbarer Zusammenhang besteht. Die Studienleistungen wurden auf der Basis von fachbereichseigenen Prüfungen (vorklinische und klinische Leistungsnachweise) durch die Ergebnisse in den Staatsexamina identifiziert. Des Weiteren sollte geklärt werden, wie viele Leistungskurskombinationen – bedingt durch die Vorgaben des deutschen Oberstufensystems – vorliegen. Erste Auswertungen geben zu erkennen, dass die Korrelation zwischen den erreichten Punkten der individuellen Schulfächer (Mathematik, Biologie, Chemie, Deutsch und Englisch) und den Ergebnissen im 1.Abschnitt der ärztlichen Prüfung deutlich fachabhängig sind. Das Gleiche gilt für die Leistungskurswahl: Die große Anzahl verschiedener Leistungskurskombinationen (bei 700 Studierenden über 80) zeigt ausgesprochen variable Korrelationen mit den Leistungen im 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung. Dabei ist die Leistungskurskombination Mathematik + Englisch nach unserer gegenwärtigen Analyse der beste Prädiktor für Erfolg im Medizinstudium. Diese Ergebnisse könnten in naher Zukunft als Basis des universitären Auswahlverfahrens für Medizinstudierende dienen.
Die Evaluation der studentischen Lehre - Basis für eine leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM)?
(2008)
Die Evaluation der medizinischen Ausbildung wird am Fachbereich Medizin der J.W. Goethe – Universität Frankfurt seit 1998 systematisch durchgeführt. Damit ist diese Implementierung deutlich vor den bindenden Bestimmungen der Ärztlichen Approbationsordnung (in Kraft getreten am 01.10.2003) installiert worden. Die Evaluation der studentischen Lehre beinhaltet die Evaluierung sämtlicher Pflichtveranstaltungen (Kurse, Seminare, Praktika) durch einen standardisierten Fragebogen, der am Ende der Lehrpflichtveranstaltung (in jedem Semester) ausgeteilt und nach dem Ausfüllen durch die Studierenden wieder eingesammelt wird.
In dieser Kommunikation belegen wir anhand ausgewählter Beispiele (vom Wintersemester 2003/2004 bis zum Wintersemester 2005/2006), dass die anderen Orts oft vorgetragenen negativen studentischen Bewertungen der vorklinischen Fächer an der J.W. Goethe – Universität nicht zutreffen (Bsp.:Kursus Anatomie I, Makroskopischer Teil, WS 2005/2006: M=1,8, SD=0,86). Die Bewertung der didaktischen Qualität („Lehrstoff wurde gut verständlich präsentiert“) ist bei den meisten vorklinischen Pflichtveranstaltungen zufriedenstellend (Bsp.: Kursus Anatomie I, Makroskopischer Teil, WS 2005/2006: M=2,06, SD=0,94). Aus diesen Ergebnissen schließen wir auf eine positive Rückwirkung des curricularen und didaktischen Umbaus des Medizinstudiums an der Goethe – Universität.
Die Veröffentlichung der Ergebnisse der studentischen Evaluation („Zusammenfassende Beurteilung“) muss dem Umstand Rechnung tragen, dass praxisferne Fächer vielen Studierenden nur schwer zu vermitteln sind. Deswegen wird auf ein Ranking verzichtet. Nach diesen Ergebnissen wird ein Teil der Mittel leistungsorientiert vergeben (im jährlichen Zyklus). Diese leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM) (davon 45 Prozent nach der studentischen Evaluation) beträgt 4 Prozent des jeweiligen Grundetats für Forschung und Lehre (Landeszuführung). Eine positive Lehrevaluation kann für eine Klinik/ein Institut einen wesentlich größeren Betrag bedeuten. Das Verfahren ist am Fachbereich akzeptiert.
Background: Asthma is increasing worldwide and results from a complex immunological interaction between genetic susceptibility and environmental factors. Autovaccination with E. coli induces a strong TH-1 immune response, thus offering an option for the treatment of allergic diseases. Methods: Prospective open trial on safety, tolerability, and impact on allergic inflammation of an autologous E.coli autovaccine in intermittent or mild persistent house dust mite asthma. Determination of exhaled nitric monoxide (eNO) before and after bronchial mite challenge initially and after nine months of autovaccination. Results: Median eNO increase after autovaccination was significantly smaller (from 27.3 to 33.8 ppb; p=0.334) compared to initial values (from 32.6 to 42.2 ppb; p=0.046) (p=0.034). In nine subjects and a total of 306 injections, we observed 101 episodes of local erythema (33.3%; median of maximal diameter 2.5 cm), 95 episodes of local swelling (31.1%; median of maximal diameter 3 cm), and 27 episodes of local pain (8.8%). Four subjects reported itching at the injection site with a total of 30 episodes (9.8%). We observed no serious adverse events. All organ functions (inclusive electrocardiogramm) and laboratory testing of the blood (clinical chemistry, hematology) and the urine (screening test, B-microglobuline) were within normal limits. Vital signs undulated within the physiological variability. Conclusion: The administration of autologous autovacine for the treatment of house dust mite asthma resulted in a reduction of the eNO increase upon bronchial mite challenge. In nine subjects and 306 injections, only a few mild local reactions and no systemic severe adverse events were observed. EudraCT Nr. 2005-005534-12 ClinicalTrials.gov ID NCT00677209
Introduction: Potential health damage by environmental emission of tobacco smoke (environmental tobacco smoke, ETS) has been demonstrated convincingly in numerous studies. People, especially children, are still exposed to ETS in the small space of private cars. Although major amounts of toxic compounds from ETS are likely transported into the distal lung via particulate matter (PM), few studies have quantified the amount of PM in ETS. Study aim The aim of this study was to determine the ETS-dependent concentration of PM from both a 3R4F reference cigarette (RC) as well as a Marlboro Red brand cigarette (MRC) in a small enclosed space under different conditions of ventilation to model car exposure.
Method: In order to create ETS reproducibly, an emitter (ETSE) was constructed and mounted on to an outdoor telephone booth with an inner volume of 1.75 m3. Cigarettes were smoked under open- and closed-door condition to imitate different ventilation scenarios. PM2.5 concentration was quantified by a laser aerosol spectrometer (Grimm; Model 1.109), and data were adjusted for baseline values. Simultaneously indoor and outdoor climate parameters were recorded. The time of smoking was divided into the ETS generation phase (subset "emission") and a declining phase of PM concentration (subset "elimination"); measurement was terminated after 10 min. For all three time periods the average concentration of PM2.5 (Cmean-PM2.5) and the area under the PM2.5 concentration curve (AUC-PM2.5) was calculated. The maximum concentration (Cmax-PM2.5) was taken from the total interval.
Results: For both cigarette types open-door ventilation reduced the AUC-PM2.5 (RC: from 59 400 +/- 14 600 to 5 550 +/- 3 900 mug*sec/m3; MRC: from 86 500 +/- 32 000 to 7 300 +/- 2 400 mug*sec/m3; p < 0.001) and Cmean-PM2.5 (RC: from 600 +/- 150 to 56 +/- 40 mug/m3, MRC from 870 +/- 320 to 75 +/- 25 mug/m3; p < 0.001) by about 90%. Cmax-PM2.5 was reduced by about 80% (RC: from 1 050 +/- 230 to 185 +/- 125 mug/m3; MRC: from 1 560 +/-500 mug/m3 to 250 +/- 85 mug/m3; p < 0.001). In the subset "emission" we identified a 78% decrease in AUC-PM2.5 (RC: from 18 600 +/- 4 600 to 4 000 +/- 2 600 mug*sec/m3; MRC: from 26 600 +/- 7 200 to 5 800 +/- 1 700 mug*sec/m3; p < 0.001) and Cmean-PM2.5 (RC: from 430 +/- 108 to 93 +/- 60 mug/m3; MRC: from 620 +/- 170 to 134 +/- 40 mug/m3; p < 0.001). In the subset "elimination" we found a reduction of about 96-98% for AUC-PM2.5 (RC: from 40 800 +/- 11 100 to 1 500 +/- 1 700 mug*sec/m3; MRC: from 58 500 +/- 25 200 to 1 400 +/- 800 mug*sec/m3; p < 0.001) and Cmean-PM2.5 (RC: from 730 +/- 200 to 27 +/- 29 mug/m3; MRC: from 1 000 +/- 450 to 26 +/- 15 mug/m3; p < 0.001). Throughout the total interval Cmax-PM2.5 of MRC was about 50% higher (1 550 +/- 500 mug/m3) compared to RC (1 050 +/- 230 mug/m3; p < 0.05). For the subset "emission" - but not for the other periods - AUC-PM2.5 for MRC was 43% higher (MRC: 26 600 +/- 7 200 mug*sec/m3; RC: 18 600 +/- 4 600 mug*sec/m3; p < 0.05) and 44% higher for Cmean-PM2.5 (MRC: 620 +/- 170 mug/m3; RC: 430 +/- 108 mug/m3; p < 0.05).
Conclusion: This method allows reliable quantification of PM2.5-ETS exposure under various conditions, and may be useful for ETS risk assessment in realistic exposure situations. The findings demonstrate that open-door condition does not completely remove ETS from a defined indoor space of 1.75 m3. Because there is no safe level of ETS exposure ventilation is not adequate enough to prevent ETS exposure in confined spaces, e.g. private cars. Additionally, differences in the characteristics of cigarettes affect the amount of ETS particle emission and need to be clarified by ongoing investigations.