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Konnte Michael Stolleis noch 1985 im Rechtshistorischen Journal beklagen, dass die Strafrechtsgeschichte ein blinder Fleck in der (rechts-)historischen Forschung sei, so ist seit etwa 1990 geradezu ein Boom der historischen Kriminalitätsforschung zu verzeichnen, der inzwischen auch die Rechtsgeschichte erfasst hat ...
Post 9/11 haben Forschungen zur Geschichte des "Terrorismus" weltweit Konjunktur. Kaum eine neuere Überblicksdarstellung zur Geschichte der politischen Gewalt und der Staatsverbrechen kommt ohne "Terrorismus" und den Referenzpunkt "9/11" aus, darunter die auf einer älteren Monographie basierende, 2012 publizierte und auf den universitären Unterricht bzw. ein breiteres Lesepublikum zielende Introduction to Political Crime von Jeffrey Ian Ross, der 2011 erschienene historische Überblick über die Geschichte der Crimes Against the State. From Treason to Terrorism von Michael Head oder die von mehreren französischen Autoren 2010 verfasste Darstellung historischer Terrorismusphänomene Terrorismes: Histoire et Droit. Im Gegensatz zu älteren Darstellungen erscheint "Terrorismus" inzwischen als zentraler Zugang zur Geschichte politischer Gewalt, auch im Hinblick auf die grenzübergreifenden und internationalen Dimensionen sowie die rechtlichen und polizeilichen Gegenmaßnahmen des counter-terrorism. Allerdings konzentrieren sich die historische Forschung wie die Politik- und Rechtswissenschaft auf den modernen zeitgenössischen "Terrorismus" seit dem Ersten Weltkrieg und diskutieren Erscheinungsformen, Ursachen sowie Strategien zu dessen Bekämpfung und Bewältigung. Nur wenige der in den letzten Jahren erschienenen, teils auch neu aufgelegten Gesamtdarstellungen gehen zeitlich weiter zurück und beziehen die Zeit nach der Etablierung des "Terrorismusbegriffs" durch die Französische Revolution mit ein oder greifen gar bis zur Antike aus. So beginnt Randall D. Law seine 2009 publizierte Geschichte des Terrorismus mit dem Kapitel Terror and Tyrannicide in the Ancient World, gefolgt von Abschnitten über das Mittelalter und die Frühe Neuzeit. Antike und Mittelalter nur kurz streifend, sucht Martin A. Miller dagegen die Foundations of Modern Terrorism in der politischen Gewalt des frühneuzeitlichen Europa, deren Ursprünge er insbesondere in den konfessionellen Konflikten verortet. ...
Die vorliegende Münchner historische Dissertation untersucht am Beispiel der letzten Generation der Reichskammergerichtsassessoren die Wahrnehmung und Verarbeitung der Auflösung des Alten Reiches und die Bewältigung dieses epochalen Umbruchs durch die ehemaligen Richter bis in die Zeit des Deutschen Bundes hinein. Es geht folglich um Auflösung und Transfer eines Rechtssystems, das Mader am Beispiel der Bewältigungsstrategien der rund 20 Kammerrichter und ihrer Nachkarrieren detailliert rekonstruiert. Zwar fällt die Kritik des Verfassers an der "Untergangsorientierung" der Forschung zu einseitig und pauschal aus – denn diese hat das Funktionieren der Reichsverfassung auch in ihrer letzten Phase differenziert herausgearbeitet. Zutreffend ist jedoch, dass Fortwirkung, Kontinuität und Transfer des Alten Reiches, seines Rechts, seiner Institutionen und seiner Funktionsträger noch stärker erforscht werden sollten. ...
Die 18 Beiträge des Sammelbands behandeln das auch rechtshistorisch interessierende Thema der "religiösen Devianz", die zwischen schweren Delikten wie Gottlosigkeit, Hexerei oder Blasphemie und nonkonformistischen Glaubenspraktiken, Dissimulation und Eigensinn verortet wird. Dieses breite Spektrum, zu dessen einzelnen Erscheinungsformen bereits ergiebige Forschungen existieren, soll mit neueren sozialwissenschaftlichen und kriminalitätshistorischen Ansätzen, Methoden und Fragestellungen durchleuchtet werden: Nicht mehr Kirche und Staat, sondern der Herstellungsprozess religiöser Abweichung, deren Zuschreibung und die Sanktionierung/Stigmatisierung und damit die Praxis des Umgangs mit religiöser Devianz stehen im Mittelpunkt des Forschungsfeldes. Dessen Dimensionen legen die Herausgeber in der Einleitung systematisch und überzeugend dar und betonen als zentrale Forschungsleitlinien die stärkere Berücksichtigung von religiöser Pluralität, gruppenbezogener und konfessionsübergreifender Devianzen bzw. übergreifender Deliktfelder sowie das Zusammenwirken von religiösen, sozialen und rechtlichen Normen und Praktiken. Vollständigkeit kann freilich nicht erzielt werden und daher beschränkt sich der Band auf exemplarische Fallstudien zum konfessionellen Zeitalter, welche die variantenreiche religiös-konfessionelle Landschaft Europas ausreichend abdecken. ...
Die vormoderne "gute Policey" theoretisch zu durchdringen, die Vielfalt ihrer Normen zu systematisieren und die Policeypraxis zu analysieren – damit hatte bereits die vormoderne Policeywissenschaft Schwierigkeiten. Die neuere "Policeyforschung" hat dann auch meist exemplarische Fallstudien bevorzugt und einzelne Städte, Territorien und Regelungsbereiche untersucht oder die Policeydiskurse unter spezifischen Fragestellungen analysiert. Andrea Iseli will dagegen einen kompakten Überblick – "handbuchartig" (Umschlagtext) – über die gute Policey im vormodernen Europa geben. ...
Lange hat die Forschung die zehn Kreise des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation vernachlässigt. Ließen diese sich doch kaum in das Modell der europäischen (National-)Staatsbildung einordnen. Die Reichskreise bildeten eine separate, spezifische verfassungsrechtliche Ebene zwischen der im Reich nur schwach ausgeprägten "Zentralgewalt", repräsentiert durch Kaiser und Reichstag, und den einzelnen Reichsständen. Unter letzteren billigte die ältere Forschung nur den größeren Territorien staatliche Qualitäten zu. Das Reich wurde dagegen als ein zu moderner Staatsbildung unfähiges "Monstrum" abgetan, das insbesondere in der Gesetzgebung sowie in der Außen-, Wirtschafts-, Ordnungs- und Sicherheitspolitik versagt habe. Erst die jüngere Forschung hat gezeigt, dass das Alte Reich als Ganzes und die Reichsmitglieder durchaus staatliche Funktionen ausübten, und zwar auch im Bereich der frühneuzeitlichen Ordnungs- bzw. Policeygesetzgebung. Die Normenproduktion der Reichskreise und kleineren Reichsstände ist allerdings noch kaum erschlossen, und moderne Editionen gerade umfangreicherer, exemplarischer Policeyordnungen fehlen völlig. Die hier vorzustellenden, von Wolfgang Wüst herausgegebenen drei Bände zur "guten Policey im Reichskreis" bilden folglich nicht nur eine wertvolle Ergänzung zu dem im Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte entstandenen Repertorium der frühneuzeitlichen Policeyordnungen und den in diesem Kontext entstandenen Fallstudien, sondern sie verbinden mit den Themen "Reichskreise" und "Policeygesetzgebung" zwei wichtige Felder der Frühneuzeitforschung und eröffnen damit eine neue Perspektive auf die Gesetzgebungsgeschichte und die Entwicklung frühmoderner Staatlichkeit. ...
The multifunctional molecule netrin-1 is upregulated in various malignancies and has recently been presented as a major general player in tumorigenesis leading to tumor progression and maintenance in various animal models. However, there is still a lack of clinico-epidemiological data related to netrin-1 expression. Therefore, the aim of our study was to elucidate the association of netrin-1 expression and patient survival in brain metastases since those constitute one of the most limiting factors for patient prognosis. We investigated 104 brain metastases cases for netrin-1 expression using in-situ hybridization and immunohistochemistry with regard to clinical parameters such as patient survival and MRI data. Our data show that netrin-1 is strongly upregulated in most cancer subtypes. Univariate analyses revealed netrin-1 expression as a significant factor associated with poor patient survival in the total cohort of brain metastasis patients and in sub-entities such as non-small cell lung carcinomas. Interestingly, many cancer samples showed a strong nuclear netrin-1 signal which was recently linked to a truncated netrin-1 variant that enhances tumor growth. Nuclear netrin-1 expression was associated with poor patient survival in univariate as well as in multivariate analyses. Our data indicate both total and nuclear netrin-1 expression as prognostic factors in brain metastases patients in contrast to other prognostic markers in oncology such as patient age, number of brain metastases or Ki67 proliferation index. Therefore, nuclear netrin-1 expression constitutes one of the first reported molecular biomarkers for patient survival in brain metastases. Furthermore, netrin-1 may constitute a promising target for future anti-cancer treatment approaches in brain metastases.
Linking epigenetic signature and metabolic phenotype in IDH mutant and IDH wildtype diffuse glioma
(2020)
Aims: Changes in metabolism are known to contribute to tumour phenotypes. If and how metabolic alterations in brain tumours contribute to patient outcome is still poorly understood. Epigenetics impact metabolism and mitochondrial function. The aim of this study is a characterisation of metabolic features in molecular subgroups of isocitrate dehydrogenase mutant (IDHmut) and isocitrate dehydrogenase wildtype (IDHwt) gliomas. Methods: We employed DNA methylation pattern analyses with a special focus on metabolic genes, large-scale metabolism panel immunohistochemistry (IHC), qPCR-based determination of mitochondrial DNA copy number and immune cell content using IHC and deconvolution of DNA methylation data. We analysed molecularly characterised gliomas (n = 57) for in depth DNA methylation, a cohort of primary and recurrent gliomas (n = 22) for mitochondrial copy number and validated these results in a large glioma cohort (n = 293). Finally, we investigated the potential of metabolic markers in Bevacizumab (Bev)-treated gliomas (n = 29). Results: DNA methylation patterns of metabolic genes successfully distinguished the molecular subtypes of IDHmut and IDHwt gliomas. Promoter methylation of lactate dehydrogenase A negatively correlated with protein expression and was associated with IDHmut gliomas. Mitochondrial DNA copy number was increased in IDHmut tumours and did not change in recurrent tumours. Hierarchical clustering based on metabolism panel IHC revealed distinct subclasses of IDHmut and IDHwt gliomas with an impact on patient outcome. Further quantification of these markers allowed for the prediction of survival under anti-angiogenic therapy. Conclusion: A mitochondrial signature was associated with increased survival in all analyses, which could indicate tumour subgroups with specific metabolic vulnerabilities.
Higher grade meningiomas tend to recur. We aimed to evaluate protein levels of vascular endothelial growth factor (VEGF)-A with the VEGF-receptors 1-3 and the co-receptors Neuropilin (NRP)-1 and -2 in WHO grade II and III meningiomas to elucidate the rationale for targeted treatments. We investigated 232 specimens of 147 patients suffering from cranial meningioma, including recurrent tumors. Immunohistochemistry for VEGF-A, VEGFR-1-3, and NRP-1/-2 was performed on tissue micro arrays. We applied a semiquantitative score (staining intensity x frequency). VEGF-A, VEGFR-1-3, and NRP-1 were heterogeneously expressed. NRP-2 was mainly absent. We demonstrated a significant increase of VEGF-A levels on tumor cells in WHO grade III meningiomas (p = 0.0098). We found a positive correlation between expression levels of VEGF-A and VEGFR-1 on tumor cells and vessels (p < 0.0001). In addition, there was a positive correlation of VEGF-A and VEGFR-3 expression on tumor vessels (p = 0.0034). VEGFR-2 expression was positively associated with progression-free survival (p = 0.0340). VEGF-A on tumor cells was negatively correlated with overall survival (p = 0.0084). The VEGF-A-driven system of tumor angiogenesis might still present a suitable target for adjuvant therapy in malignant meningioma disease. However, its role in malignant tumor progression may not be as crucial as expected. The value of comprehensive testing of the ligand and all receptors prior to administration of anti-angiogenic therapy needs to be evaluated in clinical trials.