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- 1983 (1)
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1.) Das standörtliche Verhalten der Fagaceen, insbesondere von Fagus, Quercus und Nothofagus, wird in einer vergleichenden Übersicht in Europa, Neuseeland und im südlichen Südamerika geprüft. 2.) Auf Gradienten vom Fagaceen-freien bis -armen Standort zum Klimax wird der Vegetationsaufbau anhand typischer Beispiele verfolgt (vgl. Tab. 1 - 3). 3.) Nach diesen Untersuchungen erreichen verschiedene Nothofagus-Arten im Pazifik und in Südamerika alle Grenzbereiche des Standortspektrums, nämlich als Baum den Hochmoorlagg, die Flachmoorränder, See- und Flussufer, Heiden, die Felsen, das Steppen-Wald-Mosaik und die alpine Waldgrenze. So gelangen Nothofagus antarctica und N. solandri cliffortoides an alle Grenzlagen. Als Strauch werden auch noch die Hochmoorweite, die Flachmoorbulten und der Rand der mehr oder weniger offenen Steppe besiedelt (vor allem durch Nothofagus antarctica (Abb. 1, 2, Tab. 4 - 9). 4.) In Europa nehmen in der Regel Pinaceen, Salicaceen und Betulaceen die extremeren Standorte ein; in der südlichen Hemisphäre sind es eine Gruppe meist fakultativ laubwerfender Arten (z.B. Fuchsia) , die Myrtaceen, Ericaceen und Epacridaceen sowie Podocarpaceen, die Nothofagus auf einzelnen Standorte verdrängen oder ersetzen (z.B. flache, feinkörnige Bachufer, Bruchwälder) oder dann kodominant bzw. mit Nothofagus im Unterwuchs auftreten können (vgl. Abb. 1, Tab. 4,5). 5.) Fagaceen berühren im gesamten Areal Grenzlagen und dominieren in fast allen ozeanischen Teilen der gemäßigten Zone sowie aequatorwärts in klimatisch entsprechend zunehmend höheren Lagen. Diese Durchsetzungskraft ist auf die meist gute Installationsmöglichkeit der oft reichlich anfallenden Samen zurückzuführen sowie auf die extreme Schattenverträglichkeit einerseits und auf die Ausschattung konkurrierender Baumarten andererseits. Ihre Grenze erreichen die Fagaceen in stärker feuerausgesetzter Lage (wo Myrtaceen, Pinaceen oder Leguminosen übernehmen) , aber auch in kontinentaleren Gebieten (wo Spätfrost und Sommertrockenheit die Familie einschränken), aber dann vor allem in den feuchten tropischen Niederungslagen, wo ähnlich veranlagte, aber unter tropischen Bedingungen wüchsigere Familien die Rolle der Fageceen übernehmen.