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Die "Botanischen Streifzüge" wurden im Jahr 2000 aus Anlass des vierzigjährigen Bestehens des Botanischen Arbeitskreises Nordharz e.V. herausgegeben. Allein die Tatsache, dass nach bereits einem Jahr auf die erste Auflage mit eintausend Exemplaren eine zweite Auflage in gleicher Höhe folgt, spricht für die große Akzeptanz dieses kleinen Wanderführers. Einem kurzen Abriss über Geschichte und Anliegen des Botanischen Arbeitskreises und einer Vorbemerkung zum Gebrauch der Broschüre folgen die Beschreibungen von elf Wanderrouten.
Untersuchungen an den relativ häufigen Bolboschoenus-Beständen entlang der Mittelebe in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben gezeigt, dass es sich um die von Marhold et al. (2004) neu beschriebene Art Bolboschoenus laticarpus handelt.
Fließwasserröhrichte, in denen Bolboschoenus vorkommt, sind in der Literatur kaum beschrieben. Daher wird ein kurzer Überblick über die Synsystematik und Syntaxonomie solcher Bestände gegeben. Sie siedeln im Bereich der Mittelwasserlinie und stehen daher vor allem in engem Kontakt zum Phalaridetum arundinaceae und zum Caricetum gracilis. Meist sind die Bestände relativ artenarm (durchschnittlich 4,7 Arten), was außerdem stark vom Jahreswassergang abhängt. Für die Bestände wird als Assoziationsname „Phalarido-Bolboschoenetum laticarpi“ vorgeschlagen. Sie werden, wie die beiden anderen Gesellschaften, dem Magnocaricion zugeordnet.
Die Mauerkronen der Nicolai-Kirche in Zerbst wurden im Jahr 2001 mit unterschiedlichen Methoden begrünt. Das Ziel dieser Maßnahmen war die Pufferung extremer Temperaturunterschiede, die häufig zu starken Schäden am Mauerwerk führen. In Vorbereitung von anstehenden Sanierungsmaßnahmen wurde der Artenbestand auf repräsentativen Abschnitten der Mauern erfasst. Auf diese Weise konnte ermittelt werden, welche Arten mit den extremen Standortbedingungen, wie Hitze, Trockenheit und große Temperaturunterschiede gut zurechtkommen und daher bei der Sanierung an Fehlstellen erfolgversprechend angesiedelt werden können.
Zwischen März 2001 und August 2002 wurde der zum Saalkreis gehörende Abschnitt der Fuhneaue floristisch-vegetationskundlich untersucht. Anlaß hierfür war die Erarbeitung eines Schutzwürdigkeitsgutachtens in Vorbereitung der Ausweisung des Gebietes als LSG (RANA 2002). Das Untersuchungsgebiet (UG) ist wie folgt begrenzt: im Westen durch die Kreisgrenze zum Landkreis Bernburg - etwa entsprechend dem Verlauf der Straße Gröbzig-Mitteledlau zwischen Alter Fuhne und dem Straßenknick, im Süden durch die Straße Hohenedlau-SchlettauPlötz-Kösseln-Mösthinsdorf und den Fahrweg Mösthinsdorf-Göttnitz, im Osten durch die Grenze zum Landkreis Bitterfeld und im Norden durch die Grenze zum Landkreis Köthen, die dem Verlauf der Fuhne bzw. zwischen Werdershausen und Gröbzig dem der Alten Fuhne entspricht. Zum UG gehört außerdem der Lauf der Riede zwischen Ostrau und der Straße Kösseln-Mösthinsdorf. Dieser wird im Osten begrenzt durch den Fahrweg von der Straße Kösseln-Mösthinsdorf bis zum Fahrweg Ostrau-Werderthau und entlang diesem bis Ostrau. Westlich des Riedelau es gehört bis Werderthau ein ca. 150 m breiter, parallel verlaufender Streifen dazu sowie das Gelände zwischen der Landstraße Werderthau-Ostrau einschließlich des Ostrauer Parkes. Letzterer wurde floristisch jedoch nicht berücksichtigt. Das UG gehört zu den Meßtischblättern Löbejün 4337/1,3,4 und Zörbig 4338/3 und umfaßt eine Fläche von ca. 1000 ha. Der zum Saalkreis gehörende Teil der Fuhneaue wird sowohl durch Ackerbau als auch Grünland genutzt.
Buchbesprechung
(2015)
Wiederfund von Lindernia procumbens am Bleddiner Dorfteich (Lkrs. Wittenberg). − Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 20: 25 − 32. Im Rahmen des Monitorings der Pflanzenarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie in Sachsen-Anhalt wurde Lindernia procumbens erstmals nach zwölf Jahren am letzten bekannten Fundort, dem Bleddiner Dorfteich, wiedergefunden. Der Nachweis unterstreicht die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen des Fundortes, an dem trotz wiederholt günstig erscheinender Bedingungen die Art jahrelang nicht auftritt
Das Sparrige Gummikraut besitzt im Raum Halle-Leipzig-Bitterfeld eine ganze Reihe von Vorkommen. Davon wurden einige bereits seit ca. 15 Jahren mehrfach bestätigt, andere sind seit dem offensichtlich dazugekommen. Dies bot die Gelegenheit, die Art hinsichtlich ihrer Vergesellschaftung zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 54 Vegetationsaufnahmen erstellt. Anhand derer kann gezeigt werden, dass G. squarrosa vor allem in Dauco-Melilotion-Gesellschaften (Klasse Artemisietea vulgaris, Ordnung Onopordetalia acanthii) und auch in lückigen ruderalen Grasbeständen der Agropyretalia intermedio-repentis vorkommt. Auf sandig-kiesigen Standorten lässt sich die Vegetation auch der Klasse Sedo-Scleranthetea mit Anklängen an Corynephorion-Gesellschaften zuordnen. Für die Etablierung ist G. squarrosa auf lückige Vegetation angewiesen und kommt in Mitteldeutschland nur an anthropogenen Wuchsorten vor. Gleichzeitig boten die Vegetationsaufnahmen die Möglichkeit, anhand der Zeigerwerte der häufigsten Begleitarten die Zeigerwerte für Licht, Temperatur, Kontinentalität, Feuchte, Reaktion und Nährstoff von G. squarrosa auf indirektem Wege zu ermitteln.
Aktuelle Bestandssituation von Apium graveolens, Helosciadium inundatum und H. repens an ausgewählten Fundorten in Sachsen-Anhalt und Thüringen. – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 20: 55–61. In Vorbereitung bundesweiter Untersuchungen zur genetischen Diversität heimischer Wildsellerie-Arten wurden zahlreiche Altangaben zu Fundorten in Sachsen-Anhalt und Thüringen überprüft