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Seit Längerem ist ein beträchtlicher Rückgang der Vorkommen des Katzenpfötchens (Antennaria dioica) zu beobachten, welcher in ihren verschiedenen Lebensräumen unterschiedlich stark abzulaufen und durch die Zweihäusigkeit der Art begünstigt zu werden scheint. Im Jahr 2019 wurden ausgewählte, unterschiedlich große Vorkommen auf silikatischen und karbonatischen Ausgangssubstraten in Nordost-Hessen floristisch, pflanzensoziologisch und populationsbiologisch erfasst und hinsichtlich vorliegender Unterschiede von Populationskennzeichen, Gesellschafts- und Lebensraumunterschieden dokumentiert. Des Weiteren wurden die Mitglieder der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen (BVNH) zur Mitteilung ihnen bekannter Vorkommen aufgerufen und die Nennung der Art in historischen Florenwerken recherchiert. Die Ergebnisse zur historischen Verbreitung von A. dioica in Hessen zeigen, dass die Art offenbar bis Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur im Offenland (vor allem Hutungen, Heiden), sondern ebenso regelmäßig in lichten Wäldern (vor allem in halb-offenen Hutewäldern) anzutreffen war. In der Auswertung der meisten erfassten populationsbiologischen Kennzeichen von Vorkommen mit geklumptem und verstreutem Wuchsmuster konnten keine statistischen Zusammenhänge identifiziert werden, jedoch bestand zwischen der Anzahl generativer Sprosse von A. dioica als Populationskennzeichen und der Krautschichthöhe als Vegetationsstrukturparameter ein negativer statistischer Zusammenhang. Unter Berücksichtigung des angetroffenen Wuchsmusters von A. dioica (geklumpt oder verstreut im Bestand wachsend) wurden Unterschiede in vielen Vegetationsstrukturparametern zwischen diesen Gruppen festgestellt, welche auf nachteilige Wuchsbedingungen für die Art bei ausgebildetem geklumpten Wuchsmuster hindeuten. Die erfassten A.-dioica-Vorkommen wuchsen entweder in Beständen der Nardetalia strictae oder Festuco-Brometea. Vor dem Hintergrund der starken Trockenheit der Jahre 2018 und 2019 wurde mit diesem Beitrag auch der deutliche Einfluss von Trockenstress auf die Vitalität von A. dioica belegt.