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Im Rahmen einer Kartierung und FFH-Bewertung von für den Klettersport genutzten Felsen im Werra-Meißner-Kreis wurde Asplenium fontanum (Jura-Streifenfarn) im Gebiet des "Ellersteines" nordöstlich der Ortschaft Hundelshausen bei Witzenhausen 2014 mit einer Pflanze erstmals nachgewiesen (Rasterfeld 4625/3). Vorher galt der Jura-Streifenfarn, eine in Deutschland sehr seltene Art, in Hessen seit circa 1950 als erloschen. Mit den Populationen in der Schwäbischen Alb, am Kyffhäuser und bei Wolfstein (Rheinland-Pfalz) bildete dieser A.-fontanum-Fund die bekannten Vorkommen der letzten Jahre in Deutschland. Bei dem hessischen A.-fontanum-Vorkommen im Bereich des Ellerstein-Felskomplexes handelte sich um das nördlichste Vorkommen an einem natürlichen Standort in Deutschland. Der Wuchsort des Farnes befindet sich in einem Buchenwald auf einem kleinen Dolomit-Felsblock vor einer Felswand, die zum Bouldern genutzt wird (Klettern ohne Seilsicherung in Absprunghöhe). Aufgrund der Position und Ungeschütztheit des Wuchsortes erschien der Farn ausgesprochen gefährdet gegenüber mechanischem Abrieb durch Kletterer. Der von 2014 bis 2018 beobachtete Farn trieb 2019 nicht mehr aus. Die Ursachen dafür sind nicht eindeutig. So könnte die extreme und außergewöhnlich lang anhaltende Dürre im Jahr 2018 mit anschließenden meist zu trockenen Winter- und Frühjahrsmonaten verantwortlich sein. Verbiss oder negative Auswirkungen des Klettersports auf den Farn sind jedoch nicht auszuschließen. Daher werden die für den Farn im Ellerstein-Felskomplex festgestellten Gefährdungen in der vorliegenden Arbeit diskutiert und Empfehlungen für Artenhilfsmaßnahmen gegeben. Insbesondere wird ein vollständiger Verzicht auf Klettern und ein Aussetzen der Waldbewirtschaftung am Wuchsort und an potenziellen Siedlungsstellen der unmittelbaren Umgebung vorgeschlagen. Entsprechende Maßnahmen gelten sinngemäß für andere sehr seltene oder stark gefährdete Pflanzenarten, die in exponierten, ungeschützten Positionen an Felsen wachsen.
Hypersecretion and chronic phlegm are major symptoms of chronic obstructive pulmonary disease (COPD) but animal models of COPD with a defined functional hypersecretion have not been established so far. To identify an animal model of combined morphological signs of airway inflammation and functional hypersecretion, rats were continuously exposed to different levels of sulfur dioxide (SO2, 5 ppm, 10 ppm, 20 ppm, 40 ppm, 80 ppm) for 3 (short-term) or 20–25 (long-term) days. Histology revealed a dose-dependent increase in edema formation and inflammatory cell infiltration in short-term-exposed animals. The submucosal edema was replaced by fibrosis after long-term-exposure. The basal secretory activity was only significantly increased in the 20 ppm group. Also, stimulated secretion was significantly increased only after exposure to 20 ppm. BrdU-assays and AgNOR-analysis demonstrated cellular metaplasia and glandular hypertrophy rather than hyperplasia as the underlying morphological correlate of the hypersecretion.
In summary, SO2-exposure can lead to characteristic airway remodeling and changes in mucus secretion in rats. As only long-term exposure to 20 ppm leads to a combination of hypersecretion and airway inflammation, only this mode of exposure should be used to mimic human COPD. Concentrations less or higher than 20 ppm or short term exposure do not induce the respiratory symptom of hypersecretion. The present model may be used to characterize the effects of new compounds on mucus secretion in the background of experimental COPD.
Sandtrockenrasen von Binnendünen in der Unteren Mittelelbe-Niederung zwischen Dömitz und Boizenburg
(1998)
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick der Flora und Vegetation von Sandtrockenrasen auf drei ausgewählten Binnendünen im rechtsseitigen Elbtal zwischen Dömitz und Boizenburg. Das Spergulo morisonii-Corynephoretum canescentis kommt in allen Teilgebieten auf grund- und hochwasserfernen, offenen Sandstandorten mit geringen Humusgehalten und niedrigen pH-Werten vor. Die Hänge des Dünengebietes bei Gothmann und insbesondere die Elbtaldünen bei Klein Schmölen zeigen eine deutliche Zonierung von offenen Silbergras-Gesellschaften im oberen Bereich hin zu dichteren, grund- und hochwasserbeeinflußten Sandtrockenrasen am Dünenfuß. Unterschieden werden folgende Vegetationstypen: Auf relativ trockenen Standorten wächst eine ebenfalls zum Corynephorion canescentis gehörende Koeleria glauca-Carex arenaria-Gesellschaft. Darauf folgt eine ranglose Cladonia rangiformis-Rumex acetosella-Gesellschaft sowie zum Armerion elongatae gehörend eine Sedum reflexum-Hypnum cupressiforme-Gesellschaft, eine Allium angulosum-Sedum sexangulare-Gesellschaft und das Diantho deltoides-Armerietum elongatae. Messungen und Beobachtungen einiger Standortsfaktoren zeigen einen Gradienten bezüglich pH-Wert, Kohlenstoffgehalt und Bodenfeuchtigkeit. Kleinräumige Unterschiede und Übergänge werden durch Varianten und Ausbildungen der Gesellschaften verdeutlicht. Dieser kleinräumige Wechsel wird außerdem durch einen Transekt detaillierter dargestellt.
The family of phytochrome photoreceptors contains proteins with different domain architectures and spectral properties. Knotless phytochromes are one of the three main subgroups classified by their distinct lack of the PAS domain in their photosensory core module, which is in contrast to the canonical PAS-GAF-PHY array. Despite intensive research on the ultrafast photodynamics of phytochromes, little is known about the primary kinetics in knotless phytochromes. Here, we present the ultrafast Pr ⇆ Pfr photodynamics of SynCph2, the best-known knotless phytochrome. Our results show that the excited state lifetime of Pr* (~200 ps) is similar to bacteriophytochromes, but much longer than in most canonical phytochromes. We assign the slow Pr* kinetics to relaxation processes of the chromophore-binding pocket that controls the bilin chromophore’s isomerization step. The Pfr photoconversion dynamics starts with a faster excited state relaxation than in canonical phytochromes, but, despite the differences in the respective domain architectures, proceeds via similar ground state intermediate steps up to Meta-F. Based on our observations, we propose that the kinetic features and overall dynamics of the ultrafast photoreaction are determined to a great extent by the geometrical context (i.e., available space and flexibility) within the binding pocket, while the general reaction steps following the photoexcitation are most likely conserved among the red/far-red phytochromes.
Bücherschau
(2005)
Im Gebiet der Mittleren Elbe gehören Dünen, Talsande, holozäne sandige Flußablagerungen im Elbvorland, Moränen und Deiche mit Trockenrasen zu den charakteristischen Naturraumelementen. Arten des Festuca-ovina-Aggregates spielen in diesen Trockenrasen eine große Rolle. Im Rahmen von vegetationsökologischen Bearbeitungen der Trockenrasen im Biosphärenreservat „Flußlandschaft Elbe“ und im Stendaler Raum konnten zahlreiche Neufunde von Festuca-ovina-Sippen gemacht werden (s. a. FISCHER 1996, 1998, PROJAHN 1998). Außerdem wurde ein vorliegender Fund von vor 1950 (BENKERT et al. 1996) aktuell wieder bestätigt. Die Verbreitungskarten bei BENKERT et al. (1996), HAEUPLER & SCHÖNFELDER (1988) und einige Angaben in STOHR (1990) sind um diese Neufunde für Festuca brevipila, F. filiformis, F. ovina ssp. guestfalica, F. ovina ssp. ovina, F. polesica, F. rupicola und insbesondere für F. pulchra (= F. pseudovina) zu ergänzen.
Im folgenden werden nur Fundorte aufgeführt, wenn in den zugehörigen Meßtischblättern bei HAEUPLER & SCHÖNFELDER (1988) sowie in den Meßtischblatt-Quadranten bei BENKERT et al. (1996) Punkte fehlen oder die Sippen nicht behandelt werden. Dies gilt beispielsweise für die verschiedenen Festuca-brevipila-Formen, Festuca ovina ssp. guestfalica und F. ovina ssp. ovina sowie die abweichenden Formen von F. polesica und F. psammophila. Die Fundorte liegen zum größten Teil in Sachsen-Anhalt. Bei Fundorten in anderen Bundesländern werden diese mit den folgenden Abkürzungen bezeichnet: ME = Mecklenburg-Vorpommern, NS = Niedersachsen und BR = Brandenburg.
An allen genannten Fundorten wurden Belege entnommen. Wenn nicht anders angegeben, wurde das Material von P. FISCHER gesammelt. Die Belege wurden von G. STOHR bis auf einige Exemplare von Festuca brevipila und Festuca ovina ssp. guestfalica bestätigt bzw. bestimmt. An dieser Stelle möchten wir für die Überlassung von Fundortsangaben Frau D. PROJAHN (Schernikau) und Herrn S. NICKOLMANN (Magdeburg) danken.