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Im Schweizerdeutschen führt sowohl die Neutralisierung der Quantitäts- (oder Lenis/Fortis-) Opposition als auch die Labialisierung bzw. Velarisierung der Dentale zur Verwischung der Wortgrenzen. Dabei wird oft die Integrität der lexikalischen Morpheme beeinträchtigt, da sich hier in Abhängigkeit von der Folgekonsonanz Stammallomorphie herausbildet […]. All diese Prozesse dienen nicht der Optimierung der Wortstruktur. Stattdessen verbessern sie durch die Aufhebung der Quantitäts- (bzw. Fortis/Lenis-) Opposition im Silbenonset nach einer mit Obstruenten besetzten Silbenkoda die silbische Struktur innerhalb der phonologischen Phrase. Auch die Degeminierung ist eine Reaktion auf eine konsonantisch starke, also wenig präferierte Silbenkoda. Nur nach einem Sonoranten kann die Geminate ambisilbisch ausgesprochen werden. Wo diese Voraussetzung fehlt, wird die Geminate abgebaut […]. Die Assimilation, d.h. die Labialisierung bzw. Velarisierung der dentalen Plosive und Nasale führt hingegen zu homorganen Clustern an Silbengrenzen. Dies erleichtert ihre Aussprache erheblich. Durch die anschließende Resilbifizierung wird die silbische Struktur noch weiter optimiert. Interessanterweise kann im Zuge der silbenstrukturellen Verbesserung auch eine Konsonantenepenthese beobachtet werden […]. Beide hier beschriebenen Prozesse tragen also wesentlich zur Optimierung der Silbe bei. Sie erleichtern die Aussprache und sind somit sprecherzentriert.
[D]ie polnischen Familiennamen [unterlagen] bis ins 19. Jahrhundert hinein nur geringer amtlicher Kontrolle [...]. Diese Situation begünstigte den sukzessiven Aufbau onymischer Allomorphik aus den […] Flexions- und Derivationsmorphemen, die ursprünglich zur Bildung von Herkunftsbezeichnungen, Patronymika und Übernamen angewendet wurden. Die sekundäre Nutzung dieser Flexions- und Wortbildungsmorpheme als onymische Suffixe trieb den […] Dissoziationsprozess der Familiennamen voran. Die wachsende Produktivität dieser onymischen Morphe, die bis heute andauert, sicherte ihnen die Spitzenposition unter den Proprialitätsmarkern im polnischen Familiennamensystem. Heute sind die onymischen Allomorphe -ska, -ski, -icz, -ak das wichtigste Mittel, mit dem die Zugehörigkeit eines Wortes zum Onomastikon gekennzeichnet wird. […] In diesem Beitrag werden die Entstehungswege und die Ausbreitungspfade der drei produktivsten Gruppen der polnischen onymischen Suffixe präsentiert. Es werden auch die außersprachlichen Faktoren berücksichtigt, die die Erhöhung der Produktivität durch sukzessive Erweiterung der Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Suffixe ermöglicht haben. Es wird gezeigt, dass die ursprünglichen Selektionsbeschränkungen der Basen mit den Suffixen (Toponyme + -ska-Suffixe, Appellative und Adjektive + k-haltige Suffixe, Vornamen + -icz-Suffixe) im Zuge ihrer Ausbreitung und Festigung aufgegeben wurden. Die onymischen Allomorphe sind heute frei kombinierbar und können im Falle des Namenwechsels zur Bildung eines neuen Namens herangezogen werden.
Dieser Beitrag befasst sich erstmals mit Fugenelementen in Lehnwortbildungen, genauer: in N+N-Komposita mit fremdem Bestimmungswort (auch Determinations- oder Erstglied). Da Fugenelemente morphologisch zum Bestimmungs- und nicht zum Grundwort gehören, spielt das Grundwort keine Rolle bei der Entscheidung, ob die Kompositionsnahtstelle verfugt wird oder nicht […]. […] Dabei fällt auf – und hierauf spielt der Zweifelsfall Subjekt(+s+)pronomen im Titel an –, dass es zahlreiche Schwankungen gibt […]. Schwankungsfälle erfordern u. E. besondere Aufmerksamkeit, weil sie in der Regel Sprachwandel im Vollzug darstellen, d. h. den Übergang eines älteren zu einem jüngeren Sprachzustand markieren. […] Was die Fremdwortkomposita so interessant macht, ist die Tatsache, dass nichtnatives Material einem sehr nativen Verfahren […] unterzogen wird […]. In diesem Beitrag gehen wir wie folgt vor: Zunächst – in Kapitel 2 – definieren wir das Fugenelement und stellen kurz seine Entstehung, sein Inventar von immerhin sechs Allo-Formen und deren Distribution dar. In Kapitel 3 fragen wir nach der bzw. den Funktionen von Fugenelementen, die in der bisherigen Forschung vorgebracht wurden. […]. Kapitel 4 befasst sich speziell mit dem Fugenverhalten in Fremdwortkomposita, genauer: in Komposita mit nichtnativem Erstglied. Hier zeigen wir, dass es in erster Linie die phonologische Wortstruktur des Erstglieds ist, die die s-Fugensetzung steuert.