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Anders als vorgängige Forschungen, die Polyglossie in Pounds Werk als eine erweiterte Form der Intertextualität ansehen und dabei die Sprachenvielfalt, die Sprachmischung und die Differenzqualitäten der zitierten Sprachen nicht zentral berücksichtigen, interpretiert dieser Beitrag die "Cantos" als einen Speicher der klassischen und modernen westlichen und chinesischen Kultur, der notwendigerweise verschiedene Sprachen und Zeichensysteme umfasst: Die Polyglossie der "Cantos" ist insofern textkonstitutiv, als sie dazu dient, den diversen Kulturen eine eigene Stimme zu geben und diese in ihrer Ästhetik und Denkweise überhaupt repräsentieren zu können. Wie Sprachen miteinander kombiniert und konfrontiert werden, um ihre Klangcharaktere, Signifikanten und Bildlichkeiten produktiv zu einem über die Summe der Einzelteile hinausgehenden, polyphonen Text zu vereinen, wird anhand mehrerer Beispiele aus den "Cantos" und aus Pounds poetologischen Schriften gezeigt.