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Methodik
(2002)
Die vegetationskundliche und strukturelle Zuordnung der Lebensraumtypen erfolgt nach der vorrangig von Braun-Blanquet entwickelten Vegetationsklassifizierung, einer hierarchischen Gliederung der Vegetationstypen (Syntaxonomie), die die Ebenen der Assoziation, des Verbandes, der Ordnung und der Klasse umfasst. Hierbei ist die Assoziation die grundlegende Einheit, in der die Pflanzengesellschaften zusammengefasst werden, die sich durch gleiche charakteristische Arten(gruppen)kombinationen auszeichnen. Der Verband vereinigt ähnliche Assoziationen. Das sind bereits umfassendere, jedoch standörtlich noch recht einheitliche Vegetationseinheiten. In Ordnungen werden ähnliche Verbände zusammengefasst. Die Klasse vereinigt ähnliche Ordnungen.
Vorkommen desselten gefundenen Lepthyphantes geniculatus KULCZYNSKI, 1898 sind aus Deutschland bisher nur vom Gipskarstgebiet des Kyffhäusers (N-Thüringen) bekannt. 1964 und 1965 wurden dort auf zwei Gipshügeln in der Umgebung von Bad Frankenhausen insgesamt 4 männliche und 2 weibliche in Bodenfallen nachgewiesen (v. BROEN 1965, 1966).
Säuger
(1994)
In den Harzwäldern fanden einst Braunbär (Ursus arctos), Wolf (Canis lupus) und Luchs (Lynx Iynx) letzte Zufluchtsstätten. 1696 (Bär), 1798 (Wolf) und 1818 (Luchs) gelten als Ausrottungsdaten für diese Raubsäuger, was in eindrucksvollen Schilderungen vom Erlegen ihrer letzten Vertreter im Harz überliefert ist (vgl. U.B. Löns 128, Skiba 156, Butzeck et al. 104).
Ende 1999 beschlossen das Niedersächsische Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, das Niedersächsische Umweltministerium und die Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. im Harz ein gemeinsames Projekt zur Wiederansiedlung des Eurasischen Luchses (Lynx lynx) zu beginnen. Luchse existieren allerdings aufgrund einer Wiederansiedlung bereits im Böhmerwald im deutsch-tschechischen Grenzgebiet und können zudem auch im Pfälzerwald und im Schwarzwald mehr oder weniger regelmäßig bestätigt werden. Letztere Nachweise könnten auf Wiederansiedlungsprojekte der 1970er und 1980er Jahre in der Schweiz und Frankreich zurück zu führen sein. Einzelnachweise von Luchsen unklarer Herkunft, wie zuletzt in Hessen und Nordrhein-Westfalen, treten gelegentlich auch in anderen Gebieten auf.
Die Arealexpansion von Argiope bruennichi (SCOPOLl, 1772) in Deutschland ist für die letzten Jahrzehnte recht genau dokumentiert worden. Aus der frühen Ausbreitungsphase um 1900 liegen dagegen nur wenige detaillierte Angaben vor. Anhand von Untersuchungen zur Eiparasitierung wird diskutiert, ob frühe Funde der Schlupfwespe Tromatobia omata (GRAVENHORST, 1829) auch als Nachweise von Argiope bruennichi gelten können: Die Larven dieses Parasitoiden sind monophag, so dass Vorkommen von Tromatobia ornata ohne die gleichzeitige Existenz der Wirtsspinne nicht möglich erscheinen.
Im Rahmen einer Diplomarbeit (MUSS 1997) wurde auf einer Streuobstwiese bei Duderstadt (Niedersachsen) zwischen dem 16.05. und 28.11.1996 mit Hilfe von Bodenfallen, Bodenphotoeklektoren und Stammeklektoren (vgl. MOHLENBERG 1989) die Spinnenfauna untersucht. Vier Weibchen von Hahnia microphthaima SNAZELL & DUFFEY 1980 wurden ausschließlich mit Bodenphotoeklektoren auf Versuchsflachen erfaßt, die mit Apfelbäumen bestockt waren und zwischen dem 13.07. und 15.07.1996 gemäht wurden (leg. M. MUSS, det. A. SUEHRIG, conf. K. THALER & J. WUNDERLlCH). Ein Weibchen wurde zwischen dem 13.09. und 28.09.1996, ein Weibchen zwischen dem 28.09. und 13.10.1996 und zwei Weibchen zwischen dem 27.10. und 09.11.1996 gefangen.
Bei umfangreichen faunistischen Erhebungen im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts Kyffhäuser (SCHERFOSE et al. 1998, PUSCH et al. 1998) wurden von Mai bis September 1998 sowie im Mai 1999 mittels Kescher und Klopffängen auch Webspinnen erfaßt. Eine Gesamtdarstellung der Ergebnisse steht noch aus. Sie wird nach Abschluß des Projekts gemeinsam mit den Befunden der Bodenfallenuntersuchungen erfolgen. Vorab sei hier nur der Nachweis von H.lineiventris mitgeteilt, einer Springspinnenart, die bisher aus Deutschland nicht bekannt war.
1993/94 führte der Verfasser arachnofaunistische Untersuchungen auf Trockenstandorten des Biosphärenreservats Spreewald (Kr. Lübben, Brandenburg) durch. In Bodenfallen, die auf Sandödland in den Pfaffenbergen bei Lübben installiert waren, fanden sich im Leerungsintervall 19.-28.6.1994 zwei Männchen von M. kaestneri (WIEHLE, 1961). Damit konnte die als verschollen geltende Art für Deutschland wiederbestätigt werden.
In der jüngst erschienenen Roten Liste der Webspinnen Deutschlands (PLATEN, BLlCK, SACHER & MALTEN 1996) ist Mecynargus morulus (O.P.-CAMBRIDGE, 1873) in die Gefährdungskategorie 0 ("Ausgestorben oderverschollen") eingestuft worden. Dieser Status schien gerechtfertigt zu sein, weil die in Deutschland bisher nur aus den Hochlagen des Harzes bekannte arktoalpine Zwergspinne hier letztmals vor 35 Jahren gefunden wurde (vgl. WIEHLE 1965a).Bei der Auswertung von Spinnenmaterial aus Bodenfallen, die 1992/93 auf dem Brocken (1142m u.NN.) plaziert waren, wurden durch den Verfasser nun zwei weitere Exemplare dieser Art entdeckt.
Ein Flachlandvorkommen von Nemastoma triste im Spreewald/Brandenburg (Opiliones: Nemastomatidae)
(1998)
Nach MARTENS (1978: 98f.) ist Nemastoma triste (C. L. KOCH, 1835) als "postglazial reliktärer Endemit der O-Alpen und einiger Mittelgebirge" anzusehen, der "bodenfeuchte Waldgesellschaften, ... , ebenso die Ufervegetation von Bächen und Flüssen und angrenzende Hochstaudenfluren" besiedelt. In Deutschland tritt dieser einfarbig-schwarze Weberknecht vorwiegend in den Alpen auf. Außer zwei Nachweisen, die aus dem vergangenen Jahrhundert datieren (Regensburg - locus typicus, Happurg b. Nürnberg), gibt MARTENS als aktuelle Vorkommensgebiete außerhalb der Alpen nur Böhmerwald und BayerischerWald, Vogelsberg/Taufstein, Fichtelgebirge, Thüringer Wald und Erzgebirge an. N. triste gilt daher als Art montaner bis alpiner Bereiche, auch wenn aus Österreich einige wenige Vorkommen unterhalb 300 m Meereshöhe bekannt geworden sind (vgl. MARTENS 1978: 100).
Sonstige Wirbellose
(1994)
Außer den artenreich vertretenen Insekten kommen im Nationalpark viele weitere Wirbellosengruppen vor, von denen nur für die wenigsten gesichertes Datenmaterial existiert. Bisher überhaupt keine Beachtung fanden beispielsweise im Stoffkreislauf so bedeutungsvolle Vertreter wie die Fadenwürmer (Nematoda) und die zu den Ringelwürmern gehörenden Regenwürmer (Lumbricidae).
Die Tierwelt
(1994)
Die zoologische Erforschung des Harzes hat eine lange Tradition. Forscher wie Rüling, Stübner, Goeze, Rimrod, Blasius, E. Schulze, Wolterstorff, Goldfuß, Petry, Löns und Borchert haben daran erheblichen Anteil, doch stehen diese Namen hier nur stellvertretend für Generationen von Freizeit- und Berufsforschern sowie Aktivitäten mehrerer naturwissenschaftlicher Vereine, die sich bis heute mit der Tierwelt dieses Mittelgebirges befasst haben.