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In den Jahren 1998-2001 wurden im südwestlichen Harzvorland in Windwurfgebieten auf Unterem Buntsandstein vegetationsökologische und gehölzkundliche Erhebungen auf Dauerflächen durchgeführt, um die Sukzessionsdynamik und Regeneration gestörter Buchenwälder (Galio odorati-Fagetum, Luzulo-Fagetum) in Abhängigkeit von ehemaliger Nutzungsgeschichte, aktueller forstlicher (Nicht-) Behandlung und Störungsflächengröße zu studieren. Im vierten Jahr nach dem 1997er Sturm wird das Bild in allen großflächig geworfenen Bestandesteilen durch ausgedehnte Pionierstrauchfluren bestimmt (hauptsächlich Rubus idaeus, ferner auch Sambucus racemosa, S. nigra und Rubus fruticosus agg.), während Pionierbaumarten weitestgehend fehlen. In allen Untersuchungsflächen steigen die Artenzahlen bis zum vierten Jahr nach dem Sturm an. Unter der üppig entwickelten Strauchschicht ist ein Überdauern laubwaldtypischer Querco-Fagetea-Arten und damit von Frische- und Schattenzeigern zu beobachten und auch in Zukunft wahrscheinlich. Ruderalfluren (v.a. mit Artemisietea-Arten) stellten nur ein kurzfristiges Zwischenstadium dar. Obwohl sich die Flächen im bisherigen Sukzessionsverlauf angleichen, sind anfangs noch deutliche Unterschiede zwischen dem etwa 30 Jahre ungenutzten Naturwald Königsbuche und den bewirtschafteten Wäldern ersichtlich. Dies zeigt sich beim Naturwald u.a. in relativ geringen Artenzahlen sowie geringen Abundanzanteilen an Epilobietea-Arten, Sträuchern, Licht- und Stickstoffzeigern. Damit bestätigen sich Erkenntnisse aus Vergleichsuntersuchungen von nicht geworfenen Natur- und Wirtschaftswäldern in der Optimalphase. Im Unterschied zu geräumten Flächen zeichnen sich belassene Flächen u.a. durch eine geringere Artenzahl sowie vergleichsweise hohe Abundanzanteile an Krautigen und Arten mit temporärer bis kurzfristiger Samenbank aus. Die Störungsflächengröße hat ebenfalls einen großen Einfluss auf den Sukzessionsverlauf. Mit zunehmender Ausdehnung der gestörten Fläche und abnehmender Überschirmung steigt die Artenzahl immer stärker an. Gleichzeitig wird eine Veränderung hin zu waldfremden Sukzessionstadien deutlicher. Die Klimaxbaumart Buche behält in der Naturverjüngung zwar die Dominanz, verliert mit zunehmender Störungsflächengröße aber Anteile am Baumartenspektrum und weist stark sinkende Sämlingszahlen auf, vermutlich bedingt durch die Konkurrenz der Pionierstrauchfluren. Während in Windwurflücken die Waldregeneration hin zur standortstypischen Buchenwaldgesellschaft unmittelbar gewährleistet ist, wird sie bei Flächenwurf längere Zeit in Anspruch nehmen. Hierin besteht ein wesentlicher Unterschied zu benachbarten Buchen-Windwürfen auf basenreichen Standorten (z.B. Hainholz bei Osterode), wo die Waldregeneration unabhängig von der Störungsflächengröße ohne Pionierstadien sehr schnell voranschreitet. Dies könnte in zukünftigen Waldbaukonzepten für vergleichbare Windwurfsituationen berücksichtigt werden, indem eine Wiederaufforstung nur noch bei entsprechend ungünstigen Verjüngungsvorräten notwendig wird. Es finden sich bisher keine Hinweise auf einen Artenwechsel, wie er z.B. von REMMERT (1985, 1987, 1991) im Mosaik-Zyklus-Konzept postuliert wurde. Eher sollte von einer zwischenzeitlichen Überlagerung der ursprünglichen Vegetation gesprochen werden, die von Standort und Störungsflächengröße abhängig ist und eine teilweise massive Verschiebung in den Dominanzverhältnissen der Waldarten mit einschliesst.
Die Mauser- und Überwinterungsgebiete der süddeutschen Brutvögel des Großen Brachvogels liegen an der Atlantikküste Frankreichs und der Iberischen Halbinsel, individuelle Unterschiede sowie Populationsunterschiede sind jedoch nicht bekannt. Daher wurde in einem Pilotversuch am 20. Mai 2008 ein brütendes Weibchen in einem Brutgebiet am badischen Oberrhein mit einem Satellitensender versehen. Das Weibchen zog am 8. Juni 2008 vermutlich in einem Direktflug von 1020 km in west-süd-westlicher Richtung an die kantabrische Atlantikküste. Signale wurden bis zum 9. Oktober 2008 empfangen.
Das Usutu-Virus (USUV) ist ein durch Stechmücken der Gattung Culex übertragenes Flavivirus. Es wurde wahrscheinlich durch Zugvögel oder Stechmücken nach Europa eingeschleppt und hat sich inzwischen dauerhaft in der einheimischen Stechmücken-und Vogelfauna etabliert. Seit seinem Erstnachweis 2001 in Österreich hat das USUV fünf größere Ausbrüche mit USUV-assoziierten Vogelsterben, vor allem unter Amseln und in Volieren gehaltenen Eulen, sowie vermutlich kleinere Ausbrüche ohne augenfälliges Vogelsterben verursacht. In unserer Übersicht stellen wir das aktuelle Wissen zum Erreger, den Stechmücken als Vektoren und den Vögeln als Hauptwirten vor. Die Auswertung bislang publizierter Studien ergab, dass in der letzten Dekade in Europa, im Zusammenhang mit USUV-Ausbrüchen, über 3050 Vogelindividuen aus 129 Arten und unterschiedlichsten Ordnungen auf USUV-Infektionen untersucht worden sind. Davon wurden 48 Arten positiv getestet, überwiegend Singvögel, Eulen und Greifvögel. Am häufigsten war die Amsel, danach Haussperling, Mönchsgrasmücke, Bart- und Habichtskauz betroffen. Unter den 48 USUV-positiven Arten betrafen 39 frei lebende und neun in Gefangenschaft gehaltene Arten. Mögliche Ausbreitungswege des Erregers von Afrika nach Europa sowie innerhalb Europas werden diskutiert. Amseln und andere Singvögel sind anscheinend besonders anfällig für USUV. Möglicherweise sind sie zur Hauptflugzeit der Stechmücken aufgrund ihres Mauser- und Ernährungszustandes immungeschwächt und anfälliger für einen Virenbefall.
No association between Parkinson disease and autoantibodies against NMDA-type glutamate receptors
(2019)
Background: IgG-class autoantibodies to N-Methyl-D-Aspartate (NMDA)-type glutamate receptors define a novel entity of autoimmune encephalitis. Studies examining the prevalence of NMDA IgA/IgM antibodies in patients with Parkinson disease with/without dementia produced conflicting results. We measured NMDA antibodies in a large, well phenotyped sample of Parkinson patients without and with cognitive impairment (n = 296) and controls (n = 295) free of neuropsychiatric disease. Detailed phenotyping and large numbers allowed statistically meaningful correlation of antibody status with diagnostic subgroups as well as quantitative indicators of disease severity and cognitive impairment.
Methods: NMDA antibodies were analysed in the serum of patients and controls using well established validated assays. We used anti-NMDA antibody positivity as the main independent variable and correlated it with disease status and phenotypic characteristics.
Results: The frequency of NMDA IgA/IgM antibodies was lower in Parkinson patients (13%) than in controls (22%) and higher than in previous studies in both groups. NMDA IgA/IgM antibodies were neither significantly associated with diagnostic subclasses of Parkinson disease according to cognitive impairment, nor with quantitative indicators of disease severity and cognitive impairment. A positive NMDA antibody status was positively correlated with age in controls but not in Parkinson patients.
Conclusion: It is unlikely albeit not impossible that NMDA antibodies play a significant role in the pathogenesis or progression of Parkinson disease e.g. to Parkinson disease with dementia, while NMDA IgG antibodies define a separate disease of its own.
The nucleosynthesis of elements beyond iron is dominated by neutron captures in the s and r processes. However, 32 stable, proton-rich isotopes cannot be formed during those processes, because they are shielded from the s-process flow and r-process β-decay chains. These nuclei are attributed to the p and rp process.
For all those processes, current research in nuclear astrophysics addresses the need for more precise reaction data involving radioactive isotopes. Depending on the particular reaction, direct or inverse kinematics, forward or time-reversed direction are investigated to determine or at least to constrain the desired reaction cross sections.
The Facility for Antiproton and Ion Research (FAIR) will offer unique, unprecedented opportunities to investigate many of the important reactions. The high yield of radioactive isotopes, even far away from the valley of stability, allows the investigation of isotopes involved in processes as exotic as the r or rp processes.
The photochemical cleavage of the endoperoxides of anthradichromene and benzodixanthene into the parent hydrocarbon and oxygen is shown to be an adiabatic photoreaction originating from an upper excited singlet state. This photochemical behaviour is described by a theory for the photochemistry of endoperoxides developed by Kearns and Khan.
Rationale: Potassium (K) is a major component of several silicate minerals and seawater, and, therefore, constraining past changes in the potassium cycle is a promising way of tracing large-scale geological processes on Earth. However, [K] measurement using inductively coupled plasma mass spectrometry (ICP-MS) is challenging due to an ArH+ interference, which may be of a similar magnitude to the K+ ion beam in samples with <0.1% m/m [K].
Methods: In this work, we investigated the effect of the ArH+ interference on K/Ca data quality by comparing results from laser-ablation (LA)-ICP-MS measured in medium and high mass resolution modes and validating our LA results via solution ICP-optical emission spectroscopy (OES) and solution ICP-MS measurements. To do so, we used a wide range of geological reference materials, with a particular focus on marine carbonates, which are potential archives of past changes in the K cycle but are typically characterised by [K] < 200 μg/g. In addition, we examine the degree to which trace-element data quality is driven by downhole fractionation during LA-ICP-MS measurements.
Results: Our results show that medium mass resolution (MR) mode is sufficiently capable of minimising the effect of the ArH+ interference on K+. However, the rate of downhole fractionation for Na and K varies between different samples as a result of their differing bulk composition, resulting in matrix-specific inaccuracy. We show how this can be accounted for via downhole fractionation corrections, resulting in an accuracy of better than 1% and a long-term reproducibility (intermediate precision) of <6% (relative standard deviation) in JCp-1NP using LA-ICP-MS in MR mode.
Conclusion: Our [K] measurement protocol is demonstrably precise and accurate and applicable to a wide range of materials. The measurement of K/Ca in relatively low-[K] marine carbonates is presented here as a key example of a new application opened up by these advances.
Rezensionen [2019]
(2019)
Verzeichnis
Einzelrezensionen
163 Babenhauserheide, Melanie: Harry Potter und die Widersprüche der Kulturindustrie. Eine ideologiekritische Analyse (DAVID N. SCHMIDT)
165 Ballis, Anja/Pecher, Claudia Maria/ Schuler, Rebecca (Hrsg.): Mehrsprachige Kinder- und Jugendliteratur. Überlegungen zur Systematik, Didaktik und Verbreitung (SVETLANA VISHEK)
167 Bannasch, Bettina/Matthes, Eva (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur. Historische, erzähl- und medientheoretische, pädagogische und therapeutische Perspektiven (susanne blumesberger)
169 Batzke, Ina/ Erbacher, Eric C. /Heß, Linda M. / Lenhardt, Corinna (Hrsg.): Exploring the Fantastic. Genre, Ideology, and Popular Culture (THOMAS BITTERLICH)
170 Bertling, Maria: All-Age-Literatur. Die Entdeckung einer neuen Zielgruppe und ihrer Rezeptionsmodalitäten (NICOLA KÖNIG)
172 Blümer, Agnes: Mehrdeutigkeit übersetzen. Englische und französische Kinderliteraturklassiker der Nachkriegszeit in deutscher Übertrag (MARTINA SEIFERT)
174 Blumesberger, Susanne/Thunecke, Jörg (Hrsg.): Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur während der Zwischenkriegszeit und im Exil. Schwerpunkt Österreich (KURT FRANZ)
176 Busch, Nathanael /Velten, Hans Rudolf (Hrsg.): Die Literatur des Mittelalters im Fantasyroman (SONJA LOIDL)
178 Cave, Roderick/Ayad, Sara (Hrsg.): Die Geschichte des Kinderbuches in 100 Büchern (ERNST SEIBERT)
180 Dettmar, Ute/Pecher, Claudia Maria/Schlesinger, Ron (Hrsg.): Märchen im Medienwechsel. Zur Geschichte und Gegenwart des Märchenfilms (MICHAEL STIERSTORFER)
182 Dommermuth, Clarissa: Wir sind dagegen – denn ihr seid dafür. Zur Tradition literarischer Jugendbewegungen im deutschsprachigen Raum (SUSANNE BLUMESBERGER)
184 Ellerbach, Benoît: L’Arabie contée aux Allemands. Fictions interculturelles chez Rafik Schami (ANNETTE KLIEWER)
185 Enklaar, Jattie/ Ester, Hans /Tax, Evelyne (Hrsg.): Studien über Kinder- und Jugendliteratur im europäischen Austausch von 1800 bis heute (IRIS SCHÄFER)
187 Ewers, Hans-Heino: Michael Ende neu entdecken. Was »Jim Knopf«,»Momo« und »Die unendliche Geschichte« Erwachsenen zu sagen haben (MARKUS JANKA)
189 Flegel, Monica/Parkes, Christopher (Hrsg.): Cruel Children in Popular Texts and Cultures (LENA HOFFMANN)
191 Garbe, Christine/Gürth, Christina et al. (Hrsg.): Attraktive Lesestoffe (nicht nur) für Jungen. Erzählmuster und Beispielanalysen zu populärer Kinder- und Jugendliteratur (THOMAS BITTERLICH)
193 Goga, Nina/Kümmerling-Meibauer, Bettina (Hrsg.): Maps and Mapping in Children’s Literature. Landscapes, Seascapes, and Cityscapes (Wolfgang Biesterfeld)
195 Hamer, Naomi /Nodelman, Perry / Reimer, Mavis (Hrsg.): More Words about Pictures. Current Research on Picturebooks and Visual/Verbal Texts for Young People (FARRIBA SCHULZ)
196 Hoffmann, Lena: Crossover. Mehrfachadressierung in Text, Markt und Diskurs (HEIDI LEXE)
198 Josting, Petra/Reuter, Frank/Roeder, Caroline/Wolters, Ute (Hrsg.): »Denn sie rauben sehr geschwind jedes böse Gassenkind.« ›Zigeuner‹-Bilder in Kinder- und Jugendmedien (KURT FRANZ)
200 Langemeyer, Peter /Knutsen, Karen Patrick (Hrsg.): Narratology Plus. Studies in Recent International Narratives for Children and
Young Adults / Narratologie Plus. Studien zur Erzählweise in aktueller internationaler Kinder- und Jugendliteratur (NADINE BIEKER)
202 Museumsinsel Lüttenheid (Hrsg.): Rudolf Dirks. Zwei Lausbuben und die Erfindung des modernen Comics (LUKAS SARVARI)
204 Oeste, Bettina/Preußer, Ulrike (Hrsg.): Neuvermessung deutschsprachiger Erinnerungsstrategien in der Kinder- und Jugendliteratur nach 1990 (annette kliewer)
206 Planka, Sabine (Hrsg.): Berlin. Bilder einer Metropole in erzählenden Medien für Kinder und Jugendliche (KATHARINA EGERER)
208 Press, Alexander: Die Bilder des Comics. Funktionsweisen aus kunst- und bildwissenschaftlicher Perspektive (RALF VOLLBRECHT)
209 Schenk, Klaus /Zeisberg, Ingold (Hrsg.): Fremde Räume. Interkulturalität und Semiotik des Phantastischen (ANNETTE KLIEWER)
211 Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM (Hrsg.): Atlas der Schweizer Kinderliteratur. Expeditionen und
Panoramen (SUSANNE RIEGLER)
Sammelrezensionen
213 Heinemann, Caroline: Produktionsräume im zeitgenössischen Kinder- und Jugendtheater. – Hentschel, Ingrid: Theater zwischen Ich und Welt. Beiträge zur Ästhetik des Kinder- und Jugendtheaters. Theorien – Praxis – Geschichte (PHILIPP SCHMERHEIM)
215 Janka, Marcus /Stierstorfer, Michael (Hrsg.): Verjüngte Antike. Griechisch-römische Mythologie in zeitgenössischen Kinder- und Jugendmedien. – Stierstorfer, Michael: Antike Mythologie in der Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart. Unsterbliche Götter- und Heldengeschichten? (KARINA BECKER)
218 Josting, Petra/Kruse, Iris (Hrsg.): Paul Maar. Bielefelder Poet in Residence 2015 | Paderborner Kinderliteraturtage 2016. – Wicke, Andreas /Roßbach, Nikola (Hrsg.): Paul Maar. Studien zum kinder- und jugendliterarischen Werk (SONJA MÜLLER-CARSTENS)