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Moore unterliegen auf Grund ihrer zahlreichen spezialisierten Arten und zugleich starken Gefährdung dem Schutz der EU Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. In Süddeutschland, am Rand der Alpen, ist noch eine Vielzahl naturschutzfachlich wertvoller Moore vorhanden. Teilweise verlaufen durch diese Moore Langlaufloipen, über deren Wirkung auf die Vegetation bislang allerdings nur wenig bekannt ist. In dieser Arbeit werden deshalb die Auswirkungen von Langlaufloipen auf Standort, Flora und Vegetation von drei Vegetationstypen (Hochmoor, Kalkflachmoor, Pfeifengraswiese) in Südbayern untersucht. Für jeden dieser Typen erfolgt ein Vergleich der Loipenflächen mit von Langlauf unbeeinflussten Kontrollflächen. Der Loipeneinfluss ist in allen drei Vegetationstypen nachweisbar. Generell führt die Loipennutzung zu einer Nivellieung der Standortgradienten, zu Bodenverdichtung und damit zu Vernässung. Entsprechend werden nässetolerante Arten gefördert. Mit Abstand am geringsten sind die Auswirkungen im Kalkflachmoor. Dies lässt sich durch die per se große Nässe und die im Vergleich zum Hoch Moor und der Pfeifen graswiese geringere Empfindlichkeit gegenüber Verdichtung erklären. Im Hochmoor und in der Pfeifengraswiese profitiert besonders Trichophorum cespitosum von der Vernässung. Die Hochmoorflächen auf der Loipe entwickeln sich stärker in Richtung Zwischenmoorvegetation, verbunden mit einer Zunahme gefährdeter Arten. Diese Entwicklung wird sicherlich auch durch das Mulchen auf der Loipe begünstigt, da das Hochmoor keiner Nutzung unterliegt und entsprechend kaum Pflanzen aufweist, die an Nutzung angepasst sind. Im Gegensatz dazu kommt es in der gemähten Pfeifengraswiese vorwiegend zu einer floristischen Homogenisierung mit weniger stark ausgeprägten Blühaspekten. Aus der Wechsel feuchten Pfeifengras wiese entwickelt sich eine dauerfeuchte Streuwiese. Die Deckung der Rote-Liste-Arten nimmt durch Förderung von konkurrenzschwachen, stresstoleranten Arten ebenfalls zu.
Durch vergleichende vegetationskundliche Untersuchungen wird der Wandel der Grünlandvegetation im Chajouxtal (Vogesen) seit dem Jahr 1981 untersucht. Es wurden die Assoziationen Geranio-Trisetetum mit sechs Untereinheiten, Festuco-Genistetum mit fünf Untereinheiten und das Festuco-Cynosuretum nachgewiesen. Das Fehlen von Dauerflächen und Vegetationskarten des ursprünglichen Zustandes erfordert die Anwendung anderer Verfahren, um die Vegetationsentwicklung aufzuzeigen. Es wird durch einen Vergleich von alten und neuen Vegetationsaufnahmen und mit Hilfe einer Befragung der Landwirte auf die Zusammenhänge zwischen Nutzung- und Vegetationsveränderungen geschlossen. Dabei wird deutlich, daß sowohl beim Geranio-Trisetetum als auch Festuco-Genistetum ein Flächenrückgang derjenigen Subassoziation zu verzeichnen ist, die an die extensive, traditionelle Bewirtschaftung gebunden sind.