Refine
Year of publication
Document Type
- Part of a Book (18)
- Article (15)
- Conference Proceeding (4)
- Contribution to a Periodical (1)
- Working Paper (1)
Language
- German (39) (remove)
Has Fulltext
- yes (39)
Is part of the Bibliography
- no (39)
Keywords
- Mittelalter (5)
- Minnesang (4)
- Konrad von Würzburg (3)
- Altgermanistik (2)
- Bibliothek (2)
- Hochschulreform (2)
- Kommunikation (2)
- Schwank (2)
- Textualität (2)
- Aktualität (1)
- Artus (1)
- Aufführung (1)
- Aventiure (1)
- Bildung (1)
- Bildungspolitik (1)
- Bologna-Prozess (1)
- Brandan (irischer Abt) (1)
- Brautwerbung (1)
- Buch (1)
- Ecbasis cuiusdam captivi per tropologiam (1)
- Ehe (1)
- Elisabeth von Thüringen (1)
- Epik (1)
- Erzählordnung (1)
- Erzähltradition (1)
- Exzellenzinitiative (1)
- Fabel (1)
- Fasten (1)
- Fastengelübde (1)
- Fazetie (1)
- Gedächtnisfunktion (1)
- Germanistik (1)
- Geschichtlichkeit (1)
- Geschlechterdifferenzierung (1)
- Gotfrit-Fortsetzugen (1)
- Gregorius (1)
- Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von / Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi oder der Schluß desselben (1)
- Große Heidelberger Liederhandschrift (1)
- Handschrift (1)
- Hartmann von Aue (1)
- Heiligung (1)
- Heinrich von Freiburg (1)
- Heinrich von Ofterdingen (1)
- Heinrich von Sax (1)
- Herrschaft (1)
- Hochschulpolitik (1)
- Inzest (1)
- Johann Beer (1)
- Johannes Rothe (1)
- Kemenate (1)
- Kippfigur (1)
- Konrad <von Heimesfurt> (1)
- Kultivierung (1)
- Kulturwisschenschaft (1)
- Kurzepik (1)
- Kurzfassungen (1)
- Leich (1)
- Literarische Gestalt (1)
- Literatur (1)
- Literaturgeschichte (1)
- Literaturwissenschaft (1)
- Logbuch (1)
- Machtkampf (1)
- Mediävistik (1)
- Musealisierung (1)
- Märe (1)
- Mündliche Überlieferung (1)
- Natur (1)
- New philology (1)
- Nibelungenlied (1)
- Nonnenturnier (1)
- Novellare (1)
- Obszönität (1)
- Peter Czerwinski (1)
- Priapeia (1)
- Reinfried <von Braunschweig> (1)
- Ritual (1)
- Rollenhaftigkeit (1)
- Sangspruch (1)
- Sangspruchdichtung (1)
- Schwankroman (1)
- Schwanritter (1)
- Sexualität (1)
- Soziale Beziehung <Interaktion> (1)
- Speicher (1)
- Stricker, Der / Der Pfaffe Amis (1)
- Sänger (1)
- Tannhäuser (1)
- Textanalyse (1)
- Textgeschichte (1)
- Theorie (1)
- Thüringen (1)
- Ulrich von Türheim (1)
- Ulrich von Winterstetten (1)
- Ulrich von dem Türlin (1)
- Universität (1)
- Unlesbarkeit (1)
- Verslegende (1)
- Walther <von der Vogelweide> (1)
- Walther von der Vogelweide (1)
- Wartburgkrieg (1)
- Werbungshelfer (1)
- Wissenschaft (1)
- Wolfram <von Eschenbach> (1)
- Wolfram von Eschenbach (1)
- Zabulons Buch (1)
- Zukunft (1)
- hagiographisches Erzählen (1)
- höfische Literatur (1)
- höfische Romane (1)
- höfische Versepik (1)
- kommunikationsanalytisch (1)
- literarische Kommunikation (1)
- mittelalterliche Adelsbeziehungen (1)
- schriftliterarisches Erzählen (1)
- Ökonomie und Gesellschaft (1)
- Überlieferung (1)
- ’Neithart Fuchs‘ (1)
- ‚Pfaffen von Kalenberg‘ (1)
- „Alexius“ (1)
- „Teutsche Winter-Nächte“ (1)
Im Bereich der kleineren Reimpaardichtung des späten Mittelalters, unter jenen Gedichten also, die die Zeit selbst bevorzugt „rede“, „maere“, „spruch“ nennt, gibt es einige Texte, welche durch ungewöhnlich derbe, oft betont brutale und durch zuweilen offenbar auch auf Schockwirkung zielende Obszönität auffallen. Hier begegnen Formen der Literarisierung des Sexuellen, die solche Texte merklich abheben von jenen Weisen obszönen Erzählens, die für schwankhafte Mären oder bestimmte Felder der Minneredendichtung insgesamt kennzeichnend sein können. H. FISCHER hat einige der angesprochenen Gedichte zu einer eigenen Klasse zusammengefaßt, als er den von ihm unter dem Märenbegriff versammelten Überlieferungskomplex inventarisierte. (…) [Peter Stohschneider greift] für den folgenden Versuch aus der kleinen Gruppe spätmittelalterlicher priapeiischer Reimpaarerzählungen einen Text heraus, in dem das zuletzt genannte Motiv des Rangstreits zwischen einem Genitale und dessen Konkurrenten am Rande vorkommt, in dem vor allem das anthropomorphisierte Genitale eine überaus wichtige Rolle spielt, der aber vor dem eben skizzierten Hintergrund vergleichbarer Erzählungen doch eine bemerkenswerte Ausnahmestellung einnimmt: das 'Nonnentunier' oder – mit den Worten der Handschrift – den turney von dem czers.
The nostalgic yearning for the ideal knightly world given by thirteenth-century vernacular courtly epics is supposed to be the vanishing point of the literature of the do called late medieval knightly romantic. The article examines this assumption. It passes through a number of fifteenth- and early sixteenth-century German text, thus showing the variety of forms in which they adapt the narrative and ideological patterns of the literary tradition. In doing so the article stresses that the texts of Hugo von Montfort, Augustin von Hammerstetten, Püterich von Reichertshausen and in particular of Hermann von Sachsenheim, Ulrich Fuetrer, and Emperor Maximilian I find different ways of irony, allegorization, historization etc. to bring out the gap between the literary examples of the past and the claims of the late medieval present and at the same time to bridge it.
Die Forschung bediente sich (…) [des Begriffes Schwankroman] im Sinnes eine Gattungsbegriffes, auch wenn sie nicht übersah, daß 'Schwankroman' bei aller Praktikabilität zugleich Ausdruck einer Verlegenheit ist, in welche ursprünglich wohl die ästhetische Norm von der geschlossenen Einheitlichkeit jeder Dichtung, die diesen Namen verdienen soll, geführt hat, einer Verlegenheit nämlich angesichts der offenkundig episodischen Struktur der genannten epischen Großerzählungen, die ihr Zusammengesetztsein aus kurzen, in sich weithin vollständigen Erzähleinheiten kaum je verleugnen. Dieses Dilemma schlägt sich nieder in der Binnenspannung zwischen den beiden Komponenten des Begriffs auf quantitativer, formal-struktureller und kategorialer Ebene: (…)
Gotfrit-Fortsetzungen : Tristans Ende im 13. Jahrhundert und die Möglichkeiten nachklassischer Epik
(1991)
Der Aufsatz untersucht Strukturen und Sinn der Gotfrit-Fortsetzugen Ulrichs von Türheim, Heinrichs von Freiburg und 'Tristan als Mönch'. Gefragt wird, wie von diesen Texten her die Rezeption von Gotfrits Torso gesteuert wurde, und welche Folgerungen sich daraus für eine Narrativik der späthöfischen Epik ergeben könnten.
(...) [Strohschneiders „Stichworte“ problematisieren] die Tauglichkeit des (...) überlieferungsgeschichtlichen Merkmals für die gattungssystematische Abgrenzung höfischer und heroischer Epik und insbesondere für die Begründung einer Sonderrolle des höfischen Romans (...) Mit redaktionellen Kurzfassungen höfischer Romane im Mittelalter greifen diese Stichworte ein literaturgeschichtliches Phänomen, das in seiner je punktuellen Ausprägung den Textkritikern und Überlieferungshistorikern nicht weniger Texte stets gegenwärtig ist, einen Sachverhalt jedoch, der als eine folgenreiche rekurrente Erscheinung in der Geschichte des höfischen Romans bislang - mit einer einzigen Ausnahme (...) – völlig unbeachtet blieb.
Vor 25 Jahren hat Hugo Kuhn das sogenannte dritte Kreuzzugslied „Ich var mit iuweren hulden, herren und mâge“ (MF 218,5) Hartmanns von Aue zum Gegenstand eines bahnbrechenden und in der altgermanistischen Lyrikforschung einflußreich gewordenen Versuchs gemacht, am konkreten Fall vorzuführen, in welcher Weise mittelhochdeutsche Lyrik von ihrem öffentlichen Vortrag vor einem höfischen Publikum her zu denken wäre. Der von der mediävistischen Literaturwissenschaft längst anerkannte Anspruch dieses Vorstoßes war es, für die mittelhochdeutsche Liebeslyrik einen Begriff von „Minnesang als Aufführungsform“ zu etablieren, sie also als Medium kommunikativer Vorgänge zu begreifen und so überhaupt die mediävistische Forscherperspektive auf das kommunikative Funktionieren von Dichtung hin zu öffnen.
In die gattungsgeschichtliche Reihe der Novellensammlung oder auch der 'Novellenromane' sind Johann Beers 'Winter-Nächte' (…) [der Untersuchung zufolge] nicht eingefügt, wohl aber in die Tradition eines gemeinschaftlichen Erzählens, eines Novellare, das sich selbst in seinem todverdrängenden und lebenserhaltenden Sinn erläutert und legitimiert. Sie reicht von 'Scheherezâde' und dem 'Papageienbuch' bis zu Goethes 'Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten', von den sieben weisen Meistern über das 'Decameron' zu Brentanos
'Mehreren Wehmüllern', Heines 'Florentinischen Nächten' oder auch Leo Lionnis 'Frederick', der den hungrigen Mäusen in langen Winternächten jene Vorräte erzählend wiedergibt, die sie längst aufgebraucht haben.
Die Geschlechterdifferenzierung von Frau und Mann wird in den mittelalterlichen Adelsgesellschaften vorrangig funktionalisiert über Ehe und über Sexualität. Ehe übernimmt dabei ökonomisch-politische Funktionen, ist Instrument von Herrschaft, Friedensschluß usw. Der Sexualität andererseits sind allererst provokative Funktionen zugewiesen. (...) Dies ändert sich erst in einem langandauernden und durchgreifenden mentalitätsgeschichtlichen Prozeß, der – um ein Datum zu nennen – nach dem Jahrtausend allmählich in Gang kommt und von so weit reichenden Folgen ist, daß man geradezu von der „Entdeckung der Liebe im Hochmittelalter“ gesprochen hat.
Die Geschichte von Tristan und Isolde in ihren verschiedenen volkssprachigen Fassungen ist seit der Mitte des 12. Jahrhunderts wohl eine der wichtigsten erzählerischen Vollzugs- und Reflexionsformen jener Entdeckung. Diese Geschichte will i(...) [Peter Strohschneider] von einem einzelnen Text her zum Thema machen, demjenigen des – wie man seinem Namen rekonstruiert – Eilhart von Oberg.
Erfahrungswissen, das ins Logbuch eingeht, einerseits, das 'Wissenorganisationswissen' der auch heiligen Schriften andererseits treten, gleichsam hinter dem Rücken ihrer prätendierten Identität, auseinander. Dies wäre das Neue, das sich in Colóns Entdeckung des Bekannten abzeichnet.
Daß aber dieses Neue gewissermaßen schon ein Altes ist, daß es – kategoriale Veränderungen des Schrift-, des Wissens- und des Erfahrungsbegriffs nur mitbedacht – weit zurückreichende Traditionen hat, dies (…) [soll aufgezeigt werden]. Mein Beispiel nehme ich aus der mittelalterlichen Erzähltradition vom heiligen irischen Abt Brandan aus dem 6. Jahrhundert. Er ist auf seiner Fahrt durch die westlichen Meere bis zum irdischen Paradies selbst vorgestoßen und wie Colón, der von ihm aller Wahrscheinlichkeit nach wußte, hat Brandan, so steht es in der mich hier interessierenden Legendenversion, dabei ein Bordbuch geführt.
Der Begriff der Gegenwärtigkeit bezieht bei Peter Czerwinski seine Bedeutung aus einer historischen Opposition zu dem des Zeichens. Er spricht zu diesem jede anthropologische Geltung ab und zentriert solcherart den radikalsten Versuch, Mediävistik auf Alterität zu stellen. Der folgende Beitrag präsentiert und diskutiert dieses Konzept unter insbesondere methodologischen Gesichtspunkten.