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Die mit der Fortpflanzung verbundenen Lautäußerungen der Vögel sind meist artspezifisch, so dass sie als taxonomische Merkmale verwendet werden können. Besondere Relevanz kommt ihnen dabei zu, wenn bei Vögeln, die Gesang erlernen können, Artbildungsprozesse beschleunigt ablaufen. Nach dem biologischen Artkonzept sind Arten Fortpflanzungsgemeinschaften. Ob zwei am selben Ort vorkommende Formen Arten sind, lässt sich also unschwer feststellen. Überlappen ihre Verbreitungsgebiete jedoch nicht, kann ein Aufeinandertreffen mit Hilfe von Klangattrappenversuchen simuliert werden. Ansonsten bleibt – auch auf überartlichem Niveau – nur der Vergleich homologer Lautäußerungen: Er kann deskriptiv nach Höreindruck oder auf Grund der Visualisierung (Sonagramm) oder statistisch mit Hilfe verschiedener dem Sonagramm entnommener Parameter erfolgen. Sofern eine (molekulare) Phylogenie der betreffenden Gattung oder Familie vorliegt, sollten die herangezogenen Parameter auf phylogenetisches Signal hin getestet werden, um rein adaptive Merkmale auszuschließen.
Der Fang von Vögeln zu wissenschaftlichen Zwecken in den Tropen und Subtropen stellt eine Herausforderung für Ornithologen dar. Probleme aufgrund rechtlicher sowie sozioökonomischer und soziokultureller Rahmenbedingungen lassen sich oft durch eine intensive Vorbereitung und Kooperationen mit lokalen Partnern vermeiden oder reduzieren. Beim eigentlichen Fang sind logistische Herausforderungen wie die Materialbeschaffung vor Ort, aber auch die Ökologie einiger überwiegend tropischer Vogelgruppen zu berücksichtigen. Hier wie auch bei der Probennahme und -lagerung beeinflussen die herrschenden Umweltbedingungen die Arbeit, insbesondere extreme Witterung. Problemlösungenlassen sich jedoch teilweise nur schwer verallgemeinern. Wir unterstreichen die Bedeutung lokaler und regionaler Besonderheiten anhand zahlreicher Beispiele aufgrund eigener Erfahrungen.