Refine
Year of publication
- 1993 (4) (remove)
Document Type
- Article (4)
Language
- German (4)
Has Fulltext
- yes (4)
Is part of the Bibliography
- no (4)
Die Fische
(1993)
Prägendes Element für die Ichthyofauna des Drömlings sind neben der Ohre die vielen größeren und kleineren Entwässerungsgräben. Letztere bieten allerdings nur wenigen euryöken Fischarten gute Lebensbedingungen. Einige Meliorationsgräben fallen über Sommer periodisch trocken oder sind so stark mit Schwimmblattpflanzen (bes. Lemna spec.) bedeckt, dass durch Lichtmangel in den tieferen Wasserschichten und am Gewässergrund Dissimilationsprozesse überwiegen. Der damit verbundene Sauerstoffschwund ist oft tödlich für alle Lebewesen. Ähnliche Sauerstoffmangelsituationen treten auch im Winter bei Eis- und Schneebedeckung auf. Diese Entwässerungsgräben werden daher nur periodisch von Fischen besiedelt.
Vorkommen und Verbreitung der Fischarten im südlichen Sachsen-Anhalt und ihre Schutzsituation
(1993)
Die Verbreitung der Wirbeltierarten in Deutschland ist im Wesentlichen bekannt. Nur die Kenntnis über die Fischarten ist nach wie vor sehr lückenhaft, obwohl die Fische seit altersher das Interesse der Menschen fanden. Allerdings war dieses Interesse stark nutzungsorientiert, so dass es fast unbemerkt blieb, dass die wirtschaftlich und angelsportlich uninteressanten Arten - besonders die sogenannten "Kleinfische" - immer seltener wurden. Für das Gebiet der ehemaligen DDR musste Paepke bereits 1981 ca. 70% der nachgewiesenen Arten als verschollen, stark gefährdet oder gefährdet einstufen. Die in der Bundesrepublik Deutschland (Bless; Lelek 1984) und in allen alten Bundesländern erstellten "Roten Listen" (Bless 1989) belegen, dass auch im westlichen Deutschland der gleiche Anteil der autochthonen Fischarten bedroht ist.
Der publizierte Nachweis von Lepidurus apus (L.) in der Elbtalaue bei Rühstädt (Bulow 1992) gibt Anlass, auf das Vorkommen dieses Blattfußkrebses (Phyllopoda) im Mittelelbegebiet bei Wittenberg hinzuweisen, da diese Art von Heidecke und Neumann (1987) wegen ihres erdgeschichtlichen Alters und ihrer ökologischen Spezialisierung als "Naturschutzobjekt" bezeichnet wird.