Refine
Year of publication
Document Type
- Part of a Book (69)
- Article (21)
- Conference Proceeding (1)
Has Fulltext
- yes (91)
Is part of the Bibliography
- no (91)
Keywords
- Minnesang (9)
- Walther <von der Vogelweide> (7)
- Mittelalter (6)
- Predigt (6)
- Handschrift (5)
- Nibelungenlied (5)
- Rezeption (5)
- Textgeschichte (5)
- Wolfram <von Eschenbach> (5)
- Hadloub, Johannes (4)
- Schriftlichkeit (4)
- Altgermanistik (3)
- Chrétien <de Troyes> (3)
- Eilhart <von Oberg> / Tristrant (3)
- Hermeneutik (3)
- Melusine (3)
- Mythos (3)
- Reinmar <von Zweter> (3)
- Undine (3)
- Albrecht <von Scharfenberg> (2)
- Artusepik (2)
- Bachmann, Ingeborg (2)
- Bodmer, Johann Jacob (2)
- Chanson de Roland (2)
- Geschlechterrolle (2)
- Gottfried <von Straßburg> (2)
- Gottfried <von Straßburg> / Tristan und Isolde (2)
- Gral (2)
- Grimm, Jacob (2)
- Grimm, Wilhelm (2)
- Hartmann <von Aue> / Iwein (2)
- Heinrich <von Morungen> (2)
- Heinrich <von Veldeke> (2)
- Heldenlied (2)
- Interpretation (2)
- Kremsmünster / Stiftsbibliothek Kremsmünster (2)
- Liebeslyrik (2)
- Oswald <von Wolkenstein> (2)
- Parzival (2)
- Performanz <Linguistik> (2)
- Plenar (2)
- Postille (2)
- Siegfried (2)
- Tradition (2)
- Ulrich <von Lichtenstein> (2)
- Wagner, Richard / Tannhäuser (2)
- Wartburgkrieg (2)
- Wolfram <von Eschenbach> / Parzival (2)
- Wolfram <von Eschenbach> / Titurel (2)
- Adam Petri (1)
- Anpassung (1)
- Antiheldenlied (1)
- Authentizität (1)
- Autorentext (1)
- Aventiure (1)
- Beer, Friedrich (1)
- Belletristische Darstellung (1)
- Bernger <von Horheim > (1)
- Bernhard <von Clairvaux> (1)
- Berthold <von Regensburg> (1)
- Biographie (1)
- Bodmer, Johann Jakob (1)
- Brant, Sebastian (1)
- Buchdruck (1)
- Celan, Paul (1)
- Codex 250 (1)
- Codex 97 (1)
- Colmarer Liederhandschrift (1)
- Dante <Alighieri> (1)
- Daphne (1)
- Das Religiöse (1)
- Der Heiligen Leben (1)
- Des Minnesangs Frühling (1)
- Ebenbauer, Alfred (1)
- Ebernand <von Erfurt> (1)
- Eckhart <Meister> (1)
- Edition (1)
- Elisabeth <Figur> (1)
- Euphemia <Norwegen, Königin> (1)
- Exempel (1)
- Faustbuch (1)
- Feudalismus (1)
- Friedrich <von Hausen> / Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden (1)
- Frühmittelhochdeutsch (1)
- Fuß <derBuhler> (1)
- Fürstenlob (1)
- Geiler von Kaysersberg, Johannes (1)
- Geistliches Lied (1)
- Gesang (1)
- Gesangbuch (1)
- Gleim, Johann Wilhelm Ludwig / Gedichte nach Walter von der Vogelweide (1)
- Glosse (1)
- Goethe, Johann Wolfgang von / Die Leiden des jungen Werthers (1)
- Hadamar <von Laber> / Die Jagd (1)
- Hagen <von Tronje> (1)
- Handschrift / Berlin / Staatsbibliothek Berlin / Ms. germ. fol. 640 (1)
- Hartmann <von Aue> / Der arme Heinrich (1)
- Hartmann <von Aue> / Erec (1)
- Hartmann <von Aue> / Gregorius (1)
- Hartung (1)
- Hartwig <von Erfurt> / Plenarium / Handschrift / Dillingen <Donau> / Studienbibliothek / XV 78 (1)
- Heinrich <von Meißen> (1)
- Herbort <von Fritzlar> / Daz liet von Troye (1)
- Hertig Fredrik av Normandie (1)
- Heu <Motiv> (1)
- Hiltbolt <von Schwangau> (1)
- Hof (1)
- Hoffmann, Ernst T. A. / Undine (1)
- Homer (1)
- Homerus (1)
- Humanist (1)
- Hörfunk (1)
- Identität (1)
- Intertextualität (1)
- Isolde (1)
- Jagd <Motiv> (1)
- Jean <Renart> (1)
- Jenaer Liederhandschrift (1)
- Johannes <von Tepl> / Der Ackermann aus Böhmen (1)
- Jüngerer Titurel (1)
- Jüngerer Titurel / Handschrift A (1)
- Kaiser <Motiv> (1)
- Kleine Heidelberger Liederhandschrift (1)
- Klopstock, Friedrich Gottlieb (1)
- Konrad <der Priester> (1)
- Kreuzfahrerlied (1)
- Kunst (1)
- Kürenberger, Der / Falkenlied (1)
- Lebensform (1)
- Leipziger Predigtbuch (1)
- Leopoldston (1)
- Liebe <Motiv> (1)
- Liebesdichtung (1)
- Liebesklage (1)
- Liebesroman (1)
- Lied / Mittelhochdeutsch (1)
- Lied <Motiv> (1)
- Literaturauswertung (1)
- Literaturgeschichte <Fach> (1)
- Literaturwissenschaft (1)
- Lucidarius (1)
- Lulu (Sängerin) (1)
- Lyrik (1)
- Löwe <Motiv> (1)
- Macht <Motiv> (1)
- Mahrtenehe (1)
- Mai und Beaflor (1)
- Manessische Handschrift (1)
- Margarete <von Wolkenstein> (1)
- Meistersang (1)
- Meistersinger (1)
- Memoria <Begriff> (1)
- Minne (1)
- Minnesänger <Motiv> (1)
- Mittelalterbild (1)
- Mittelhochdeutsch (1)
- Munsalvaesche (1)
- Murmeltier (1)
- Musiktext (1)
- Mystik (1)
- Mélisande (1)
- Mündliche Literatur (1)
- Mündlichkeit (1)
- Nahrung <Motiv> (1)
- Neidhart (1)
- Neumenschrift (1)
- Nürnberg (1)
- Oper (1)
- Ossian (1)
- Panegyrikus (1)
- Paul, Jean (1)
- Perikope (1)
- Peter von Aarberg (1)
- Platter, Felix (1)
- Poetologie (1)
- Polo, Marco (1)
- Predigtsammlung (1)
- Probe (1)
- Prolog (1)
- Prosalegendar (1)
- Quelle (1)
- Ratsschulbibliothek (1)
- Reinbot <von Durne> / Georg (1)
- Rose <Motiv> (1)
- Rudolf <von Fenis> (1)
- Ruh, Kurt (1)
- Saga (1)
- Schedel, Hartmann (1)
- Seuse, Heinrich (1)
- Sigune (1)
- Soziale Identität <Motiv> (1)
- Spielmann <Motiv> (1)
- Struktur (1)
- Symposion (1)
- Sängerkriege (1)
- Thüring <von Ringoltingen> / Melusine / Inkunabel / Karlsruhe / Badische Landesbibliothek / St. Peter pap. 23 (1)
- Tieck, Ludwig (1)
- Traktat (1)
- Traktatsammlung (1)
- Traum (1)
- Tristan <Motiv> (1)
- Versdichtung (1)
- Verslegende (1)
- Visio Pauli apostoli (1)
- Vortragsrollen (1)
- Wachinger, Burghart (1)
- Wagner, Richard (1)
- Wagner, Richard / Der Ring des Nibelungen (1)
- Wagner, Richard / Die Meistersinger von Nürnberg (1)
- Wallfahrtsbericht (1)
- Walther <von der Vogelweide> / Sumerlatten-Lied (1)
- Warbeck, Veit / Histori von dem Ritter mit den silbern Schlüsseln und der schönen Magelonna (1)
- Welfenhof (1)
- Werbesituation (1)
- Wickram, Jörg (1)
- Willehalm <Frühneuhochdeutsch, Prosa> (1)
- Wirnt <von Grafenberg> / Wigalois (1)
- Wittenwiler, Heinrich / Der Ring (1)
- Übersetzung (1)
Institute
- Extern (53)
[Alfred Ebenbauers] altertumswissenschaftliche Prägung äußert sich in seinen Arbeiten zur skandinavischen und mittellateinischen Literatur: die Dissertation widmet sich der Helgi-Sage und dem Helgi-Kult (...), einer der ersten Aufsätze gilt dem Altisländischen (...), un der Germanischen Religionsgeschichte bleibt er treu (...), schreibt den einschlägigen Artikel in der Theologischen Realenzyklopädie. (...) Als Perspektive durchzieht das Denken vom Mythos (...) her viele Arbeiten, der Blick in den "Brunnen der Vergangenheit" reicht bei ihm weiter als bei den Fachkollegen, und die "Frühzeit menschlichen Bildträumens", umd mit Thomas Mann zu sprechen, ist als Horizont oft präsent.
Wolfram, Klopstock und Homer
(2009)
Jede Zeit führt ihren je eigenen Dialog mit dem Mittelalter; (...) je nach ihren Voraussetzungen und Bedingungen stellt sie ihre Fragen an die mittelalterlichen Relikte und findet eigene Antworten. Mein Beitrag geht der Frage nach, wie in der Mitte des 18. Jahrhunderts Wolframs „Parzival“ aufgenommen werden konnte und welche Dimensionen besonders faszinierten und irritierten. (...)
Was Humanisten sangen
(2008)
[Volker Mertens geht] der Frage ‚was Humanisten sangen’ an zwei Beispielen nach: Harmann Schedel aus dem 15. Jahrhundert (1440-1514) und der fast genau einhundert Jahre jüngere Felix Platter (1536-1614). Von beider Beziehung zur Musik gibt es indirekte und direkte Zeugnisse – letztere sind das Schedelsche Liederbuch bzw. die Übersetzungen vornehmlich französischer Musiktexte durch Felix Platter. Ich verbinde die heuristische Fragestellung mit einer melodietheoretischen: Wie ist das Verhältnis von Schrifttext und Aufführung in diesen Fällen? (...) Literaturwissenschaftler sind ja, trotz des jüngeren Booms in Fragen von Aufführung und Schrift, eher geneigt, eine relativ große Distanz zwischen diesen Aggregatzuständen zu sehen, während die Musikwissenschaftler sie Existenz von Noten eher mit der Evidenz von Aufführung verbinden, von der Aufführungseuphorie von Germanisten beim Anblick der Noten einmal ganz zu schweigen. Um ein Ergebnis bereits vorwegzunehmen: Es wird sich zeigen, daß das mit Noten versehende Liederbuch Hartmann Schedels weiter von „Aufführung“ entfernt ist als das notenlose Textkonvolut Felix Platters.
Johann Jakob Bodmer is regarded as the ‘father of Minnesang-research’. The article attempts a critical analysis of this claim. It traces the reception of the most important manuscript of Minnesang, the ‘Manesse’ manuscript (as Bodmer called it) since Melchior Goldast (1604) and its ‘discovery’ by Bodmer. He claims his position as the discoverer of Minnesang on three points: the patriotic, the poetic analogy and the ‘revelatory’. (...) [T]he ‘revelatory’ that Bodmer had rescued medieval literature from oblivion, had woken it up when it was sleeping like a marmot.
Johann Jakob Bodmer verdanken wir die Wiederbelebung der mittelhochdeutschen Literatur. (...) [Volker Mertens] interessiert die Erweckung des Minnesangs aus etwa dreihundertjährigem Schlaf. (...) Die Rezeption geht im 19. Jahrhundert in zwei Formen auseinander: in die maßvoll der zeitgenössischen Sprache angepaßte Übersetzung wie bei San Marte und Simrock oder in die der tatsächlichen oder erschlossenen Sprachgestalt des 12./13. Jahrhunderts verpflichteten Ausgaben etwa Karl Lachmanns oder Moritz Haupts. (...) Tiecks Minnelieder-Ausgabe stellte seinerzeit einen Befreiungsschlag dar, der die Hermetik des Handschriftendrucks einerseits und die Neutralisierung des eigentümlichen poetischen Potentials durch die galante Vereinnahmung andererseits durchbrach. Sie war ein buchhändlerischer und dichterischer Erfolg und läutete Mennesangs zweiten Frühling ein.
(…) [Volker Mertens] beschäftigt (…) die Frage, ob (…) [man] in Siegfried tatsächlich einen (…) „Helden im Nirgendwo“ sehen k[ann], der hinter und über dem Merowinger Sigibert von Austrasien steht, der i.J. 575 ermordet wurde im Rahmen politischer Machtkämpfe und blutiger Familienzwistigkeiten –oder auch einem burgundischen Spross ähnlichen Namens. „Hat Siegfried gelebt?“ (…) Im Jahre 2000 lautet die Antwort: Helden leben in der Erzählung.
Im Jahre 1308 (...) entstand Hertig Fredrik, angeblich nach einer nicht überlieferten niederdeutschen Vorlage, schließlich „Flores och Blanzeflor“ von 1311/12 auf Grundlage der altnorwegischen Flores-Saga; inwieweit daneben eine der altfranzösischen (...) Fassungen benutzt wurde, ist nicht hinreichend geklärt. Ich werde mich auf die beiden ersten Texte beziehen und dabei folgende Fragen diskutieren:
Welches historisch-kulturelle Szenario ist für die Übertragungen zu rekonstruieren?
Wie sahen die Vorlagen für Hertig Fredrik und ihr Kontext aus?
Welche Erkenntnisse lassen sich für die Literaturszene und die Kulturkontakte gewinnen?
Hartmann von Aue’s borrowing of the world âventiure from French in his ‘Erec’ means that the term was developed further in the field of poetology – it did not only mean an ‘event which was told’, but it also came to mean ‘the act of telling as a (medial) event’, as a successful (or unsuccessful) creation of sense. In the ‘Nibelungenlied ‘,’âventuire’ has the connotation of contingency as establishing order by means of the plot failures. This deficit is compensated by the fascination of the singer’s performance. This is where Wolfram starts.
Die Wiederentdeckung in der Mitte des 18. Jahrhunderts und die zunächst höchst bescheidenen Wirkungsgeschichte vollziehen sich in einer europäisch bestimmten heldenepischen Arena, deren Koordinaten von Vergil und dann Homer einerseits und den nordischen Dichtern mit dem Paradigma Ossian andererseits gebildet werden.(...) [Volker Mertens bezieht sich] auf das 18. Jahrhundert. (...) [Er zeichnet] die Entwicklung des epischen Feldes in Bezug auf das ‚Nibelungenlied’ nach und entwickel[t] am Schluss Perspektiven auf den mittelhochdeutschen Text in der epischen Arena um 1200.
Fragmente eines Erzählens von Liebe : Die Konstruktion von Subjektivität bei Heinrich von Morungen
(2005)
[Volker Mertens] Untersuchungen knüpfen (...) [an die Einwände von Dagmar Hirschberg, Hans Irler und Arthur Groos] an, indem sie (...) Eigenart [der höfischen Literatur] als spezifische Variation traditioneller poetischer Verfahrenweisen deutet mit dem Ziel, Subjektivität zu inszenieren. Da dieses Vorgehen prinzipiell für den Minnesang gilt, (...) [wirft Volker Mertens] zunächst einen Blick auf die Tradition. Nach einer relativ offenen Phase des Experimentierens mit verschiedenen Liedtypen – Werbelied, Klagelied, Frauenlied, Wechsel u.a. – wird in der zweiten Phase mit der selektiven Übernahme okzitanischer Muster das minneanalytische Lied favorisiert.
Das Spiel der Authentizität mit Erzähler, Figuren und dem biografisch faßbaren Autor wird immer wieder gespielt und wirkt immer wieder neu, selbst wenn der Text, wie der von (...) [Volker Mertens] behandelte, etwa fünfhundert Jahre älter ist als der von Jean Paul. Ob es legitim ist, die narratologischen Analysemodelle, die vor allem an der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts entwickelt wurden, auf den Roman des Mittelalters zu übertragen, soll (...) [Mertens Beitrag] erweisen und damit zu einem besseren Verständnis der Poetik von Albrechts Werk beitragen. 'Der Jüngere Titurel' (...) eines sonst unbekannten Autors Albrecht integriert die in drei Handschriften uneinheitlich überlieferten beiden 'Titurel'-Fragmente Wolframs in einen weitdimensionierten Erzählzusammenhang um die Queste nach dem Brackenseil und die Gralsuche, der vor allem aus dem 'Parzival' entwickelt ist. Da im Verlauf des Textes ,mehrfach die Erzählperson 'Wolfram' bzw. 'der von Eschenbach' oder 'Freund von Blienfelden' angesprochen wird und der Erzähler Albrecht sich nur einmal kurz vor Schluß nennt, galt das Werk schon eine Generation nach seinem Abschluß um 1270 als von Wolfram von Eschenbach verfaßt. (...) [Mertens untersucht] im folgenden die Erzählerfiktion 'Wolfram' an ausgewählten Textbeispielen und (...) [fragt] nach der jeweils spezifischen Aussage. (...) [Seine] These ist, daß es dem Autor nicht um ein tatsächliches Allonym für sich selbst ging, sondern (Jean Paul vergleichbar) um einen poetologischen Diskurs in konnotativer Form, der sich einerseits auf die Tradition und die zeitgenössischen narratologische Position bezieht, andererseits die spezifischen Probleme und Zielsetzungen des unternommenen Werkes thematisiert.
(...) [A]llein die Tatsache, daß die Überlieferung der kryptischen Anspielungen keine auffälligen Defizite aufweist, deutet darauf, daß sie nicht in ihrem Informationswert verstanden wurden (was auch außerhalb von Wolfram [von Eschenbachs] Heimat kaum möglich war), sondern in ihrem Funktionswert: als eigenwilliger verificatio-Topos, als Fenster zur ‚Mikro-Realität’. Neben den fiktionalen topischen Räumen der Artus- und Gralwelt, der Herbeizitierung des Orients aus anderen literarischen Gattungen steht also der konstruierte Raum einer ‚Autorwelt’. Um die ‚Fenster’-Technik des Erzählers in ihrer Funktion genau zu verstehen, (...) [wirft Volker Mertens] zunächst einen Blick auf die Tradition vergleichbarer Anspielungen. Sie sind dem deutschen arthurischen Roman fremd; (...) man findet sie jedoch bei Heinrich von Veldeke im ‚Eneasroman’ mit dem sog. ‚Stauferpartien’ im Fall der Auffindung des Pallas-Grabes durch Kaiser Friedrich (...) sowie mit dem Bezug des finalen Festes auf den Mainzer Hoftag Barbarossas im Jahre 1184 (...).
Meistergesang und Predigt : Formen der Performanz als Legitimationsstrategien im späten Mittelalter
(2004)
(…) [Volker Mertens] Fragestellung ist es, durch den Vergleich der mündlich geprägten Literaturgattungen Predigt und Meisterlied die Spezifika meistersängerischer Performanz zu erschließen, darüber hinaus durch die Heranziehung des volkstümlichen geistlichen Liedes zu einer differenzierten Kategorisierung von Performanz schlechthin beizutragen und schließlich zu Einsichten in das Verhältnis von überliefertem Text und Performanz zu gelangen.
Der Titel „Jemandssprache“ bezieht sich kontrafaktisch auf Paul Celans Gedichtband „Die Niemandsrose“. (...) [In dem ersten Teil seine Aufsatzes bezieht sich Volker Mertens] auf die aktuelle Situation im Fach, in einem zweiten (...) [votiert er] für eine spezifische Gegenstandsbestimmung und einen bestimmten Umgang mit den methodischen Paradigmen, in einem dritten für eine Überwindung der Schwelle zwischen Älterer und Neuerer Literatur, (...), in einem vierten (...) [gibt er] eine vergleichende Interpretation je eines Gedichts von Heinrich von Morungen und von Paul Celan als Beispiel für eine Überschreitung der im Fach institutionalisierten Epochengrenze.
Die folgende Untersuchung zielt auf die Poetologie, wie und mit welcher Wirkung die verschiedenen Männerrollen entworfen sind, ohne daß (…) [Volker Mertens berücksichtigt], welche soziologischen oder psychohistorischen Aufschlüsse man aus der Analyse der Rollenfiguration gewinnen kann. Das schließt andere Dimensionen natürlich nicht aus, die sich eher aus der Juxtaposition von Männer- und Frauenrollen im Hinblick auf die Affirmation und Didaktisierung von Genderrollen ergeben können. Ergebnis der Untersuchung soll ein differenziertes Verständnis dieses narrativen Mittels in beiden Texten und der Konsequenzen dieses Verständnisses vor allem in Bezug auf die kommunikativen Intentionen des Autors sein (…). Der Beitrag soll darüber hinaus die grundsätzliche Validität des Ansatzes erweisen und damit die Möglichkeit der Übertragung auf andere Texte eröffnen.
Wagners „Ring“ teilt mit dem „Nibelungenlied“ anscheinend eine nahezu unendliche Interpretierbarkeit. Durch seine brüchige literarische Gestalt ist das „Nibelungenlied“ für immer neue aktualisierende Sinngebungen offen, wie sich in seiner Funktionalisierung in unterschiedlichsten Zusammenhängen der kulturellen und politischen Geschichte zeigt. Wagners „Ring“ hingegen erreicht diese Offenheit bewußt durch sein kalkulierte mythische Uneindeutigkeit. Bei aller Verwurzelung im ‚Mythos des 19. Jahrhunderts’ sind doch dessen Vorgaben absichtlich nicht so stringent umgesetzt, daß nicht andere, immer neue Auslegungen möglich wären.
(...) [Volker Mertens Ziel ist es], an einem relativ eng begrenzten Gegenstand das Ineinanderspielen und die Bedingungen der beiden Konzepte, des gradualistischen und des polaren, zu erhellen. Gegenstand sind die Texte zweier männlicher Mystiker [Berhard und Seuse], die die Vereinigung mit Gott mit der Bildlichkeit der Geschlechterliebe darstellen. Die Mystik kann als eine psychologische Theologie verstanden werden, insofern sie geistliche Prozesse als innerseelische und nicht kultisch vermittelte versteht. Daher ist von der Untersuchung der Texte nicht nur Aufschluss über ein geistliches, sondern auch ein psychisches Genderkonzept zu erhoffen.
Mit etwa siebzig Liedern „nach“ den Minnesängern, darunter etwa die Hälfte nach Walther von der Vogelweide, ist Gleim der produktivste Rezipient mittelalterlicher Lyrik im 18. Jahrhundert, weit vor den Dichtern des Göttinger Hains. Seine erste Nachschöpfung erschien bereits im Jahre 1749 in ‚Lieder’ in Halberstadt (...) das Gedicht „Daphne“, das er dann in den „Petrarchischen Gedichten“ von 1764 unter dem neuen Titel „Ismene“ wieder aufnahm, jedoch als „Daphne“ im 1. Teil der „Sämtlichen Schriften“, Reutlingen 1779, S. 52f. wieder abdruckt.
The sermon is essentially a performance and oscillates between orality and scripturality. The preaching of Geiler of Kaysersberg was a famous event at its time and the article asks, what is transmitted of it by the manuscripts and printed books. The writing does not try to reproduce the event, resp. the performance, but represents different reflections of it, adapted to the intended usage of the manuscript or printed book. The article demonstrates this on several examples from the work of Geiler and pleads for a diplomatic rendering of the manuscripts with a commentary and a facsimile edition of the printed books respectively. The results could refer to other texts between orality and scripturality, too.