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Religious conversion has become a dangerous social and individual problem. In Latin America, a traditional Catholic area, Protestant sects are successfully con-verting more and more Catholics into their own communities. Therefore the Pope demands a strict control of these activities. In India e.g., the Catholic hierarchy is critizising the Indian governments which have forbidden conversion on non-spiritual reasons. Hindu organizations have started even very successfully to re-convert Indian Christians particularly of Dalit and tribal background. Buddhists are very successful in indirect and even direct conversion of many Westerners. Wah-habit missionaries spread their Neo-Islam in the Muslim societies and get more and more even non-Muslim converts. We should add the forcible and sometimes ex-tremely cruel conversions the atheistic states had executed since the last century. ...
Mohammeds Frage : Versuche zur theologischen Differenzierung von Vergeltung und Vergebung im Islam
(2011)
Die Allmacht der göttlichen Gnade in der Gaudiya-Vaisnava-Theologie Srila Bhaktivinoda Thakuras
(2010)
Grace in Sikhism
(2010)
As in all other religions there are two contrary streaming in Sikhism too. One teaches that meaning and value of human existence depends on the human works which we call the operative model. The other streaming preaches that the Holy’s grace is the substance of men’s ultimate destination, and it alone gives meaning to their existence; this position we call the receptive model. As the third streaming we can identify the doctrine of conditioned gratification which means that the humans get Divine support for achieving the salvation of their souls. This third one is obviously the predominant model in all religions. The religious books of the Sikhs have incorporated all positions. Therefore they are widespread and popular. Everybody finds what suits to him. We will reconstruct the receptive model as it is shown in Nitnem, where the daily prayers od the Sikhs are collected.
There is no question about charity in Islam: Allah himself has ordered almsgiv-ing: "Narrated Anas bin Malik: … The man further said, 'I ask you by Allah. Has Allah ordered you to take zakat from our rich people and distribute it amongst our poor people?' The Prophet replied, 'By Allah, yes'." The fundamental relevance of Islamic charity, zakat and sadaqa3, roots in the Muslim understanding of God. According to the proper message of Mohammed the first and primary name and quality of God is rahman and rahim4. Allah is - so to speak – rahman, the life giving uterus, rahim. Like the uterus he gives life to the men without any pre-condition. Life is a gift free of charge not a reward for something. ...
'Блаженный человек' и 'старый Бог' : Эссе о ницшеанском апокалипсисе современного существования
(2015)
"Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet, - ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder!" Diese berühmten Sätze des 'tollen Menschen' aus Friedrich Nietzsches Werk 'Die Fröhliche Wissenschaft' sind keineswegs an bekennende Fromme gerichtet, um sie von ihrem Gottesglauben abzubringen und vom Atheismus zu überzeugen. Sein entsetzter Ausruf richtet sich vielmehr an die Atheisten oder sonstige Ungläubige. Aber diesen Ausruf tat er auch nicht, um sie in ihrem wissenschaftlichen oder unwissenschaftlichen Unglauben zu bestärken. Nein! Er ruft ihnen diese schier unglaubliche Wahrheit zu, um sie mit der Frage zu konfrontieren, ob sie, die Gott getötet haben, überhaupt wissen, was sie angerichtet haben, ob sie sich der Konsequenz ihrer ungeheuerlichen Tat bewußt sind.Der 'tolle Mensch' distanziert sich dabei keineswegs von seinen gottlosen Zuhörern; im Gegenteil: ausdrücklich rechnet er sich ihnen zu. Aber im Gegensatz zu den angeredeten Gottesmördern hat er begriffen, was für eine furchtbare Existenzkatastrophe sie gemeinsam heraufbeschworen haben.
Wer ist aber dieser Gott, den Nietzsche den 'alten Gott' nennt, und den er, der 'tolle Mensch' und seine Zuhörer auf dem Marktplatz der Moderne getötet haben?
In der Hindu Tradition zeigen sich zwei grundsätzlich unterschiedliche Strömungen. Einmal gibt es die Richtungen, die sich die Befreiung vom Joch des durch das eigene Werk, Karma, bestimmten Rads der Wiedergeburten, Samsara, aufs Panier geschrieben haben. Zum anderen gibt es die karmistische Religion, die genau das eigene Werk zum entscheidenden, wenn nicht gar alleinigen Kriterium menschlicher Existenz erhebt. Diese karmistische Religion bildete und bildet den geistigen Hintergrund der indo-asiatischen Kultur so sehr, daß sich ihre Gegner immer noch vor ihr rechtfertigen müssen. Während die karmistische Existenzdeutung besonders unter den Buddhisten und Jainas in voller Blüte steht, haben die großen Religionen der Shaivas, Vaishnavas und Shaktas schon früh in ihren zahllosen Bewegungen massiv gegen den Karmismus Front gemacht. Dennoch gilt die Karma-Samsara-Lehre als Beschreibung des Normalfalls der Existenzgestaltung. Die ist die stets vorausgesetzte Mechanik des Existenzprozesses. Aber als ein unaufhebbares Schicksal wird sie nicht mehr so ohne Weiters im Hindutum anerkannt. Die o.g. Bewegungen sind denn auch religiöse Revolten, die auf höchst unterschiedliche Weise gegen die absolute und allgemeine Geltung der Karma-Samsara-Lehre durchaus erfolgreich Widerstand leisten. Wie in den anderen Kulturen auch ist der Kampf zwischen beiden Religionen im Hindutum das zentrale Thema der geistigen Auseinandersetzung mit der eigenen Existenz. Diese so konträre Sichtsweisen der Existenz im Hindutum, d.h. die karmistische und antikarmistische Religion, sollen im Folgenden an je einem Fallbeispiel aus noch immer gültigen heiligen Schriften vorgestellt werden.
Der "tolle Mensch" und der "alte Gott" : ein Essay über Nietzsches Apokalypse der modernen Existenz
(2013)
"Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet, - ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder!" Diese berühmten Sätze des 'tollen Menschen' aus Friedrich Nietzsches Werk 'Die Fröhliche Wissenschaft' sind keineswegs an bekennende Fromme gerichtet, um sie von ihrem Gottesglauben abzubringen und vom Atheismus zu überzeugen. Sein entsetzter Ausruf richtet sich vielmehr an die Atheisten oder sonstige Ungläubige. Aber diesen Ausruf tat er auch nicht, um sie in ihrem wissenschaftlichen oder unwissenschaftlichen Unglauben zu bestärken. Nein! Er ruft ihnen diese schier unglaubliche Wahrheit zu, um sie mit der Frage zu konfrontieren, ob sie, die Gott getötet haben, überhaupt wissen, was sie angerichtet haben, ob sie sich der Konsequenz ihrer ungeheuerlichen Tat bewußt sind.Der 'tolle Mensch' distanziert sich dabei keineswegs von seinen gottlosen Zuhörern; im Gegenteil: ausdrücklich rechnet er sich ihnen zu. Aber im Gegensatz zu den angeredeten Gottesmördern hat er begriffen, was für eine furchtbare Existenzkatastrophe sie gemeinsam heraufbeschworen haben.
Wer ist aber dieser Gott, den Nietzsche den 'alten Gott' nennt, und den er, der 'tolle Mensch' und seine Zuhörer auf dem Marktplatz der Moderne getötet haben?
The Mad Man and the Old God : an essay on Friedrich Nietzsche's apocalypse of human existence
(2020)
Im 1. Teil werden zunächst religionsphilosophische, theologische und kulturtheoretische Voraussetzungen der Christian Songs behandelt.
Dazu werden die Begriffe Religion, Religionskultur, Kultur, Mythologie und Glaubensbilder geklärt. Im nächsten Schritt wird die protestantische Existenzper-spektive Martin Luthers ausführlicher dargestellt. Die Ausführlichkeit ergibt sich daraus, daß Martin Luthers Religionslehre das theologische Fundament der Chris-tians Songs ausmacht, sie aber zumeist in der vom Zeitgeist bestimmten Öffent-lichkeit nicht sonderlich bekannt ist oder neuerdings verzerrt dargestellt wird.
Abschließend wird, um den weltweiten Erfolg der Sangesbewegung zu verstehen, kurz deren Performance angesprochen.
Im 2. Teil werden ausgewählte Christian Songs insbesondere daraufhin unter-sucht und kommentiert, inwieweit sie das protestantische Existenzverständnis im Sinne Martin Luthers, insbesondere die theologischen Grundsätze sola gratia - allein aus Gnaden und sola fide – allein aus Glauben widerspiegeln.
Martin Luthers theologische Idee der Unterscheidung von Gnade/Evangelium und Gesetz/Vernunft, Glauben/Unglauben und Werk, schränkte die Zweiwertigkeitslogik des Aristoteles auf die Gestaltung der Existenz ein und erwies ihre Ungültigkeit für die Erfassung des Grundes der Existenz. Während Luther die dialektische Struktur der Beziehung von Gestaltung und Grund der Existenz in der Form der o.g. Vorstellung zum Ausdruck brachte, hat G.W.F. Hegel sie auf den Begriff gebracht und damit Luthers Theologie in die Philosophie transformiert.
The thesis John Calvin has been the religious initiator of modern capitalist mentality is not in accordance with his doctrine, just the opposite is true. Calvin had a very traditional will say non- or even ant-capitalist in view of economic behaviour.
Franz von Assisi is seen as a champion of charity in favour of the poor ones. However that is not true. Poverty has not to be eliminated but praised as the most essential quality of human existence.
The thesis John Calvin (1509-1564) was the religious initiator of modern capitalist mentality is inconsistent with his teaching; just the opposite is true. Calvin represented a very traditional i.e. non- or even ant-capitalist socio-economic position. There one does not find on his doctrine what could have fostered and prepared a so-called spirit of capitalism
The Indian Neo Buddhism has aroused a movement since the 50s, which propa-gates Buddhism as the top form of the Indo-genous dharma. - The vast majority of that new religious movement belongs to the Dalits [1], people whose en-dogamous communities have been excluded from the varna system [2a] since centuries. The varna system is the traditional hierarchic structure of the relation-ships of those Indian communities who mutually acknowledge themselves as constituent members of their society. These varna jatis established a social class of people devoid of any basic social right. Declared as 'Untouchables' these peo-ple lost all human substance in the eyes of the varna jatis. Yet, that social degra-dation didn't primarily spring from racial, religious or even cultural reasons but from economic ones. When the old Indian agrarian production became a little more productive the division of labour was established as basic structure of the society; but in India the productivity remained on a low level during centuries so that the new non-productive jatis had to keep down the costs of the material pro-duction and the necessary services; they needed cheapest labour.
Eine der inzwischen lebenswichtigen Fragen, die sich unsere Gesellschaft und Politik nicht nur zu stellen, sondern auch zu beantworten hat, ist die Frage, ob wir eine Gesellschaft wol-len, die aus vielen Kulturen lebt, und ob wir einen Staat wollen, der das friedliche Miteinander unterschiedlicher Kulturen unter Einschluß unterschiedlicher Religionen will und gewährleistet. Diese Frage ist keineswegs neu; sie stellte sich in der Geschichte immer wieder und überall. Die Menschen haben mit dieser Frage also bereits Erfahrungen gemacht. Wir stehen nicht vor einem absoluten Novum. Daher möchte ich zunächst dieser Frage vergleichend religions- und kulturgeschichtlich nachgehen und insbesondere das traditionelle Christentum, den traditionellen Islam und die neuzeitlichen Ideen und Erfahrungen darlegen, um in diesem historischen Rahmen dann die moderne Fragestellung zu behandeln. Die Verschiedenheit von Grundstrukturen des menschlichen Zusammenlebens hat sich nie verleugnen lassen. Ob man sie aber gebilligt oder gar gewollt, oder nur hingenommen und toleriert hat, stand stets auf einem anderen Blatt. Die Geschichte hat zwar immer wieder ein Arrangement der verschiedenen Kulturen erzwungen; nur im äußersten Falle kam es zu Vernichtung einer spezifischen Kultur. Meist jedoch konnten die Sieger im interkulturellen Krieg die Hirne und Herzen der Besiegten nicht so bekehren oder umprogrammieren, wie sie es sich erträumten, vielmehr wurden sie sehr oft selbst von der unterworfenen Kultur der Besiegten besiegt. Die Widerständigkeit der verinnerlichten Lebensformen, Lebensideen und Lebenspraxis, d. h. der Kultur, ist erfahrungsgemäß so stark, daß im interkulturellen Kampf im Höchstfall eine synkretistische oder Mischkultur herauskommt, nicht aber die Kultur, die den Besiegten aufgezwungen werden sollte. ...
The historian has to safeguard the strangeness of the past. Therefore, religio-historical research has to scrutinise the reconstruction of the real history of religions by religious ideologies of the present. Very often religious ideologies fall back to the past in order to get an alleged legitimacy for their actual am-bitions; however, for that purpose they have to model or falsify the past according to their present ideo-logical needs. One of the outstanding examples of such an ideologisation of history of religion is the modern view of Buddhism. Developed by the Western colonialist Indology this ideology portrayed and still is portray-ing Buddhism as an rationalist-atheistic, anti-brahmanical, anti-caste and egalitarian religion - in con-trast to Hinduism which is caricatured as idolatrous, casteistic and brahmanised. The aim of such an ideological interpretation is to demonstrate the alleged Western modernity of Buddhism and the alleged obscurantism of Hinduism. The target of that ideological aggression was the Hinduism. In order to exploit the wealth of India the Western colonialists needed the weakening of the Hindu self-consciousness; therefore they favoured an Indology which produced an not existing Indian Buddhism as an alleged modern alternative to the alleged primitive religion of the 'Hindoos'. Playing the Buddhism against the 'Hindoos' the colonialist attempt to defame the vast majority of the Indian people was very successful. Even Indian religious intellectuals and leaders (i.e. the secularists or the Neo-Buddhists1) are sharing and supporting that colonialist view still today. We want to dispute these asserted positions by empirico-historical reasons. First we will discuss the early Buddhism, than Ashoka's reform program of the dharma and at last the historio-graphical dilemmata of scholars sharing the colonialist ideology of Buddhism. ....
Hindus in Deutschland
(2002)
Der Hinduismus galt in Deutschland in erster Linie als eine akademische oder exotische Angelegenheit. Die altindische Philologie hat ihn in einer mehr archaischen Gestalt bekannt gemacht, zugleich aber auch religiös neutralisiert. Diese Rezeption der Hindu Religiosität hat dann zu dem geführt, was man westliche Hinduismusideologie bezeichnen könnte. Aus dem Gefühl der globalen Überlegenheit heraus sah man den Hinduismus gleichsam als eine exotisch-buntscheckige Kuh an, die keine heute verwertbare Milch mehr liefert. Ihn für das tatsächliche Leben und dessen kulturellreligiöse Ausgestaltung zu verwenden, konnte und wollte ein sog. aufgeklärter Bürger nicht wagen. In existentieller Hinsicht war das Hindutum tabu. Erst der systematische Theologe Rudolf Otto hat in einer Phase des 20. Jahrhunderts, in dem die religiöse Intoleranz ganz besonders und gerade auch theologisch triumphierte, auf Grund persönlicher Erfahrung die reale religiöse Relevanz des Hindutums unüberhörbar zur Sprache gebracht. Indem er sich der existentiellen Konfrontation mit dem Hindutum stellte, entdeckte er als Angehöriger der westlichen Kultur dessen Wahrheitswürde. Er konnte den Hinduismus nicht mehr als bloß historisch interessantes, aber erledigtes Phänomen der menschlichen Geistesgeschichte betrachten und im übrigen zur christlichen Tagesordnung übergehen. Seine existentielle Erfahrung ließ ihm keine andere Wahl: Der Hinduismus ist eine gewaltige Symbolik des Heiligen. ...
Im Kopftuchstreit wird von konservativer Seite als Argument ins Feld geführt, daß christliche Symbole Vorrang vor denen anderer Religionen haben sollen, weil sich unsere Gesellschaftskultur weltanschaulich vom Christentum herleite. Immerhin wird damit zwar politisch, wenn auch auf negative Weise, anerkannt, daß wir eine multireligiöse Gesellschaft seien, aber dennoch soll die Mehrheitsreligion besondere Privilegien genießen. In vielen Staaten, in denen die Muslime die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, wird übrigens ähnlich gedacht und auch verfahren. Warum tut sich aber unser Staatswesen, das sich doch als Vorreiter der Menschenrechte versteht, immer noch so schwer, alle gesetzestreuen Religionen völlig gleich zu behandeln und allen gesetzestreuen Bürgern das gleiche Recht auf Gestaltung einer individuellen Religionskultur zuzugestehen? Ein Rückgriff auf die christliche Religionsgeschichte soll helfen, dies besser zu verstehen.
Im Gegensatz zu den Beteuerungen vieler Religionsführer dienen heute die organisierten Religionsgemeinschaften mehr der Desintegration denn der Integration von Gesellschaften. Ökonomie und Politik, Wissenschaft und Massenkultur dagegen integrieren nicht nur ihre jeweiligen nationalen Gesellschaften, sondern zunehmend auch die Weltgesellschaft. Im System der diplomatischen Vertretungen, Verhandlungen, Verträge und Bündnisse hat die Politik schon immer Rahmen zur zwischenstaatlichen Kommunikation und Kooperation geschaffen, die derzeit eine Verdichtung angenommen haben, die politischen Isolationismus sogar verdächtig machen. Die Stärke globaler Integration heute wird besonders daran deutlich, dass man sich bei internationalen oder auch nationalen Konflikten auf die sog. internationale Staatengemeinschaft und die Vereinten Nationen beruft, und sie als legitime und beachtenswerte Handlungssubjekte versteht. So hat sich auch der konkurrierende Handel mit der Welthandelsorganisation samt ihren Regeln und Sanktionen ein institutionelles Integrationssystem geschaffen. Die globale Integration insgesamt hat in der Gegenwart bereits einen Grad erreicht, der eine grundsätzliche Umkehr, eine globale Desintegration, unwahrscheinlich werden lässt. ...
Diakonie ist in der Zeit des hl. Franz in Assisi sowohl in ritueller als auch in materieller Hinsicht wohlorganisiert. Er selbst übt sich vor seiner Konversion in der einem frommen Katholiken üblichen Barmherzigkeit. In seinem Testament heißt es: "Der Herr selbst hat mich unter jene [nl. die Leprosen] geführt, und ich erwies ihnen Barmherzigkeit" (Et ipse Dominus conduxit me inter illos [sc. leprosos] et feci misericordiam cum illis). Mit dem technischen Begriff "Barmherzigkeit erweisen" (misericordiam facere) meint Franz die gewöhnliche katholische Diakonie - die materielle Hilfe von Almosenunabhängigen an Almosenabhängige. Die ästhetische Konversion, die Franz im Leprosorium von Assisi erlebt, läßt ihn jedoch eine ganz andere Dimension der Diakonie erfahren. Der reiche Tuchhändlerssohn verliert allmählich das Grenzmaß normaler Diakonie, nämlich den Erhalt selbst- oder rechtsgesicherter Existenz, und beginnt stattdessen deren Gegenteil, die völlige materielle Abhängigkeit von anderen, als vollkommene Weise menschlicher Existenz zu feiern. Diakonie wird nunmehr zum alleinigen und unumschränkten Prinzip Franzens irdischen Daseins. ...
Aus der bedingungslosen Mutterliebe Allahs gegenüber seinen Geschöpfen resultiert die bedingungslose Mutterliebe der Menschen gegenüber dem Nächsten, insb. dem Bedürftigen. Diese folgt als logische Notwendigkeit aus dem Glauben an Allahs unbedingte Gnade. Diakonie ist daher nach der Gnadenbotschaft Mohammeds kein sündentilgendes Werk, sondern ein Handeln aus dem Glauben an Allahs Werk, seiner freien Sündenvergebung. So wie Allah seine Sündenvergebung nicht an das Werk des Menschen bindet, so bindet der glaubende Mensch sein Werk der Barmherzigkeit nicht an das vergeltende Handeln des Bedürftigen. Er schenkt, weil er beschenkt worden ist. Diakonie wie Nächstenliebe allgemein wird somit zum Spiel, einer Handlung, die sich in sich selbst erschöpft und sich an sich selbst erfreut. Denn Allahs Handeln, seine jede Gerechtigkeit mit Füßen tretende Gnade, ist nichts als ein Gottesspiel. Indem die Menschen auf Allahs Spiel der Sündenvergebung vertrauen, werden sie zu Mitspie-lern Gottes.
Die Heilige Schrift der Gemeinde der Sikh ist Adi Sri Guru Grantha Sahibaji oder „der am Anfang stehende Guru in Gestalt des Buches". Guru Govind Singh (1675-1708) setzte kurz vor seinem Tod eine erweiterte Fassung des Adi Grantha als seinen Nachfolger im Guruamt ein. Der Adi Grantha ist ein poetisches Werk, das keinerlei Prosa enthält. Autoren der verschiedenen Teile der Schrift gehörten nur zum Teil der Sikh-Gemeinde an: Guru Nanak, der Gründer der Religion der Sikh, sowie seine Nachfolger Angad, Amar Das, Ram Das, Arun, Teg Bahadur und Govind Singh. Aus anderen Religionen stammen die sogenannten Bhagats (Fromme) wie der islamische Sufi Kabir, ein Weber von Beruf, oder der hochberühmte Krishnadichter Sur Das. Schließlich zählen noch einige Bhatts oder Barden wie Haribans oder Ganga zu den Mitverfassern. Zu dieser multireligösen Verfasserschaft tritt als weitere Besonderheit dieser Heiligen Schrift ihre Vielsprachigkeit. Der Urtext des Adi Grantha ist in seinen verschiedenen Teilen in unterschiedlichen Sprachen und Dialekten abgefaßt (Hindi Sanskrit, Marathi, Persisch, Arabisch usw.). Zwar waren Guru Nanak und seine Nachfolger Panjabi; dennoch sprachen sie ein Idiom, das nach E. Trumpp eine Mischung aus Hindi und Panjabi war. Guru Govind Singh jedoch schrieb in reinem Hindi. Das Alphabet des Adi Grantha ist das Gurmukhi, eine Schrift, die Guru Nanak für die Abfassung seines Schriftteils entwickelt haben soll. Der Adi Grantha setzt sich aus liturgischen Gebrauchstexten, aus Psalmen und Preisgesängen zusammen.
The Dalai Lama, in exile since 1959 in Hindu majority India, has continuously been taking a firm stand on giving importance to an inter-religious dialogue and interaction. He has made it absolutely clear that Buddhism represents just one of the many religious ways open for mankind. Nonetheless, he has always referred to the bond shared between Buddhism and Hinduism as a very special one and has experienced it as a religious tie. Both these religious streams belong to what is known as Bharatiya or Indo-genous Dharma. The Dalai Lama does not restrict his care for nurturing this common bond to a mere academic talk. In fact he has been taking active part in promoting this kind of inter-religious dialogue and has been showing a fiery political commitment as well. He thus took active part in the second World Hindu Congress organized by the Vishwa Hindu Parishad held in Prayag-Allahabad in the year 1979. According to official reports, the organizers in their welcome speech for the Dalai Lama were frank enough to admit that 2500 years ago, the Kashi Pandits (Kashi also known as Varanasi) had stopped Siddharta Gautama Buddha from entering the Vishwanath temple. It was also mentioned that for all these years, there has never been any letup in the conflict between Sanatani Hindus and Bauddhas, despite the fact that later on Shakya Muni was rewarded the status of avatara by Hindus. The fact that these very Kashi Pandits had invite one of the highest religious authorities of Buddhism - the Dalai Lama- to this congress should be seen as "a positive step towards reconciliation." The Dalai Lama was thus pleasantly surprised to see that the highest rung of the religious body of Hindus publicly acknowledged the divine status of Siddharta Gautama Buddha and recognized the presence of the Dalai Lama as a valuable contribution towards the reconciliation between the two religious streams. ...
Die Lehre von der Unterscheidung von Gesetz und Evangelium ist das Herzstück protestantischer Theologie. Und deren eigentümlicher Gegenstand ist nicht eine übernatürliche Wesenheit oder eine bestimmte Religion, sondern das doppelte Wort Gottes: lex et evangelium, Gesetz und Evangelium. Ihre Aufgabe besteht allein im discrimen inter legem et evangelium, in der Unterscheidung von Gesetz und Evangelium. Der Name der protestantischen Theologie bezeichnet nicht eine von einer wie immer gearteten Religionsgemeinschaft bestimmte Doktrin, sondern eine Wissenschaft, die allein von einer in jeder Hinsicht für sich selbst sprechenden autonomen Sache konstituiert wird; sie ist daher auch nur ihrem Gegenstand und ihrer Aufgabe verpflichtet. Die Bezeichnung des Protestantischen bezieht sich ursprünglich auch nicht auf eine neue Kirche, sondern auf ein politisches Bündnis im deutschen Reichstag, das allein durch die Berufung auf die autonome Sache der Unterscheidung von Gesetz und Evangelium der Hierarchie der Kirche widersprach; und es war ein Theologe, der sich auf Grund und wegen dieser Unterscheidung gegen die damalige Kirche stellte und diese prinzipiell der unterscheidenden Kritik unterwarf. Das Protestantische benennt demnach im Gegensatz zum alltäglichen Sprachgebrauch grundsätzlich einen dogmatischen und keinen religionssoziologischen Sachverhalt. ...
Die Wissenschaftliche Irenik hat im klaren Gegensatz dazu eine ganz andere Aufgabe. Die Bezeichnung Irenik leitet sich von dem griechischen Wort "Eirene" her, das wir normalerweise mit Frieden übersetzen . Das ist in unserem Zusammenhang hier, jedoch im Zusammenhang der Wissenschaftlichen Irenik, als Übersetzung des hebräischen Wortes Shalom zu verstehen , meint also den positiven Zustand des Heils. Die Aufgabe der Irenik besteht also darin, das Heilsame der Religionen zu bewahren. Das heißt im Rahmen wissenschaftlicher Religionskritik, die für die Menschen notwendige aber relative Bedeutung der verschiedenen einzelnen Religionen heraus zuarbeiten .
Die Freiheit des Einzelnen und die Religion der Freiheit als Bedingungen interreligiöser Konvivenz
(2007)
Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugung und Praxis wirft zunächst die Frage auf, wer das primäre Subjekt dieser Über-zeugung und Praxis ist. Im interreligiösen Dialog oder Kampf wird in der Regel darunter ein religiöses Kollektiv verstanden, sei es nun real oder bloß virtuell organisiert, sei es z.B. die reale Organisation 'Katholische Kirche' oder die virtuelle Gemeinde der 'Sunni-ten', jedenfalls eine Menge von Menschen, die auf eine gemeinsame Lehre und Praxis, auf eine gemeinsame Religionskultur bezogen sind. Die Vorstellung, daß Religionskollektive die eigentlichen religiösen Subjekte seien und daher auch berufen, für die Religionskulturen verbindlich zu sprechen und zu handeln, ist jedoch nichts anderes als eine kollektivistische Gewaltideo-logie. Sie stellt den Versuch dar, das moderne Individuum, das seit 200 Jahren angehalten ist, seine Belange in die eigenen Hände zu nehmen, den anachronis-tischen Herrschafts- und Konsumbedürfnissen von abstrakten Kollektiven zu unterwerfen.
Die zentrale theologische Frage der kanonischen und apokryphen Überlieferungen der tamilischen Shrivaishnavas lautet: Hat der Herr den Heilsprozeß in Gang gesetzt, um die Menschen zu retten, wie die anthropozentrische Soteriologie lehrt, oder um sich Liebhaber zu verschaffen, wie eine theozentrische Soteriologie lehren würde? Zur Beantwortung dieser Frage wird die theozentrische Erlösungsreligion im besonderen zu untersuchen sein, weil sie apokryph gehalten wurde und aus Quellen, die allesamt anthropozentrisch überdeckt sind, erst noch rekonstruiert werden muß. ..
Charity has a long tradition in the Christian religion. From the early beginning there was some organized charity. In the Acts of the Apostles we read about socalled diakonoi being responsible for the needy Christians. During the whole church history there was the rule that 1/3 of the tithe, the decima pars, the religious tax, had to be spend for the poor people of a parish. Of course, there was much misuse of that portion; the tithe became private and the new owners of the tax mostly living far away were not interested in supporting the poor people. Yet, the Christian people organized additional charity. It is very important to see that religious mentality was very helpful for that ...
The basic argument the canonical and apocryphic theologies of the South Indian Tamil Shrivaishnavas grow worm over since centuries is the question: Has God set into motion the process of salvation in order to save mankind - the anthropocentric tradition is teaching -, or in order to save himself, the way a theocentric soteriology would teach. To answer this question we have to examine particularly the theocentric religion of salvation because it was held apocryphic by the anthropocentic orthodoxy and has therefore to be reconstructed from sources that are all concealed anthropocentrically. ...
Die Bedeutung der Theologie Martin Luthers für die Begründung einer multireligiösen Gesellschaft
(1997)
Wenn wir nach der Bedeutung der Theologie Martin Luthers für die Begründung einer multikulturellen und einer multireligiösen Gesellschaft fragen, dann müssen wir zunächst auf die realen religionspolitischen Positionen des Reformators eingehen und in einem zweiten Schritt seine theologischen Ideen zur Begründung einer polymorphen Gesellschaft behandeln. Dieser Zweierschritt ist nötig, weil ansonsten ein einseitiges Bild über Luthers multireligiöse Vorstellungen entsteht, das seiner ganzen Wirklichkeit nicht entspricht. Einseitig ist seine Idealisierung: sie unterschlägt seine Bereitschaft zur Unterdrückung von Andersgläubigen und einseitig ist seine pauschale Diffamierung: sie ignoriert seine Bedeutung für die religiöse Befreiung. Beide Seiten Luthers werden zur Sprache gebracht. Zugleich wird versucht, ihre jeweilige historische Bedeutsamkeit zu ermitteln. Aus dieser Differentialanalyse soll dann die gestellte Frage eine mögliche Antwort finden. Zunächst jedoch werden die realen religionspolitischen Optionen Luthers behandelt. Dazu werden seine Stellungnahmen zu Muslimen und Juden unter Berücksichtigung der Katholiken ausgewählt und auf ihre höchst unterschiedliche Bewertung der drei Religionen hin befragt.
The Christian culture experienced a deep-going change with the uprising of the Civil Society ("Bürgerliche Gesellschaft"), the industrialization of economic production, the urbanization of life-style and the individualization of religiosity in the 19th century. The Christian formation of inner- and outer-world in those days became obsolete. From this conflict the civil or modern Christianity origi-nated. In a painful changing process most of the people of this new society have newly interpreted religion, moral and ritual of traditional Christianity and cre-ated to their new conditions of life new institutional forms of transmission and realization of Christian cultural heritage. Under the recourse of the Reformato-rian heritage the modern Christianity developed the religious-moral doctrine: A true Christian is before all a citizen who is living in the midst of the world self-determinate and socially engaged fulfilling all his worldly duties; the modern Christian has to get this motivation for a world-oriented existence on his own responsibility because religion is not restricted anymore. ...
Toplumumuza ve siyasetimize sadece sorulması gerekmeyen, aynı zamanda cevap da verilmesi gereken hayati önemdeki sorulardan biri, çeşitli kültürlerin yaşama imkanına sahip oldukları bir toplum ve farklı dinler de dahil olmak üzere farklı kültürlerin barış içinde bir arada yaşamalarını isteyen ve güvenceye alan bir devlet isteyip istemediğimizdir. Bu soru asla yeni bir soru değildir; tarihte ve her yerde tekrar tekrar sorulmuştur. Do-layısıyla insanlar bu sorunla ilgili tecrübelere sahip olmuştur. Yeni bir durumla karşı karşıya değiliz....
Die Vaishnavas [1] zählen zu den indischen Dvaitas oder Theisten. Sie verehren Vishnu bzw. Krishna als einzigen, allumfassenden und personalen Gott. Dieser Gott kommt, wenn die Weltordnung, der Dharma, in Gefahr oder gestört ist, als heilbringender Avatar in die Welt. Und Buddha war ein solcher Avatar, d.h. eine helfende Inkarnation Vishnus. Ganz in dieser Tradition stehend hat der weltbekannte Gaudiya-Vaishnava Leh-rer und Gründer-Acharya der Iskcon, Swami Bhaktivedanta [1896-1977] [2] in seiner Theologie Buddha als Mensch gewordenen Gott, als Inkarnation Krish-nas, beschrieben. Zwar ist Buddha Krishna selbst, aber dieser erledigte [und er-ledigt bis heute?] in dieser Gestalt eine eng umgrenzte Aufgabe. Swami Bhakti-vedanta zitiert diesbezüglich ein Vaishnava Gedicht, in welchem diese Aufgabe sehr schön besungen wird: "O Lord Krishna, You have assumed the form of Lord Buddha, taking compassion on the poor animals."[3] Gott kam also als Buddha in diese Welt, um als Herr und Beschützer der Tiere Ahimsa, das Nicht-verletzen von lebenden Wesen zu predigen und zu verbreiten. In seinem Kommentar zum Shrimad Bhagavatam, einer der Heiligen Schriften der Vaishnavas, entwickelt Swami Bhaktivedanta seine eigene Buddha- Theologie. ...
The Hindu Buddha according to the theology of the Bengali Vaishnava Acharya Bhaktivedanta Swami
(1999)
In the broad Indian religious culture we find two basic concepts of the inner structure of the Holy. The Advaita religion believes in the 'not-two' will say absolute 'oneness' of the ultimate reality. The Dvaita religion yet believes in 'two' will say the dual structure of the whole. Nevertheless, the latter one is no radical dualism because it recognises nothing to be outside the last reality. It is a kind of 'dualist monism' and insofar fundamentally different to West Asian and European moderate or radical dualism. The Dvaita religion experiences the inner structure of the Holy as everlasting dynamic relation of the whole and its parts. As a rule, the representation of the whole is the personal God, mostly called Bhagavan. The representations of the parts are the soul or jivas. Mostly following the idea the whole being a personal God the Dvaita religion is something like theism; yet, it is an Indian or Hindu theism teaching that the Godhead comprises within herself souls and matter, too. By the way, many of the jivas aren't conscious of their role within the Holy. They erroneously take themselves for empty monads and believe that they would get their realisation only by implementing themselves with 'matter'. Experiencing in this concern the uselessness of matter, the maya energy of the Godhead, they can get the true consciousness of their role as divine co-players in the inner divine play or lila. ...
The people of Braj1 are attracted by the Holy in many ways. But nowhere is its attraction per-ceived as strongly as in the public performances of the lilas of Krisna – the lilanukaranas. Although by their aesthetic constitution these dramatic performances are a mixture of song, theater and dance, they do not belong to the genre of folkloric entertainment, for in their very essence they are revelations of the Holy. Thus in Braj the Holy is not at all considered a nirguna entity concealing itself from the world. On the contrary, it reveals itself plainly and unmistakably. This revelation is fully authentic because in its essence the Holy is saguna, i.e. possessed of form. This, however, further means that the lilanukarana do not present something mundane as sacred, nor do they present a 'substitute religion' – for they offer the experience of the Holy moving among and with the lilanukarana, as their equal, freely and naturally, without fear of touch by the creature. And this unconcern for possible worldly contamination allows the Brajbasis to meet the Holy without fear, and in intimate friendship.
Der Dalai Lama, seit 1959 in indischem Exil, in einem mehrheitlich hinduistischen Lande, hat sich vielfach zum interreligiösen Dialog und den interreligiösen Beziehungen geäußert und keinen Zweifel daran gelassen, daß für die Menschheit der Buddhismus nur eine von vielen religiösen Möglichkeiten darstellt. Das Verhältnis zum Hindutum hat er aber stets als besondere Beziehung interpretiert und als religiöse Verwandtschaft erlebt. Beide Religionswelten ge-hören zum Bharatiya, d.h. indogenen Dharma. Die konkrete Gestaltung dieser Beziehung beschränkt der Dalai Lama keineswegs auf akademische Äußerungen, sondern sie zeichnet sich durch religiöse Teilnahme und oft genug durch politisch hochbrisantes Engagement aus. So nahm der Dalai Lama bereits 1979 an dem von Vishva Hindu Parishad organisierten Zweiten Welt Hindu Kongreß in Prayag-Allahabad führend teil. In dem Text zu seiner Begrüßung heißt es programmatisch, daß vor 2500 Jahren die Kashi (d.h. Varanasi) Pandits dem Buddha den Zutritt zum Vishvanath-Tempel verweigert hätten, und daß - obwohl Shakya Muni (von den Hindus) später als Avatar verehrt wurde - der Streit zwischen Sanatanis (Hindus) und Buddhisten Jahrhunderte lang zu keinem Ende gekommen sei. Indem aber jetzt die Kashi Pandits den hoch angesehenen buddhistischen Religionsführer begrüßten, sei dies "a positiv step towards reconciliation"[1]. Der Dalai Lama machte also die erstaunliche Erfahrung, daß die geistlichen Führer der Mehrheitsreligion, die ja keineswegs auf die Unterstützung eines Asylanten angewiesen waren oder sind, ihm nicht nur versicherten, daß die Hindus seit alters her Buddha höchste göttliche Verehrung zollten, sondern daß sie die Mitwirkung des machtlosen und exilierten Buddhistenführers als einen Beitrag zur Versöhnung der beiden Religionswelten verstanden. Der Dalai Lama mußte erleben, daß die Mächtigen der Hindus im Gegensatz zu den kommunistischen Machthabern Chinas, seine Schwäche nicht ausnutzten, sondern im Gegenteil, die bisherige schwierige Beziehungsgeschichte von Hindus und Buddhisten selbstkritisch bedauerten. Die Kashi Pandits widersprachen ihren eigenen Vorgängern, indem sie den Dalai Lama ausdrücklich als buddhistischen Religionslehrer wilkommen hießen. ...
The popularity of St. Francis (1182/3-1226) in our days is overwhelming. He has become a modern hero - not only of Catholics but also of Protestants, non-Christians and even atheists. Nevertheless, the question may be raised whether the modern portrayals of St. Francis do justice to the historical person. In order to get a more solid answer we will analyze various documents which were ap-proximately known to and approved by St. Francis himself, particularly his Tes-timony, his Song of Brother Sun, the Unapproved Rule, the Approved Rule, the Admonitions, and the Letter to the Faithful Ones I.[1] We will not even use the legendary reports of his disciples. From the very beginning the devotees of St. Francis made of him a typical convert. This biographic mutilation has remained en vogue until today.[2] - In his Testimony he tells his real story in a few brief words: "While I was in sins it appeared to me extremely bitter to look at the lep-ers. And the Lord himself brought me among them and I gave alms to them. When I was leaving them that what appeared bitter to me was to me exchanged for (converted into) sweetness of the soul and the body. And afterwards I stopped for a moment and then I left the world."[3] Therefore, his life can be divided into three periods: 1) the life in 'sin' or the 'world'; 2) the short period of the conversion, of a short stopping and of the leaving the 'world'; and 3) his exis-tence outside the 'world'. ...
Die grundlegende Neuklärung der Beziehungen zwischen den beiden großen in Indien entstande-nen Religionskulturen Hinduismus und Buddhismus wird im neuen Jahrhundert zu einem der vordringlichsten interreligiösen Projekte werden. Das Anwachsen der weltpolitischen Bedeutung Asiens im allgemeinen und die sich intensivierenden Kontakte der buddhistisch-hinduistisch geprägten Länder untereinander schließen den überkommenen religiösen Isolationismus künftig aus - es sei denn der Bürgerkrieg in Sri Lanka soll Schule machen. Schon aus Gründen einer friedlichen Gestaltung der Beziehungen der Staaten indoasiatischer Kultur sollte die Frage nach den Gemeinsamkeiten von Hinduismus und Buddhismus stärker in den Vordergrund religionswissenschaftlicher Studien gerückt werden. Die Klärung der hinduistisch-buddhistischen Beziehungen ist so alt wie der Buddhismus selbst. Die Formen der Klärung waren und sind vielschichtig. Das Spektrum der Klärungsversuche und Klärungen reicht u.a. von kontroversen wissenschaftlichen Theorien, integrativen und abgren-zenden religiösen Dogmatiken und Ideologien, über fromme und oft unorthodoxe Massenbewegungen, kalkulierende und konfessorische Machtpolitik bis hin zu sakralen Institutionalisierungen. Um auf diese Komplexität einzugehen, wird das Thema an ganz unterschiedlichen Materien abgehandelt. Doch wird die Untersuchung insoweit vorstrukturiert, als sie unter die theoretische Leitfrage nach Nichtdifferenz und Differenz als Grundzug der Beziehungen von Buddhismus und Hinduismus gestellt wird. ...
Im Rigveda, der altindischen Sammlung von Gesängen des Heiligen, heißt es über Vishnu: "Mögen die Götter uns vor dem Ort, von dem aus Vishnu über die sieben Bereiche der Erde schritt, bewahren. Vishnu schritt über (das Universum); dreimal setzte er seinen Fuß auf; die Welt war in seinem Staub eingehüllt; Vishnu, der unbesiegbare Bewahrer, den niemand täuscht, tat drei Schritte; von da an setzte er seine hohen Gesetze in Kraft." Vishnu durchmaß die Welt mit drei Schritten und richtete seine Ordnung, seinen Dharma, auf. Welches aber war der Sinn des Dreischritts? Von Vishnu heißt es dazu im Rigveda: "Welcher (sc. Vishnu) wahrhaftig allein die Dreiheit Erde, Himmel und Lebewesen trägt."Und das, was er bewahrt, ist ein Dreifaches: Erde, Himmel und die lebenden Wesen. Aber der entscheidende Grund für Lobwürdigkeit Vishnus besteht denn auch darin, daß er nicht nur seine Werke bewahrt, sondern durch seinen Dreischritt überhaupt erst Lebensräume für alle Wesen geschaffen hat. Daß Lebensraumbeschaffung der Sinn der drei Schritte war, wird an anderer Stelle nochmals betont: "Über diese Erde schrittt mit mächtigem Tritt Vishnu, bereit sie als Heim dem Menschen zu geben. / Seinem Schutz vertraut das einfache Volk sich an, er, der Edelgeborene, hat ihnen weiträumige Wohnstatt bereitet." Von diesen drei Lebensräumen weiß der rigvedische Sänger sogar zu berichten, daß in ihnen Milch und Honig fließt. Lob sei daher Vishnu "dessen drei Weltenräume voll von Süße sind." Vishnu hat die irdische Welt den Menschen als Paradies erworben, denn süß ist sie, nicht ein Tal der Tränen, des Elends und der Bitterkeit. Süße verweist auf einen Zustand der Zufriedenheit und Erfülltheit. Vishnu erwirbt sich das Vertrauen des einfachen Volks, weil er ihm durch seinen Dreischritt eine erfüllte und gesicherte Existenz verschafft hat.6 In den wenigen rigvedischen Manifestationen Vishnus leuchtet bereits ein grundlegender Wesenszug Vishnus auf: Er liebt und umsorgt die irdische Welt. ...
Vielen Religionen ist es selbstverständlich, daß Gottheiten und heilige Wesen Mensch werden und eine Kindheit haben. Den christlichen Religionen orthodoxen Zuschnitts ist die Inkarnation Gottes sogar das Herzstück von Lehre, Ritual und Frömmigkeit. Die Gründe für die Menschwerdung Gottes sind dabei vielfältig: Gott wurde Fleisch, um die Menschheit aus der Gefangenschaft der Sünde loszukaufen oder aber um die Freuden der irdischen Armut zu genießen. Dabei wurde und wird stets davon ausgegangen, daß Gott als Kind geboren wurde, von einer irdischen Mutter, wenn auch nicht von einem irdischen Vater gezeugt. Es wird vorausgesetzt, daß Jesus als Sohn Gottes auf Erden eine Kindheit verlebte.
Die von Martin Luther ausgelöste und profilierte Geistesrevolution des 16. Jahrhunderts hat der Theologie einen neuen Gegenstand und eine neue Aufgabe erschlossen, die bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Danach ist nicht Gott Gegenstand dieser Theologie, sondern Gesetz und Evangelium; und ihre Aufgabe besteht nicht im Entwurf von Gottesbildern, sondern im discrimen inter legem et evangelium, in der Unterscheidung von Gesetz und Evangelium. - In dieser theologischen Selbstbestimmung, die wegen ihrer einzigartigen Aufgabe dia-kritische, d.h. unterscheidende Theologie genannt werden soll, wird die geistige Erfahrung der abendländisch-christlichen Idee von Jesus Christus oder vom Filius Dei im Horizont neu aufkommenden Bewußtseins auf den protestantischen Begriff gebracht. - Martin Luther hat mit der ihm eigenen Radikalität und Klarheit seine religiöse Erfahrung, die ihn zum diakritischen Theologen werden ließ, prägnant und programmatisch formuliert: "Zuuor mangelt mir nichts, denn das ich kein discrimen inter legem et euangelium machet, hielt es alles vor eines et dicebam Christum a Mose non differre nisi tempore et perfectione. Aber do ich das discri-men fande, quod aliud esset lex, aliud euangelium, da riß ich her durch."[1] Das Gewaltige dieses Herdurchrisses liegt in der Erkenntnis, daß Gesetz und Evangelium sich radikal von einander unterscheiden: "Ein jglicher Gottseliger und der ein rechter Christ sein will, soll wol lernen, daß das Gesetz und Euangelium zwei ganz widerwärtige Ding sind, die sich mit oder neben einander nicht leiden noch vertragen können."[2] Daß die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium die der Theologie eigentümliche Kunst ist, die sie überhaupt erst zu einer solchen werden läßt, daran läßt Martin Luther ebenfalls keinen Zweifel: "Darum sage ich, daß man das Gesetz und Euangelium lerne recht und eigentlich unterscheiden; denn wer das kann, der danke unserem Herrn Gott, und mag für ein Theologen wol bestehen."[3] ...
Die indischen Neo-Buddhisten, die auch Ambedkariten genannt werden, haben seit den 50er Jahren eine Bewegung entfacht, die den Buddhismus ihrer Deutung und Praxis als Höchstform der indogenen Kultur, des Dharma, versteht. Wegen der Aktualität der Dalitfrage [1] spielen diese Neo-Buddhisten in der gegenwär-tigen Politik Indiens eine gewichtige Rolle; und für den indischen Buddhismus haben sie nicht nur wegen ihrer politischen Aktivitäten an Bedeutung gewonnen, sondern einfach auch deshalb, weil sie, überwiegend der Mahar-Jati [2] zugehö-rig, inzwischen die Mehrheit der indischen Buddhisten bilden. Die Neo-Buddhisten gehen auf den sog. 'Vater der Indischen Verfassung' Dr. Bhimrao Ramji Sakpal, gen. Ambedkar (1891-1956) [3] zurück. Dieser indische Politiker entstammte der Mahar Jati [4] Maharashtras, die zu den höherrangigen Kasten der Unberührbaren zählt. Im Gegensatz zur Masse seiner Jati-Genossen war es Sakpal mit Hilfe seines brahmanischen Schullehrers Ambedkar, der ihm auch seinen Namen lieh, gelungen, eine akademische Karriere zu beginnen. Auf Grund eines Stipendiums des Maharajas von Baroda konnte er 1912 in Bombay den Grad eines Bachelor of Arts erlangen. Ein Staatsstipendium des Fürstentums Baroda ermöglichte ihm ein Studium an der Columbia Universität in New York, wo er 1915 den Grad eines Masters of Arts erwarb. In London erlaubte ihm ein Stipendium des Maharajas von Kolhapur Jura zu studieren und als Barrister-at-Law abschließen. Außerdem erwarb er noch den Doktorgrad in Ökonomie. Am-bedkar hatte damit auf Grund brahmanischer und fürstlicher Protektion eine bei-spiellose Karriere begonnen, die ihn befähigte, sofern moralisch gefestigt, die Lage der Dalits zum öffentlichen Thema in Indien zu machen.
Noch vor einem Jahrzehnt war es nicht selbstverständlich, sich ernsthaft mit den Ideen des einstigen Marburger Theologen und Religionswissenschaftlers Rudolf Otto (1869-1937) auseinanderzusetzen. Bis in die achtziger Jahre waren sie mehr eine Angelegenheit religionshistorischer Forschung oder Marburger Fakultätsgeschichte. Dies hat sich geändert; nunmehr wird Rudolf Ottos Religionstheorie wieder diskutiert, wenn auch durchaus kontrovers. Diese neuerliche Entdeckung Rudolf Ottos, die nicht nur in Deutschland, sondern auch auf internationaler Ebene stattfindet und im Internet sogar umfassend und systematisch vorangetrieben wird, ist kein Zufall. Sie reflektiert das unerwartete Auferstehen der von funktionalistischen Ideologien als pathogene Illusion denunzierten, vom säkularistischen Kulturmanagement als Motivation zum 'rechten' Handeln mißbrauchten und von atheistischen Gewaltherrschaften und Massenbewegungen des vergangenen Jahrhunderts planmäßig und brutal unterdrückten Religion. ...
Martin Luther (1483 - 1546) and Vishvambhara Mishra (1486 - 1533), known as Shri Krishna Caitanya, have been the outstanding representatives of the great west-eastern religious revolution which shattered the hearts of their societies in the 16th century. They were the spiritual revolutionaries of the modern times. The question may very well be raised if and how these two religious reformers on the edge of modern age share theological commonness, even though they lived wide apart and certainly did not know of each other. We will see: Both Martin Luther and Shri Krishna Caitanya have taught the un-conditioned, Free Love viz. Bhakti. Even if they did it in the tradition of the theological context they were born in they produced a new common setting of religion: the destruction of meritoricly bound religion and its substitution by free religion. The worship of God or charity were no more a mean for but the final state of salvation. Their interpretation of this revolutionary religion has lost nothing of its existen-tial meaning, even though having been twisted often enough to indiscernibility or even to the complete opposite - up to the present day. ...
Svami Vivekananda i buddizm
(2000)
Moderne Hindus verwenden die Bezeichnung Hinduismus in einem positiven Sinn. Sie gilt nicht mehr als lästige Fremd-, sondern als identitätsstiftende Selbstbezeichnung. Der historisch wirksamste Ideologe dieser neuen, man muß fast sagen genuinen Hinduismusbewegung, ist der in Kalkutta gebürtige Narendra Nath Datta (1863-1902). Dieser hochbegabte Sohn einer angesehenen Juristenfamilie wurde Schüler von Ramakrishna, dem glühenden Verehrer und Priester der Göttin Kali. Als Sannyasi erhielt er den Namen Swami Vivekananda und gründete den hochberühmten Ramakrishna-Orden. ...
Many religious people believe that the integration of world society is of the greatest importance for mankind. They think that the religions of the world should strive to attain this goal through multi-religious agreement, through inter-religious dialogue, even through the merger of their organisations. Religious unification is supposed to be an effective instrument to encourage world society and to guarantee social peace. Religious differentiation, however, is dubious to these people. It would lead to social splintering and would ultimately be anti-social and extremely dangerous, especially to the economic unification of the world. The people who advocate religious unification look upon the progressing cultural, political and economic unification of the world as a model for religious unity. Therefore, many religious people believe that a unified global religion, or at least a union of world religions, should be implemented today. Options of this kind, however, are utopian in the extreme - confronting the ever-expanding conflicts between the established international religious organisations. Pragmatists who espouse the doctrine of religious unification therefore propagate the following fundamental tenets: 1. All religious people believe in the same god or whatever the ultimate reality may be called. 2. Each religion may believe in the ultimate reality in its own way. 3. No religious community is allowed to make converts. 4. Everybody should remain in his original religious community forever. These tenets are in reality nothing but a kind of a cartel agreement. And this agreement should establish an inter-religious combine, which had to stop competition between the religious organisations and to prevent the individual to leave his original religion. The basic supposition of this concept, however, is that religion today has mainly to be seen as an organised, congregational and institutionalised one. And because of this historical error they are only interested to keep the status quo of the established religious organisations. The propagation of that cartel agreement is rooted in the fear, that the established religions wouldn't survive the radical religious revolution at the end of the 20th century.
Prolegomena Protestantische Theologie in der Nachfolge Martin Luthers hat allein Gesetz und Evangelium zum Gegenstand. Ihre Aufgabe besteht allein in der Unterscheidung der beiden verba Dei. Als ars practica hat sie für jede Epoche existenzrelevant herauszufinden, was hier und jetzt heißt: 1. Erlösungswille Gottes, d.h. was Christum treibet und im Unterschied dazu 2. Erhaltungswille Gottes, d.h. was das Gesetz treibet. Das Evangelium ist allein Sache des geistlichen Regiments. Das Gesetz ist allein Sache des weltlichen Regiments.
Modern Hindus use the term 'Hindu' in a positive sense. It is no more a derogatory appellation used by foreigners and oppressors, but a powerful self chosen name. The historically most valid ideologue of that positive Hindu understanding is Narendra Nath Datta (1863-1902). This highly talented son of a regarded lawyer family in Calcutta became disciple of Ramakrishna, the flaming son and priest of the goddess Kali and greatest religious virtuoso in the 19th century. Becoming a sannyasin Narendra received the title and name Swami Vivekananda; after the death of his master he set up the famous Ramakrishna Order. ...
Moderne Hindus verwenden die Bezeichnung Hinduismus in einem positiven Sinn. Sie gilt nicht mehr als lästige Fremd-, sondern als identitätsstiftende Selbstbezeichnung. Der historisch wirksamste Ideologe dieser neuen, man muß fast sagen genuinen Hinduismusbewegung, ist der in Kalkutta gebürtige Narendra Nath Datta (1863-1902). Dieser hochbegabte Sohn einer angesehenen Juristenfamilie wurde Schüler von Ramakrishna, dem glühenden Verehrer und Priester der Göttin Kali. Als Sannyasi erhielt er den Namen Swami Vivekananda und gründete den hochberühmten Ramakrishna-Orden. ...
In Germany, theological studies on the Hindu religion of the International Soci-ety of Krishna Consciousness and its Vaishnava theology are still only just be-ginning. Previously this relevant task was left mostly to religio-political polemics, resulting in a politically highly problematic research deficit which seriously impeded the necessary social and clerical confrontation with these new religious impulses in the German society. But theological passiveness and polemic activ-ism actually reduce the chances for religiously relevant analyses and socially acceptable solutions of philosophical and spiritual problems. Ignorance rather than dialogue, and polemics inimical to dialogue, have directly or indirectly stabilised the destructive forces in the new religious communities for decades, and consequently favoured a diminution and isolation of reformative tendencies. Due to an increasing respect for the freedom of religion as a human right, the profane alliance of the aggressive forces of both sides has recently ended, and a public, and differentiating, discussion of participants and persons concerned has cautiously started, reinforcing a freer and more competent inter-civil dialogue about spiritual affairs. Clear signs may be seen, not only of a reform within the ISKCON religion, but also in the churches setting about discussing the multi-religious topic on a higher level. A so-called broader theological research, partly transcending the border-lines of Christianity, is developing in the universities, and the free science of religion in Germany is receiving a surprising impetus. It was the suppression of the science of religion that had been impeding a constructive discussion in society of the new religious situation in Germany. The rejection of an inter-civil dialogue of spiritual affairs, however, contradicts an effective democracy which subsists on the continuous confrontation of free citizens with their common culture, especially with the ultimate questions of human existence. But the success of this inter-civil confrontation is solely guaranteed if the participants in the dialogue respect their mutual freedom as citizens and take the mutual dialogue among citizens for granted. This is the only way to attain a reasonable range of solutions concerning the ends of our existence and its proper means. As a contribution to this inter-civil dialogue a theological analysis is to be made of the religious culture practised by citizens of this country engaged in the ISK-CON religion and from there desiring to exert an impact on our civil culture. I. Subject and Aim of Diacritical Theology Because of the diffuse understanding of theology it is necessary to explain what it is, where it should and should not be engaged. Theology is not a religious ideology of a particular community that argues the interests of social organisations, but a universal science. It is not limited to a certain religious culture or form of society but is committed to its specific subject (1). Such an autonomous theology has the task of discrimen inter legem et evangelium—the diacritical analysis of Law and Gospel according to the description of its function by Martin Luther. We will follow these basic categories of diacritical theology and explain them here (2).
Im 1. Teil werden zunächst religionsphilosophische, theologische und kulturtheoretische Voraussetzungen der Christian Songs behandelt.
Dazu werden die Begriffe Religion, Religionskultur, Kultur, Mythologie und Glaubensbilder geklärt. Im nächsten Schritt wird die protestantische Existenzper-spektive Martin Luthers ausführlicher dargestellt. Die Ausführlichkeit ergibt sich daraus, daß Martin Luthers Religionslehre das theologische Fundament der Chris-tians Songs ausmacht, sie aber zumeist in der vom Zeitgeist bestimmten Öffent-lichkeit nicht sonderlich bekannt ist oder neuerdings verzerrt dargestellt wird.
Abschließend wird, um den weltweiten Erfolg der Sangesbewegung zu verstehen, kurz deren Performance angesprochen.
Im 2. Teil werden ausgewählte Christian Songs insbesondere daraufhin unter-sucht und kommentiert, inwieweit sie das protestantische Existenzverständnis im Sinne Martin Luthers, insbesondere die theologischen Grundsätze sola gratia - allein aus Gnaden und sola fide – allein aus Glauben widerspiegeln.