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Nucleotidsequenzen von mitochondrialen und nucleären
Markergenen eignen sich hervorragend, um die Phylogenie
und Evolution der Vögel zu untersuchen. Eine kürzlich publizierte
Analyse mit 19 Kerngenen (Hackett et al. 2008) erlaubte
erstmalig die Rekonstruktion einer verlässlichen Phylogenie
der Vögel auf Familienebene. Auch für die Systematik
der Singvögel erbrachten DNA-Daten bedeutsame Fortschritte.
Die von diesen Phylogenien ableitbaren Klassifikationen
unterscheiden sich signifikant von der bisher akzeptierten
Systematik. Die molekularen Phylogenien erlauben es außerdem,
para- und polyphyletische Gruppierungen zu erkennen.
Da die Kladistik nur monophyletische Gruppen zulässt, sollten
mindestens 22 Gattungsnamen palaearktischer Vogelarten
geändert werden. Die DNA-Analysen unterstützen eine Trennung
(Splits) von mindestens 44 bestehenden Arten in neue
Arten. Insgesamt 4 Vogeltaxa von den Kanarischen Inseln und
den Azoren konnten in den letzten 10 Jahren mittels DNAUntersuchungen
als neu identifiziert werden. Dieses Review
gibt eine Übersicht über die taxonomischen und systematischen
Änderungen, die zwischen 1990 und 2010 für die Palaearktis
publiziert wurden.