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Im Juni 2009 fand in der slowakischen Hauptstadt Bratislava unter dem Titel "20 Jahre Freiheit: Deutschland sagt Danke!" eine Veranstaltung statt, die das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft Pressburg in Zusammenarbeit mit dem Außen- und Kulturministerium der Slowakischen Republik und weiteren Partnern durchführten. Ähnliche Veranstaltungen wurden in Prag, Warschau, Danzig und Budapest organisiert, um deutsche Perspektiven auf die Ereignisse vor und nach 1989 mit den Blickwinkeln der anderen postsozialistischen Länder in einen Dialog treten zu lassen. Darüber hinaus wollten die Veranstalter das seit dem Fall des Eisernen Vorhangs gemeinsam Erreichte deutlich machen, die Menschen emotional mitnehmen und die Dankbarkeit und Weltoffenheit Deutschlands erlebbar machen. Im Rahmen des abwechslungsreichen Kultur- und Unterhaltungsprogramms las Monika Maron "aus ihrem neuen Werk Stille Zeile sechs, wie es in allen Ankündigungen der Lesung hieß. Marons Roman ist aber 1991 erschienen, also achtzehn Jahre davor. Nach der Lesung führte einer der bekannten jungen Moderatoren eines slowakischen Nachrichtensenders ein kurzes Gespräch mit der Schriftstellerin, das er mit der Frage "Frau Maron, wie fühlen Sie sich als Mensch zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer?" einleitete. Monika Maron versuchte vor laufenden Fernsehkameras mühsam eine Antwort auf die peinliche Frage zu finden. Sie schien sich dessen bewusst zu sein: Das Mauerfall-Jubiläum ist ein medial inszeniertes Ereignis...