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Realität – Repräsentation – Öffentlichkeit : der Dokumentarfilm in der heutigen Fernsehlandschaft
(2009)
In dieser Studie wurde die Frage aufgestellt, ob und wie durch einen Fernsehdokumentarfilm im Vergleich zu ethnographischen Darstellungen Wirklichkeit dokumentiert und Wissen über diese vermittelt werden kann. Die Beantwortung der Fragestellung wurde durch eine vergleichende Analyse einzelner Produktionsschritte, wie auch der dahinter stehenden Kriterien und Konventionen auf empirischer und theoretischer Ebene, angestrebt. Ergänzt wurde dies durch eine Evaluation der Rahmenbedingungen, die sich auf die Produktion und vereinzelt auch auf die Konventionen auswirken können.
Bensheim: Wie sind Fabriken, Unternehmer, Fabrikantenvillen, Arbeitersiedlungen immer auch Bestandteil der Ortsgeschichte? Wie wirken Unternehmen und Unternehmer hinein in das Leben und Zusammenleben der Menschen in Ort und Region? Wie sind Unternehmen, die nach 150 Jahren des Bestehens - epochal von der deutschen Hochindustrialisierung bis zur aktuellen Globalisierung - geschlossen werden, verankert im sog. kolektiven Gedächtnis eines Ortes und mit welcher Relevanz?
Dialog im Dunkeln : über ein "blindes Erlebnis" im Museum ; Inszenierung, Vermittlung und Rezeption
(2008)
Zentrale Fragestellung der Arbeit ist es, wie der Besuch von Dialog im Dunkeln als „Erlebnis“ durch die Besucher konstruiert wird und wie dieser Konstruktionsprozess durch die museale Inszenierung der Ausstellungsmacher und die kommunikativen Vermittlungsstrategien insbesondere der sog. Guides ermöglicht und beeinflusst wird. Daraus sind drei forschungsleitende Fragestellungen -nach den Inszenierungsstrategien der Museumsmacher, nach der Art und Weise, wie das inszenierte Erlebnis Dialog im Dunkeln konsumiert wird und schliesslich nach der alltäglichen Arbeitspraxis der Guides- entwickelt worden, die äußerst interessante Erkenntnisse hervorgebracht haben.
Eine ethnographische Studie zu bolivianischen Migrantinnen, die in Barcelona als undokumentierte "Domestic Workers" (private Kinder- und Altenbetreuung, sowie Haushaltshilfe) arbeiten, um mit ihrem Einkommen den Lebensunterhalt ihrer Familien im Herkunftsland zu sichern. Die Arbeit analysiert Motive und Entscheidungsprozesse des Migrationsprojekts aus einer gendersensiblen Perspektive und stellt die Strategien zur Grenzüberwindung in den Rahmen von verschärften EU-Grenzregimen. Weiter wird die prekäre Wohn- und Arbeitssituation der "illegalen" MigrantInnen, insbesondere der Arbeitsplatz Privathaushalt, thematisiert und die Rolle von Hilfsorganisationen kritisch beleuchtet.
Im Herbst 2007 entbrannte der Streit um den Bau einer Moschee im Frankfurter Stadtteil Hausen. In der vorliegenden Arbeit wird die Repräsentation dieses Streits als "Kulturkonflikt" oder als "Integrationsproblem" zum Anlass genommen, nach den diskursiven Grenzziehungen gegenüber MuslimInnen innerhalb der Auseinandersetzung zu fragen. Prozesse der Zuschreibung und Essentialisierung werden hinsichtlich der Konzeptualisierung von Ethnizität und kultureller Identität in den Blick genommen und in Zusammenhang mit rassismustheoretischen Ansätzen dargestellt. Die Beobachtungen am konkreten Fall des Frankurter Moscheebaustreits werden so eingeordnet in die aktuellen Debatten zum Islam und zu Islamophobie in Europa.