Universitätspublikationen
Refine
Year of publication
- 2023 (36) (remove)
Document Type
- Part of Periodical (24)
- Contribution to a Periodical (5)
- Working Paper (4)
- Book (2)
- Doctoral Thesis (1)
Language
- German (36) (remove)
Has Fulltext
- yes (36)
Is part of the Bibliography
- no (36)
Keywords
- Capital Markets Union (3)
- Regulation (3)
- Banking Regulation (2)
- Angebotspolitik (1)
- Assessment (1)
- Bank Lending (1)
- Banking Resolution (1)
- CMDI (1)
- Central banks (1)
- Corporate Governance (1)
- ECB (1)
- EZB (1)
- Economic Reforms (1)
- Education (1)
- Energie- und Klimapolitik (1)
- Energy prices (1)
- European Union (1)
- Financial Decisions (1)
- Financial Literacy (1)
- Finanzsystem (1)
- Geldpolitik (1)
- Germany (1)
- Group Think (1)
- Grüne Transformation (1)
- Hypothekarkredite (1)
- Inflation (1)
- Infrastruktur (1)
- Künstliche Intelligenz (KI) (1)
- Lehrer*innenbildung (1)
- Leitungsentscheidungen (1)
- Liquiditätseffekte der Zinspolitik (1)
- Mensch und Maschine (1)
- Prüfung (1)
- Regulierung (1)
- Sustainable Finance (1)
- Wettbewerbsfähigkeit (1)
- Wirecard (1)
- Wirtschaftspädagogik (1)
- Wohnungsfinanzierung (1)
- Year (1)
- cash flow effects of interest rate policy (1)
- front loading Effekte (1)
- front loading effects (1)
- housing investments (1)
- monetary policy (1)
- mortgage loans (1)
- pädagogische Diagnostik (1)
Institute
- Wirtschaftswissenschaften (36) (remove)
Um eine grüne Transformation der Volkswirtschaft zu erreichen, werden Finanzmärkte und die mit ihnen verbundenen Banken eine wichtige Rolle einnehmen müssen. Aber allein vermögen Banken und Kapitalmärkte wenig, wenn sie nicht im Kontext einer klugen, politischen Rahmensetzung und einer transparenten Erfassung der verursachten Schäden auf Unternehmensebene gesehen werden. Diese drei Pfeiler stellen bildlich den tragenden Unterbau für eine Brücke hin zu einer klimaneutralen Wirt-schaftsverfassung dar. Ihr Zusammenwirken ist eine Voraussetzung dafür, dass die Finanzwirtschaft die benötigten Finanzmittel für die grüne Transformation bereitstellen kann.
In Deutschland wird intensiv über die Gefahr einer Deindustrialisierung diskutiert. Steigende Energie- und Arbeitskosten auf international höchstem Niveau, hohe Steuerbelastungen, eine überbordende Regulierung sowie Defizite bei analoger und digitaler Infrastruktur lassen befürchten, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland ins Hintertreffen gerät. Viele Unternehmen, insbesondere der energieintensiven Industrie, warnen vor einem Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit und erwägen oder vollziehen bereits Produktionsverlagerungen an günstigere Standorte im Ausland.
Vor diesem Hintergrund untersucht der Kronberger Kreis, wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Marktwirtschaft, was zu tun und was zu unterlassen ist, um die wirtschaftlichen Standortbedingungen in Deutschland wieder zu verbessern. Dabei werden aktuell in der Diskussion stehende wirtschaftspolitische Konzepte wie die „Transformative Angebotspolitik“, der „Industriestrompreis“, das „Wachstumschancengesetz“ oder die Subventionierungen von Chip- und Halbleiterfabriken analysiert. Darüber hinaus unterbreitet der Kronberger Kreis eigene Reformempfehlungen für eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, mit denen die Bundesregierung bestehende und neue Herausforderungen besser bewältigen könnte.
Trotz der von der EZB eingeleiteten Zinswende in der zweiten Jahreshälfte 2022 als späte Reaktion auf die deutlich unterschätzte Persistenz hoher Inflationsraten im Euroraum sind die Realzinsen sowohl in der Ex-post-Betrachtung als auch in der Ex-ante-Betrachtung keineswegs als restriktiv einzuschätzen. Die Banken haben allerdings recht rasch strengere Vergaberichtlinien beschlossen, und die Nachfrage im Wohnungsbau und bei den Hypothekarkrediten ist stark eingebrochen.
Die Autoren thematisieren die Bedeutung von Zahlungsstromeffekten bei Annuitätenkrediten und analysiert hier vor allem den sogenannten Front-Loading-Effekt. Danach führen höhere Nominalzinsen selbst bei vollständig antizipierten Inflationsraten und unveränderten Realzinsen zu starken finanziellen Zusatzbelastungen in den ersten Phasen der typischerweise langen Kreditlaufzeit. Derartige Liquiditätseffekte können die Zahlungsfähigkeit bzw. die Zahlungsbereitschaft der privaten Investoren empfindlich verringern. Dies gilt vor allem bei Darlehen in Form der Prozentannuität, da hier zusätzlich ein Laufzeitenverkürzungseffekt auftritt. Solche Darlehen sind in Deutschland recht populär.
Mit Blick auf die Zukunft sehen die Autoren auch eine reale Gefahr für den Bestand an Wohnungsbaukrediten, wenn es zu einer Refinanzierung des großen Bestands an billigen Wohnungsbaukrediten kommt, ein Risiko, das auch Auswirkungen auf die makroökonomische und finanzielle Stabilität hat.