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Im Montafon, das im Süden des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg liegt, befindet sich eines der ältesten kleinen Montanreviere. Zwischen St. Anton im Norden und St. Gallenkirch im Süden befinden sich an zahlreichen Stellen Hinweise auf alten Bergbau, wobei sich die umfangreichsten Relikte in den ehemaligen Bergbaurevieren in den Gewannen Knappagruaba und Worms am Bartholomäberg sowie auf dem Kristberg im Silbertal finden. Es handelt sich um verschiedene Hinterlassenschaften des historischen Bergbaus, meist sind es unterschiedlich große Halden mit Taubgestein, runde Schachtpingen und verstürzte Stollenmundlöcher, die in zwei Fällen – dem sog. Barbara Stollen und dem St. Anna Stollen – oberhalb von Bartholomäberg in der Knappagruaba, heute wieder freigelegt wurden und als Schaubergwerk zugänglich sind.
Der Kristberg liegt am Ostende des Davenna-Massivs, ein Bergmassiv, das zwischen dem Klostertal im Norden und der Ill im Montafon im Süden liegt. Als Kristberg wird ein 1465 m hoch gelegener Sattel zwischen dem Itonskopf (2100 m üNN) im Westen und dem Mutjöchle (2010 m üNN) im Osten bezeichnet. Südlich unterhalb des Sattels liegt die Bergknappenkirche St. Agatha und der Panoramagasthof Kristberg inmitten einer heute noch gut erhaltenen Haldenlandschaft des mittelalterlichen bis neuzeitlichen Bergbaus.
Die Studie von Bernhard S. Heeb beschäftigt sich mit dem Naturraum und den prähistorischen Hinterlassenschaften im alpinen Rheintal zwischen Bodensee und der Stadt Sargans im Kanton St. Gallen vom Beginn der Besiedlung im Neolithikum bis zum Auftreten der Römer. Mit in die Untersuchung einbezogen werden die Seitentäler Walgau und Seeztal. Das Gebiet umfasst die bis zu 14 km breite Schwemmebene des Rheins und die teils weit über 2.000 m hohen, das Rheintal umgebenden Gebirgszüge. Insgesamt wurden 542 Fundstellen (Siedlungen, Gräber, Depots, Brandopferplätze und Einzelfunde) aus St. Gallen, Vorarlberg und Liechtenstein aufgenommen und in Bezug zu ihrer naturräumlichen Umgebung ausgewertet. Eine besondere Stellung im prähistorischen Siedlungsgefüge nehmen die so genannten Inselberge ein. Dabei handelt es sich um topographisch exponierte Berge inmitten der weiten Ebene des Bodenseerheintals, die zu allen Perioden aufgesucht und besiedelt wurden.
Ein Hauptaugenmerk der Arbeit liegt auf der verkehrsgeographischen Bedeutung des Bodenseerheintals. Das Tal öffnet sich wie ein Trichter nach Norden zum Bodensee hin und führt nach Süden über den Verlauf des Vorder- und Hinterrheins mit deren jeweiligen Seitentälern auf verschiedenen Passwegen nach Norditalien, so dass es in allen prähistorischen Perioden seit dem Neolithikum einen wichtigen Durchgang durch die Alpen darstellt.
Schon zu Ende des 19. Jahrhunderts rückten alpine Brandopferplätze in das Bewusstsein der archäologischen Forschung. Ihr Bestand wuchs in den folgenden Jahrzehnten stetig an, so dass heute mehr als 100 solcher prähistorischen Kultorte, vor allem im ostalpinen Bereich, bekannt sind. Der urnenfelderzeitliche Brandopferplatz Altenstadt-Grütze, nördlich der Stadt Feldkirch im Vorarlber-ger Rheintal gelegen, wurde in den Jahren 1954, 1955 und 1957 vom damaligen Direktor des Vorarl-berger Landesmuseums Dr. Emil Vonbank ausgegraben, jedoch nie von ihm veröffentlicht. Die Fundstelle ist aus mehreren Gründen bemerkenswert: Sowohl die baulichen Strukturen, wie auch die Lage abseits der Gebirgshöhen in der weiten Schwemmebene des Rheintals, sind im Kontext alpiner Brandopferplätze einmalig. Das reiche Fundinventar besteht unter anderem aus mehreren Tausend Keramikfragmenten. Dabei handelt es sich zum größten Teil um Material der Urnenfelder-kultur, allerdings zeigt etwa ein Fünftel des Bestandes Merkmale der südalpinen Laugen-Melaun Kultur. Hinzu kommen über 40 bronzene Gegenstände und zahlreiche verbrannte Tierknochen sowie Pflanzen- und Speisereste, die einen detaillierten Einblick in die Opferpraxis des späten 2. Jahrtausends vor Christus ermöglichen.
Mehr als 50 Jahre nach Grabungsende liegen die Ergebnisse nun erstmals umfassend in publizierter Form vor.
Künstlerisches, schöpferisches Handeln hat vielfältige Dimensionen und kann unter verschiedensten Gesichtspunkten betrachtet und thematisiert werden. In der vorliegenden Arbeit richtet sich das Interesse insbesondere auf die Frage, welche Rolle und Funktion das künstlerische Gestalten – und hier speziell das Zeichnen und Malen – zum einen in der Diagnose und Therapie von psychisch auffälligen Kindern sowie zum anderen in der schulischen Sozialisation und Förderung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der kulturellen Bildung, der Kunstpädagogik und des Kunstunterrichts übernehmen kann.
Als eine der Pionierinnen der psychotherapeutischen Arbeit mit Kinderzeichnungen hat Sophie Morgenstern in den 1920iger Jahren als erste den besonderen Wert der Zeichnungen als Ausdrucksform des Unbewussten entdeckt und sie systematisch sowohl zu diagnostischen als auch zu kurativen Zwecken eingesetzt. An der Klinik Vaugirard in Paris ist Morgenstern ab 1925 bis zu ihrem Tod im Jahr 1940 als Leiterin des Klinik-Annexes für Kinderneuropsychiatrie in der Patronage Rollet tätig und dort verantwortlich für das Beobachtungszentrum und die psychoanalytische Ambulanz. Im Rahmen ihrer Arbeit mit den jungen Patientinnen und Patienten entwickelt sie auf der Grundlage der Freud’schen Psychoanalyse ihre besondere therapeutische Methode, bei der die Interpretation von Zeichnungen der psychotisch erkrankten Kinder im Mittelpunkt der Analyse und Behandlung steht. Eine Schlüsselrolle spielte in diesem Zusammenhang der Fall des kleinen Jacques,
bei dem Morgenstern einen kindlichen psychogenen Mutismus diagnostiziert: Infolge familiärer Konflikte ist der Junge bei seiner Einlieferung in die Patronage schon seit mehreren Monaten verstummt. Sein Fall stellt insofern eine besondere therapeutische Herausforderung dar, als das zu behandelnde Symptom seiner psychischen Probleme, nämlich der Mutismus, zugleich die Behandlung erschwert, denn diese ist in der Regel auf die verbale Kommunikation zwischen Therapeut und Patient angewiesen. Unter diesen erschwerten Behandlungsbedingungen entdeckt Sophie Morgenstern jedoch einen besonderen Ansatzpunkt: Jacques zeichnet gerne, und die Psychoanalytikerin erkennt schon bald das diagnostische und therapeutische Potenzial der von ihm angefertigten Zeichnungen und entwickelt eine Methode, um sie als Kommunikationsmedium zwischen Patient und Therapeutin zu nutzen. So gelingt es ihr über die Deutung der in diesen Zeichnungen auftauchenden Motive und der besonderen Charakteristika des Gezeichneten Aufschluss über die Zusammenhänge und Gründe für die psychischen Nöte des Kindes zu gewinnen.
Anhand von weiteren Fallbeschreibungen, basierend auf Morgensterns eigenen analytischen Aufzeichnungen, zeichnet die vorliegende Arbeit im Detail die kunstfertige empirische Vorgehensweise der Psychoanalytikerin nach: Als „Informant des Seelenlebens“ eröffnen die Zeichnungen ihr einen Zugang zum Unbewussten des Kindes, indem sie gemeinsam mit den kleinen Patient/innen die darin verborgenen symbolischen Bedeutungen herausarbeitet. Neben der Deutung von Träumen, Tagträumen, Fantasiegeschichten und Spielen kristallisiert sich so in der Arbeit Sophie Morgensterns die Kinderzeichnung als eine weitere Zugangsmöglichkeit zur Innen- und Fantasiewelt des Kindes heraus. Überdies wird deutlich, dass das Zeichnen als schöpferischer Akt von den Kindern auch aktiv für die Bewältigung ihrer psychischen Konflikte genutzt werden kann. Selbst wenn das Kind den Sinn seiner eigenen Zeichnungen nicht versteht und auch kein Interesse hat, diesen zu verraten, bietet das Zeichnen ihm eine Möglichkeit, seine zurückgedrängten Gefühle und seinen Kummer – in symbolisch verschlüsselter Form – nach außen zu bringen, ihnen Ausdruck und Gestalt zu geben. Indem das neurotische Kind im Akt des Zeichnens von seinem eigenen, zum Ausdruck drängenden Unbewussten gleichsam überlistet wird, verrät Kinderzeichnung für die psychoanalytische Diagnose und Therapie einerseites und der Förderung und Nutzung kreativer Aktivitäten im Schulunterreicht andererseits: Beide offenbaren das ausgleichende, heilende und entwicklungsfördernde Potenzial, welches im künstlerischen Ausdruck und dessen Reflexion liegt. Es ist auch ein Verdienst Sophie Morgensterns, dieses Potenzial in ihrer psychoanalytischen Arbeit mit ihren jungen Patient/innen sichtbar gemacht und praktisch umgesetzt zu haben.