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Im Aufsatz versucht der Autor, nach einer textgestützten Interpretation von Martial II 51, zu zeigen, wie der Epigrammatiker die Fabel des augusteischen Historikers Livius vom Magen und den Gliedern (II 32,9ff.) in eine frivole Parodie überführt und sie zu einer witzigen und grotesken Karikatur verformt – ein spöttisches Spiel mit gattungs- und literaturgeschichtlichen Elementen.
Die bisher vorliegenden Lesungen einer fragmentarischen Weihinschrift aus Solothurn/Salodurum (CIL XIII 5170) müssen in einigen Punkten korrigiert werden. So ist die Lesung des Personennamens [O]pilius, Ma[o]pilius, Ma[ga]pilius oder Mapilius zu verwerfen. Wahrscheinlich führte der Dedikant der Inschrift den Namen M(arcus) A(urelius) [Ap]rilius. Das Gentilnomen Aprilius ist in den germanischen Provinzen und der Gallia Belgica mehrfach bezeugt.
In den römischen Grabinschriften 2. N. Nr.129 (Mittelstrimmig) und CIL XIII 6202 (Schwarzerden) sollte D•F zu d(e)f(unctis) bzw. d(e)f(uncto) aufgelöst werden und nicht zu D(ecimi) f(ilio) bzw. d(efuncto) f(ecit). Die Wendung defunctus kommt im gallisch-germanischen Raum vor allem in Bordeaux/Burdigala und im Gebiet von Trier/Augusta Treverorum vor.
Im Zuge des Braunkohlentagebaus Zukunft-West fand sich im Jahre 1980 in einem Matronenheiligtum in Eschweiler-Fronhoven (Städteregion Aachen) das ringsum abgebrochene Oberteil eines Weihealtars (Höhe 36 cm – Breite 47 cm – Tiefe 19 cm) aus hellgrauem Sandstein. Der fragmentarisch erhaltene Text aus der Zeit zwischen 150 und 230 n. Chr. wurde vom Ersteditor CH. B. RÜGER (in Majuskelschrift) wie folgt wiedergegeben...
CIL XIII 4136 : Rekonstruktion einer verlorenen Grabinschrift aus Irsch in der Gallia Belgica
(2015)
Eine verlorene fragmentarische Grabinschrift römischer Zeitstellung aus Irsch bei Bitburg (CIL XIII 4136) lässt sich mit Hilfe des bekannten Namenmaterials relativ sicher ergänzen. Der Grabstein wurde von einem einheimischen Treverer namens [L.?] Ataco[niu]s Ammo[sus] für seinen verstorbenen Sohn [Am]mosius A[vitus?] gesetzt.
Im Jahr 2013 erhielten wir Kenntnis von zwei unabhängig voneinander erworbenen gestempelten Silberbarren, deren genaue Herkunft unbekannt ist, die jedoch aus dem südöstlichen Europa stammen sollen, was durchaus plausibel erscheint. Beide Barren wurden von uns 2014 in einer eigenen kleinen, von der Degussa Goldhandel GmbH (München) herausgegebenen Schrift veröffentlicht.
The term culture of knowledge has become a commonplace today and is circulating with a confusing diversity of meanings throughout various disciplines and fields, like Cultural Studies, Science Studies, History of Science, Epistemology, Sociology and History of Knowledge. This paper investigates the origins of the term culture of knowledge and discusses its various meanings, applications, and misconceptions in Cultural Theory, History of Science, Historical Epistemology and History of Knowledge. Finally, Ludwik Fleck's theory of thought-styles is proposed as an ideal model for describing specific cultures of knowledge.
Die wahre Beschaffenheit der Dinge bleibt den Menschen oft verborgen. In Falle der hundert Dinge, die wir für die Jubiläumsausstellung des Universitätsarchivs Frankfurt ausgewählt und in "Hundert" für 100 Tage in der Eingangshalle des IG Farben-Hauses sichtbar gemacht haben, ist dieses Dictum Wielands wörtlich zu verstehen: Neben tausenden Blättern, zusammengeschnürt oder gereiht zwischen Aktendeckeln geschützt, um sie für mindestens 500 Jahre vor dem Verfall zu bewahren, liegen Archivboxen mit dreidimensionalen Gegenständen, die genauso einmalig sind wie jedes Stück Papier in unserem Magazin.
In den römischen Grabinschriften CIL XIII 8390 und 8849 aus Köln/CCAA muss ein Buchstabenornament als O(pto) s(it) t(ibi) t(erra) l(evis) gelesen werden, nicht als O(ssa) h(ic) s(ita) oder ähnlich. In Form eines medaillonartigen Monogramms kommt die Buchstabengruppe OSTTL vor allem in Pannonien vor.
Dekorierte Straußenei-Behältnisse konnten bislang in zahlreichen Regionen des Mittelmeerraums nachgewiesen werden. Die Bearbeitung und Dekoration erfolgte meist individuell, sodass die Eier aller Wahrscheinlichkeit nach eine Einbettung in den jeweiligen regionalen Kontext erfuhren und dort spezifische Funktionen innehatten. Da der Strauß jedoch nur in wenigen Regionen des Mittelmeerraums heimisch war, kann ein überregionaler Handel mit den Eiern angenommen werden.
In den römischen Grabinschriften CIL XIII 8356 und 8267b aus Köln muss entgegen der gängigen Meinung der Forschung der Buchstabe Q jeweils als q(uondam) gelesen werden, nicht als Q(uinti filia), <o(bitus)> oder <Θ>. Die Wendung wurde oftmals mit einem Q wiedergegeben und manchmal zwischen dem Gentiliz und dem Cognomen platziert. Nördlich der Alpen findet sich quondam vor allem in Pannonien.
Erinnerungsorte
(2014)
Kollektives und kulturelles Erinnern : Erinnerungskulturen leben von der Dynamik der Gegenwart
(2014)
Keine Gemeinschaft kommt ohne kollektive Erinnerungen aus, dazu gehören Gedenkfeiern und Denkmäler ebenso wie Mythen und Rituale oder die Identifikation mit großen Ereignissen oder Persönlichkeiten. Erinnern ist nicht nur identitätsstiftend, es bedeutet auch, sich vergangene Erlebnisse zu vergegenwärtigen – oder wie Marcel Proust es ausdrückt: "Erst im Gedächtnis formt sich die Wirklichkeit." Wenn die Erinnerungskultur ihre Dynamik aus der Aktualität verliert, ist sie tot.
Eine weltoffene, tolerante und liberale Intellektualität prägt die Frankfurter Universität – abgesehen von dem dunklen Kapitel während des Nationalsozialismus – seit ihrer Gründung 1914. Gegründet und gestiftet von wohlhabenden und engagierten Bürgern der Stadt, war sie von Beginn an etwas Besonderes in der deutschen Universitätslandschaft.
Frankfurts Karriere als europäischer Verkehrsknotenpunkt begann mit einer steinernen Brücke über den Main. Doch allein die günstige geographische Lage reichte nicht aus, um die Bedeutung der Handelsstadt über die Jahrhunderte zu sichern und zu erweitern. Einflussreiche Frankfurter Bankiersfamilien investierten beizeiten in die Dampfschifffahrt, doch waren sie damit zunächst weniger erfolgreich als beim späteren Aufbau eines Eisenbahnnetzes.
Wanderschaft war ein Grundzug des Mittelalters. Könige, Kaufleute, Bettler und Ganoven, die Wanderarbeiter der Bauhütten, die Söldner der großen Armeen, in ihrem Gefolge die Dirnen, dann die Studenten und nicht wenige Professoren: Sie alle hatten lange Jahre der Wanderschaft und der Fremde zu überstehen, bevor sie sich – wenn überhaupt – irgendwo dauerhaft niederlassen konnten. Seit dem 10. und frühen 11. Jahrhundert beklagten die Grundherren die Flucht ihrer Hintersassen, die in die Städte zogen oder sonst wohin, um dort ihr Glück zu machen. Mobilität war ein Wesenselement der ganzen Epoche.