Universitätspublikationen
Refine
Year of publication
Document Type
- Part of Periodical (2867)
- Article (2263)
- Contribution to a Periodical (2161)
- Book (1979)
- Doctoral Thesis (1725)
- Review (926)
- Report (608)
- Working Paper (440)
- Part of a Book (196)
- Conference Proceeding (176)
Language
- German (13875) (remove)
Keywords
- Deutschland (99)
- Financial Institutions (43)
- Forschung (40)
- Ausstellung (39)
- Islamischer Staat (39)
- Digitalisierung (38)
- Frankfurt am Main (36)
- Terrorismus (36)
- Frankfurt <Main> / Universität (35)
- USA (34)
Institute
- Präsidium (5008)
- Medizin (1479)
- Gesellschaftswissenschaften (1062)
- Rechtswissenschaft (742)
- Neuere Philologien (650)
- Wirtschaftswissenschaften (639)
- Geschichtswissenschaften (630)
- Biochemie und Chemie (542)
- Exzellenzcluster Die Herausbildung normativer Ordnungen (523)
- Kulturwissenschaften (465)
In seiner Dissertation widmet sich Stefan Born dem allgemeinliterarischen Adoleszenzroman, insbesondere dessen prominenten Vertretern der frühen 2000er Jahre. Das Anliegen der Arbeit ist es, das Genre genauer zu bestimmen und von anderen geläufigen Bezeichnungen wie Entwicklungsroman, Bildungsroman und Adoleszenzroman der Kinder- und Jugendliteratur sowie Termini wie "Generationenroman" und "Wenderoman" (72) abzugrenzen. Für eine nähere Definition des allgemeinliterarischen Adoleszenzromans analysiert Born im Wesentlichen Wolfgang Herrndorfs In Plüschgewittern (2002), Sven Regeners Herr Lehmann (2001) und Heinz Strunks Fleisch ist mein Gemüse (2004). Die Arbeit ist nicht systematisch aufgebaut, sondern geht Text für Text vor. ...
Position gegen den Nationalsozialismus beziehende, erzählende und "engagierte Literatur" für Kinder und Jugendliche, von deutschsprachigen Autorinnen und Autoren zwischen 1933 und 1945 geschrieben und veröffentlicht, ist Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit von Julia Benner, die zugleich ihre Dissertationsschrift ist und 2015 mit dem Christian-GottlobHeyne-Preis 2015 ausgezeichnet wurde. Keine "bekehrende", sondern "bestärkende" Literatur ist die erzählende Kinder- und Jugendliteratur, um gleich eines der Forschungsergebnisse zu nennen. ...
Die vierzehn Beiträge dieses Bandes, eingeleitet durch ein ausführliches Vorwort der Herausgeberinnen, gehen auf eine an der Pädagogischen Hochschule Weingarten gehaltene Ringvorlesung im Wintersemester 2013/14 zurück. Die Vorlesung stand unter dem Titel "Weißt du noch? Kennst du noch? Vergessene und wiederentdeckte Schätze der Kinder- und Jugendliteratur". Im Gegensatz zu naheliegenden Konnotationen, die insbesondere der Untertitel des Buches hervorruft, ist mit "Kanonbildung" nicht ein mehr oder minder allgemein gültiges Textkorpus gemeint, das gemeinhin auch mit dem Klassiker-Begriff angesprochen wird, sondern vielmehr ein sehr individueller Fundus erster erinnerter Lesetexte, der mit »frühe Leseerfahrungen« gemeint ist. ...
Der vorliegende Sammelband ist das Ergebnis einer Tagung zum Titel "Raum – Zeit – Falten", die 2014 in der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen eines DFG-geförderten Forschungsprojekts stattfand. Der Titel des Forschungsprojekts lautet: "Das Künstlerbuch als ästhetisches Experiment: Geschichte und Poetik einer hybriden Gattung". Es wird geleitet von Monika Schmitz-Emans und Ulrich Ernst. Thema der Publikation sind in weitem Sinn das Buch und sein Medium Papier, in engerem Sinn die in Bücher eingeklebten Papierseiten oder -gegenstände, die z. B. Briefe, Mitteilungen und Geheimnisse aufbewahren und stets von Neuem das Verborgene sichtbar machen und wieder verbergen. ...
Kindheit und Jugend findet immer auch in Auseinandersetzung mit Medien statt. Das ist nicht erst seit einigen Jahren oder Jahrzehnten der Fall, sondern schon seit Jahrhunderten. Welche Medien dabei eine gewichtige Rolle spielen, wie diese ausgestaltet sind und welche Chancen und Risiken Erwachsene in ihnen sehen, ist im Lauf der Zeit allerdings starken Veränderungen unterworfen. Die Beiträge des Sammelbandes beschäftigen sich mit der Zeit um 1800 ebenso wie mit den neuesten Entwicklungen im Bereich der sozialen Medien und der digitalen Spiele: Die Actionspielserie Grand Theft Auto findet ebenso Erwähnung wie die Naturgeschichte von Georg Christian Raff mit den einleitenden Worten "Was Neues für euch, Liebe Kinder! Ein Buch mit Bildern von allerhand kleinen und großen Thieren, von Bäumen, Pflanzen und Kräutern, und vielen andern Dingen aus der Naturgeschichte." (70) ...
Wer spricht wie über wen? Diese Frage wird im Folgenden an die dokumentarischen Kinderhörspiele Kinder auf der Flucht, damals und heute (2015) und Jeden Tag ein bisschen ankommen. Flüchtlingskinder in einer Dortmunder Willkommensklasse (2015) als Erzählformen über Migration und Flucht, die repräsentative und identitätsstiftende Angebote machen, gestellt. An diesen Aspekten setzen kritische Fragen nach der Möglichkeit der Artikulation von Kindern als GestalterInnen postmigrantischen Zusammenlebens an. Dabei wird speziell in den Blick genommen, ob und wie Kinder als bevormundete Personen, die darüber hinaus durch den Status geflüchtet markiert sind, einer doppelten Herausforderung des Sprechens und Gehörtwerdens begegnen. Der Fokus der Untersuchung richtet sich darauf, wie in den Radiogeschichten das Verhältnis von Originalton-Material und personifizierter Erzählinstanz gestaltet ist, welche definierenden Konzepte und Begriffe zum Einsatz kommen und wo sich subversive Erzählmomente finden lassen. ...
Als Peter Härtling am 7.11.2014 mit dem Hessischen Kulturpreis ausgezeichnet wird, spielt er auf die reformpädagogischen "fromme[n] Wünsche" an, die mit dem von Ellen Key 1902 ausgerufenen "Jahrhundert des Kindes" für das 20. Jahrhundert postuliert worden waren, und die, wie er selbst als Kind während und nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren musste, "unerfüllbar" gewesen seien. Sein Rückblick lässt ihn allerdings zu dem Schluss kommen, dass das 21. Jahrhundert noch "schlimmer" sei, denn es handele sich um das "Jahrhundert des Flüchtlingskindes". Es liegt folglich nahe, angesichts seines im Herbst 2016 erschienenen "Romans für Kinder", Djadi, Flüchtlingsjunge, auf den erinnernden Autor zu blicken, der mit 13 Jahren kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs zum Waisen wurde. ...
Die Themen Flucht und Migration stehen im Fokus dieser Jahrbuchausgabe. Während Flucht den unfreiwilligen Austritt aus einer gesellschaftlichen Einheit bedeutet, verweist der Begriff Migration auf den Versuch, in ein gesellschaftliches Gefüge einzutreten. Ein zentraler Unterschied liegt somit in sich dichotom gegenüberstehenden Ausgliederungs- und Eingliederungshandlungen. Eine Gemeinsamkeit stellt jedoch die Prozesshaftigkeit dar, die in literarisch sowie bildästhetisch umgesetzten Narrativen, wie zum Beispiel in Form von Graphic Novels, aufgegriffen wird. Die beiden oft aufeinander bezogenen Narrative Flucht und Migration werden in diesem Beitrag getrennt betrachtet und bilden zugleich die beiden zentralen Kapitel des Textes: Zuerst stehen Graphic Novels im Mittelpunkt, die ausschließlich Fluchtnarrative inszenieren, um danach eine spezifische Perspektive auf Migrationsnarrative einnehmen zu können. Gemäß der multimedialen Form dieses Mediums, das dazu tendiert, Fotografie, Illustration (vgl. Hescher 2016, S. 78) sowie Filmtechniken zu verbinden, muss auch die Zugangsweise einen interdisziplinä- ren Ansatz verfolgen, der laut den HerausgeberInnen des Readers Theorien des Comics zu den Stärken der Comicforschung gehöre. (Vgl. Reichert/Eder/Klar 2011, S. 10) Die Comicforschung, insbesondere jener Teilbereich, der sich mit dokumentarisch-grafischen Formen beschäftigt, liefert die Grundlage für die folgenden Überlegungen und die Fragestellung dieses Beitrags: Welche unterschiedlichen ästhetischen Formen werden eingesetzt, um die Themen Flucht und Migration grafisch darzustellen? ...
Sich ein Bild von der Flucht machen(können)? : das Eigene und das Fremde in aktuellen Bilderbüchern
(2017)
Flucht und Migration erzeugen ein die Lebenswelt vieler berührendes, aber zumeist temporäres kulturelles Begegnungsszenario, das im kollektiven Gedächtnis einer Gesellschaft nicht selten literarisch verankert wird. Bedingt durch das aktuelle weltpolitische Geschehen nimmt deshalb insbesondere die "Migrationsliteratur" (Rösch 2001, S.8) einen großen Raum ein. Im Gegensatz zur "Migrantenliteratur" (ebd., S. 5) erweist sich jene zumeist als unabhängig von der Herkunft der Autoren, wenngleich auch sie sich mit Migrationsprozessen und -themen beschäftigt. (Vgl. Rösch 2001, S. 8–9) Mit Rösch lässt sich somit konstatieren, dass lediglich das "Thema" und "die Erzählperspektive", nicht aber die "Autorenbiographie" für die Migrationsliteratur entscheidend seien. (Ebd., S. 9) ...
Themen wie Antisemitismus, Exil, Flucht oder Vertreibung wurden in der deutschsprachigen und vor allem in der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur nach dem Zweiten Weltkrieg relativ spät und nur sehr zögerlich aufgegriffen. Das hängt sehr stark mit dem damaligen politischen Klima zusammen. Die meisten ÖsterreicherInnen fühlten sich als erste Opfer von Hitlers Annexionspolitik, die jüngste Vergangenheit wurde weder in der Öffentlichkeit, in der Literatur, noch in Schulen thematisiert, sondern meist verschwiegen und verdrängt. Vor allem der Kinder- und Jugendliteratur wurde die Aufgabe zugesprochen, eine heile Welt zu schaffen – vorrangig für jene Kinder, die den Krieg selbst miterlebt hatten. Dabei richtete sich der Fokus auf jene, die während der NS-Zeit in Österreich verblieben waren und nicht auf jene, die selbst von Anfeindungen aller Art betroffen waren. AutorInnen, die aus eigener Erfahrung berichten hätten können, waren noch nicht in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt bzw. wurden auch nicht eingeladen, wieder zurückzukommen. In diesem Klima gab es kaum einen Markt für Kinderund Jugendbücher, die von einer Realität berichteten, die damals und auch lange nach Kriegsende kaum jemand hören wollte. Ein Beispiel dafür ist Mira Lobes Insu-pu. Die Insel der verlorenen Kinder. Das Buch war bereits im Exil verfasst worden und erschien zunächst 1948 in Tel Aviv. In der ursprünglichen Form weist es direkte Verbindungen zu Vertreibung und Exil auf, die in den deutschen Versionen ab 1951 verschwinden. In der Originalversion ist zu lesen, dass eine Kindergruppe aus einem bombengefährdeten Gebiet per Schiff evakuiert wird. In den späteren Ausgaben fehlt dieser Bezug zur Realität. Die Kinder geraten zufällig auf eine Insel, wo sie aus eigener Kraft einen Kinderstaat aufbauen und das eigene Überleben sichern. Der historische Bezug wurde damit gelöscht und mit ihm auch die Chance, sich in der Kinder- und Jugendliteratur kritisch mit der eigenen Vergangenheit zu befassen. Österreichischen AutorInnen wie Alex Wedding, Fred Wander oder der aus politischen Gründen ins Exil gegangenen Hermynia Zur Mühlen, die 1945 in ihrem Buch Little Allies Flüchtlingskinder aus 14 Nationen einander ihre Märchen erzählen lässt, wurden eher in der DDR als in ihrem Heimatland Österreich eine Stimme gegeben. ...
Wenigen KJL- und ExilliteraturforscherInnen ist bekannt und gegenwärtig, dass der Arzt Dr. Max Hodann (1894–1946) im norwegischen Exil das belletristische Jugendbuch Jakob går over grensen veröffentlichte. Hodann-ForscherInnen mit einem Hintergrund in der Medizingeschichte, Pädagogik oder Sozialismusforschung, die von diesem Umstand zwar Notiz nahmen, konnten das Buch verständlicherweise jugendliteraturwissenschaftlich nicht angemessen behandeln, unterließen aber auch eine Einordnung in Hodanns Gesamtwerk. Mein Anliegen ist es daher, den Kinder- und JugendliteraturforscherInnen wie den Hodann-KennerInnen dieses Jugendbuch vorzustellen, es in den Exil(literatur)-Kontext einzuordnen und Bezüge und Unterschiede zu anderen KJL-Texten des Exils aufzuzeigen. Anhand des Textes lässt sich ferner die Hinwendung Hodanns zu literarischen Formen nachvollziehen, die dennoch Einflüsse seines hauptberuflichen Schaffens aufweisen und somit der KJL des Exils neben dem politisch-pädagogischen und propagandistischen auch einen psychologischen Akzent hinzufügte. Meine These ist, dass die Darstellung psychischer und psychosomatischer Auswirkungen von Flucht und Gewalterfahrungen so präsent im Text vertreten sind, da der Autor aus seiner Perspektive als Mediziner intendierte, seine Leserschaft in einer politischen Umbruchzeit auf diese Erfahrungen vorzubereiten. ...
Wer sich auf Spurensuche nach den Anfängen der modernen Sachliteratur für Kinder und Jugendliche begeben will, muss den Blick auf Strategien und Konzepte der Wissensvermittlung in der Literatur der Frühen Neuzeit richten. In der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts entstand ausgehend von Innovationen der Pädagogik und Didaktik eine Wissen vermittelnde Kinder- und Jugendliteratur eigener Art. Die Methodik der Darstellung und adressatenspezifischen Zurichtung des Wissens in diesen Kinder- und Jugendbüchern akzentuiert zwar primär den omnipräsenten pädagogisch-didaktischen Anteil der Wissensvermittlung, lässt jedoch auch eine vornehmlich emblematisch-bildliche sowie eine wortbasierte, verbale Anschaulichkeit der Gestaltungsweise zu. Innovative Formen der Anschaulichkeit rücken den Zweck der Belehrung der Zöglinge in den Kontext einer kinder- und jugendorientierten Ästhetik der Wissensvermittlung. Diese dadurch entstehenden Formen der Anschaulichkeit sind es, die als Narrative in Bild und Wort erscheinen. Sie bilden das Inszenierte und das Ästhetische der Wissensvermittlung. ...
Editorial
(2017)
Im ersten Projekt der vorliegenden Arbeit wurden CD - 1 Mäuse mit drei unterschiedlichen Diäten für zwei Wochen ad libitum gefüttert. Die Diäten bestanden aus zwei kohlenhydratarmen, fettreichen Diäten und einer Standard Haltungsdiät. Die kohlenhydratarmen, fettreichen Diäten enthielten entweder Triheptanoin (dreifach mit Heptanoat verestertes Glycerol) oder Soja - Öl als Fettkomponente (jeweils 35 % der Gesamtkalorien). Nach zwei Wochen wurde ein ischämischer Schlaganfall für 90 min. mithilfe eines Silikonfadens induziert. Die Leber, das Blut und das Gehirn wurden nach dem Schlaganfall entnommen und die Konzentrationen der Metabolite β - Hydroxybutyrat, Glukose, Laktat und Citrat wurden mit der zuvor etablierten GC - MS-Methode ermittelt. Unter gleichen Bedingungen wurde eine Mikrodialysestudie durchgeführt.
Bei den Tieren, die die kohlenhydratarmen, fettreichen Diäten erhielten, konnte in den Leber - und Hirnhomogenaten, im Plasma sowie im Mikrodialysat eine Ketose festgestellt werden. Die BHB Konzentrationen durch eine Soja Diät erreichten im Leberhomogenat bis zu 4 mM, im Plasma bis zu 1,5 mM, im Hirnhomogenat bis zu 1,5 mM und im Mikrodialysat bis zu 30 µM. Um eine Aussage treffen zu können, ob das Gehirn die von der Leber produzierten Ketonkörper als Energiesubstrate nutzen kann, wurde eine Folgestudie (unter gleichen Bedingungen) durchgeführt. Bei dieser Studie wurde der Zeitpunkt der Gewebeentnahme 60 min. nach Entfernen des Fadens (Reperfusion) gewählt. In den Leber – und Hirnhomogenaten konnten erniedrigte Konzentrationen des Ketonkörpers BHB nachgewiesen werden. Die nicht operierten Tiere, die eine fettreiche Diät erhielten, hatten erhöhte Konzentrationen an Citrat in den genannten Geweben. Durch den Abbau des Ketonkörpers BHB können bei Verstoffwechslung in Geweben außerhalb der Leber, zwei Moleküle Acetyl - CoA gebildet werden. Diese gebildeten Acetyl - CoA Moleküle können in den Citratzyklus eingespeist werden.
Um diesen Befund mechanistisch besser verstehen zu können, wurde den Mäusen Propranolol (ein unselektiver β - Blocker) verabreicht, und zwar kurz nachdem der Faden die mittlere Zerebralarterie verschlossen hatte. Als Folge blieb bei den fettreich gefütterten Tieren die zuvor beobachtete Ketose, aus. Daraus wurde geschlossen, dass die auftretende Ketose bei den fettreich gefütterten Tieren durch adrenerge β - Rezeptoren vermittelt wurde. Zusammengefasst kann eine fettreiche bzw. ketogene Ernährung im Falle einer Ischämie die Versorgung des Gehirns durch die Bildung von Ketonkörper gewährleisten.
Die zu beobachtende hepatische Ketogenese aus dem ersten Projekt hat die Frage entstehen lassen, ob eine akute Gabe von β - Hydroxybutyrat (BHB) bei Entfernen des Fadens schützende Effekte auf das Verhalten bzw. die Mitochondrien als Kraftwerke der Zelle hat. Hierzu wurde BHB bei Reperfusion gegeben und die Wirkungen dieser Einmalgabe nach 24 h untersucht. Als erster Schritt wurde der Nachweis erbracht, dass eine exogene Gabe von BHB das Gehirn erreicht. Im zweiten Schritt wurde das Verhalten der Mäuse nach 24 h untersucht. Hierbei erbrachte die Gabe von BHB eine signifikante Verbesserung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten der Mäuse. Die metabolischen Veränderungen nach 24 h wurden erneut in Leberhomogenaten und Plasma vermessen. Eine Einzelgabe von BHB bewirkte eine milde Ketose auch 24 h nach Reperfusion der mittleren Zerebralarterie. Um eine detailliertere Erkenntnis über die Wirkung von BHB zu erlangen, wurden die Mitochondrien als potentielles Ziel für BHB in den Fokus genommen. Die Einmalgabe von BHB verhinderte ein Absinken der Komplex – II Aktivität. Außerdem kann die Aktivität der Citratsynthase unter der Gabe von BHB erhalten werden, sodass die Mitochondrien vor allem im wichtigen Zeitraum nach der Reperfusion geschützt werden. Im Rahmen der Untersuchungen der Mitochondrien wurden unterschiedliche Substrateinflüsse auf die Respiration der isolierten Mitochondrien getestet. Bei Zugabe von BHB, Oxalacetat + Acetat oder Citrat zu dem Respirationsmedium stieg die Respiration der Mitochondrien an. Im Falle von Glukose, Propranolol oder Acetat wird die Respiration verringert. Bei Zugabe von Laktat, verbleibt die Respiration auf Ausgangsniveau. Abschließend ist festzustellen, dass die Einzelgabe von BHB nach 24 h das Verhalten der Mäuse verbessert, eine milde Ketose induziert, sowie Mitochondrien und die Citratsynthase gegen ischämische Ereignisse schützt.
Um die in dieser Arbeit gezeigten Daten über metabolische Veränderungen zeigen zu können, musste eine vorherige Etablierung der GC – MS Analytik vollzogen werden. Auf der einen Seite musste die Probenvorbereitung, aber auch die gesamte Vermessung der Proben aufgebaut werden. Es wurden insgesamt 11 Analyte in vier unterschiedlichen Kompartimenten quantifiziert. Die Nachweisgrenze lag bei diesen 11 Analyten bei 0,01 - 1 ng/µl, was einer umgerechneten Stoffmengenkonzentration von 0,5 - 10 µM entspricht. Mithilfe dieser Methode können optional weitere Substanzen aus verschiedenen Geweben zugänglich gemacht werden. Diese Arbeit bietet hierzu eine Anleitung, wie die Etablierung erfolgen kann. Im Rahmen der Probenvorbereitung wurden alle Schritte systematisch verbessert. Dazu wurden Wiederholungsmessungen für unterschiedliche Modalitäten vollzogen. Die Abundance und die Zeitbeständigkeit waren die wesentlichen Beurteilungskriterien. So wurden die Daten für die Extraktionseffektivität, die Lösungsmittelabhängigkeit der Silylierung, der Zusatz von Hünig - Base sowie die Temperatur und Zeitabhängigkeit der Silylierung in dieser Arbeit erarbeitet. Die Quantifizierung wurde anhand von internen Standardverbindungen durchgeführt. Die jeweiligen Response – Faktoren blieben über die gesamte Zeit nach der Etablierung konstant und erlaubten die Quantifizierung mit geringen Fehlern. Die Beurteilung der ermittelten Daten über die Validierung wurden anhand von geltenden Regelwerken der pharmazeutischen Industrie entschieden. Es wurde ein Protokoll entwickelt, das im Rahmen der universitären Forschung eine vertrauenswürdige Aussage über Veränderungen von Metabolitenspiegeln in vielen Geweben der Maus und der Ratte geben kann.
Der Beitrag analysiert Ungleichheitseffekte des 2007 eingeführten Elterngelds. Wir zeigen, dass die familienpolitische Einführung der Ressource Elterngeld die Einkommensungleichheiten der Produktions- bzw. Erwerbssphäre auf die Reproduktions- bzw. Familiensphäre übertragen hat. Das Elterngeld trägt damit aber zumindest bislang nicht (wie angedacht) zur Aufhebung der asymmetrischen Aufteilung von (entlohnter) Erwerbsarbeit und (nicht-entlohnter) Sorgearbeit zwischen Elternteilen bei. Stattdessen verdeutlicht unsere räumlich orientierte Untersuchung des Elterngeldbezugs ungleiche Muster in den Bewältigungsmöglichkeiten kinderbezogener Sorgearbeiten. Die an der ungleichen Geographie des Elterngelds deutlich werdende Ausdifferenzierung von Bearbeitungschancen von Elternschaft interpretieren wir als Ausdruck von sozialen Spaltungstendenzen auf dem Gebiet der Reproduktion, die von der familienpolitischen Einführung des Elterngelds forciert worden sind.
Diese Magisterarbeit befasst sich mit der archäologischen Fundsituation von Terrakottafiguren der Nok-Kultur in Zentralnigeria (1500 v. Chr. – 1 n. Chr.). Seit 1928 werden solche anthropomorphe und zoomorphe Skulpturen aus gebranntem Ton im Verbreitungsgebiet entdeckt. Nur wenige stammen jedoch aus systematischen Ausgrabungen. Mit Beginn der Frankfurter Forschungen 2005 (seit 2009 im Rahmen eines DFG-Langfristprojekts in Zusammenarbeit mit zwei nigerianischen Universitäten und der NCMM in Nigeria) erweiterten sich die Erkenntnisse zum Kontext der Figuren und der assoziierten Funde stetig.
Im Fokus der Arbeit stehen acht Befunde mit Terrakottafragmenten von sechs Nok-Fundstellen. Sie werden dank der Frankfurter Daten beschrieben, analysiert und im Hinblick auf den finalen Umgang mit den Funden interpretiert. Unter den intentional angelegten Befunden sprechen bestimmte Kriterien für einen profanen Charakter der Niederlegungen, andere sprechen für rituelle Deponierungen. Letztere sind vermutlich im Rahmen von Aktivitäten angelegt worden, welche mit der Glaubenswelt der prähistorischen Gesellschaft in Verbindung stehen. (An English summary is included.)
Mit spitzer Feder beschreibt Lucius Burckhardt in seinem Aufsatz "Wer plant die Planung?" die konfligierenden Rationalitäten der am Planungsprozess beteiligten Akteure. Dabei zeigt er auf, wie "das Kräfteparallelogramm zwischen der regierenden Beamtenschaft, der Bauspekulation, der Bürgerschaft und den durch die beschlossenen Maßnahmen betroffenen Leute" (S. 107) die "Übelstände der Stadt" häufig verschlimmbessert. Es fehle ein "strategisches Vorgehen", das "dem Systemcharakter der Stadt angemessen" (S. 113) wäre.
Der Titel dieses Artikels spielt auf "Ich sehe was, was du nicht siehst an" und ist Programm. Es geht um die Botschaft, dass alle, ganz gleich, ob nach gängiger Definition behindert oder nicht, 1. wissen sollten, dass wir nicht alles können, aber Vieles lernen können, 2. dass wir Menschen unsere Fähigkeiten und Beeinträchtigungen kommunizieren sollten und zwar 3. ganz neid- oder mitleidsfrei sowohl mit denen, die etwas unerreichbar können, als auch mit denen, die etwas bereits können, was man selbst erreichen kann und denen, die manches, nie können werden. Damit kann eine Synergie und Teamarbeit entstehen. Nur manchmal müssen wir für die Überbrückung von Beeinträchtigungen uns -und manchmal die Welt- verändern. ...
Ebenso wie Pierre Bourdieu ist sein Schüler Loïc Wacquant einer der selten gewordenen Intellektuellen, die ihre Profession, die Soziologie, nutzen um soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Machtverhältnisse nicht nur zu analysieren, sondern auch versuchen, damit auf öffentliche Debatten zu einzuwirken. Daher ist Wacquants Aufsatz nicht nur als eine interessante Diskussion der Frage, ob Bourdieus Werk in der Stadtsoziologie angemessen und korrekt verwendet werde, zu verstehen. Der in dem Text formulierte Appell, Bourdieus Arbeit auch innerhalb der Stadtsoziologie stärker anzuwenden, ist – vor dem Hintergrund zunehmender sozialer Ungleichheit, Armut, Marginalisierung und einem Aufschwung des Rechtspopulismus – eine Forderung nach einer soziologischen Betrachtung dieser Probleme in der Stadt. Was kann nun also das Werk von Pierre Bourdieu zur Analyse der heutigen sozialen Probleme in der Stadt in Deutschland beitragen?