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Isoetes lacustris ist in den deutschen Siedlungsgewässern stark gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht; daher werden Methoden der Gewinnung biometrischer Daten zur Beschreibung der Population ohne Entnahme oder Beschädigung von Pflanzen diskutiert. Blattanzahl und Sporenproduktion pro Pflanze sind am höchsten im Garrensee bei geringer Bestandsdichte und niedrig in den dichten Populationen im Feldsee. Die im Garrensee gewonnenen Werte sind den optimalen Daten vergleichbar, die im nordeuropäischen Hauptverbreitungsgebiet erhalten wurden. Der Einfluß von Klima, Wasserfarbe und Wassertransparenz werden besprochen.
Individuen von drei Isoetiden-Arten wurden untersucht. Die Populationen in deutlich saurem Wasser mit pH < 5 bestanden aus phänotypisch normal entwickelten Pflanzen und aus Sprossen mit deutlichen Anomalien. Individuen mit normaler Entwicklung wurden durch ihre Rosetten (Blattlänge, Blattanzahl) und durch ihr Wurzelsystem (Wurzellänge, Wurzelanzahl) charakterisiert. Im Vergleich zu 1976 waren die 1987 im See Mjävatni untersuchten Rosetten der drei Arten deutlich schwächer entwickelt. Die Wurzelsysteme der Lobelia-Pflanzen waren in saurem Wasser weniger ausgebildet als in neutralem Medium. Individuen von Isoetes lacustris zeigten zwei Besonderheiten: im See Mjavatni (pH < 5) waren die Wurzeln auffallend lang; die Pflanzen in weniger saurem Wasser (pH > 5), aber teilweise von Moosen überwachsen, wiesen besonders lange Blätter auf. Isoetes echinospora und Littorella uniflora scheinen besonders säureempfindlich zu sein. Im gekalkten See Kjerrvallvatnet wurden neben Pflanzen mit verschiedenen Anomalien (nur teilweise die gleichen wie unter sauren Bedingungen) auch normal entwickelte Sprosse beobachtet. Es gibt Hinweise dafür, dass nach vorübergehendem stellenweisem Zusammenbrechen der Vegetation eine Erholung der Bestände eintritt.