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"Mundarten werden von den Bauern im Kreis der Familie gesprochen, sie haben einen beschränkten Kommunikationsradius, ihre situative Verwendbarkeit ist eingeschränkt, sie stellen im Sinne Bernsteins einen restringierten Code dar." Solche und ähnliche Definitionsaspekte für den Begriff Dialekt finden wir immer wieder. Für Teile des deutschen Sprachgebietes sind sie auch adäquat. Die Mundarten sind dort sozial abgewertet und werden durch regionale Umgangssprachen, als Mischformen zwischen Dialekt und Hochsprache, zurückgedrängt. In der deutschsprachigen Schweiz ist dies keineswegs der Fall: Als Rolf Zinkernagel, Professor am Institut für experimentelle Immunologie der Universität Zürich, am 7. Oktober der Nobelpreis für Medizin zugesprochen wurde, war das eine der Hauptmeldungen in den Abendnachrichten. Das Interview, in dem er seine Freude über die Verleihung ausdrückt und in dem er allgemein Forschungsvorgehen erklärt, wird ganz selbstverständlich in der Mundart geführt.
Hier soll […] ein Versuch unternommen werden, sich sekundären grammatischen Relationen mit Rückgriff auf Sprachdaten aus nur einer Sprache, dem Standard-Swahili, anzunähern. Es soll untersucht werden, welche Beziehungen zwischen dem Objekt im Swahili und seinen jeweiligen semantischen Rollen bestehen. Eine solche Fragestellung lohnt sich in dieser Sprache auf Grund der Tatsache, daß hier bei dreiwertigen Verben nicht der Patiens das Objekt sein kann, sondern allein der Rezipien. Dieser Tatbestand erfordert ein gründliches Nachdenken über Begriffe wie direktes und indirektes Objekt sowie über Konzepte und Kategorien der Verbalsemantik. Hierzu werden in dieser Untersuchung Modelle berücksichtigt, die in jüngerer Zeit durch Dik (1989) und Palmer (1994) zur Diskussion gestellt wurden. Sie ermöglichen eine saubere Trennung der verschiedenen Beschreibungsebenen wie Lexikon, Pragmatik und Syntax, ohne diese als autonome Gebilde zu betrachten. Ein solcher Ansatz führt zu einer zunächst verwirrenden und umfangreichen Terminologie, die im ersten Abschnitt ausfuhrlieh vorgestellt wird. Ebenfalls im ersten Abschnitt wird die empirische Grundlage der Untersuchung offengelegt und einer Kritik unterzogen. Im zweiten Abschnitt wird ein kurzer Abriß über das Swahili, seine Sprachsituation sowie über wesentliche Merkmale der Phonologie, Morphologie und Syntax gegeben. Diese Informationen sollen u.a. dazu beitragen, die im weiteren Verlauf gegebenen Sprachbeispiele zu verstehen und die Glossierungen zu entlasten. Der dritte Abschnitt geht der Frage nach, ob es im Rahmen der in l.l aufgezeigten Begrifflichkeit überhaupt sinnvoll ist, im Swahili nach Objekten zu suchen. Es werden sprachspezifische Kriterien aufgezeigt und einer Gewichtung unterzogen, anhand derer sich Objekte in Sprachdaten identifizieren lassen. Im darauffolgenden Abschnitt werden die in den Daten aus Literatur und Korpus identifizierten Objekte analysiert. Es wird eine Aufstellung gegeben, welche semantischen Rollen die Funktion des Objekts einnehmen können. Zudem wird eine Reihe von Fällen aufgezeigt, in denen es schwierig ist, die semantische Rolle des Objekts eindeutig zu bestimmen. Die vorgefundenen Ergebnisse werden mit universalistischen Aussagen verschiedener linguistischer Theorien und Modelle konfrontiert und auf diese Weise problematisiert. Im fünften Abschnitt werden einige Möglichkeiten vorgestellt, wie sich die im Swahili vorgefundenen Phänomene in verschiedene linguistische Modelle integrieren lassen. Es wird sich zeigen, daß eine solche Integration entweder um den Preis einer fragwürdigen Methodologie erkauft werden muß oder aber substantielle Änderungen in der linguistischen Theorie erfordert. Auf der Grundlage einer solchen Umstrukturierung, die sich auf die Ebene des verbalen Lexikons mit seinen semantischen Rollen erstreckt, wird dann im sechsten Abschnitt ein alternativer Vorschlag zum Verständnis der Phänomene unterbreitet. Dieser ermöglicht es, die Objektzuweisung sowie eine Reihe damit scheinbar nur wenig verwandter Problemfälle der verbalen Semantik (6.2.5 und 6.2.6) als konsistente Ausprägungen des sprachlichen Systems des Swahili zu betrachten. Die Untersuchung schließt mit einem Ausblick auf Möglichkeiten zur Erweiterung des Umfangs relationaler Typologie auf das Verhältnis von sekundären zu tertiären grammatischen Relationen. Zudem werden weitere Sprachen genannt, die sich hinsichtlich dieser Relationen ähnlich verhalten wie das Swahili.
This book is a full reference grammar of Qiang, one of the minority languages of southwest China, spoken by about 70,000 Qiang and Tibetan people in Aba Tibetan and Qiang Autonomous Prefecture in northern Sichuan Province. It belongs to the Qiangic branch of Tibeto-Burman (one of the two major branches of Sino-Tibetan). The dialect presented in the book is the Northern Qiang variety spoken in Ronghong Village, Yadu Township, Chibusu District, Mao County. This book, the first book-length description of the Qiang language in English, is the result of many years of work on the language.
Middle voice marking is very rarely recognized as such in the grammars written on Tibeto-Burman languages. It is often simply treated as a normal direct reflexive or as an intransitivizer. In order to draw the attention of scholars to the existence and function of middle voice marking in Tibeto-Burman languages, the present paper discusses the form and function of middle marking in several of these languages. We will first discuss key facts about middle marking in general, then discuss the individual Tibeto-Burman examples.
Theticity
(1996)
The subject matter of this chapter is the semantic, syntactic and discoursepragmatic background as well as the cross-linguistic behavior of types of utterance exemplified by the following English sentences […]: (1) My NECK hurts. […] (2) The PHONE's ringing. [...] Sentences such as […] are usually held to stand in opposition to sentences with a topical subject. The difference is said to be formally marked, for example, by VS order vs. topical SV order (as in Albanian po bie telefoni 'the PHONE is ringing' vs. telefoni po bie 'the PHONE is RINGING'), or by accent on the subject only vs. accent on both the subject and the verb (as in the English translations). The term theticity will be used in the following to label the specific phenomenological domain to which the sentences in (1) and (2) belong. It has long been commonplace that these and similar expressions occur at particular points in the discourse where "a new situation is presented as a whole". We will try to depict and classify the various discourse situations in which these expressions have been found in the different languages, and we will try to trace out areas of cross-linguistic comparability. Finally, we will raise the question whether or not there is a common denominator which would justify a unified treatment of all these expressions in functional/semantic terms.
Eins der signifikanten Probleme in der maschinellen Übersetzung japanische in deutsche Sprache ist die fehlende Information und Definitheit im japanischen Analyse-Output. Eine effiziente Lösung dieses Problems ist es, die Suche nach der relevanten Information in den Transfer zu integrieren. Transferregeln werden mit Präferenzregeln und Default-Regeln kombiniert. Dadurch wird Information über lexikalische Restriktionen der Zielsprache, über die Domäne und über den Diskurs zugänglich.
Die Domäne in VERBMOBIL sind Terminaushandlungsdialoge. Für die Syntax bedeutet das zunächst, daß die Sytnax sich an gesprochener Sprache orientieren muß. Das beinhaltet Nullanaphern, Phrasen, die auf die Kommunikationssituation bezogen sind und Phrasen, die für geschriebene Sprache als nicht wohlgeformt bezeichnet werden. Weitergehend gibt es einige domänenspezifische syntaktische besonderheiten, wie zum Biepsiel die Realisierung von Zeitangaben.
Preferences and defaults for definiteness and number in japanese to german machine translation
(1996)
A significant problem when translating Japanese dialogues into German is the missing information on number and definiteness in the Japanese analysis output. The integration of the search for such information into the transfer process provides an efficient solution. General transfer includes conditions to make it possible to consider external knowledge. Thereby, grammatical and lexical knowledge of the source language, knowledge of lexical restrictions on the target language, domain knowledge and discourse knowledge are accessible.
Auf der Grundlage eines deutsch-türkischen Sprachvergleichs werden in diesem Beitrag die Idiomatischen Verwendungsweisen der Wortgruppe mit "nehmen" dargestellt und ihre Äquivalenzen im Türkischen ermittelt. Dabei geht es vor allem darum, übersetzungsdidaktisch relevante Probleme und Möglichkeiten herauszuarbeiten.
With one group generally constituting the autochthonous host - representing the core population in the centre - immigrant groups tend to reside in separate ethnic wards and even work in wards/quartiers identified with their ethno-specific crafts and trades - and often named after them. The socio-lingustic survey will therefore use available and new maps and ethno-linguistic statistics: For the former, the urban surveys by the Max Lock Company of north-eastern Nigeria have been of great help, but have to be updated ; for the latter, various censuses had to be supplemented by more recent information . With ethno-linguistic wards constituting enclaves which can only interact through a language or languages in common, we can apply the general model of the triglottic configuration by positing x territorial and y immigrant, ethnic languages of solidarity; one general urban community language or lingua franca of interaction; and the official language of authority and administration. This language of authority was formerly a local aristolect (Kanuri or Fulfulde), but is now mostly an exolect - English or French. This short presentation concerns ongoing work in urban socio-lingustics developed in Maiduguri over some 15 years.
Nous nous intéresserons à la question de l'utilisation qui est faite des langues nationales, notamment dans le système éducatif. C'est un fait connu en effet que la langue officielle du Burkina est le français et que tout l'enseignement formel, du premier jour à l'école jusqu'au dernier jour à l'université en passant par le secondaire se fait exclusivement en français (comme d'ailleurs dans beaucoup d'autres pays dits "francophones"). Il s'en suit que la langue française est très valorisée et valorisante, étant la langue du peu d'élus qui sont allés à l'école, la langue des fonctionnaires de l'État et de la classe dirigeante, la langue de l'administration, de la justice, la langue de communication internationale. Se pose alors la question de savoir ce qu'on fait des langues du pays, pour lesquelles on utilise le terme de "langues nationales".
A commonly held view in the literature on Scrambling and Clitic Doubling is that both constructions are sensitive to Specificity. For this reason Sportiche (1992) proposes to unify the two, an approach which has become quite standard in the relevant literature ever since. However, the claim that clitic doubling is the counterpart of Germanic scrambling has never been substantiated. In this paper we present extensive evidence from Greek that Clitic Doubling has common formal properties with Germanic Scrambling/Object Shift. Our evidence consists mainly of binding facts observed when doubling takes place, which seem, at first sight, to be completely unexpected. On closer inspection, however, it turns out that these facts are strongly reminiscent of the effects showing up in Germanic scrambling. We propose that these properties can be derived under a theory of clitic constructions along the lines of Sportiche (1992) implemented into the framework of Chomsky (1995). Finally we suggest the that the crosslinguistic distribution of Scrambling as opposed to Clitic Doubling should be linked to a parameter relating to properties of Agr: Move/Merge XP vs. Move/Merge X° to Agr. We show that this parameter unifies the behaviour of subjects and objects within a language and across languages. The paper is organised as follows. In section 2 we present evidence from binding, interpretational and prosodic effects that doubling and scrambling display very similar properties. In section 3 we present Sportiches account and point out some problems for it. In section 4 we present our proposal.
A lot of interest has recently been paid to constraint-based definitions and extensions of Tree Adjoining Grammars (TAG). Examples are the so-called quasi-trees, D-Tree Grammars and Tree Description Grammars. The latter are grammars consisting of a set of formulars denoting trees. TDGs are derivation based where in each derivation step a conjunction is built of the old formular, a formular of the grammar and additional equivalences between node names of the two formulars. This formalism is more powerfull than TAGs. TDGs offer the advantages of MC-TAG and D-Tree Grammars for natural languages and they allow underspecification. However the problem is that TDGs might be unnecessarily powerfull for natural languages. To solve this problem, in this paper, I will propose a local TDGs, a restricted version of TDGs. Local TDGs still have the advantages of TDGs but they are semilinear and therefore more appropriate for natural languages. First, the notion of the semilinearity is defined. Then local TDGs are introduced, and, finally, semilinearity of local Tree Description Languages is proven.
In keinem anderen deutschen Dialektraum, nicht einmal in irgend einer anderen germanischen Sprache ist das Präteritum mit einer solchen Ausnahmslosigkeit geschwunden wie im Oberdeutschen und hier insbesondere im Alemannischen. Zwar haben (wie das Alemannische auch) alle diese Sprachen und Dialekte ein analytisches Perfekt ausgebildet; in einigen Sprachen (wie dem Englischen und Schwedischen) treten Präteritum und Perfekt in eine aspektuelle Opposition zueinander.
Auf viele Schweden wirken deutsche Familiennamen wie Weiß und Groß oder Berufsbezeichnungen wie Schneider, Richter und Koch sehr befremdlich, da diese Namentypen in Schweden nicht vorkommen. Tatsächlich sind solche sprechenden beziehungsweise motivierbaren Namen in Deutschland so üblich, daß man nur in seltenen Fällen über sie witzelt: So etwa gibt es in Freiburg eine Anwaltskanzlei Mörder; doch ist es schon kaum mehr bemerkenswert, wenn ein Metzger Bäcker heißt oder ein Bäcker Metzger oder Fleischer. Umgekehrt erregen aus deutscher Sicht die schwedischen Familiennamen und deren Regelung Aufmerksamkeit: Bis vor etwa hundert Jahren war in Schweden der sogenannte patronymische Familienname vom Typ Johansson überproportional häufig vertreten, also Familiennamen, die aus einem Rufnamen im Genitiv + -son bestehen. Die einstige Produktivität war erloschen, das heißt, auch Frauen hießen und heißen Johansson (und nicht mehr Johansdotter), und der Vater selbst muß nicht - wie noch zu früheren Zeiten - mit Rufnamen Johan heißen. Da nun die meisten Schweden um die Jahrhundertwende einen solchen Allerweltsfamiliennamen trugen und außerdem einige wenige dieser Patronyme extrem häufig vorkamen (eben z.B. Johansson, Andersson, KarLsson), gaben viele ihren Familiennamen ohne größeren bürokratischen Aufwand ab und nahmen einen neuen Familiennamen an. Diese Möglichkeit des Namenwechsels besteht auch noch heute und wird ausgiebig genutzt.
Eigennamen stehen in einem vielfältigen Spannungsverhältnis zu Appellativen: Auf der einen Seite entwickeln sie sich fast immer aus - meist konkreten - Gattungsbezeichnungen (Eichstätt, Lindenstraße, Schneider), auf der anderen Seite besteht ihre Hauptfunktion - ganz im Gegensatz zu den Appellativen - in ihrer Monoreferentialität, d.h. in einem 1: 1- Bezug zu nur einem einzigen außersprachlichen Objekt (meist Örtlichkeiten im weitesten Sinn und Personen).
Simplicity as a methodological orientation applies to linguistic theory just as to any other field of research: ‘Occam’s razor’ is the label for the basic heuristic maxim according to which an adequate analysis must ultimately be reduced to indispensible specifications. In this sense, conceptual economy has been a strict and stimulating guideline in the development of Generative Grammar from the very beginning. Halle’s (1959) argument discarding the level of taxonomic phonemics in order to unify two otherwise separate phonological processes is an early characteristic example; a more general notion is that of an evaluation metric introduced in Chomsky (1957, 1975), which relates the relative simplicity of alternative linguistic descriptions systematically to the quest for explanatory adequacy of the theory underlying the descriptions to be evaluated. Further proposals along these lines include the theory of markedness developed in Chomsky and Halle (1968), Kean (1975, 1981), and others, the notion of underspecification proposed e.g. in Archangeli (1984), Farkas (1990), the concept of default values and related notions. An important step promoting this general orientation was the idea of Principles and Parameters developed in Chomsky (1981, 1986), which reduced the notion of language particular rule systems to universal principles, subject merely to parametrization with restricted options, largely related to properties of particular lexical items. On this account, the notion of a simplicity metric is to be dispensed with, as competing analyses of relevant data are now supposed to be essentially excluded by the restrictive system of principles.
It is widely believed that existential quantifiers can bring about the semantic effects of a scope which is wider than their actual syntactic scope (See Fodor & Sag (1982), Cresti (1995), Kratzer (1995), Reinhart (1995) and Winter (1995), among many others.) On the other hand, it is assumed that the syntactic scope of universal quantifiers can be determined unequivocally by the semantics. This paper shows that this second assumption is wrong; universal quantifiers can also bring about scope illusions, though in a very specific environment. In particular, we argue that in the environment of generic tense, universal quantifiers can show the semantic effects of a scope which is wider than the one that is actually realized at LF. Our argument has four steps. First, we show that in generic contexts, universal quantifiers escape standard “scope-islands” (Section 1). Second, we show how the effects of wide scope in generic contexts can be achieved without syntactic wide scope (Section 2.1). Third, we show that this result is actually forced on us, once we take seriously certain independent issues concerning the interpretation of generic tense (Sections 2.2 - 2.4). Finally, the semantics of generic tense and, in particular, its interaction with focus, will yield some intricate new predictions, which, as we show, are borne out (Sections 3 - 5).
Part of linguistic competence involves the ability to construct and interpret words. The average high school student knows about 60,000 words whose form and meaning are not derived from those of other words. Such words including read, language, on, cold, and if, to name but a few - must be learned and stored as separate items in the lexicon (or mental dictionary). However, countless other words can be constructed and comprehended by the application of quite general rules to more basic words. For example, any speaker of English who knows the meaning of the noun fax - and the verb derived from it - could form and interpret words such as faxable (for things that can be faxed) and fax machine (for the device that sends and receives faxes). The system of categories and rules involved in word formation and interpretation is called morphology. This chapter presents an introduction to the study of morphology, beginning with the inventory of notions relevant to the analysis of word structure.
Dieser Beitrag soll die fossilierte Lernervarietät darstellen, wie sie von vielen in der Deutschschweiz assimilierten Welschen gesprochen wird. Obwohl der deutsch-französische Sprachkontakt in der Schweiz schon lange intensiv ist, ist diese Varietät noch kaum beschrieben, während das Verhältnis von Welsch- und Deutschschweizern in Untersuchungen zur viersprachigen Schweiz oft thematisiert wird. Die folgende Auswahl soll nur einen Einblick geben in diese Fragestellungen: Die Einstellung der Romands zum Schweizerdeutschen und ihre Bereitschaft, die Mundart zu lernen, untersucht G. Lüdi (1992), U. Windisch u.a. (1994) dokumentieren die Alltagsbeziehungen zwischen Romands und Deutschschweizern, B. Py (1996) zeigt die Funktion des Code-Switching in bi- oder multilingualen Gemeinschaften, darunter viele Beispiele von Romands. Mehrfach untersucht wurde die Sprachwahl und das Sprachverhalten in den zweisprachigen Städten Biel und Fribourg (u.a. C. Brohy (1992); G. Kolde (1981)). In den letzten Jahren sind einige Arbeiten zur schweizerdeutschen Lernervarietät der italienischen, griechischen und türkischen Immigranten erschienen (G. Berruto und H. Burger (1985); W. de Jong (1986), S. dal Negro (1993); I. Werlen (1986)). Zur dialektalen Varietät der Welschen hingegen ist mir einzig die Arbeit von I. Werlen (1991) bekannt. Im Rahmen eines Projekts des Phonogrammarchivs der Universität Zürich zu den Sprachvarietäten in der Stadt Bern wurde auch eine Aufnahme eines Welschen realisiert. Diese Aufnahme möchte ich hier präsentieren.
Coreference in dialogue
(1997)
Since the early days of discourse analysis coreference has always been considered a major factor in the formation of texts and dialogues. The repetition of nominal elements and the anaphoric use of pronouns in successive sentences is a fundamental cohesive pattern which ties sentences together and contributes to the coherence of sequences. "La coherence transphrastique trouve dans la pronominalisation un des procedes les plus efficaces" (Stati 1990, 160). The basic structural pattern on which linguists focused their interest in the early 1970s is captured by the following examples: (1) A man entered the house. After closing the door, the man sat down. He was tired. (2) Peter The man entered the house. He was tired. He ...
An den Studiengängen der Abteilung für Germanistik und Deutsch als Fremdsprache unserer Universitäten nimmt das Fach „Deutsche Grammatik“ einen wichtigen Platz ein. Zu beobachten ist dabei, dass die Studierenden der grammatischen Strukturen des Deutschen sowohl in morphosyntaktischer und funktioneller Hinsicht nicht auf erforderlichem Niveau beherrschen. Dabei soll besondere Kraft darauf verwendet werden, die morphosyntaktischern Kenntnisse in aktive Sprachfähigkeit umzusetzen. Ziel dieser Arbeit ist, Gedanken und Vorschläge zu entwickeln, wie der Unterricht hinsichtlich unserer Zielgruppe fruchtbar, besonders für die funktionelle Beherrschung der deutschen Grammatik gestaltet werden kann.
Die vorliegende Arbeit sieht sich im Rahmen der Diskursanalyse. Ihr Ziel ist es, einen Beitrag zu Fragestellungen zu leisten, die um die Strukturierung von gesprochener Sprache und Möglichkeiten ihrer Erfassung kreisen. Die in ihr untersuchte Sprache ist das Samoanische, eine der Sprachen, die aufgrund vielfacher linguistischer Forschung eher als 'bekannt' zu bezeichnen ist.
Die Fachsprachen existieren nicht als "selbständiges Sprachsystem" mit eigener grammatischer, Struktur und eigenem Wortschatz. Sie stellen nur Teile des Gesamtsystems der jeweiligen Nationalsprache dar, die häufig als Gemeinsprache bezeichnet wird. Die Fachsprachen sind vielmehr "durch Differenzierung und Erweiterung aus der Gemeinsprache" hervorgegangen, wobei die Gemeinsprache "die lexikalische Basis und das grammatische Gerüst für die Fachsprachen liefert". In diesem Sinne sind sie in erster Linie durch einen spezifischen Fachwortschatz und spezifische Verwendung gemeinsprachlicher grammatischer, morphologischer sowie lexikalischer Mittel oder die Häufigkeit bestimmter syntaktischer Strukturen und bestimmter Wortbildungstypen gekennzeichnet. […] Eine Fachsprache läßt sich sowohl von anderen Fachsprachen abgrenzen, als auch in sich differenzieren, weil sie auf verschiedenen kommunikativ-funktionellen Ebenen völlig unterschiedliche Besonderheiten und Funktionsstile besitzt. Bei der Fachabgrenzung zeigen sich große Schwierigkeiten, weil durch die Fortentwicklung der Wissenschaft ständig neue Fachgebiete entstehen, die verschiedene Disziplinen übergreifen und die gleichzeitig weiter untergliedert werden müssen. Trotz alledem könnten die Unterschiede zwischen den einzelnen Fachsprachen darin bestehen, daß jede Fachsprache ihre eigenen Merkmale besitzt und die allgemeinen fachsprachlichen Eigenschaften nicht in gleichem Maße darstellt. […] Die Fachsprachen können unter verschiedenen bzw. kommunikativen, funktionellen, pragmatischen, stilistischen, fach- oder textbezogenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Und daher werden sie unterschiedlich beschrieben. In diesem Sinne gibt es keine einheitliche Fachsprache. Jeder Fachbereich verfügt über seine eigene Fachsprache und damit über seine eigene Fachterminologie.
Der vorliegende Beitrag präsentiert zum ersten Mal eine detaillierte Darstellung des Aspektsystems im Cayuga, einer nordirokesischen Sprache. Das Cayuga verfügt über drei flexionelle Aspektkategorien, den perfektiven "Punctual" und die imperfektiven "Habitual" und "Stative". Jede dieser Kategorien hat eine größere Anzahl unterschiedlicher Lesarten. Es wird gezeigt, in welcher Weise diese Lesarten von der lexikalischen Semantik der betreffenden Verben abhängt bzw. mit dieser interagiert. Die hieraus resultierende Verbklassifizierung fördert eine Reihe konzeptueller Idiosynkrasien zutage, die den sprachspezifischen Charakter der Lexikonorganisation des Cayuga ausmachen. Dennoch läßt sich zeigen, daß es trotz der andersartigen kompositionellen Struktur in der aspektuellen Klassenbildung zu ähnlichen Effekten der Interaktion von morphologischer Aspektsemantik und lexikalischer Verbsemantik kommt wie in Sprachen anderen Typs.
This paper aims to investigate the dynamics of text-image interplay as exemplified by various text types applied to second language teaching and translation didactics. Based on examples of texts from the fields of Science, Technology, Literature and Language Teaching, the authors attempt to assess both successful and unsuccessful instances of the application of iconical resources in text production. Some didactic consequences are discussed.
German particles usually bring great difficulties to German students. One of these particles, doch, is very often used, especially in conversation. In this paper its various uses are discussed, as well as eases where it can be replaced by other particles, adverbs or conjunctions, without changing the illocution (that is, the intention of the speaker). This study is based on the work of HELBIG, who differentiates eight varieties of doch. Each of them is discussed here according to syntactic, semantic and pragmatic criteria and made explicit through examples.
Das Neldophon gehört mittlerweile zum internationalen Wortschatz Europas. Neldophonieren ist heute alltägliche Praxis. Die Globalisierung des ausgehenden zweiten Jahrtausends setzt die Entwicklung der Neldophonie voraus, um idealtypisch in naher Zukunft von jedem Punkt der Erde aus mit jedem beliebigen anderen Punkt in neldophonischer Verbindung zu sein. Eurosemantische Gemeinsamkeiten des Neldophonierens und die außersprachliche Partizipiation an der entsprechenden Technologie erleichterten die Akzeptanz des Terminus in den romanischen (und anderen) Sprachen Europas und der Welt trotz des Unikalmorphems Neldo-(vergleichbar mit Him- und Brom- in Him-, bzw. Brombeere) in Verbindung mit dem ansonsten global in verschiedenen Graphien verbreiteten Restmorphem -phon. Wörter haben ihre Geschichte. Der Ausdruck läßt sich auf seinen etymologischen Entstehungsort, den Congrés Europeu sobre Planificació Lingüística (Barcelona 9.-10. November 1995) zurückführen, andem auch der Gründer der FFM teilnahm. Offensichtlich wurde der Terminus hier in internationaler Umgebung erstmalig geprägt und sogleich panromanisch umgesetzt. Die barceloniner Gastgeber sprachen von neldòfon, während hingegen die wenigen Hispanophonen neldófono bevorzugten. Das Verbum neldofonar ist in der Zwischenzeit auch im Portugiesischen belegt, die Académie française wird sich kaum einer Äußerung enthalten können, ob neldophoner oder neldofoner (da offensichtlich im katalanischen Sprachbereich entstanden) die normgerechte Graphie repräsentiere, während Italien den europäischen Neologismus seit dem Herbst 1995 bereits kennt (chiamami più tardi al neldefono) und - zu Recht? - das etymologische ius primi loci beansprucht. In Rumänien erhielt das Verb eine systemimanente Stammerweiterung (Petre neldofoneazã mult) seit 1996. Nach zuverlässigen Quellen (Jernudd 1995) trat der Terminus Ende 1995 in seiner englischen Variante in Honkong in Kontakt mit dem Kantonesischen. Sein Überleben scheint jedoch hier (nach 1997) insbesondere wegen der phonologischen Problematik des liquiden Auslauts der Silbe nel- und diverser noch zu erwartender sprachpolitischer Konflikte nicht gesichert. Da die europäischen Neldophone in USA noch nicht funktionieren, ist eine gewisse Skepsis für den terminologischen Siegeszug der Neldophonie im Amerikanischen Englisch nicht unangebracht. ...
Çeviri dersleri, yabancıdil eğitimi veren bölümlerin vazgeçilmeyen öğeleridir. Böylesine önemli olan bu derslerin amacına ulaştığını söylemek güçtür. Bunun nedeni öğrencilerin gerek anadil, gerekse yabancıdil bilgilerinin yetersizliğidir. İşte bu çalışmada, öğrencilerin Türkçeyi kullanımından kaynaklanan çeviri yanlışlıkları irdelenerek anadilin çeviri derslerindeki yeri vurgulanmaktadır. Bunun için ME.Ü Fen-Edebiyat Fakültesi Alman Dili ve Edebiyatı Bölümü 3.yıl öğrencilerinin Almancadan Türkçeye Çeviri sınav kağıtları incelenmektedir.
An important role in the coherence of texts is played by the distribution of information in the sentence. The present paper especially examines the beginning of sentences (topics). Which syntactic elements are most adequate to initiate a sentence, and which of their characteristics can be considered responsible for this? After a short review of the pertinent literature, we shall present grammatical, semantic and pragmatic factors that organize topicalization. The point of departure are the patterns of basic serialization as defined by the grammar. Deviations of these patterns can particularly be a result of the principle of known information. In addition to this constitutive principle, we can distinguish five regulative principles that lead to non-marked topicalizations (situation, empathy, iconicity, lengthening terms, text connection). In the closing sections, the positioning of phrasal accents and some special types of topics will be discussed. All the examples given are from modem German.
In letzter Zeit haben trennbare Verben, meist "Partikelverben" genannt, groß es Interesse gefunden, insbesondere solche, bei denen der trennbare Teil eine Präposition darstellt. Ich werde mich im folgenden auf Verbindungen konzentrieren, die sich aus einem Substantiv als Erstglied und einem Verb als Zweitglied zusammensetzen. Es soll gezeigt werden, daß es sich bei Verbindungen wie Auto fahren, Klavier spielen um komplexe Prädikate handelt, die sich in ihren Eigenschaften deutlich von parallelen syntaktischen Strukturen unterscheiden, in denen dem Substantiv der Status einer selbständigen Konstituente zukommt.
Unter Syntaktikern besteht generell die Tendenz, im Deutschen die Freiheit bezüglich der Positionierung der Adverbiale sogar für noch größer zu halten als die Freiheit der Positionierung der Argumente. Wie die Stellungsfreiheit der Argumente im Mittelfeld eines deutschen Satzes theoretisch zu erfassen sei, wird seit langer Zeit kontrovers diskutiert. Die Hauptfrage dreht sich darum, ob alle Serialisierungen der Argumente basisgeneriert sind oder ob es eine ausgezeichnete Serialisierung der Argumente, eine sogenannte Grundabfolge, gibt, aus der sämtliche anderen Aktantenserialisierungen durch eine Ableitungsoperation bzw. Bewegung zu gewinnen sind. Diese grundsätzlichen Fragen stellen sich auch bezüglich der Positionierungsmöglichkeiten der Adverbiale, auch wenn sie hierfür bei weitem nicht so häufig gestellt und diskutiert wurden.
In syntax, the trend nowadays is towards lexicalized grammar formalisms. It is now widely accepted that dividing words into wordclasses may serve as a laborsaving mechanism - but at the same time, it discards all detailed information on the idiosyncratic behavior of words. And that is exactly the type of information that may be necessary in order to parse a sentence. For learning approaches, however, lexicalized grammars represent a challenge for the very reason that they include so much detailed and specific information, which is difficult to learn. This paper will present an algorithm for learning a link grammar of German. The problem of data sparseness is tackled by using all the available information from partial parses as well as from an existing grammar fragment and a tagger. This is a report about work in progress so there are no representative results available yet.
A hierarchy of local TDGs
(1998)
Many recent variants of Tree Adoining Grammars (TAG) allow an underspecifiaction of the parent relation between nodes in a tree, i.e. they do not deal with fully specified trees as it is the case with TAGs.Such TAG variants are for example Description Tree Grammars (DTG), Unordered Vector Grammars with Dominance Links (UVG-DL), a definition of TAGs via so-called quasi trees and Tree Description Grammars (TDG. The last TAg variant, local TDG, is an extension of TAG generating Tree Descriptions. Local TDGs even allow an underspecification of the dominance relation between node names and thereby provide the possibility to generate underspecified representations for structural ambiguities such as quantifier scope ambiguities. This abstract deals with formal properties of local TDGs. A hierarchiy of local TDGs is established together with a pumping lemma for local TDGs of a certain rank.
Mit Erstaunen stellen LinguistInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz immer wieder fest, dass sich in der "kleinen" Schweiz der geschlechtergerechte Sprachgebrauch in Öffentlichkeit und Alltag weit stärker durchgesetzt hat als in den anderen deutschsprachigen Ländern. Diese Einschätzung gilt es hier zu überprüfen und, falls sie zutrifft, zu belegen. Ausserdem werden - als erster Schritt fur weitere Untersuchungen - Thesen formuliert, die Erklärungen liefern, worauf diese Entwicklung zurückgeführt werden kann. Mit diesem Artikel geben wir anband von ausgewählten, konkreten Beispielen einen Einblick in die Situation, wie sie sich zur Zeit in der Schweiz präsentiert. Wir konzentrieren uns - unter sprachsoziologischer Perspektive - auf eine erste Bestandesaufnahme mit dem Blick auf die Diskussion in den Medien, die Institutionalisierung und die Einstellungen, die die spezifische sprachliche Situation in der Deutschschweiz prägen. Einen Rahmen fur unsere Untersuchung bilden die Überlegungen von Schräpel (SCHRÄPEL 1986), die die Auseinandersetzung um nichtsexistische Sprache als ein besonderes Sprachwandelphänomen untersucht. Sprachwandel im Vollzug ist einerseits einfacher zu erfassen als einer, der weiter zurückliegt, andererseits erschwert die Fülle des greifbaren Materials auch den Durchblick und das klare Erkennen von Tendenzen. Aus diesem Grund werten wir unser Datenmaterial nicht quantitativ aus, sondern konzentrieren uns darauf, für verschiedene Aspekte typische Beispiele zu geben und so den Stand der öffentlichen Diskussion und die Breite der vertretenen Meinungen darzustellen. Es wäre verlockend, das hier vorliegende Material auch allgemeinerer Form unter der Thematik "Sprachkritik" oder "Einstellungen" zu analysieren. Dies ist jedoch nicht im Zentrum unserer Fragestellung, weshalb wir bei einigen Beispielen auf entsprechende Untersuchungen (z.B. BLAUBERGS 1980, SCHOENTHAL 1989) verweisen.
Die meisten Sprachwandeltheorien betrachten morphologischen Sprachwandel primär als eine Regularisierung irregulär gewordener Formen. Als Ziel des Wandels werden homogene, transparente Paradigmen postuliert, deren Einzelformen möglichst baukastenartig organisiert sind, d.h. die Informationsabfolge sollte im Idealfall diskret und additiv strukturiert sein. Das wichtigste Mittel zur Herstellung dieses Zielzustands wird in der Analogie gesehen, also in der Orientierung an einem bestimmten vorbildhaften Muster. Der Grund, weshalb dieser Regularisierungsprozeß nie zum Stillstand gelangt, weshalb es also immer wieder zu Irregularitäten kommt, wird in der destruktiven Wirkung der Phonologie gesehen: Optimierungen auf der phonologischen Ebene setzen sich über die Morphologie hinweg und zerstören deren Ordnungsprinzipien.
In diesem Beitrag geht es darum, Flexion primär über die Abgrenzung zu ihren beiden morphologischen Nachbardomänen, die Derivation und die Klise, zu bestimmen. Aus diesen beiden morphologischen Typen entwickelt sich auch neue Flexion. Mit dem Vergleich von Flexion, Derivation und Klise und mit der Frage nach der Entstehung von Flexion sollen die Ziele und Prinzipien von Flexion sichtbar gemacht werden. Der zweite Schwerpunkt dieses Artikels besteht in einer detaillierten Analyse einer sich anbahnenden Flexivierung via Klitisierung im Deutschen: Mit den Präposition-Artikel-Verschmelzungen (im, ins, zur, au/m, in'n) liegt ein Paradebeispiel derzeit beobachtbarer und sukzessive sich herausbildender Flexion vor. Diese Verbindungen sind zwar noch als Vorstufen der Flexion zu bewerten, doch läßt sich über die Untersuchung dieses komplexen Grammatisierungsprozesses diskutieren, was noch geschehen muß, damit im Deutschen Präpositionalflexion entsteht. Kapitel 1 befaßt sich kurz mit dem Begriff der Flexion, Kapitel 2 mit der Entstehung von Flexion aus Derivation und Klise. Kapitel 3 widmet sich dem Beispiel der deutschen Präposition-Artikel-Verschmelzungen.
Fokus im Aja
(1998)
Im folgenden Beitrag sollen die verschiedenen Möglichkeiten der Markierung von Fokus im Aja dargestellt werden. Das Aja, oder Ajagbe, umfaßt eine Gruppe von Varietäten, die zum Gbe-Kontinuum, von Westermann als Ewe bezeichnet, gehören. Die im Beitrag herangezogenen Daten stammen aus dem Hwe- sowie dem Dogbo-Dialekt (Daten von Tchitchi 1984) des Aja, die im Süden Benins und Togos gesprochen werden.
Beginnen möchte ich mit einigen allgemeinen Überlegungen zum Verhältnis von Genus und Sexus. Wie allgemein bekannt ist, handelt es sich beim Genus, dem GRAMMATISCHEN GESCHLECHT um eine Klassifikation von Ausdrücken, insbesondere Substantiven, während Sexus für eine naturgegebene Unterscheidung, das NATÜRLICHE GESCHLECHT steht. In Saussurescher Terminologie ist Genus eine Klassifikation von SIGNIFIANTS, Sexus dagegen eine Klassifikation von SIGNIFIES.
The meaning of chains
(1998)
This thesis investigates the mechanisms applying in the interpretation of syntactic chains. The theoretical background includes a translation of syntactic forms into semantic forms and a model theoretic explication of the meaning of semantic forms. Simplicity considerations apply to all three stages of the interpretation process: syntactic derivation, translation into semantic forms, interpretation of semantic forms. Three main results are achieved. The first is that trace positions can have semantic content beyond what is needed for the semantic dependency of trace and binder. This extra content is some or all of the lexical material of the head of the chain, as expected on the copy theory of movement. Two independent arguments support this conclusion. One, discussed in chapter 2, is based on the distribution of Condition C effects, where novel interactions between variable binding, antecedent contained deletion and Condition C are observed. The second, developed in chapter 3, is based on conditions on the identity of traces observed in antecedent contained deletion constructions. Both arguments lead to the same generalizations about what lexical material of the head is interpreted in the trace position. The second main result is that lambda calculus is superior to both standard predicate logic and combinatorial logic as the mathematical model for the semantic mechanism mediating the dependency of trace (or bound pronoun) and binder. Chapter 4 argues this on the basis of the distribution of focus and destressing in constructions with bound pronouns. The third main result is that quantification must be allowed to range over pointwise different choice functions. Chapter 5 shows that quantification over individuals is insufficient, and that pointwise different choice functions are required. The result entails that the syntactic difference of A-chains and A-bar chains predicts a semantic difference in the type of the variable involved, which is argued to explain weak crossover phenomena. Chapters 6 argues that the interpretation procedures developed in the preceeding chapters account for all cases. It is shown that only traces of the type of individuals arise, and that scope reconstruction is a phonological phenomenon. The latter result also supports the T-model of syntax.
Relating propositions : subordination and coordination strategies in a polysynthetic language
(1998)
This paper discusses the relationship between the morphological structure of language and its syntactic structure. Although it is primarily a single language which is analysed in detail, namely, Inuktitut, an Eskimo language of the Canadian Eastern Arctic, the findings seem to be of general relevance.
Die vorliegende Untersuchung behandelt ein spezifisches Problem aus dem Bereich des Bruchunterrichts, nämlich das Problem der Bezeichnungsweise sogenannter „gemischter Zahlen“. Wir werden – nach der Klärung der Terminologie – zunächst die relevanten Daten vorstellen, die wir den Bruchalben von Schüler(innen) einer 6.Klasse entnommen haben (Abschnitt 3). Nach der Darstellung des Fehlerphänomens werden wir dann die kognitiven Fehlerursachen analysieren:2 Die aufgefundenen Normabweichungen werden als Folge eines spezifischen „Interpretationsproblems“ diskutiert, das wir mithilfe linguistischer Analysen auf verbalsprachliche Parallelen der betreffenden Bruchzahlbezeichnungen mit Anzahlangaben zurückführen (Abschnitt 4); auf dieser Basis skizzieren wir Vorschläge für den Mathematikunterricht, die zur Bewältigung des diskutierten Problems beitragen sollen (Abschnitt 5).
Die folgende Untersuchung wird Parallelen in der semantisch-konzeptuellen Struktur von Nominalgruppen und Sätzen aufzeigen und so unabhängige, semantische Argumente für den „sentential aspect“ von Nominalgruppen liefern, wie er bereits von Abney (1987) auf syntaktischer Seite motiviert wurde. Ich werde im ersten Teil die semantische und syntaktische Struktur von Sätzen skizzieren und hierbei insbesondere die zentralen semantisch-konzeptuellen Operationen identifizieren, die die Generierung von CPs begleiten. Vor diesem Hintergrund werden im zweiten Teil die zentralen übereinzelsprachlichen Merkmale von Nominalgruppen diskutiert und durch semantisch-konzeptuelle (sowie - in einer Skizze - syntaktische) Repräsentationen erfasst. Das Modell zur Struktur von Nominalgruppen wird in Bezug zu den zuvor skizzierten Annahmen über Sätze gestellt. Es wird sich hierbei zeigen, dass bei der Generierung von DPs die gleichen semantisch- konzeptuellen Operationen wirksam werden, wie sie für CPs festgehalten wurden. Ein zentraler Punkt der Diskussion wird das Problem der semantischen Kompositionalität sein. Im Rahmen eines Zwei-Ebenen-Modells der Semantik soll mithilfe semantischer Repräsentationen zugleich die Korrelation sprachlicher und konzeptueller Strukturen erfasst werden.
In Belhare (Sino-Tibetan, Nepal), consonant prothesis at morpheme boundaries and deletion of stem "augments" is found if either metrical or morphological parsing would violate the bimoraic trochee pattern that underlies the stress system of the language. This finding corroborates Dresher & Lahiri’s (1991) "Principle of Metrical Coherence" and provides new evidence for the cross-linguistic applicability of Crowhurst’s (1994) "Tautomorphemic Foot" constraint. The data also support a view of the Prosodic Hierarchy as weakly layered, allowing consonants to be directly dominated by the foot or word node if they are prothetic and do not therefore need feature licensing within the syllable canon.
This paper addresses the syntax and semantics plurals, and then applies it to reciprocal expressions. In the course of this investigation, I address two problems for the conventional view that a reciprocal makes essentially the same semantic contribution to the sentence as other noun phrases, but has an interesting internal structure. I will show that both problems are properties of plurality in general, and can be successfully explained along these lines. As a result, the paper is more about plurality in general than reciprocals though the goal of the paper is to account for the two problems relating to reciprocals.
In this paper we test previous claims concerning the universality of patterns of polysemy and semantic change in perception verbs. Implicit in such claims are two elements: firstly, that the sharing of two related senses A and B by a given form is cross-linguistically widespread, and matched by a complementary lack of some rival polysemy, and secondly that the explanation for the ubiquity of a given pattern of polysemy is ultimately rooted in our shared human cognitive make-up. However, in comparison to the vigorous testing of claimed universals that has occurred in phonology, syntax and even basic lexical meaning, there has been little attempt to test proposed universals of semantic extension against a detailed areal study of non-European languages. To address this problem we examine a broad range of Australian languages to evaluate two hypothesized universals: one by Viberg (1984), concerning patterns of semantic extension across sensory modalities within the domain of perception verbs (i .e. intra-field extensions), and the other by Sweetser (1990), concerning the mapping of perception to cognition (i.e. trans-field extensions). Testing against the Australian data allows one claimed universal to survive, but demolishes the other, even though both assign primacy to vision among the senses.
Die vorliegende Untersuchung vergleicht den politischen Sprachgebrauch von CDU, SPD, Bündnis90/DIE GRÜNEN sowie deren Jugendorganisationen während der 13. Wahlperiode (1994-1998). Unter Verwendung einer computergestützten Textanalysemethode wird dazu ein Textcorpus, bestehend aus 18 parteiprogrammatischen Äußerungen, auf sprachliche Strategien der Persuation und Verhaltensteuerung hin untersucht. Im Kern der Untersuchung steht die Frage, welche sprachlichen Werkzeuge Parteien verwenden, um die Wahlentscheidung junger Wähler und Erstwähler zu beeinflussen. So können Modalverben auf appellative Strukuren verweisen, Konjunktionen (aber , dennoch) ein Indiz für eine dogmatische Denkweise sein, Personal- und Possesivpronomen über Distanziertheit, Verbundenheit und den Gruppenbezug Auskunft erteilen. Inhaltliche Nähe zu den zentralen Problemfelder der Jugendlichen erhebt der Vergleich mit den Ergebnissen der 12. Shell-Jugendstudie des Jahres 1997.
This paper deals with the linguistic situation of the European Union, especially considering the role played by the German language. Beginning with some general remarks on the historical mechanisms that may influence the relative importance of a given language on a global scale, the history of the German language is discussed with the aim of explaining its present situation as the language with the greatest number of native speakers in Europe. which, at the same time, plays a relatively unimportant role in international communication.
Aspectos dos tempos verbais
(1998)
In this paper I present two tenses of the German verbal system, the so called Doppelperfekt and Doppelplusquamperfekt. Although these tenses have only been marginally dealt with in the grammars, more studies have recently been made on them within the field of Linguistics. In order to describe these tenses, I will concentrate on the following authors: Hauser-Suida & Hoppe-Beugel (1972), Eroms (1984), Thieroff (1992) und Vater (1994). The tenses will be analysed formally and their meaning and usage illustrated with examples taken from the articles above.
This paper tries to give a definition of stereotype and prejudice, taking as a base definitions from Cognitive and Social Psychology and Linguistics. The author comes to the conclusion that stereotypes and prejudice are natural mental stages, necessary for the processing of cognitive input. As a part of human cognition, prejudice must be prevented from becoming socially dangerous. It has to be diminished and modificated by personal contact between individuals of different cultures.
This paper aims to present a type of verb which serves to connect two or more propositions to each other in a way similar to that carried out by connectors such as conjunctions and prepositions. It is the objective of this paper to classify the types of semantic connections they establish, such as cause and effect, equivalence, and temporality. Verbs with this type of connectivity are called "connection verbs". They are investigated both in German and Portuguese, organized according to the semantic relations they indicate, and described by means of syntactic and semantic criteria.
Taking the notion of frame as a base for lexical dexcription, we elaborate a cognitive proverb-model. This model serves as an instrument for the understanding and the translation of proverbs. It makes it possible to trace the proverbs' structural, semantical and pragmatical recurrences in the text. In this paper we show the influence the proverb has on the text and discuss translation problems by means of examples.
Dialogue acts in Verbmobil 2
(1998)
This report describes the dialogue phases and the second edition dialogue acts which are used in the VERBMOBIL 2 project [...]. While in the first project phase the scenario was restricted to appointment scheduling dialogues, it has been extended to travel planning in the second phase with appointment scheduling being only a part of the new scenario.
A comprehensive investigation of Japanese particle was missing up to now. General implications were set up without the fact that a comprehensive analysis was carried out. [...] We offer a lexicalist treatment of the problem. Instead of assuming different phrase structure rules we state a type hierarchy of Japanese particles. This makes a uniform treatment of phrase structure as well as a differentiation of subcategorization patterns possible.
Pluralität im Tagalog
(1998)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem bisher für das Tagalog noch nicht eingehender untersuchten Phänomenbereich: den verschiedenen Mitteln zur Bildung von sprachlichen Ausdrücken mit pluralischer Bedeutung. Im Tagalog kann nicht ohne weiteres von einer grammatischen Kategorie "Numerus" ausgegangen werden. Diese Kategorie basiert auf der Untersuchung von (indoeuropäischen) Sprachen mit ausgeprägter Nomen/Verb-Distinktion. Sie wird als eine nominelle Kategorie angesehen (vgl. Bußmann 1990), die sich gegebenenfalls im Verbalkomplex widerspiegelt. Eine solche Beziehung besteht vor allem zwischen Subjekt und Prädikat, tritt obligatorisch auf und wird als Kongruenz bezeichnet. Für das Tagalog ergeben sich in dieser Hinsicht mehrere Probleme: Zum einen besteht das Problem der Identifizierbarkeit von Wortklassen bzw. lexikalischen/syntaktischen Kategorien, damit zusammenhängend das Problem der Zuweisung bestimmter Mittel der "numeralen" Markierung zu einer lexikalischen/syntaktischen (Sub)-Kategorie. Zum anderen hat man - ausgehend von der Hypothese der optionalen Markierung von "Numerus" im Tagalog - das Problem der Erfassung von Restriktionen / Regularitäten der Pluralmarkierung je nach lexikalischer / 'syntaktischer. Subklasse, sowohl auf Satz- als auch auf Diskursebene.
Eine wichtige Erkenntnis der modernen Linguistik ist, daß der synchrone Zustand einer Sprache das Resultat der komplexen Interaktion von universalen Prinzipien natürlicher Sprache und bestimmten historischen Entwicklungen darstellt. Aus dieser Sicht kann die Untersuchung sprachlichen Wandels Hinweise auf den Einfluß genereller Prinzipien liefern und dazu beitragen, weitere Erkenntnisse über die Struktur menschlicher Sprache und Sprachfähigkeit zu gewinnen. Die Einsicht, daß historische Daten wichtige Informationen enthalten, die sich einer rein synchronen Betrachtung nicht erschließen können, hat in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt, daß die Untersuchung diachroner Aspekte auch in der generativen Syntaxforschung einen erheblichen Aufschwung erlebt hat. Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zu diesem Forschungsprogramm. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht die historische Entwicklung des sogenannten "Verbzweit-Phänomens" in den germanischen Sprachen unter besonderer Berücksichtigung des Englischen und Deutschen.1 Der Begriff "V/2" bezeichnet eine syntaktische Gemeinsamkeit der germanischen Sprachen, die sich darin äußert, daß das finite Verb im Hauptsatz mit wenigen Ausnahmen stets die zweite Position im Satzgefüge einnimmt. Die sich anschließende Untersuchung stellt eine Kombination aus historisch-synchroner und diachroner Perspektive dar: Zum einen soll der Versuch unternommen werden, deskriptive Generalisierungen für unterschiedliche Stadien des V/2- Phänomens in bestimmten, historisch attestierten Formen des Germanischen zu formulieren und auf dieser Basis eine adäquate theoretische Analyse zu ermitteln. Zum anderen soll für die Sprachgeschichte des Deutschen und Englischen gezeigt werden, wie sich die Entwicklung von einem V/2-Stadium zum nächsten vollzogen hat. Im Mittelpunkt der historisch-synchronen Untersuchung werden die V/2- Eigenschaften des Altenglischen (Ae.) und Althochdeutschen (Ahd.) stehen, die systematisch von den Wortstellungsmustern der modernen V/2-Sprachen abweichen. In diesem Zusammenhang soll gezeigt werden, daß für das Ae. und Ahd. eine einheitliche Analyse anzustreben ist, die eine Form von residualem V/2 als historischen Kern des V/2-Phänomens identifiziert. Diese historisch-synchronen Übereinstimmungen sind der Ausgangspunkt für eine diachrone Untersuchung der Entwicklung unterschiedlicher typologischer Varianten des V/2-Phänomens, die im Deutschen zu obligatorischem V/2 in allen deklarativen Hauptsätzen führte, während im Englischen eine Reduzierung der V/2-Stellung auf bestimmte syntaktische Konstruktionen erfolgte. Bevor ich eine Übersicht über den Inhalt der einzelnen Kapitel gebe, möchte ich einige elementare Probleme aufzeigen sowie konzeptuelle Prämissen erläutern, die im Zusammenhang mit einer historisch-synchronen bzw. diachronen Untersuchung von Bedeutung sind.
This article deals with the notion of reality. During the last twenty years, public discourse in Western societies has identified the opposition between the real and the virtual as one of the cultural key questions. Taking concrete examples as a point of departure, the paper investigates the semantics of the polysemic tems virtual and real. A semiotic model of the relation between (human) organisms, concepts and signs is used in order to demonstrate that the virtual cannot be adequately described as something opposed to reality, but must be seen as an indispensable part of it. The way in which organisms constitute reality is discussed in the light of the basic cognitive operations of categorization and the formation of conceptual relations, and also of their linguistic counterparts. The apparent conflict between the real and the virtual, which has led many critics to develop apocalyptic visions of the end of civilization, is, in fact, a phantom, product of an outdated theory of semantics.
This paper examines four German transportation verbs with the prefix weg-, concentrating on their syntax and their semantic and pragmatic interpretations. The empirical data investigated are from across-linguistic Corpus of German and Brazilian Portuguese as foreign languages. The analysis is based on the concept of focus, which is defined as a point on the path along which the patient of the process moves. The focus must be either mentioned or contextually evident. Each transportation verb will be able to establish a typical focus. German prefix-verbs with weg- are characterized by a focus-conflict that can be resolved through different interpretation strategies.
This paper proposes a compositional semantics for lexicalized tree adjoining grammars (LTAG). Tree-local multicompnent derivations allow seperation of semantiv contribution of a lexical item into one component contributing to the predicate argument structure and second a component contributing to scope semantics. Based on this idea a syntx-semantics interface is presented where the compositional semantics depends only on the derivation structure. It is shown that the derivation structure allows an appropriate amount of underspecification. This is illustrated by investigating underspecified representations for quantifier scpoe ambiguities and related phenomena such as adjunct scope and island constraints.
Der Ausgangspunkt ist die These, daß die verschiedenen Adverbialklassen im Deutschen unterschiedliche Basispositionen aufweisen und daß sich diese durch unterschiedliche strukturelle Anforderungen an die Klassen ergeben. Es soll gezeigt werden, daß sich die plausible Vermutung, daß die Adverbialklassen in Sprachen wie dem Deutschen und dem Englischen entsprechenden strukturellen Bedingungen unterliegen, bestätigt. Unterschiede im Verhalten der Adverbiale in den beiden Sprachen werden demnach nicht durch unterschiedliche Eigenschaften der Adverbiale erfaßt, sondern diese ergeben sich durch die unterschiedlichen Satzstrukturen und die unterschiedlichen Weisen der Argumentverwaltung. Dies wird illustriert anhand von Adverbialen der Art und Weise, Lokal- und Temporaladverbialen, Adverbialen der Subjekthaltung und Satzadverbialen.
Coherence in hypertext
(1999)
At first sight hypertext does not look !ike a good subject for research on coherence. Hypertext is non-linear text, and coherence is typically defined for linear text. So coherence does not seem to be involved in hypertext at all. But on closer inspection it emerges that some of the basic structural problems with hypertexts are classical problems of coherence.
Der Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS) hat mit vielen Karten deutlich gemacht, dass die Kleinstadt Aarau in der Labilitätszone der größeren Schweizer Dialektlandschaften des Berndeutschen und des Zürichdeutschen liegt. R. Hotzenköcherle (1984, 79) hat dies in seinem ersten umfassenden Überblick zum SDS deutlich gemacht: "Die Sprachgeographie des Aargaus ist weitgehend – aber nicht ausschließlich – bestimmt durch seine Lage zwischen der nordwestbzw. westschweizerdeutschen und der nordost- bzw. ostschweizerdeutschen Sprachlandschaft: In der Spannung zwischen diesen beiden Schwerpunkten … erscheint das Gebiet dieses jungen schweizerischen Kantons als eine einzige breite Zone verschiedener abgesetzter West/Ost- Gegensätze, hin- und herwogender Einflussströmungen und hochgradiger Labilität." Diese Labilität lässt vermuten, dass sich sprachlich viel ändert, wenn sich das Gleichgewicht verschiebt. Seit 1798 hat sich viel geändert: Nachdem Aarau gut 350 Jahre unter Berner Herrschaft war, wurde es Hauptstadt des neu gegründeten Kantons Aargau und für fünf Monate sogar zur Hauptstadt der Helvetik, der neuen Republik von Napoleons Gnaden. Nach der Abhängigkeit von Bern folgte somit eine Epoche der Unabhängigkeit und Ausrichtung auf die neue Rolle als Kantonshauptstadt und Industriestandort. Hauptstadt des Kantons Aargau ist Aarau immer noch, und auch ein regionales Verwaltungs-, Handels- und Dienstleistungszentrum, es gerät aber langsam immer mehr in den Sog der Metropole Zürich. Mit dem Ausbau der Verkehrswege steigt Zürichs Einfluss kontinuierlich. 1990 pendeln 17 % aller Aarauer ArbeitnehmerInnen in Richtung Osten, während nur 7 % westlich von Aarau arbeiten. 58% arbeiten in Aarau selbst. Diese wirtschaftliche Neuorientierung lässt vermuten, dass sich der Aarauer Dialekt stärker dem Zürcher Dialekt annähert.
The Early New High German period is characterized by the reduction of the former four-stage ablaut system (e. g. werfen inf. - warf pret.sg. - wurfen pret. pl. - geworfen past part.) into a three-stage system (werfen- warf-geworfen), involving the loss of the number distinction in the preterite. In earlier approaches this development has been analyzed as being triggered by the functional discrepancy between three tenses and four ablaut stages, or, as put forward by natural morphologists, by the adaptation of the strong verb system to the more natural weak verb pattern. This paper rejects these hypotheses and argues that the development is best attributed to the growing stem allomorphy in the verbal system (due to phonological changes) and the remarkable decrease in the token frequency of verbs in the preterite, which lead to the loss of the least relevant category distinction, i. e. number.
Metaphern bestimmen nicht nur unser alltägliches Leben, etwa wenn wir vom Rad der Geschichte oder der Bühne des Lebens sprechen, sie geben auch nützliche Orientierung in vielen Bereichen der Wissenschaft, von den schwarzen Löchern der Physiker bis zur Computermetapher des Gehirns in der Kognitionswissenschaft. Eine solche Metapher ist auch die Deutung der Sprache als Werkzeug.
Als eine der markantesten Schwierigkeiten der Zwei- bzw. Mehrsprachigkeitsforschung und der Kontaktlinguistik dürfte m.E. die Uneinheitlichkeit der in der einschlägigen Literatur verwendeten Terminologie und Begrifflichkeit gelten. So hat z.B. BRADEAN-EBINGER (1991: 54) in seiner Dissertation aus dem Jahre 1985 die wichtigste Ursache für den "Mangel an theoretischen Grundlagen" in der Kontaktlinguistik im "Fehlen einer relativ einheitlichen Terminologie" erblickt. Daher möchte die vorliegende Arbeit durch eine systematisierende Zusammenschau und Bewertung einer Zahl unterschiedlicher theoretisch-terminologischer Positionen der internationalen Zwei- bzw. Mehrsprachigkeitsforschung zu einer transparenteren Sicht beitragen und darauf aufbauend einen von mir erarbeiteten terminologisch-begrifflichen Apparat vorstellen, der das Gerüst eines aktuellen einschlägigen empirisch ausgerichteten Forschungsprojekts bildet. Um bei Grundlegendem zu beginnen: Sogar steht - trotz langjähriger vielfältiger Beschäftigung mit diesem Komplex - eine adäquate und einhellig akzeptierte Definition des Bibzw. Multilingualismus noch aus. Allerdings sehen manche, darunter auch jüngere, Publikationen das Phänomen der Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit etwas simplifiziert. So geht z.B. OHRT (1998: 5) davon aus, daß dieser Begriff völlig eindeutig sei, und zwar in diesem Sinne: "Ein Individuum soll mehr als eine Sprache beherrschen, also außer seiner Muttersprache mindestens noch eine Fremdsprache. […] [M]an kann auch feststellen, daß es weltweit kaum eine andere Meinung gibt […]." In Kenntnis des aktuellen Literaturstandes wäre meiner Meinung nach zu konstatieren, daß dies der Komplexität und dem Facettenreichtum der Problematik nicht gerecht wird. Es liegt noch nicht einmal eine adäquate und einhellig akzeptierte Definition des Bi- bzw. Multilingualismus vor. Bereits vor mehr als zweieinhalb Jahrzehnten führte OVERBEKE (1972: 112 ff.) bei seiner Auseinandersetzung mit dem Terminus nicht weniger als 21 Definitionen der Zweisprachigkeit an, die er aus der Fachliteratur unter drei Gesichtspunkten - normativ, beschreibend und methodologisch - ermittelt hat. Trotz der stürmischen Entwicklung und vieler beachtenswerter Leistungen auf dem Gebiet der Bi- und Multilingualismusforschung bleibt nach wie vor festzustellen, daß die Skala der zur Verfügung stehenden Arbeitsdefinitionen ziemlich breit ist: Auf der einen Seite befinden sich die Forscher, die nur die "muttersprachähnliche Kontrolle über zwei Sprachen" (BLOOMFIELD 1933: 56) als Zweisprachigkeit anerkennen. Diese Position hält sich teilweise bis in die Gegenwart. Entsprechend hat BRADEAN-EBINGER kürzlich die "allgemeine Definition" so formuliert: "Zwei- und Mehrsprachigkeit ist die muttersprachähnliche Beherrschung, der aktive und passive Gebrauch von zwei oder mehreren Sprache [sic!], die Fähigkeit, diese Sprachen je nach Sprechsituation und -partner zu wechseln" (1997: 42). Am anderen Endpol liegen Minimaldefinitionen, wie etwa die von HAUGEN (1953: 7), "Die Zweisprachigkeit beginnt dort, wo der Sprecher einer Sprache komplette, inhalttragende Äußerungen in der anderen Sprache erzeugen kann." Für Anliegen und Charakter meines im weiteren vorzustellenden Projekts dürfte sich wohl die funktionale Herangehensweise von OKSAAR (1992: 24) am ehesten eignen, derzufolge Mehrsprachigkeit die Fähigkeit einer Person ist, zwei oder mehr Sprachen als Kommunikationsmittel zu verwenden und von einer Sprache in die andere hinüberzuwechseln, wenn die Situation es erfordert.
Das im Jahre 1952 von Elöd Halász herausgegebene Deutsch-ungarische Großwörterbuch und sein 1957 erschienenes ungarisch-deutsches Pendant sind im Laufe der Jahrzehnte beinahe zu einer Legende geworden und fungierten bis vor kurzem als die einzigen Wörterbücher für dieses Sprachenpaar sowohl im ungarischen als auch im deutschen Sprachraum. Entsprechend verlangten diese mittlerweile mehr als 45 bzw. 40 Jahre alten Sprachlexika nach einer grundlegenden Modernisierung. Die beiden Nachfolgewörterbücher sind nun unter der Herausgeberschaft von Csaba Földes und Pál Uzonyi im Verlag der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest erarbeitet worden. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem metalexikographischen Konzept der Neubearbeitung, geht dabei auf allgemein-theoretische Fragen der bilingualen Lexikographie ein und beschreibt die einzelnen Etappen des Projekts.
Der Balkan hält Europa - und andere Kontinente - seit einiger Zeit erneut in Atem. Diese politischen Erschütterungen und die Diskurse darüber haben auch sprachliche Ungereimtheiten und grammatische Zweifels- bzw. Problemfälle deutlich werden lassen, auf die man ohne diese Ereignisse wohl kaum aufmerksam geworden wäre. Der Kosovo-Konflikt scheint also offensichtlich auch im Kontext der deutschen Grammatik - und umfassender der Sprache schlechthin - ein vielschichtiges und subtiles Problem von einiger Brisanz darzustellen.
In the following I will discuss grammatical structures of Inuktitut, an Eskimo language spoken in the Canadian Eastern Arctic. Inuktitut is a polysynthetic language exhibiting an exceedingly elaborate verbal inflectional system including polypersonal marking. Furthermore, Inuktitut features free word order and optionality of noun phrases crossreferenced with the predicate. But Inuktitut also exhibits a number of features which seem to contradict the possibility of its being a "pronominal argument language" -- or as I would prefer to express it, a morphological argument language.
Languages vary in whether or not primary grammatical relations (PGRs) are sensitive to information from clause-level case or phrase structures. This variation correlates with a difference between verb agreement systems based on feature unification and systems based on feature composition. The choice between different PGR and agreement principles is found to be highly stable genetically and to characterize Indo-European as systematically different from Sino-Tibetan. Although the choice is partially similar to the Configurationality Parameter, it is shown that Indo-European languages of South Asia are nonconfigurational due to areal pressure but follow their European relatives in PGR and agreement principles.
Ever since Wilhelm von Humboldt’s (1836) pioneering study of Nahuatl, linguists have recurrently recognized that languages differ fundamentally in the syntactic weight they attribute to noun-phrases as the arguments of a verb. Currently, the most prominent attempts to turn this intuition into a precise hypothesis revolve around the notion of ‘configurationality’.
Anders als man auf den ersten Blick vermuten könnte ist die vorliegende Sammlung von Aufsätzen nicht aus den Beiträgen eines thematisch einschlägigen Workshops kompiliert worden (ein solcher ist erst für Herbst 1999 vorgesehen), sondern sie entstammt den Diskussionsrunden des Lexikonzirkels am ZAS, die - initiiert vom Projekt "Schnittstellen der Semantik: Kopula-Prädikativ-Konstruktionen" - seit 1997 regelmäßig und mit zunehmender Einbindung externer Mitarbeiter stattgefunden haben. Daß das 1998 mit nur anderthalb DFG-Stellen besetzte Projekt am ZAS eine solche Irradiationswirkung ausübt, verdankt sich wohl dem Zusammentreffen zweier günstiger Bedingungen.
Die erste Bedingung liefern die im Konzept des ZAS angelegten Möglichkeiten kooperativer Forschungsförderung, die hier in beherzter Überschreitung administrativer Grenzen erfolgreich umgesetzt werden konnten. Die Beiträge sind eine Zwischenbilanz von Studien, die im ZAS-Projekt selbst betrieben wurden, und von Studien, die - vom Projekt angeregt - nach kurzem so in dessen Forschung verwickelt waren, daß die resultierende Verflechtung zur unverzichtbaren Grundlage der weiteren Arbeit des Projekts geworden ist.
Die zweite Bedingung besteht offenkundig in der Problemhaltigkeit des Themas und der daraus resultierenden theoretischen Attraktivität. Was macht Kopula-Prädikativ-Konstruktionen unter dem Blickwinkel ihrer grammatischen Schnittstellen so attraktiv?
Why variables?
(1999)
This paper addresses the question of how sentence-internal semantic dependencies are computed? The kind of semantic dependency I am looking at is that between a so called "bound (variable) pronoun" and its binder illustrated in (1), where the dependency is indicated by a connecting line. With all the literature on the topic (see for example Partee 1973, Percus 1998), I assume that this case is the prototype of all semantic dependencies, and therefore any result for this case generalizes to all types of sentence-internal semantic dependencies.
This paper corroborates the interpretability proposal of Chomsky (1995) with evidence from scrambling in Japanese and German. First it is shown that scrambling in Japanese is semantically vacuous, whereas scrambling in German is semantically contentful. Chomsky’s proposal then predicts that the feature driving Japanese scrambling is erased after checking, while the corresponding feature in German remains visible, specifically for the Shortest Attract condition. Looking at patterns of movement that result in overlapping paths, this prediction is seen to be correct.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der nominalen Katetorie MASS/COUNT im Bairischen. Die "traditionellen" Distinktionskriterien der sog. MASS/COUNT-Kategorie werden mitsamt der mit ihnen verbundenen Probleme dargestellt, und anhand einer empirischen Untersuchung am Bairischen die Schwierigkeiten ihrer Anwendbarkeit verdeutlicht. Bei der phänomenologischen Beschreibung der Verhältnisse im Bairischen wird auf die Begrifflichkeit eines Ansatzes aus dem Bereich der "Lexikalischen Typologie" zurückgegriffen, der die semantischen Dimensionen auseinanderdividiert, die m Zusammenhang mit der MASS/COUNT-Kategorisierung eine Rolle spielen (vgl. Behrens 1995, Behrens/Sasse 1998).
This study examines the particularities of multilingual discourse, based on the example of recorded conversations in a trilingual family in Canada. It combines two different fields of linguistic research: multilingualism and conversation analysis. The study of multilingualism has developed into a popular field of linguistic research over the past two decades. In general, it focuses on bilingualism as a social and individual phenomenon, and in particular on the alternation between two languages in the speech of bilinguals. For this alternation, the term code-switching is widely used. Usually, the term refers to language alternation both between sentences and within sentence boundaries. From a sociolinguistic perspective code-switching is often interpreted as a means of signaling group membership in bilingual communities, whereas grammatical analyses examine how morphosyntactic units from different languages are combined (and can be combined) within one sentence. Auer (1998: 3) suggests the study of the conversational structure of code-switching as a third perspective on bilingual language usage, one that he claims has been widely neglected by linguistic research in the past. In particular, those cases of language alternation between utterances (sentences) but within the same conversation cannot be described adequately from either a macro-sociolinguistic or a morphosyntactic perspective.
The present study offers an analysis of the Russian copular constructions with predicate nominals. In such copular sentences two cases may mark the predicate: the nominative and the instrumental as in 'Anna byla medsestra/medsestroj' - 'Anna was-3sg.fem.a nursenom/instr'. In the present tense the copula has a null-form and the predicate nominal can only be in the nominative. I argue that the case alternation corresponds to the distinction of Stage Level and Individual Level Predicates in the sense of Kratzer (1994) and Diesing (1992), but with some objections. The copula with Instrumental forms S-Predicates, which are analyzed as predicates applying to situations referring to time. The copula with nominative forms I-Predicates, which attribute properties to individuals without referring to time. I-Predicates have no situation argument. Data that show the (in-)compatibility of copular sentences with certain spatial or temporal modifiers provide a reason to assume a situation argument in byt' + Instr but not in byt' + Nom.
Byt' behaves differently in different grammatical contexts: in contexts of sentence negation, yes/no-questions and under focus byt' + Instr behaves like a lexical category, while byt' + Nom behaves like a functional category. As a functional category byt' + Nom is non-overt in the present and is always finite. The semantic distinction between nominative and instrumental predicate NPs is pegged to an opposition between a structure with a functional copula as the only tense and agreement marker with base position in TP and a lexical copula in VP (Franks 1995, Bailyn&Rubin 1991). To explain phenomena of the copula in Russian I propose an integrated syntactic model for two copulas. The two copulas may be conceived as distinct realizations of one verbal lexical entry which will be specified as a lexical or as functional category in the course of lexical insertion. The Model of Parallel Morphology might be used to explain this phenomenon.
Within the Davidsonian paradigm copula-predicative constructions are commonly assumed to involve a state argument. Its source is taken to be either the copula 'be' (cf. e.g. Bierwisch 1988) or the predicative (cf. the ongoing stage level/individual level debate). Yet, a critical examination of copula-predicative constructions in contexts that call for Davidsonian arguments (locative modifiers, manner adverbials, perception verbs, etc.) reveals that they do not behave as expected. In fact, the data examined here do not support the assumption that copula-predicative constructions are equipped with a Davidsonian argument nor is there any evidence for a grammatically reflected distinction between temporary and permanent properties. The present paper argues alternatively for a grammatical distinction between states like' sit', 'stand', 'sleep', 'wait', 'live' and statives like 'resemble', 'know', 'hate', 'cost' which is invoked by the presence or absence of a Davidsonian argument. Copula-predicative constructions are shown to belong uniformly to the class of statives. The acceptability differences of copula-predicative constructions in combination with locative modifiers are accounted for pragmatically on the basis of conversational implicatures.
The paper investigates the issue whether the stage-level/individual level contrast introduced by Carlson 1977 requires the assumption of two homonymous copulas depending on the categorization of the predicative. We argue that instead of a uniform stage-level/individual level distinction we have to distinguish several similar but independent contrasts, none of which crucially depend on the semantics of the copula. In the second part of the paper, we concentrate on one group of phenomena-the distribution of weak subjects-and propose an explanation in terms of an interaction between topic/comment structure and aspectual properties of the predicate.
In this paper I investigate the properties of the copula-like verb 'ficar' in Brazilian Portuguese using Pustejovsky's generative lexicon (GL). The verb 'ficar' can be translated as 'stay' or 'become', depending on its complement. With locatives, only the STAY reading is possible. With adjectival complements, both BECOME and STAY readings are possible. I propose that 'ficar' takes an eventuality as its complement and I argue that there is no need to create multiple lexical entries for it, since the readings are the result of the possible combinations between the transition denoted by 'ficar' and the properties of the stative complements.
I argue that the BECOME reading with adjectival predicates is the result of combining part of the qualia of the adjectival predicate with the TRANSITION of 'ficar'. The STAY readings of 'ficar'+adjective are the result of shadowing the transition. In the case of 'ficar'+locative, the BECOME reading is unavailable. Departing from the hypothesis that subevents have to be linked to arguments in order to be able to be modified by certain types of modifiers or be selected by certain types of heads, I argue that the transition, in the case of locative complements, is not associated to any argument because nothing in the qualia of the locative complement is compatible with a transition, given that there is not motion component in either 'ficar' or the locative. Unlinked to any argument, the TRANSITION can only be part of the 'constant' meaning of the verb, which explains why it is not available for modification.
This paper investigates syntactic properties of verbless constructions in Chinese. Verbless constructions differ from constructions with overt verbs in three major respects. First, there is a VP-internal nominal raising in Chinese, which is optional if an overt verb shows up, and obligatory if there is no overt verb. Second, while an overt verb can select various kinds of argument, the internal argument of a verbless construction cannot be indefinite. Third, there are two types of object depictive secondary predication constructions, and only one of them allows for a null verb.
Aktionsart
(1999)
This paper presents a discussion on aspect and 'Aktionsart' as categories of verbal forms in German and Portuguese. The distinction between the two categories is based on the assumption that 'Aktionsart' is more important in the German verb system, whereas aspect plays a more significant role in Portuguese. Aspect as a morpho-semantic category may be further specified by 'Akrionsart', which is a lexical semantic category and belongs to the meaning of the verb.
This paper aims to demonstrate the proverb as a mental pattern that reflects and reinforces the values and norms of society through its use. We present the treatment given to women in German proverbs in opposition to the treatment given to men, showing the relationship between proverb and reality.
This paper draws a parallel between German society and politics, German football and coursebooks for German as a foreign language (DaF) in the second half of the twentieth century. Departing from observations on the analogies between German football and politics made by Norbert Seitz, it discusses the cultural and pedagogical spirit of DaF-coursebooks from the fifties to the nineties.
This paper contextualizes the teaching and learning of German as a foreign language in Brazil in the socio-historical field of colonial and post-colonial discourse. On the basis of three illustrative texts, from 1620, 1855 and 1998, it discusses the Interlocutionary Positions (Lugares de Interlocução; ORLANDI 1990) assumed by German and Brazilian speakers, as well as the possible consequences for the teaching and learning of German as a foreign language.
Rezension zu Brigitte Handwerker (Hg.), Fremde Sprache Deutsch. Grammatische Beschreibung – Erwerbsverläufe – Lehrmethodik. Tübingen: Gunther Narr Verlag, 1995 (Tübinger Beiträge zur Linguistik 409, 292 S., 96,00 DM, ISBN 3-8233-5074-9)
Rezension zu Angelika Linke, Markus Nussbaumer, & Paul R. Portmann, Studienbuch Linguistik. Ergänzt um ein Kapitel von Urs Willi 'Phonetik und Phonologie'. 3., unveränderte Auflage. Tübingen, Niemeyer 1996 (Reihe Germanistische Linguistik 121 (Kollegbuch), 472 S. 39,80 DM, ISBN 3-484-31121-5)
Für Romanisten ist Interkomprehension seit der Begründung ihrer Disziplin ein Anliegen, für romanischsprachige Menschen ist sie meist ein persönliches Erlebnis der partiellen Entdeckung, vor 1500 Jahren war sie alltägliche Realität. Es geht um die Fähigkeit, in einer Gruppe von Sprachen, die einen gemeinsamen Ursprung haben, kommunizieren zu können.
Läßt man die Problematik der bei dieser Aussage verwendeten Ausdrücke außer Betracht und schränkt den Blickwinkel auf die Gruppe der romanischen Sprachen ein, so lassen sich eine Reihe von Aussagen über Interkomprehension machen.
Daß zwischen dem sechsten und achten Jahrhundert, also während der protoromanischen Phase, Interkomprehension zwischen entfernten Gegenden des niedergegangen Imperium Romanum möglich war, ist unstrittig, freilich gab es keine außersprachlichen Gründe, die das Faktum Interkomprehension in den Vordergrund hätten rücken können. Die einzig übriggebliebene Zentralmacht Kirche benutzte ihr eigenes Latein. ...