Linguistik
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Darlegung der strategische Entwicklung der FID der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg aus fachlicher und struktureller Sicht: in Hinblick auf ihre Rolle als Partner für die Wissenschaft, der Synergien an der UB JCS durch sechs FID und ihre Positionierung im FID-Netzwerk.
Die strategische Entwicklung der FID aus technischer Sicht wird in Hinblick auf Infrastruktur, Datenmanagement und Community-Arbeit vertieft.
FID Afrikastudien | africanstudieslibrary.org
FID Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft | avldigital.de
FID Biodiversitätsforschung | biofid.de
FID Darstellende Kunst | performing-arts.eu
FID Jüdische Studien | jewishstudies.de
FID Linguistik | linguistik.de
Der inhaltlich umfassende Sammelband von Sarah Brommer und Christa Dürscheid bündelt vorrangig Forschungsarbeiten von Studierenden, die sich im Feld der Mensch-Mensch- und Mensch-Maschine-Kommunikation in einer sich stetig technisch weiterentwickelten Welt verorten. Die Forschungsarbeiten, die im Rahmen des Seminars "Mensch. Maschine. Vertrauen." an der Universität Zürich im Wintersemester 2019 entstanden sind, nehmen verschiedene Kommunikationssituationen und aktuelle Phänomene in den Blick, die bis dato noch als Forschungsdesiderate zu konstatieren sind: z. B. (A) Formen interpersonaler Mensch-Maschine-Kommunikation in medialen Formaten wie WhatsApp oder Tinder, (B) Perspektiven auf Streitgespräche mit Robotern oder die Frage nach Vertrauen im Umgang mit Pflegerobotern, (C) Kommunikationssituationen mit Siri oder Smart Homes und (D) Biohacking als technische Entwicklung in Bezug auf das Einsetzen von u.a. Chips in den menschlichen Körper. Insgesamt beinhaltet der Band zwölf Beiträge, die sich überwiegend zunächst aus linguistischer Perspektive den Forschungsgegenständen nähern und diese dann weiterführend in ethische Fragen und gesellschaftspolitische Zusammenhänge einbetten.
Funktionsverbgefüge stehen seit jeher in der Sprachkritik, die sich nun auch auf digitale Räume ausbreitet. Vertreten wird dort die These, Funktionsverbgefüge und ihre entsprechenden Basisverben seien äquivalent und könnten in allen Kontexten durch die verbalen Entsprechungen ersetzt werden. Dies kann durch die vorliegende korpusbasierte und textlinguistische Studie am Beispiel des Gefüges Frage stellen widerlegt werden. Anhand eines extensiven Datenmaterials aus den Wikipedia-Artikel-Korpora des IDS zeige ich die semantischen, grammatischen und textlinguistischen Unterschiede zwischen dem Basisverb und dem Funktionsverbgefüge im Gebrauch auf, die sich in der Anreicherung, Verdichtung, Perspektivierung, Gewichtung und Wiederaufnahme von Informationen im Text manifestieren.
Während es jedem unbenommen ist, eine Sprache oder einen Dialekt schön oder häßlich zu finden, wird immer wieder versucht, sprachästhetische Urteile zu begründen. In diesem Essay werden Urteile über die deutsche Sprache gesammelt und linguistisch betrachtet, d.h. nicht nach den sozio-kulturellen Assoziationen, die sie auslöst (Giles/Niedzielsky 1998: social connotation hypothesis), sondern nach sprachlichen Merkmalen (inherent value hypothesis), was Versuche nicht ausschließt, sozio-kulturelle Assoziationen linguistisch zu legitimieren. Konsens scheint darüber zu bestehen, daß die romanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Italienische, schöner klingen als die germanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Deutsche, während das Deutsche durch Ableitung und Zusammensetzung Wortbildungsmöglichkeiten hat und nutzt, die anderen Sprachen versagt sind. Was die Aussagekraft solcher Vergleiche mindert, ist ihr Eurozentrismus; ästhetische Urteile über „exotische“ Sprachen sind noch selten.
Social media, asthe fifth estate, increasingly influence public dis-courses and play a major role in shaping public opinion.Undoubt-edly, they have the potential to promote participation and democra-cy. On the other side, they also constitute a risk for democratic soci-eties, as the spread of hate speech and fake news has shown. As aresponse,forms of counterspeech organisedby civil society have emerged in social media to counter the normalisation of hate speech and democracy-threateningdiscourses. In order to influence dis-course in social media in terms of the fifth estate, counterspeech campaigns must be visible alsoquantitatively. In this ethnographic contrastive study, I analysed the activitiesof the German and Finn-ish Facebook groups of the network #iamhere international. The in-tensity and continuity of their activities is obviously influenced by their strategic organisation: conventionalised rules support them whereas lacking or inconsequent rules seemed to be counterpro-ductive.
Teil I Bestandsaufnahme und strategische Entwicklung
Teil II IT-Umsetzung der FID-Strategie
beteiligte FID:
FID Afrikastudien | africanstudieslibrary.org
FID Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft | avldigital.de
FID Biodiversität | biofid.de
FID Darstellende Kunst | performing-arts.eu
FID Germanistik | germanistik-im-netz.de
FID Jüdische Studien | jewishstudies.de
FID Linguistik | linguistik.de
As kindergartens and schools closed down during the first wave of the COVID-19 pandemic in Germany, two hashtags emerged on Twitter: #CoronaEltern (#CoronaParents) and #CoronaElternRechnenAb (#CoronaParentsDocumentTheCosts). In this paper, we examine the positioning practices around both hashtags as expressions of “digital activism” (Joyce 2010: VIII). One characteristic of the hashtag campaign is that political demands are hardly ever made directly. Rather, the participants resort to five main linguistic patterns: (1) they address different target groups; (2) they refer to different protagonists; (3) in the subcorpus #CoronaEltern specifically, they constitute themselves as a collective through (4) the recurring use of first-person narratives; (5) and generalization and typification. Our findings show that #CoronaParents are not just parents in times of a pandemic: #CoronaParents are only those who see themselves as such, participating in an evolving, at times misunderstood community.
Während es jedem unbenommen ist, eine Sprache oder einen Dialekt schön oder häßlich zu finden, wird immer wieder versucht, sprachästhetische Urteile zu begründen. In diesem Essay werden Urteile über die deutsche Sprache gesammelt und linguistisch betrachtet, d.h. nicht nach den sozio-kulturellen Assoziationen, die sie auslöst (Giles/Niedzielsky 1998: social connotation hypothesis), sondern nach sprachlichen Merkmalen (inherent value hypothesis), was Versuche nicht ausschließt, sozio-kulturelle Assoziationen linguistisch zu legitimieren. Konsens scheint darüber zu bestehen, daß die romanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Italienische, schöner klingen als die germanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Deutsche, während das Deutsche durch Ableitung und Zusammensetzung Wortbildungsmöglichkeiten hat und nutzt, die anderen Sprachen versagt sind. Was die Aussagekraft solcher Vergleiche mindert, ist ihr Eurozentrismus; ästhetische Urteile über „exotische“ Sprachen sind noch selten.
Am 5. und 6. Mai 2022 fand am Institut für Germanistik der Universität Leipzig der von Adele Baltuttis, Anna Bliß, Barbara Schlücker und dem Autor dieses Berichts organisierte internationale Workshop "Word Formation and Discourse Structure" statt. Gegenstand des Workshops war ein bisher in der Forschung weitgehend unbeachtetes Thema, nämlich die Rolle der Wortbildung für die Struktur und Verständlichkeit von Texten: Inwieweit tragen komplexe Wörter zum Strukturaufbau und zur inhaltlichen Verknüpfung über Satzgrenzen hinweg bei? Vor dem Hintergrund dieses Desiderats sollte der Workshop ein Forum bieten, in dem zu diesem Thema Perspektiven interdisziplinärer Forschung erarbeitet werden. Zwar sind bereits in den 1970er bis 1990er Jahren erste Arbeiten zur Interaktion von Wortbildung und Text- bzw. Diskurslinguistik entstanden, im Anschluss ist das Thema jedoch kaum noch verfolgt worden. Dabei fanden in der Text-/Diskurslinguistik enorme Entwicklungen statt, etwa bei der Einbeziehung neuer Methoden, insbesondere aus der Psycho- und Computerlinguistik oder hinsichtlich elaborierter theoretischer Modellierungen. Der Aspekt der Wortbildung blieb hierbei aber weitgehend außen vor. Der Workshops sollte deshalb neue und bekannte Fragen und Probleme (wieder) aufgreifen und vor dem Hintergrund der aktuellen Erkenntnisse und Methoden neu diskutieren. Das Thema Wortbildung und Diskursstruktur ist insofern ein neues und interdisziplinäres Thema, das das Zusammenspiel unterschiedlicher linguistischer Bereiche und Traditionen erfordert. Dies zeigt sich auch im Programm des Workshops, das internationale Wissenschaftler:innen aus verschiedenen linguistischen Teilbereichen (Wortbildung, historische Sprachwissenschaft, Diskurs-/Textlinguistik, Fachsprachen, Korpus- und Computerlinguistik) zusammengebracht hat.
Based on the privative derivational suffix -los, we test statements found in the literature on word formation using a – at least in this field – novel empirical basis: a list of affective-emotional ratings of base nouns and associated -los derivations. In addition to a frequency analysis based on the German Reference Corpus, we show that, in general, emotional polarity (so-called valence, positive vs. negative emotions) is reversed by suffixation with -los. This change is stronger for more polarized base nouns. The perceived intensity of emotion (so-called arousal) is generally lower for -los derivations than for base nouns. Finally, to capture the results theoretically, we propose a prototypical -los construction in the framework of Construction Morphology.
"Ausgangssperre light" und "digitales Semester" – Wortgruppenlexeme zwischen Lexikon und Syntax
(2022)
In recent years, the relation between lexicon and syntax as distinct domains has been questioned repeatedly. For all languages under discussion word-like examples that do not fit the category word have been found, so that the boundary between lexical unit and syntactic unit becomes leaky. Furthermore, relative borderlines vary from language to language. One of the problematic domains are phrasemes (phraseological units). This article concentrates on German multi-word lexemes which are very similar to compounds in respect to structure, semantics, and cognitive aspects (rechter Winkel 'right angle'). Though mostly neglected or treated peripherally, this group is not exactly small, and patterns are productive – in contrast to the rest of phrasemes. We argue in favor of a transition between words and phrases and gradient distinctions between categories and a position of the problematic examples close to compounds and rather not among phrasemes. Finally, we look at how theoretical approaches deal with the problem.
Am 2. und 3. Dezember 2021 fand im Haus der Universität in Düsseldorf die von Katrin Hein (IDS Mannheim) und Sascha Michel (RWTH Aachen) organisierte Tagung "Wortbildung und Konstruktionsgrammatik" statt, welche von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie der Gesellschaft von Freunden und Förderern der HHU (GFFU) finanziert wurde. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage wurde die Tagung in einem hybriden Veranstaltungsformat durchgeführt, sodass neben den Veranstaltern und fünf ReferentInnen vor Ort weitere fünf ReferentInnen aus Deutschland, den Niederlanden, Italien und Frankreich zugeschaltet wurden. Daneben fand sich mit 46 digital Teilnehmenden aus dem In- und Ausland ein großer und disziplinär breit aufgestellter Rezipientenkreis aus LinguistInnen, GermanistInnen, RomanistInnen, AnglistInnen sowie Literatur- und ÜbersetzungswissenschaftlerInnen ein, die nicht nur die Vortragsdiskussionen bereicherten, sondern insgesamt die bestehende Relevanz des Tagungsthemas unterstrichen.
So-called gender-neutral nouns like Freund*innen, Redakteur_in or AutorInnen are suspected to not fit into the linguistic system. This paper argues that if these forms are pronounced with a glottal stop (e.g. Freund[ʔ]innen), only small changes in the grammar are needed to integrate them. It is shown that the suffix [ʔ ɪn] in these derivatives can be analysed as a phonological word and therefore could be a new suffix that is added to the grammar. The phonological structure of its derivatives is shown to be just like the phonological structure of many native German derived nouns as many suffixes form a phonological word of their own. Also, the insertion of [ʔ] in these derived wordforms can be explained by the status of the suffix as a phonological word. Hence, it is argued that speakers do not ignore the regularities of the grammar when they use gender-neutral nouns with [ʔ ɪn], but rather work with these rules to create new words with new meanings.
The present study investigates word formation processes and strategies in monolingual and bilingual children by age 7 to 8. Using an elicitation task in form of naming of low frequent complex objects, it is analyzed whether bilingual children use other word formation strategies than monolinguals do. Therefore, N=9 monolinguals and N=9 bilinguals were tested. N=268 elicited reactions were analyzed. Results show bilinguals to use the same word formation strategies to the same extent as monolinguals do. Compounding overweighs derivation in each child. However, a more in-depth qualitative analysis shows that the complex compounds formed by bilingual children disregard the German composition rule of right-hand heads to a significantly higher extent than the monolingual children do. Since this acquisition process has been reported for German monolingual 2-year old children, this result is interpreted as a delayed acquisition process rather than a transfer from the respective first language.
This paper deals with German kinship terms ending with the form "n" (Muttern, Vatern). Firstly, data from newspapers are presented that show that especially Muttern denotes very special meanings that can only be derived to a limited extent from the lexical base: a) Muttern referring to a home where mother cares for you, b) Muttern standing for overprotection, and c) Muttern representing a special food style (often embedded in prepositional phrases and/or comparative constructions like wie bei or wie von Muttern). Secondly, it is argued that the addition of n to kinship terms is not a word-formation pattern, but that these word forms are instead lexicalized and idiomatized in contemporary German. Hence, a diachronic scenario is applied to account for the data. It is argued in the present paper that the n-forms have been borrowed from Low German dialects, especially from constructional idioms of the type ‘X-wie bei Muttern’ and that forms were enriched by semantic concepts associated with the dialect.
Deutsche Komposita haben einige forschungsrelevante Eigenarten, zum Beispiel die Fugenelemente. Kopf hatte deshalb befürchtet, das Thema Fugenelement sei längst "leergeforscht" (S. 1). Natürlich ist kein Thema wirklich leergeforscht. Weil wir verschiedene Ansichten und Einsichten haben. Weil niemand auf Forschungsfragen definitiv antworten kann. Weil sich unsere Sprache – wie alles in der Welt – ständig verändert.
In ihrer neuesten Publikation befasst sich die ausgewiesene Wortbildungsexpertin Elke Donalies mit Fällen wie Wetterbeobachter, Dickhäuter, Vergissmeinnicht, zartfühlend und wieviel, deren linguistische Erfassung nach wie vor Probleme bereitet. Grund dafür dürfte zum einen sein, dass die Worthaftigkeit der untersuchten Einheiten vielfach fraglich ist (z. B. zart fühlend als syntaktische Fügung vs. zartfühlend als Wort bzw. Wortbildungsprodukt). Zum anderen ist die Analyse der Einheiten – bei Zuordnung zum Bereich Wortbildung – schwierig und im Resultat entsprechend vielfältig (z. B. Dickhäuter als Derivation, Zusammenbildung oder synthetic compound (vgl. S. 114)). Donalies hat sich also mit der Wahl derartiger "linguistischer Problemmacher" viel vorgenommen und insgesamt drei Jahre Projektzeit im Rahmen ihrer IDS-Tätigkeit dafür aufgewendet (Januar 2015–Januar 2018).
This paper deals with complex prefix-particle structures like aberkennen in German. First, it presents a scheme to analyse these double complex words from a synchronic point of view. Second, it is shown for words with ab-, that this type of word formation is typical for Middle and Early Modern High German and reasons for the decrease are discussed.
Besides some well-established forms like autoritär 'authoritarian'; humanitär 'humanitarian'; new coinages ending with -itär can be found in German. These adjectives are closely related to nouns ending with -ität. From an etymological point of view; these formations are morphologically transparent. Not only are the adjectives new; but -itär emerges as a new suffix.
Die hier zu besprechende Dissertation des schwedischen Germanisten Nicolaus Janos Raag ist an der Universität Uppsala (Schweden) unter der Betreuung von Dessislava Stoeva-Holm entstanden. Die Arbeit will zeigen, welche Rolle Substantivkomposita im Rahmen der Wissensvermittlung und des Kulturtransfers spielen, wie deutsche Komposita lateinisch vermittelte Inhalte in die eigene frühmittelalterliche klösterliche Kultur der Rezipienten integrieren und welche Veränderungen sie dabei erfahren. Für die Untersuchung wurden Substantivkomposita ausgewählt, da sie prädestiniert für die Benennung von bisher Unbekanntem sind und durch ihre binäre Struktur die Fähigkeit besitzen, zwei Größen zueinander in Beziehung zu setzen, wobei die semantische Relation zwischen den Konstituenten eines Kompositums prinzipiell offen und auf morphologischer Ebene nicht ausgedrückt ist.
The project WBLUX (Wortbildung des moselfränkisch-luxemburgischen Raumes) at the University of Luxembourg aims at the investigation of Luxembourgish word formation through different text sorts and genres. In order to achieve this goal the compilation of an annotated corpus is needed. This article gives an example for benefits of using a corpus with annotations like parts of speech, lemmata and word formation affixes in the analysis of productivity of some selected word formation affixes of Luxembourgish. Then it describes how one can achieve such a corpus from a technical point of view. This includes the choice of corpus format, of a database platform and the designing of programs needed for the annotation process of word formation itself. This article also suggests new corpus linguistic approaches for research of word formation like analyzing the usage of word formation bases in the entire corpus or performing context analysis in order to determine semantical functions of each suffix.
This paper provides an overview of the connection between word formation and text type linguistics. Following a brief outline of the current state of research, desiderata and weaknesses of previous research as well as perspectives of a text type oriented research on word formation will be introduced. Here, I advocate a stronger inclusion of oral (with regard to the medium) and conceptually spoken text types (cf. Koch/Oesterreicher 1985). The focus is on the analysis of word formations within the text type of battle rap, which can be classified as oral and conceptually spoken. The analysis gives an insight into my habilitation project outlined in the essay and shows how this project can be realized.
A typical characteristic of Central German dialects, especially of the Ripuarian dialect, is that it has collective nouns with ge- + -ze (cf. gesteinze) besides those with ge- + -e (cf. gesteine) corresponding to Dutch gesteente and gestene. A relationship between ge- + -ze and ge- + -te has been assumed for a long time. A corpus-based comparison is given in order to explain the genesis of these different formation types (ge- + -e, ge- + -ze, ge- + -te) and their relations. It seems likely that earlier Dutch formations influenced their Ripuarian counterparts. Rarely, the circumfix ge- + -te also occurs in Ripuarian texts and may be autochthone. One main result is that the suffic -ze in Ripuarian restores the collective formation in the circumfix ge- + -e when it was destroyed by the e-apokope. This is a rare instance where an element of word formation is replaced by another one in order to neutralize the isolation effect of sound change.
German "-isch" and English "-ish" share a common Germanic origin, which is evidenced by striking similarities concerning the derivation of ethnic adjectives "(englisch/English)" or property-denoting adjectives "(kindisch/childish)". However, after an initial period of parallel characteristics, the two languages display drastic changes, with English developing an approximative sense when attached to adjectival bases (e.g. "greenish") and expanding to a wide range of other word categories, while German "-isch" develops multiple functions and also comes to firmly occupy a morphological niche with non-native bases. The paper sheds light on the evolving divergence between German and English by presenting results from two diachronic corpus-based studies. Additionally, explanations with respect to the typological parameter of 'Boundary Permeability' are provided.
This paper investigates the spelling of compound nouns in a corpus comprised of Early New High German protocols of witch trials from the 16th and 17th century. Previous studies on the spelling of compound nouns in printed texts have found that scribes increasingly write compound nouns as one word during the 16th century. However, this paper will show that there is still much variation in handwritten texts from that time. The study focusses on identifying factors that lead scribes to write compound nouns either as one word or two, such as linking elements and the use of upper case letters. I will argue that while there is more variation in the spelling of compound nouns in the handwritten corpus than in printed texts, there still is a strong tendency to line up the boundaries of the graphemic and syntactic words.
An inventory of the Middle High German word families is still missing wheras the Old High German and New High German word families are recorded by the dictionaries of J. Splett. In this paper a semi-automatic method is represented which can help to find and analyze the Middle High German word families. By several scripts a combined list of MHG and OHG lemmata is tranformed and expanded to a table containing among other things a column with a simplified variation of Splett's word formation formulas and a column with the common base of the word family the lemma probably belongs to. In a labour-intensive last step, these proposals have to be manually checked and corrected.
In German, non-finite forms of verbs that are traditionally labelled as "nominalized infinitives", but are better categorized as gerunds, can show very unusual features. Although they carry a definitive article and therefore clearly seem to belong to the class of nouns, they still govern objects and adverbials in exactly the same way the verb does. It is therefore argued that in spite of the determiners, these forms are essentially verbal in nature. The syntactic functions they fulfil can be anything from subject or object to adverbial or attributive modifier, i. e. functions that are usually fulfilled by subordinate clauses. Since this is the same kind of behavior that converbs in languages like Turkish show, this leads to the suggestion that they can indeed be considered as a functionally similar to converbs.
A phonestheme can be situated somewhere between a morpheme and a sound symbolic unit as well as between single-language and widespread appearance. Very often, phonesthemes are defined statistically. Consonant clusters like "gl-" appear in many words with certain aspects of meaning like "glint, glimmer, glitter". These cases seem to be restricted to individual languages or language families and resemble morphemes. A natural or iconic relationship between form and meaning is not obvious. Several authors, however, include sound symbolic phenomena with implicit natural features such as "i" for small things. This is a very widespread phenomenon and an example for some natural link between form and meaning. The article pleads for a two-fold definition and two types of phonesthemes. Further discussion takes into account the idea of an interrelation between increasing iconicity and higher diffusion as exemplified by the phonesthemes.
Am 25. und 26. November 2016 fand am Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität die vom Autor dieses Berichts organisierte Tagung „Historische Wortbildung. Theorie – Methoden – Perspektiven“ statt. Dabei sollte vor allem die diachrone Wortbildungsforschung zum Deutschen Berücksichtigung finden, eine Forschungsrichtung also, die nach wie vor eine Forschungslücke darstellt. Die heute zur Verfügung stehenden synchronen Beschreibungen der Wortbildung früherer Sprachstufen sowie die Digitalisierung historischer Textbestände und deren Implementierung in komplexe Datenbanken (z. B. des Deutschen Textarchivs2, des Altdeutschen Referenzkorpus3, etc.) bieten der diachron-historischen Wortbildungsforschung neue Möglichkeiten, die es nun zu nutzen gilt.
The article delineates the development of nominal synthetic compounding in the history of German. In particular, it is attested an enhancement of the morphological structure which correlates with a morphological intersection of determinative compounding happening from Early New High German onwards.
This article deals with the development of -igen verbs in German since the Old High German period, demonstrating that this can be regarded as a process in which the adjective formation morpheme -ig gradually develops into a component of a word formation pattern that derives transitive verbs from nouns. An -igen-verb can be descended not only from an -ig-adjective (würdig – würdigen) but also from a noun without an intermediary -ig-adjective (Pein – *peinig – peinigen). In this article, it is claimed that a word formation pattern with -ig develops over time. The emergence of this word formation pattern can be described as a "reanalysis" of the verb structure accompanied by a "resegmentation" of the original word structure and a semantic "remotivation" of the established unit. It is also pointed out that this development is particularly evident in the Middle High German period.
Am 31. März 2017 und 01. April 2017 fand in Lyon unter Federführung des Forschungszentrums Centre d'Etudes Linguistiques (CEL – EA 1663) und unter Beteiligung des Labors Interactions, Corpus, Apprentissages, Représentations (ICAR – UMR 5191) der Universitäten Lumière Lyon 2 und der Ecole Normale Supérieure de Lyon ein internationaler Kongress zu Formen, Verfahren und Funktionen der Bildung lexematischer und polylexematischer Einheiten im Deutschen (Formation et préformation lexicale de l'allemand) statt. GermanistInnen aus Deutschland, Frankreich, Polen, Russland und Spanien nahmen an diesem Symposium teil.
Zeitschrift für Wortbildung / Journal of Word Formation“ (ZWJW) ist eine internationale Open-Access-Zeitschrift mit einem Double-blind-Begutachtungsverfahren. Das Spektrum der Zeitschrift umfasst Wortbildungsphänomene in allen Sprachen und in allen linguistischen Bereichen, z.B. Morphologie, Syntax, Lexikologie, Phonologie, Semantik, Pragmatik, Sprachgeschichte, Typologie, Dialektologie, Spracherwerb und Sprachkontakt. Die Zeitschrift erscheint online mit zwei Ausgaben pro Jahr. Sie enthält Artikel, Rezensionen und allgemeine Informationen wie z.B. Tagungsankündigungen. Sonderhefte zu wichtigen Themen der Wortbildung werden in unregelmäßigen Abständen erscheinen. Manuskripte können in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch eingereicht werden.
Der Elfenbeinturm hat Fenster. Browserfenster : Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien
(2021)
Idiome sind entscheidend für das Verstehen und Kommunizieren im Chinesischen, die aber wegen der großen Masse, der Kulturunterschiede und ihres relativ späten Einsatzes im Chinesischunterricht eine der größten Barrieren für europäische ChaF-Lerner darstellen. In dieser Arbeit wird ein Konzept von den auf Deutsch verfassten Selbstlernmaterialien mit geschichtlichen Idiomen vorgestellt, die sich an erwachsenen ChaF-Lernern auf Anfängerniveau im D-A-CH-Gebiet orientieren. Die Lernmaterialien dienen den Lernenden dazu, in entspannter Atmosphäre ihre Sprachkompetenz zu steigern und die Kenntnisse für Sprache, Kultur, Philosophie und Geschichte des Chinesischen zu vertiefen. In der vorliegenden Arbeit wird erforscht, welche Vorteile die geschichtlichen Idiome beim Chinesischlernen haben und warum sie als Selbstlernmaterialien auf Anfangsniveau geeignet sind. Am Ende stelle ein auf Grundlage meiner Forschungsergebnisse und Lehrerfahrungen selbstentworfenes Konzept vor.
Ziel dieses Beitrags ist der Vergleich von Formen und Diskursfunktionen der nominalen Anredeformen in verschiedenen Fernsehwahldebatten aus Brasilien, Portugal, Deutschland, Frankreich und Spanien.
Die sprachvergleichende Perspektive ist aus mehreren Gründen von besonderem Interesse. Zum einen liegt ein sprachstruktureller Unterschied zwischen dem Portugiesischen und den anderen Sprachen vor, der darin besteht, dass das Portugiesische eine große Zahl nominaler Anredeformen in sein Pronominalparadigma integrieren kann, wohingegen es diese Möglichkeit im Deutschen, Spanischen und Französischen nicht oder nur sehr begrenzt gibt.
Ein anderer Unterschied ist, dass es im Portugiesischen einen gewissen Spielraum dafür gibt, die interlokutive Distanz in der Interaktion durch Anredeformen auszuhandeln, was sich auch in den Wahldebatten zeigt. In den anderen drei Sprachen besteht diese Möglichkeit nur sehr eingeschränkt.
In allen fünf Debatten stehen die Anredeformen jedoch in engem Zusammenhang mit Fragen, wie z.B. der, wie Respekt oder Professionalität gezeigt wird, wodurch somit ein gewisser Zusammenhang zwischen der Wahl der Anredeformen und dem diskursiven Ethos manifest wird. Die Wahl der Anredeformen kann als strategisch betrachtet werden, wie auch der Wechsel von der Anrede zur delocutio in praesentia (Rede über den Gesprächspartner in seiner Gegenwart). Doch trotz dieser Parallelen zeigen sich deutliche Unterschiede in der Ausgestaltung, die die Frage nach interkulturellen Differenzen aufwerfen.
Etwa seit dem Jahre 2000 lässt sich eine Tendenz an vielen portugiesischen und anderen Hochschulen feststellen: Sprachkurse finden regen Zulauf, aber die damit verbundenen Philologien klagen über einen Rückgang der Studierenden. Die Gründe dafür sind vielschichtig und nicht verallgemeinerbar, werden doch die Studiengänge sogar in demselben Land oft sehr unterschiedlich strukturiert, und dass es nicht eine Germanistik, Romanistik oder Anglistik gibt, ist gewiss zutreffend. Die siebte Ausgabe der portugiesischen Germanistikzeitschrift REAL nimmt sich dieses Themas aus verschiedenen Blickwinkeln und Länderperspektiven an. Und auch wenn die Beiträge aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten stammen, wird doch deutlich, wie allgemein eine Reihe von Schwierigkeiten sind.
Der Beitrag, der an einen am 22.05.2017 an der Universidade Católica Portuguesa in Lissabon gehaltenen Vortrag anknüpft, setzt sich mit der Entstehung der Fremdsprachendidaktik und Fremdsprachenforschung in Deutschland aus der Philologie seit dem 19. Jahrhundert auseinander. In besonderem Maße wird dabei das Wechselspiel zwischen Unterrichtspraxis und Philologie einerseits sowie Philologie und Fremdsprachendidaktik/Fremdsprachenforschung andererseits fokussiert. Es wird aufgezeigt, wie im 19. Jahrhundert die Bedürfnisse einer zunehmend institutionalisierten Lehrerbildung zur Etablierung der Neuphilologie an den Universitäten führten, die freilich den Fremdsprachenunterricht nicht direkt in ihren Ausbildungsprogrammen berücksichtigte. Gleichzeitig entwickelte sich aber v.a. auf der Ebene der Schulen ein Diskurs, der als Fremdsprachendidaktik ante litteram bezeichnet werden kann. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert führt das zunehmende Interesse etwa einer Angewandten Linguistik an Fragestellungen des Fremdsprachenlernens schließlich über die aus heutiger Sicht als Etappe anzusehende Konstituierung der Sprachlehrforschung zur Ausdifferenzierung einer Fremdsprachendidaktik / Fremdsprachenforschung als eigenständiger wissenschaftlicher Teildisziplin. Dies soll am Beispiel der romanischen Sprachen aufgezeigt werden.
Seit der Herausbildung des akademischen Faches Deutsch als Fremdsprache in den 1970er Jahren und im Anschluss an die Auseinandersetzung mit der Grundfrage nach Struktur und Konzeption des Faches in den 1990er Jahren des vorigen Jahrhunderts wird der Zusammenhang von Germanistik und Deutsch als Fremdsprache kontrovers diskutiert. Dabei stehen sich zwei Positionen gegenüber. Die erste Position deutet Germanistik und Deutsch als Fremdsprache in einer hyperonymischen Beziehung. Deutsch als Fremdsprache wird der Germanistik untergeordnet und dementsprechend als der Mediävistik, der germanistischen Linguistik und der germanistischen Literaturwissenschaft gleichberechtigt angesehen. In diesem Sinne erweist sich ein Studium des Deutschen als Fremdsprache als integraler Bestandteil einer Germanistikausbildung. Demgegenüber fasst die zweite Position Germanistik und Deutsch als Fremdsprache als zwei sich unterscheidende Fächer auf. Dabei wird Deutsch als Fremdsprache einer Fremdsprachenphilologie gleichgestellt, die im Unterschied zur Germanistik andere Erkenntnisinteressen verfolgt. Der Beitrag diskutiert im Lichte der in den 1990er Jahren geführten Strukturdebatte den komplexen Zusammenhang von Germanistik und Deutsch als Fremdsprache im Kontext des Lehrens und Lernens des Deutschen als Fremdsprache jenseits des deutschen Sprachraums. Dies wird exemplarisch am Beispiel des Studiums von Germanistik und Deutsch als Fremdsprache in Thailand gezeigt.
Die Dozentin für deutsche Sprache Fatma Oukasha von der Al-Azhar-Universität Kairo geht der Bedeutung der Kulturvermittlung für den Spracherwerb in Ägypten und der arabischen Welt nach. Oukasha stellt dabei fest: "Das vorhandene Modell des Germanistik-Studiums an den arabischen Germanistik-Abteilungen bietet diese Gelegenheit des tiefen interkulturellen Kennenlernens m.E. kaum."
Es ist unbestreitbar, dass das Studium der Germanistik in Ägypten (bzw. in anderen arabischen und nicht-arabischen Ländern) nicht nur das Kennenlernen der deutschen Sprache umfasst, sondern auch die Begegnung mit der deutschen Kultur zum wesentlichen Ziel hat. Jedoch wird sich dies kaum realisieren lassen, ohne dass diese Sprache und Kultur richtig, nämlich verständlich, vermittelt wird.
Eigen- und Fremdkultur im Fremdsprachenunterricht (Deutsch) : Entwicklungsfaktoren und –stufen
(2018)
Der Dozent für deutsche Sprache Mohammed Salem Yosof von der Al-Azhar-Universität Kairo geht der Bedeutung der Kulturvermittlung für den Spracherwerb in Ägypten und der arabischen Welt nach. Salem Yosof zeigt anhand vieler Beispiele aus der Praxis die Schwierigkeiten, "die meisten sprachlichen und kulturellen Relationen so zu verstehen und zu erklären wie in der eigenen Muttersprache."
Dieser Aufsatz umfasst zunächst einen Exkurs über die neuesten Ansätze im Rahmen der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung im Fach DaF, die für einen dynamischen Kulturbegriff plädieren, und in denen der Umgang mit fremdsprachiger Literatur innerhalb eines allgemeineren Konzeptes von Kultur als Lernprozess abläuft. Anschließend beschreibt er, wie man im Literatur- bzw. Kulturunterricht anhand des Themas "Holocaust" mit diesem Modell operieren kann.
Das Verhältnis Philologie vs. Studienbegleitender Deutschunterricht in der Auslandsgermanistik vor dem Hintergrund des ukrainischen Hochschulsystems wird in dem Beitrag von Anja Lange aus Kiew beleuchtet. Die momentan höhere Attraktivität des studienbegleitenden Deutschunterrichts erklärt die Autorin durch die besseren Berufsperspektiven gegenüber der klassischen Philologie.
Als DAAD-Lektorin, die sowohl Übersetzer an der Philologischen Fakultät als auch Maschinenbauer im studienbegleitenden Deutschunterricht am Kiewer Polytechnischen Institut benannt nach Ihor Sikorsky ausbildet, sieht die Autorin erhebliche Unterschiede sowohl im Studieninhalt als auch in den Berufsperspektiven, die ein Indiz dafür sein könnten, warum die klassische Philologie weniger Zulauf als der studienbegleitende Deutschunterricht hat.
Über das Verhältnis von Germanistik und universitärem Spracherwerb geht es in dem Beitrag von Andrea Riedel von der Universität Lissabon. Ihre Überlegungen zielen auf eine Umstrukturierung des universitären DaF-Unterrichts, der so erneuert auch die Germanistik unterstützt und Literatur schon auf Anfängerniveau berücksichtigt.
This paper adds to the growing field of conversation analytical re-search on smartphone-use in face-to-face interactions. Whenever smartphones are used in mobile-supported sharing activities - e. g. to show a picture to co-present others - the smartphone user needs to search for and find the “searchable object” in the World Wide Web, an App or on the device’s local memory. Analyzing audio-recordings of naturally-occurring conversations, this paper iden-tifies two types of practices of speech that explicitly orient to on-going smartphone-supported searches: Collaborative search (cf. Brown/McGregor/McMillan 2015) and search-accompanying com-mentary by the smartphone-user. Both practices verbally provide for the accountability of the otherwise opaque device use. They differ in the way they produce opportunities for co-present others to substantively contribute to the progression of the search as well as the degree to which they produce the search as an interactionally public event.
Transdisciplinary research is research not only on, but also for and, most of all, with practitioners. In the research framework of transdisciplinarity, scholars and practitioners collaborate throughout research projects with the aim of mutual learning. This paper shows the value transdisciplinarity can add to media linguistics. It does so by investigating the digital literacy shift in journalism: the change, in the last two decades, from the predominance of a writing mode that we have termed focused writing to a mode we have called writing-by-the-way. Large corpora of writing process data have been generated and analyzed with the multimethod approach of progression analysis in order to combine analytical depth with breadth. On the object level of doing writing in journalism, results show that the general trend towards writing-by-the-way opens up new niches for focused writing. On a meta level of doing research, findings explain under what conditions transdisciplinarity allows for deeper insights into the medialinguistic object of investigation.
Ich spreche im Folgenden über ein Thema, das 'Hermeneutik nach Luther' heißen soll. Als Hermeneutik verstehe ich dabei im Anschluss an Friedrich Schleiermacher - also im Anschluss an einen protestantischen Theologen, der seine eigene Hermeneutikkonzeption vorwiegend mit Bezug auf die Auslegung des Neuen Testamentes entwickelt hat, das heißt in einem dezidiert christlichen und zugleich mehrfachen, noch näher zu klärenden nach-Luther'schen Sinn - die "Kunst des Verstehens". Die Bestimmung verdeutlicht, dass das Verstehen nichts Selbstverständliches ist. Verstehen versteht sich nicht von selbst. Es muss selbst verstanden werden. Hermeneutik bezeichnet nach diesem Verständnis eine Aufgabe, und zwar, wie Schleiermacher zu betonen nicht müde wird, eine niemals abgeschlossene, immer weiter fortzusetzende Aufgabe.
This contribution aims to describe privacy, publicness and anonymity as essential analytic dimensions for media linguistic research. The dimensions are not inherent in and predetermined by the technical features and forms of communication provided by mobile devices, but are used by the participants as an orientation grid for shaping their online and offline practices in and with mobile media. Considering both mobile device use in the public realm and the dissemination of increasingly private content in social media (which is said to lead to ‘blurred boundaries’ between the private and the public), the paper provides a brief overview of the main developments in mobile media research: Studies adopting various approaches – e. g. sociological-ethnographic, linguistic and media studies – illustrate how publicness, privacy and anonymity are actively shaped and brought about by mobile media users in face-to-face and remote social encounters. As this shows that publicness, privacy and anonymity are still relevant concepts for users, future media linguistics studies should focus on the dynamic multimodal practices by which they are contextualized and accomplished.
The aim of the present study was to test the influence of picture composition on the narrative complexity of preschool children, and to compare the different procedures of the Cat Story of Hickmann (2002) and the Fox Story of Gülzow & Gagarina (2007) with the Baby Birds and Baby Goats Story of MAIN, by Gagarina et al. (2012). For this purpose, 27 children between the ages of 5;01 and 6;09 were tested with both variants to check whether a macro-structurally controlled picture structure would lead to more complex stories. The results show that narratives with a Goal-Attempt-Outcome structure, i.e. the Baby Birds and Baby Goats Stories, make children with increasing age tell more complex stories by means of a rise in story complexity than the narratives of Hickmann and Gülzow & Gagarina without that structure.
This paper focuses on morphological verb errors in elicited narratives of Russian-German primary school bilinguals. The data was collected from 37 children who were separated into four groups according to the age and language acquisition type (simultaneous and successive). The Multilingual Assessment Instrument for Narratives (MAIN) (Gagarina et al. 2012) was used for data collection. The narratives produced in mode telling after listening to a model story were analysed and morphological verb errors in Russian and German were classified. Therefore, the error classification of Gagarina (2008) for Russian monolingual children was expanded and for the classification of German errors an own classification was suggested. Errors in Russian typically produced by monolinguals and unique bilingual errors as well were documented. The results show that the language of the environment (German) increases with age. Older children make fewer errors than younger ones. Nevertheless, a strong heterogeneity between children within each group can be observed.
This study explores the relation between the development of narrative skills at the macrostructural level and the productive lexical abilities (verbs) of German-Russian children. The narratives are elicited using the Multilingual Assessment Instrument for Narratives (MAIN) and the lexical abilities are assessed using different tests. Twenty-one preschoolers (mean age: 3;9), forty-four 1st graders (mean age: 6;11) and twenty-two 3rd graders (mean age: 9;3) were included in the study. Correlation analyses were performed between verb lexicon and the following macrostructural components: Story Structure, Structural Complexity and Internal State Terms. The analysis also targets cross-language effects. In addition, the production of verbs within the elicited narratives was taken into account. Some positive correlations were found; however, no clear pattern across age groups and languages was observed. It is suggested that cognitive abilities might be a more decisive factor than lexical abilities and/or that the verbs assessed via the vocabulary tests are more specific than the ones required to achieve high scores for macrostructure.
This article investigates the influence of tense and aspect on the choice of verb forms in texts written by Russian-speaking learners of German. Through eight written narrations, each produced by advanced learners of German with L1-Russian and German native speakers, the use of verb forms and relevant linguistic means (perfect markers, temporal adverbs and temporal clauses) was compared and analysed.
The study shows that even very advanced Russian-speaking learners of German could not meet target language preferences in German. They tended to deploy a different temporal perspective than German native speakers (simple past instead of present tense) and they also showed an overuse of the perfect tense, especially when describing completed actions. These differences compared to the preferences of German native speakers can be explained as transfer effects from the L1 of Russian-speaking learners since – unlike in German – the grammatical aspect in Russian is obligatory and its perfective form offers an effective tool to express completeness.
Gegenstand aller natürlichen Sprachen, die Menschen hervorgebracht haben, ist das Sprechen. Die Schrift einer solchen Sprache kann insofern als sekundäre Errungenschaft bezeichnet werden. Sorten und Gattungen der menschlichen Sprachen und Schriften sind historisch wie auch heute von großer Vielfalt und krassen Gegensätzen geprägt: z.B. die indoeuropäischen Sprachen mit flektierendem Grammatikbau versus der vielen sinotibetischen Sprachen mit analytischem Bau oder das lateinische Alphabet versus die logographische chinesische Schrift. In dieser Arbeit wird gezeigt, welche Faktoren die Korrespondenz der schriftlichen Repräsentation auf eine Sprache entscheiden und in welcher Art und Weise die Schrift die sprachlichen Entwicklungen beeinflussen kann.
The aim of this paper is to present the results of an empirical analysis of the use of non-alphabetic graphic signs (e.g. asterisks, slashes, plus signs etc.) in the context of repairs in Russian and German informal electronic communication. The data for the analysis were taken from the “Mobile Communication Database MoCoDa” (http://mocoda.spracheinteraktion.de/), which contains Russian and German private electronic communication via SMS, WhatsApp and other short message services, and the “Dortmunder Chat-Korpus” (http://www.chatkorpus.tu-dortmund.de/korpora.html). This paper describes the functions of various graphic resources in the context of repairs in both data collections and compares the occurrences of these functions in current Russian and German computer-mediated communication. It concludes that particular signs in both data sets share the same subset of functions, but they differ in terms of how frequently these resources occur in each form of communication.
Das im zweijährigen Turnus stattfindende International Symposium on Place Names (ISPN) wurde unter Leitung von Prof. Herman Breyer ausgerichtet.
In zahlreichen Vorträgen wurde herausgearbeitet, welche hohe Bedeutung die Namengebung für Straßen, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen für die Identitätsstiftung besitzen kann. Ein weiterer Aspekt, der in vielfältiger Weise diskutiert wurde, ist die Relevanz von Toponymen als Teil des historischen Erbes.
Gemeinsam mit dem Fach Germanistik an der Universität Stockholm richten die Fächer Germanistik und Translation Deutsch der Universität Helsinki in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Finnland und der Botschaft der Republik Österreich in Finnland vom 23. bis 25. August 2017 die siebente internationale Tagung zur kontrastiven Medienlinguistik aus. Der thematische Rahmen dieser Tagung lautet: Medienkulturen - Multimodalität und Intermedialität.
Vom 16. bis 18. März 2017 fand am Institut für Germanistik der Universität Wroclaw eine internationale sprachwissenschaftliche Konferenz statt. Die Tagung mit dem Rahmenthema 'Intra- und interlinguale Zugänge zur deutschen Phraseologie und Parömiologie' wurde vom Lehrstuhl für Angewandte Linguistik des Instituts für Germanistik der Universität Wroclaw in Zusammenarbeit mit dem Institut für Slawistik (FR Westslawistik) der Universität Leipzig veranstaltet.
Die Studie bietet eine umfangreiche Korpusanalyse von direktiven und manipulativen Matrixprädikaten des Deutschen, deren Komplemente zwischen finiten und infiniten Sätzen variieren. In synchroner Sicht sind die unterschiedlichen Varianten des Komplementsatzes zwar grundsätzlich synonym, ihre Verteilungsmuster werden aber wesentlich von konzeptuell-semantischen, gebrauchsorientierten und psycholinguistischen Faktoren beeinflusst. In der diachronen Perspektive zeigt sich, dass einige auf den ersten Blick voneinander unabhängige Entwicklungslinien Interdependenzen aufweisen und auf einen gemeinsamen Entwicklungsprozess hindeuten. Für den dass-Satz und für den zu-Infinitiv wird jeweils eine Entwicklungslinie rekonstruiert, die sich von den traditionellen Ansichten in einigen wichtigen Aspekten unterscheidet.
[Smirnova, Elena: Deutsche Komplementsatzstrukturen : synchrones System und diachrone Entwicklung / Elena Smirnova. - [1. Auflage]. - Heidelberg : Universitätsverlag Winter, [2017]. - 286 Seiten : Illustrationen. - (Sprache - Literatur und Geschichte ; Band 48)
ISBN 978-3-8253-6722-0]
Die tschechische und die deutsche Wissenschaftssprache sind sich aufgrund der direkten geographischen Nachbarschaft und einer jahrhundertelangen Verbundenheit ähnlich. Dennoch bestehen Unterschiede, die im interkulturellen Kontakt zu Irritationen und Missverständnissen führen können. Agnes Goldhahn stellt kulturell bedingte Differenzen der sprachlichen Gestaltung tschechischer und deutscher Wissenschaftssprache am Beispiel Wissenschaftlicher Artikel aus dem Bereich der Linguistik vor. Neben einer Analyse des äußeren Textaufbaus geht sie auf die Sprachhandlung 'Textkommentierung' ein, was vor allem in den Bereichen der Personalität und Modalität große Unterschiede zwischen den tschechischen und den deutschen Texten offenbart.
[Goldhahn, Agnes: Tschechische und deutsche Wissenschaftssprache im Vergleich : wissenschaftliche Artikel der Linguistik / Agnes Goldhahn. - Berlin : Frank & Timme, [2017]. - 218 Seiten : Illustrationen. - (Forum für Fachsprachen-Forschung ; Band 133)
ISBN 978-3-7329-0332-0]
Im Vordergrund der Publikation stehen Beiträge, die sich intensiv mit dem Phänomen der Kollokation beschäftigen. Der erste Teil der Sammlung konzentriert sich auf die intra- und interlingualen Aspekte der Kollokationen. Der zweite Teil wird den didaktischen Studien der Kollokationen gewidment, mit dem Akzent auf der Wichtigkeit der Integration fester Wortverbindungen in den DaF-Unterricht.
[Kollokationsforschung und Kollokationsdidaktik / Peter Ďurčo (Hg.). - Wien : LIT, 2016. - 236 Seiten. - (Studien zur Linguistik ; Band 22) ISBN 978-3-643-50784-6]
In diesem Beitrag wird gezeigt, dass das Wort Volk seit einigen Jahren ein Schlüsselwort politischer Diskurse in Deutschland darstellt. Dies bedeutet im Sinne Wolf-Andreas LIEBERTs (2003) nicht nur, dass es von unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren verwendet wird, um gegensätzliche Ideale und Antworten auf die Frage nach der eigenen individuellen und kollektiven Identität zu formulieren, sondern auch selbst zum Gegenstand von Kontroversen und damit diskursbestimmend wird. Dass diese jüngere Entwicklung eine besondere ist, machen Analysen deutlich, die die Verwendung des Wortes in unterschiedlichen und hinsichtlich nationaler und sozialer Identitäten dynamischen Phasen der deutschen Geschichte in den Blick nehmen.
Dort, wo es zu einem intensiven kulturellen Kontakt, Austausch und Transfer zwischen Gemeinschaften kommt, lassen sich Kategorien wie Identität und Alterität nicht immer scharf voneinander trennen, sondern erscheinen eher als "ständig zu aktualisierende soziale Konstruktionen" (NEULAND 2013: 168). Sie können zudem auch zu transkulturellen innovativen sprachlichen Schöpfungen führen. Die Sprache ist wegen ihrer identitätskonstitutiven Funktion fester Bestandteil des Modells der multiplen Sprachidentität von Marijana KRESIĆ (2007). Ausgehend von diesem Modell wird im Beitrag das enge Verhältnis von Identitätskonstruktion - Standardsprache - Sprachgebrauch diskutiert und anhand von ausgewählten Beispielen dargestellt. Die identitätskonstitutive Funktion der Sprache basiert auf der Selektion von Normen aus dem Sprachsystem, wobei der Sprechende durch die Verwendung sprachlicher Zeichen, "seine (soziale und/oder personale Identität) [begründet], d.h. er markiert, wer er als Individuum ist bzw. welcher sozialen Gruppe er zugehört" (KRESIĆ 2007: 19). Im Rahmen der Besprechung dieses Konzepts wird geprüft, wie Formen interkulturellen Sprachgebrauchs (z. B. Kiezdeutsch) in dieses Modell eingefügt werden können.
In diesem Beitrag wurden deutsche Entlehnungen in der albanischen Mundart in Kosova untersucht, welche in verschiedenen semantischen Bereichen verwendet werden. Schriftliche Quellen zu diesen Germanismen fehlen völlig, daher wurden sie durch mündliche Befragung von Informanten inventarisiert. Den Schwerpunkt dieser Untersuchung bilden der Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz dieser Lehnwörter. Die Befragung hat ergeben, dass die Lehnwörter in den hier untersuchten semantischen Bereichen durchschnittlich von über 70% der Befragten erkannt wurden. Im Allgemeinen konnten keine großen Unterschiede im Erkennungsgrad bei männlichen und weiblichen Befragten festgestellt werden, wohingegen bei der Variable Alter eine etwas größere Diskrepanz beobachtet wurde, was das Erkennen oder Nichterkennen der deutschen Entlehnungen anging.
Aufgrund soziokultureller Unterschiede im Bereich der Rechtsordnungen und demnach auch in den Terminologien kommen beim juristischen Übersetzen etliche Divergenzen zum Vorschein. Im Falle der Null- oder partiellen Äquivalenz zwischen den Termini der Ausgangs- und Zielsprache (AS und ZS) drohen nicht nur Missverständnisse zwischen den Parteien, sondern auch fatale Folgen. Um dem vorzubeugen, muss der Übersetzer als Kenner der Rechtsbegriffe und ihrer Rolle in den Rechtssystemen als Mediator nicht nur interlinguale, sondern v.a. interkulturelle Konflikte in Bezug auf das (Miss)Verstehen lösen. Die theoretischen Ansätze werden durch Erfahrungen aus einer weitläufigen Enquete unter sowohl Auftraggebern als auch unter beeidigten Übersetzern ergänzt
In diesem Beitrag wird korpusbasiert, qualitativ und aus kontrastiver Sicht anhand ausgewählter Einzelbeispiele untersucht, welchen Beitrag die Frame-Semantik bei der Analyse konzeptueller Metaphern im aktuellen Migrationsdiskurs in der deutschen und italienischen Presse leisten kann. Sie macht es möglich, unterschiedliche Perspektivierungen bei der Betrachtung des Phänomens herauszukristallisieren, da semantische Frames ein facettenreiches Angebot für den Blickwinkel der Betrachtung bereitstellen. Auch Metaphern selbst besitzen diese Eigenschaft der Perspektivierung, vor allem auch solche, die charakteristisch für einen kulturspezifischen Kontext stehen. Zu den Möglichkeiten, die der Einsatz von Metaphern bietet, zählt vor allem der "Highlighting und Hiding"-Effekt (LAKOFF/JOHNSON 1980), indem Metaphern bestimmte Aspekte betonen oder verdunkeln. Um welche es sich dabei im Einzelnen handelt, hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel der politischen Orientierung von Journalisten oder Politikern oder der wirtschaftlichen Lage eines Landes.
Sprache gehört zu den wesentlichen Aspekten der Interkulturalität. Zuerst wird eine kurze Einführung in die soziolinguistische Interkulturalitätsforschung gegeben, besonders in Hinblick auf interlinguale Strategien als Forschungsfeld. Als theoretischer Rahmen wird der Forschungsansatz des Sprachmanagements vorgestellt, mit dem die Konstruktionsprozesse sprachlicher Verständigung in interkulturellen Situationen auf verschiedenen Ebenen umfassend behandeln werden können. In der Fallstudie geht es um eine deutsch-polnischen Inszenierung von Familie Schroffenstein (Heinrich von Kleist). Die in dieser Inszenierung verwendeten alternativen Strategien wie rezeptive Zweisprachigkeit, Sprachaustausch oder Einbeziehung der weniger verbreiteten Partnersprache weisen neue Anwendungsmöglichkeiten für die deutsche Sprache im mehrsprachigen Kontext auf, die auch in der Forschung und Lehre der interkulturellen Germanistik berücksichtigt werden sollten.
Die linguistic landscapes als alltägliches Phänomen vermitteln neben der unmittelbaren Konfrontation mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit auch Einblicke in die spezifischen, kulturell vorstrukturierten Kommunikationssituationen, die auch für den Fremdsprachenunterricht interessante Impulse bieten können. Der Beitrag befasst sich mit den linguistic landscapes als wissenschaftlichem Paradigma in seinen verschiedenen Erscheinungsformen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das aktuelle Paradigma gelegt, das auch für das Forschungsfeld des Fremdsprachenlernens und -lehrens eine erweiterte empirische Basis schafft. Im Anschluss daran wird das sprachdidaktische Potential von Sprachlandschaften fokussiert, indem auf die sprachliche Vielfalt eingegangen wird, die in der Stadt Brünn überall im öffentlichen Raum feststellbar ist. Das Projekt "Linguistic landscapes von Brünn (Brno)" spiegelt nicht nur die Sprachkontakte und die Sprachenpolitik in diesem Raum wider, sondern macht auch die hier ablaufenden Kulturkontakte transparent und zeigt, wie der öffentliche Raum als Diskursplattform genutzt wird.
Der wissenschaftliche Artikel ist eine Textsorte, die weltweit und zahlreich von der scientific community produziert und rezipiert wird. Doch obwohl es sich um eine international bekannte und häufig verwendete Textsorte handelt, zeichnen sich wissenschaftliche Artikel je nach Herkunft und Sprache durch zahlreiche Unterschiede aus. In diesem Beitrag folgt auf eine kurze Darstellung von Unterschieden deutscher und tschechischer wissenschaftlicher Artikel eine kontrastive Betrachtung der Fußnoten innerhalb dieser Texte. Interessant ist diesbezüglich nicht nur, welche unterschiedlichen Typen von Fußnoten in deutschen und tschechischen wissenschaftlichen Artikeln Verwendung finden, sondern auch, inwiefern die sprachlichen Merkmale der Fußnoten denen der Texte selbst entsprechen bzw. von ihnen abweichen.
Thema des vorliegenden Beitrags ist das interaktionale Potenzial des Scherzens in seiner Funktion als kooperativ entfaltete Handlung der Kritik. Im Fokus liegen speziell Kontexte, die als 'interkultureller Dialog' markiert sind und in denen sich die Interaktionsaufgabe stellt, an diskursiven 'kulturellen Grenzen' verständigungsorientiert zu arbeiten. Exemplarisch wird an einer Gesprächssequenz zwischen deutschen und ägyptischen Studierenden gezeigt, wie gerade im gemeinsamen Scherzen Konstruktionen kultureller Zugehörigkeit und Differenz kritisch-konstruktiv bearbeitbar werden, auch in beziehungsorganisatorisch schwierigen Situationen. Als entscheidend erweist sich die damit verbundene Initiierung "kulturellen Handelns". Grundlage der Untersuchung ist ein sprachwissenschaftlicher kritisch-diskursanalytischer Zugang zum Material ('Oldenburger Ansatz' der Kritischen Diskursanalyse), in dessen Rahmen diskurssemantische und interaktionsanalytische Perspektiven zusammengeführt werden.
Zieht man ein Fazit aus den verschiedenen Aspekten der Disziplinen Fremdsprachenerwerb, Musikerziehung und Interkulturelle Erziehung, führt dies zu interdisziplinären Überlegungen darüber, inwieweit sich eine Kooperation miteinander für jeden der Bereiche als sinnvoll erweist bzw. erweisen kann. Musik und Sprache haben sehr viel gemeinsam - beide sind nach einem Regelsystem konstruiert d.h. Wörter und Klänge werden zu größeren funktionellen Einheiten wie Sätzen und Phrasen zusammengefügt. Diese Regelsysteme bestimmen jeweils auch die Beziehungen ihrer einzelnen Teile zum Ganzen und bestimmte Abhängigkeiten der sprachlichen und musikalischen Elemente voneinander. Sie werden vom Menschen durch unbewusste Lernprozesse erworben. Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer Studie dar, die an der Pädagogischen Fakultät Hradec Králové durchgeführt wurde und die sich dem Thema Musik im Fremdsprachenunterricht widmet. Es wurden ausgewählte Deutschlehrwerke analysiert und anschließend eine Umfrage unter Fremdsprachenlehrern durchgeführt. Musik im Fremdsprachenunterricht (FSU) zu verwenden, hat ein großes Potenzial. Deshalb sollte sie ein fester Bestandteil in jeder Phase des Fremdsprachenerwerbens sein.
In diesem Beitrag geht es zunächst um den aktuellen Stand der Forschung über das Verhältnis von Sprache und Emotionen mit besonderer Berücksichtigung der Untersuchungen zum Deutschen und Tschechischen. Anschließend werden einige Teilaspekte des Themas behandelt: die Unterscheidung zwischen emotionsausdrückender und emotionsbezeichnender Lexik, die Rolle der bildlichen Sprache sowie das Verhältnis vom Sprachübergreifenden und Einzelsprachlichen bei der Verbalisierung von Emotionen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche Konsequenzen die im Rahmen eines Projektes ermittelten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede bei der Versprachlichung von Emotionen im Deutschen und Tschechischen für die Behandlung emotionsrelevanter Lexik im DaF-Unterricht bei tschechischen Muttersprachlern haben können.
Beim Gebrauch einer Fremdsprache durch Anfänger handelt es sich offensichtlich um "Spielarten interkultureller Kommunikation" (FÖLDES 2007: 614). Eine bezüglich der arabischen Auslandsgermanistik ergiebige Auseinandersetzung mit der Schreibfertigkeit gelingt erst, wenn interkulturelle und handlungsorientierte Aspekte zusammen und sprachkomparatistisch berücksichtigt werden. Davon ausgehend lässt sich dann erklären, inwieweit mögliche differente Verhaltens- und Handlungsmuster in der deutschen und der arabischen Sprach- bzw. Kulturgemeinschaft das Schreiben in der deutschen Sprache beeinflussen. Neben Faktoren im sprachsystematischen und lexikalisch-semantischen Bereich lässt sich dies im pragmatischen Bereich an zwei Parametern des kommunikativen Verhaltenstyps (Grad der Expressivität sowie der der Ritualisierung) untersuchen. Mögliche differente Verhaltens- bzw. Handlungsweisen werden hier anhand von arabischen Germanistikstudierenden geschriebener Aufsätze bzw. E-Mails diskutiert.
In jüngerer Zeit finden in der Sprachwissenschaft nach einer langen Phase der Zurückhaltung kulturwissenschaftliche Orientierungen wieder vermehrt Aufmerksamkeit. Dabei bleiben allerdings zwei Bereiche nach wie vor im Hintergrund, deren Relevanz gleichwohl außer Frage steht: die Interkulturalität in der Linguistik und die kulturwissenschaftlich-interkulturelle Fremdsprachendidaktik. Hier bestehen weiterhin zahlreiche offene Forschungsfragen. Aus diesem Grunde widmet sich Band 11 der Aussiger Beiträge gerade solchen sprach- und kulturübergreifenden Fragestellungen. Mehrere der in diesem Band präsentierten Beiträge sind insbesondere auf fremdsprachendidaktische Fragestellungen ausgerichtet, die immer von den spezifischen Bedingungen des kulturellen und sprachlichen Umfeldes abhängen. Hieraus resultieren differenzierte und aktuelle Forschungsanliegen und praxisorientierte Anforderungsprofile, die so in die Reflexion eingebunden werden. Das vorliegende Heft will so Anstöße für weitere Untersuchungen im breiten Spannungsfeld interkultureller Fragestellungen geben.
Some students evidently find it difficult to paraphrase the content of a text (particularly a specialist or professional text) after reading it. This inability may have a negative impact on their performance when writing Bachelor theses or when studying in general. This paper therefore addresses the question of how to help students of German develop the important competency of paraphrasing and summarizing the content of texts. The starting point was a small-scale research project conducted among students at the Department of German Studies, Faculty of Arts, University of Ostrava; the results of the research were analyzed to identify the main problems encountered by students when carrying out these tasks. This analysis forms the basis for an overview of strategies and methods which can be practised by students when paraphrasing and summarizing the content of texts. The article systematizes the key processes and operations for paraphrasing and summarizing with reference to the theoretical literature. The article seeks to contribute to the discussion of a broad range of methods that can be used to help improve the quality of foreign language studies and the study of specialist and professional language
Mit der Publikation 'Sasko-magdeburské právo na Slovensku. Krajinské právo v Žilinskej knihe' [Das sächsisch-magdeburgische Recht in der Slowakei. Landrecht im Silleiner Rechtsbuch] kommt M. Papsonová vor allem slowakischen Historikern, insbesondere Rechtshistorikern entgegen. Die Publikation stellt ihnen eine moderne slowakische Übersetzung der frühneuhochdeutschen, auf das Jahr 1378 datierten Rechtssammlung im 'Silleiner Stadtbuch' (1378-1524 bzw. 1526) als Grundlage für weitere rechtshistorische Forschung zur Verfügung.
Das Buch, herausgegeben und eingeleitet von Norbert Richard Wolf, erschien im Reformationsjahr 2017 im Universitätsverlag Winter als Band 7 der Schriften des Europäischen Zentrums für Sprachwissenschaften (EZS). Auf 217 Seiten widmen sich neun Autoren dem Erbe Martin Luthers aus einer jeweils eigenen Perspektive. Der Band präsentiert die Ergebnisse des gleichnamigen Kolloquiums, das im Mai 2017 vom Institut für Deutsche Sprache anlässlich des 500. Jahrestags der Reformation veranstaltet wurde.
Das Buch Phonetik, Phonologie und Schrift von Silvia Dahmen und Constanze Weth ist in der Reihe LiLA - Linguistik fürs Lehramt im UTB-Verlag im Dezember 2017 erschienen. Die von Petra Gretsch und Gabriele Kniffka herausgegebene Reihe richtet sich an Lehramtsstudierende und Lehrkräfte, wobei eine praxisnahe Verknüpfung theoretischer sprachwissenschaftlicher Inhalte und didaktischer Methoden im Fokus steht. Für den Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache werden dabei sprachkontrastive Beispiele berücksichtigt.
The article provides an insight into the Czech translations of the lecture 'Weihnachtsgeheimnis' by Edith Stein (1891-1942), which were published in 1991 and 2003. The analysis of the translations is based on Skopos theory, the ideas of Christiane Nord and hermeneutic approaches; the author points out the specific features and demands of translating religious texts.
Although there are many dialect speakers in Bavaria, the dialect - mainly because of its non-standardized spelling - is usually not used in common print media or on nationwide television. Nevertheless, the Bavarian dialect appears on Bavarian television (BR) and in cinema films. However, the Bavarian used on television or in films is frequently not a genuine dialect; instead it is a synthetic language which resembles the German standard and merely refers to the dialect. This is mainly due to the needs of non-dialect speakers, who would definitely have comprehension problems with the genuine dialect. Furthermore, the Bavarian dialect is often used on online platforms, such as Facebook or YouTube. In these conversational situations, face-to-face communication is replaced by written texts. In the case of dialect speakers, these texts can appear as written dialect; due to the non-standardized spelling, the texts are strongly individualized.
Die Erforschung von Ausdrucksmitteln der Emotionalität ist bereits vor einigen Jahrzehnten ins Zentrum des Interesses der Linguistik gerückt, sie bietet aber weiterhin offene Forschungsfragen, insbesondere in Verbindung mit der jüdischen Emigration und der narrativen Gestaltung des Erlebten. Der im Jahre 2016 in Würzburg erschienene Band 'Emotionsausdruck und Erzählstrategien in narrativen Interviews. Analysen zu Gesprächsaufnahmen mit jüdischen Emigranten' leistet einen Beitrag zur Erforschung des Verhältnisses zwischen Sprache, Emotion und jüdischer Emigration bzw. Flucht in den 1930er Jahren von Mitteleuropa nach Palästina.
This paper focuses on passages of interpreting/translation in four novels written by Bosnian novelists (Ivo Andrić, Dževad Karahasan, Saša Stanišić). It seeks to answer the following questions: How do the characters of the interpreters/translators represent their cultural background? Does the immediate situation (e.g. a situation of threat or violence) influence their verbal behaviour? Is the literary description a metaphorical one in order to symbolize the inadequacy and even the failure of interpreting/translation? How do the interpreters/translators in the novels attempt to bridge the gap between different cultures?
Flashmob, App, E-Bike, Gendermainstreaming, bloggen, skypen, gefaked/gefakt, geliked/gelikt, Coffee-to-go, Latte macchiato, Gnocchi, Yallah, Shisha oder Sushi – die beherrschenden Fremdwörter aus Wissenschaft und Alltag der Gegenwartssprache im 21. Jahrhundert sind englischen Ursprungs, im letzten Jahrzehnt auch zunehmend aus anderen modernen europäischen und außereuropäischen Sprachen entlehnt. Die Entlehnungsbedingungen dieser Wörter unterscheiden sich damit grundsätzlich von den Gegebenheiten, die für die Integrationsentwicklungen bei Gräzismen und Latinismen sowie für Gallizismen bestimmend waren. Während die Fremdwörter aus den drei bis ins 20. Jahrhundert hinein wesentlichen Gebersprachen über Jahrhunderte hinweg in mehreren Phasen schrittweise Eingang in die deutsche Sprache fanden und dabei durch einen kontinuierlichen, wenn auch nicht immer widerspruchsfreien Prozess orthografischer Normierung begleitet wurden, erfolgte die Übernahme einer Vielzahl von Anglizismen und anderer Neologismen erheblich schneller im Rahmen umfassender Internationalisierung und Globalisierung von Sprache und Gesellschaft. Die entlehnten Wörter bezeichnen zum allergrößten Teil neue Phänomene, Wortbedeutungen oder Sachverhalte, sie sind Indizien für fundamentale gesellschaftliche Veränderungen, die einen grundlegenden Sprach- und schließlich auch Schreibwandel zur Folge haben. Im Gegensatz zum Umfeld früherer Entlehnungen bieten normierende Texte wie Grammatiken oder Wörterbücher daher zunächst noch keine orthografische Orientierung. Stattdessen gewinnt das Internet, bestimmt von professionellen wie auch informellen Schreibern, sowohl als Bezugsquelle von Informationen als auch als Orientierungsrahmen für die Schreibung neuer Wörter eine immer stärkere Bedeutung. Anglizismen spielen dabei eine Sonderrolle: Sie werden sowohl von englischen als auch von deutschen Quelltexten aus rezipiert und zum Teil in ihrem gebersprachlichen graphemischen Status übernommen, zum Teil modifiziert.
The article starts by giving a brief survey of the current state of German-Czech and Czech-German lexicography in the field of learners' dictionaries. It then continues with a metalexicographic examination of two translational dictionaries published since 2000. Attention focuses on the ways in which each team of authors addresses some basic metalexicographic problems in the introductory texts. The article then explores the methods of description used for fixed lexical phrases, which are critically analyzed (using as an example the dictionary entry for the lemma Kopf (head).