Linguistik
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Vom 16. bis 18. März 2017 fand am Institut für Germanistik der Universität Wroclaw eine internationale sprachwissenschaftliche Konferenz statt. Die Tagung mit dem Rahmenthema 'Intra- und interlinguale Zugänge zur deutschen Phraseologie und Parömiologie' wurde vom Lehrstuhl für Angewandte Linguistik des Instituts für Germanistik der Universität Wroclaw in Zusammenarbeit mit dem Institut für Slawistik (FR Westslawistik) der Universität Leipzig veranstaltet.
Der vorliegende Sammelband ist wichtigen Aspekten der sprachwissenschaftlichen Phraseologieforschung gewidmet; er enthält sowohl theoretische Ausführungen zu Struktur, Definition, Semantik, Pragmatik oder syntaktischer Verwendung von phraseologischen Strukturen als auch Beobachtungen zum alltäglichen Sprachgebrauch in konkreten Kommunikationssituationen. Der Band basiert auf der Tagung zum Thema 'Phrasenstrukturen und -interpretationen im Gebrauch', die vom 25. bis 27. September 2014 stattfand und die Tradition von germanistischen Konferenzen am Institut für Germanische Philologie der Universität Wrocław fortsetzte.
Rezension zu Željka Fink Arsovski; Barbara Kovačević; Anita Hrnjak: Bibliografija hrvatske frazeologije i CD s popisom frazema analiziranih u znanstvenim i stručnim radovima. Zagreb: KNJIGRA, 2010.
U radu se promatraju i analiziraju ustaljene sveze s preoblikom značenja uočene u srednjovjekovnim Gospinim plačevima pisanima starohrvatskim jezikom. Takve se sveze navode kao frazeološke ili kao frazemi u užem smislu te se uspoređuju sa suvremenim frazemima ista značenja i podudarna oblika. Uz popis frazema u užem smislu donose se uz pojedine primjere i frazemi u širem smislu.
Die slowakische Germanistik erlebte nach der Wende einen großen Aufschwung. Im Zusammenhang mit der Notwendigkeit der Ausbildung fehlender Fremdsprachenlehrer kam es zur Wieder- oder Neueröffnung von germanistischen Lehrstühlen an existierenden und an neu gegründeten Universitäten. Es ergaben sich viele Möglichkeiten, an internationalen Projekten teilzunehmen, die die Lehre und die Forschung förderten. Im Rahmen dieser Projekte und der neuen wissenschaftlichen und pädagogischen Zusammenarbeit entstanden auch einige phraseologische (Ďurčo, Vajičková) und stilistische Arbeiten (Vajičková). Andere wurden dadurch angeregt (Chovan) und in weiteren kann man wiederum ein Anknüpfen an slowakische germanistische oder auch an slawistische Traditionen (Ďurčo u. a.) sehen.
Nach sehr kurzer Zeit sank leider das Interesse an der deutschen Sprache in allen Schultypen und auf allen Unterrichtsstufen, dennoch profilierten sich mehrere slowakische germanistische Sprachwissenschaftler und beschäftigten sich kontinuierlich mit interessanten phraseologischen und stilistischen oder textwissenschaftlichen germanistischen Fragestellungen . Quantitativ gesehen stehen phraseologische Arbeiten vor stilistischen, deshalb beginnen wir unsere kurze Darstellung mit den phraseologischen Arbeiten.
In dem vorliegenden Beitrag wird eine sowohl intra- als auch interlinguale Untersuchung von Phraseologismen mit Anthroponymen als Komponenten vorgenommen. Den Ausgangspunkt bildet das österreichische Deutsch als eine Varietät der deutschen Sprache, die mit dem Binnendeutschen und dem Tschechischen kontrastiert wird. Das Sprachmaterial wurde in zwei Gruppen geordnet, nämlich in determinierte und indeterminierte Einheiten. Zu einer Reihe der sprachlich analysierten Phraseologismen wird darüber hinaus eine Überlegung angestellt hinsichtlich der historischen Situation der Entstehungszeit der Phraseologismen und des sozialen, kulturellen und geistigen Zustands der Völker, in denen diese Wendungen häufig verwendet werden.
Phraseologismen sind ein wichtiger Bestandteil der Lexik jeder Sprache und daher ein Phänomen, das einen festen Platz auch in der fremdsprachigen Kommunikation einnimmt. Das vorliegende multimediale Unterrichtsmaterial von Hana Bergerová stellt ein sehr komplexes Angebot zur Vermittlung der praktischen und theoretischen Phraseologie dar. Die Lern-CD richtet sich an drei Lernergruppen und bietet didaktische Vorschläge für die Arbeit mit Phraseologismen an Grundschulen, Mittelschulen und in der germanistischen Ausbildung. Eine weitere Zielgruppe sind die an diesen Schultypen unterrichtenden Lehrer, die mit Hilfe der vorliegenden Materialien zahlreiche Unterrichtseinheiten gestalten können und darüber hinaus viele didaktische Tipps bekommen. Die einzelnen Aufgaben sind primär als computergestützte Arbeit zum Selbstlernen konzipiert, aber durch die Möglichkeit, die einzelnen Seiten gleichzeitig auszudrucken, ist auch der direkte Einsatz im Unterricht durchaus denkbar. Das Sprachniveau der angesprochenen Zielgruppen wird zwar nach dem Europäischen Referenzrahmen für Sprachen nicht näher bestimmt, es handelt sich aber eher um fortgeschrittene Lerner.
Im vorliegenden Aufsatz werden vor dem Hintergrund der bisherigen germanistischen und bohemistischen Phraseologieforschung und in Anlehnung an die Herangehensweise von PIIRAINEN (2001) bzw. DOBROVOĽSKIJ/PIIRAINEN (2009) einige Phraseme benannt, die eine Art verstärktes Potenzial für eine geschlechtsbedingte Restriktion aufweisen. Die Überlegungen zu der Auswahl dieser Phraseme, ihrer phraseographischen Verarbeitung, der Ermittlung erforderlicher Angaben zur Geschlechtsmarkierung und einem eventuellen interlingualen phraseologischen Vergleich werden an verbalen Phrasemen mit Substantivkomponenten aus dem semantischen Bereich der Somatismen illustriert.
Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung, in der 120 verbale Phrasembelege aus 17 Leitartikeln des Mährischen Tagblatts (MT) vom August 1880 mit den Einträgen in ausgewählten Wörterbüchern der Gegenwartssprache verglichen wurden, um Informationen über die Entwicklung dieser Phraseme zu gewinnen. Die formalen und semantischen Unterschiede wurden nach dem Vergleich mit den Belegen im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm und ggf. im Deutschen Referenzkorpus in 20 Fällen als ältere Varianten bestimmt, siebenmal ging es um kontextbedingte Modifikationen und dreimal wahrscheinlich um unbeabsichtigte Kontaminationen mehrerer Phraseme. Bei 23 Belegen kann man erst nach einem Vergleich mit weiteren MT- bzw. anderen zeitgenössischen Texten ihre Konnotationen bestimmen und entscheiden, ob es sich um ältere Varianten handelt oder ob ihre Verwendung schon der heutigen Kodifizierung entspricht. Mehr als die Hälfte der Phraseme (67 Tokens) wurden in der heutigen Form und Bedeutung verwendet.
Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem Vergleich deutscher und tschechischer Phraseme, welche die Emotion Scham und ihre Abstufungen wie Peinlichkeit und Verlegenheit darstellen. Als Ausgangspunkt der Analyse wurde auf der Grundlage von Recherchen in zwei phraseologischen Wörterbüchern ein zweisprachiges phraseologisches Korpus zusammengestellt, wodurch die Anzahl der festen Wendungen eingeschränkt und eindeutig definiert wurde. Das Korpus wurde mit Hilfe einer weiteren Analyse von Sprachkorpora teilweise modifiziert. Im zweiten Schritt wurden die gegenübergestellten deutschen und tschechischen Phraseme entsprechend des Grades ihrer Äquivalenz klassifiziert. Wenn in den benutzten Wörterbüchern keine Entsprechung in der Ausgangs- bzw. Zielsprache angegeben war, wurden darüber hinaus Äquivalente der phraseologischen Wendungen in deutschen und tschechischen Korpora gesucht.
Redensarten sind für die Deutsch als Fremdsprache Studierenden im hohen Grad interpretationsbedürftig. Auch der Muttersprachler braucht für sie häufig eine nähere Erklärung, die im vorliegenden Fall formal (Redensart veraltet und wegen antisemitischer Sicht nicht verwendbar) und inhaltlich (Zusammenhänge, die kaum einer ahnt) sein muss. Redensarten können einen weitreichenden kulturellen Hintergrund haben und sie sind selbst, entsprechend analysiert, Quelle zur Sprach- und Kulturgeschichte. Die Redensart "... wie in der Judenschule" verrät uns zudem überraschenderweise etwas über die Frühform literarischer Entwicklung im Kulturprozess von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit.
Redensarten gelten als kulturelles Sondergut der Nationalsprachen. Analysiert man manche von ihnen im interkulturellen Zusammenhang, ergeben sich jedoch überraschende Aufschlüsse und Parallelen. – Redensarten können dem Sprachlernenden ein mehrdimensionales Verständnis für die Fremdsprache vermitteln: Über den primären Wortsinn hinaus lernt man die Mehrdeutigkeit von Redensarten in übertragener Bedeutung kennen und gelangt schließlich über die Analyse der Herkunft und Bedeutung solcher Redensarten zu einem Sprachverständnis auf hoher Ebene.
"Jelen přeplotil skok" : kontrastiver Vergleich von Wortspielen und idiomatischen Wortverbindungen
(2014)
The article presents some of the outcomes of the contrastive comparison of the Czech original text and its German translation. It tries to show some hidden implications as well as many other peculiarities of wordplay and idiomatic phrases that a reader of the translated text may be deprived of.
The aim of this article is to explore semantic relations within somatic phraseology using concepts from cognitive linguistics and prototype theory. The typicality or atypicality of representatives of the category of somatic phraseologisms is determined on the basis of 12 features of idiom irregularity according to Dobrovoľskij. The analysis results in a table of "good" and "bad" representatives of the category. Individual parameters are evaluated, but the value of individual criteria is also considered. This method makes it possible to determine the status of individual somatic phraseologisms with regard to each other, as well as the entire group of somatisms against other phraseologisms. The results enable conclusions to be drawn regarding the degree of motivatedness of somatisms.
Not only business correspondence, but the language of foreign trade as a whole is rich in various types of phraseological phenomena. The article deals with the most common nominal, verbal and adverbial structures, phrases and sentences specific to business correspondence and collocations in the field of professional communication. When studying a certain type of professional language, knowing how terms, specific phrases and whole sentences may be linked is of paramount importance.
Wie öffentlich ist die Hand? : Über Sinn und Unsinn eines Signifikanztests in der Korpuslinguistik
(2012)
In this article it will be shown that the use of a special statistical method for testing the significance of the co-occurrence of the type öffentlich+Hand (the Chi square test) does not make sense in a very large corpus. That means that one main test for measuring the significance of a collocation cannot be applied under standard conditions.
The paper presents an analysis and a comparison of the meanings and functions of proverbs in two editorials by the lawyer and journalist Dr Jakob Eben. The texts comment on the situation and the relations between nationalities in the Habsburg Monarchy in July 1880. One proverb is used in its normal form by the author (directly), while the other appears in a modified form, in a quotation (indirectly). In both cases the proverbs are used as part of a persuasive strategy in the text type of the editorial, for the purpose of provoking antipathy against the "others", i.e. the Czech politicians as political rivals, by means of their negative characteristics. In their specific co-text and context, the proverbs acquire additional semantic-pragmatic components of meaning, enabling them to participate in various isotopic chains and to contribute significantly to textual coherence. Additionally, their positioning marks important points in the argumentative structure of the text. The analysis also indicates some possibilities for the specification of semantic and pragmatic information in dictionaries.
This article examines the expression and description of fear in German and Czech phraseology. Fear – one of the primary emotions – is viewed in a broad sense. The analysis of this semantic field also includes such variations as anxiety, panic, fright, horror, and terror. As it is impossible to cover the full phraseological range for this semantic field in both languages, the boundaries of the corpus were set with reference to the repertoire of expressions included in selected phraseological dictionaries. The use of these idiomatic expressions in practice was verified with reference to large-scale corpora in the individual languages. The article offers an analysis of the corpus from a cognitive perspective. For each of the languages, the first step was to identify the concepts which are mediated via selected phraseological expressions. The concepts were then compared, revealing similarities and differences between German and Czech in this respect.