Linguistik
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This article investigates the influence of tense and aspect on the choice of verb forms in texts written by Russian-speaking learners of German. Through eight written narrations, each produced by advanced learners of German with L1-Russian and German native speakers, the use of verb forms and relevant linguistic means (perfect markers, temporal adverbs and temporal clauses) was compared and analysed.
The study shows that even very advanced Russian-speaking learners of German could not meet target language preferences in German. They tended to deploy a different temporal perspective than German native speakers (simple past instead of present tense) and they also showed an overuse of the perfect tense, especially when describing completed actions. These differences compared to the preferences of German native speakers can be explained as transfer effects from the L1 of Russian-speaking learners since – unlike in German – the grammatical aspect in Russian is obligatory and its perfective form offers an effective tool to express completeness.
The aim of the present study was to test the influence of picture composition on the narrative complexity of preschool children, and to compare the different procedures of the Cat Story of Hickmann (2002) and the Fox Story of Gülzow & Gagarina (2007) with the Baby Birds and Baby Goats Story of MAIN, by Gagarina et al. (2012). For this purpose, 27 children between the ages of 5;01 and 6;09 were tested with both variants to check whether a macro-structurally controlled picture structure would lead to more complex stories. The results show that narratives with a Goal-Attempt-Outcome structure, i.e. the Baby Birds and Baby Goats Stories, make children with increasing age tell more complex stories by means of a rise in story complexity than the narratives of Hickmann and Gülzow & Gagarina without that structure.
Gegenstand aller natürlichen Sprachen, die Menschen hervorgebracht haben, ist das Sprechen. Die Schrift einer solchen Sprache kann insofern als sekundäre Errungenschaft bezeichnet werden. Sorten und Gattungen der menschlichen Sprachen und Schriften sind historisch wie auch heute von großer Vielfalt und krassen Gegensätzen geprägt: z.B. die indoeuropäischen Sprachen mit flektierendem Grammatikbau versus der vielen sinotibetischen Sprachen mit analytischem Bau oder das lateinische Alphabet versus die logographische chinesische Schrift. In dieser Arbeit wird gezeigt, welche Faktoren die Korrespondenz der schriftlichen Repräsentation auf eine Sprache entscheiden und in welcher Art und Weise die Schrift die sprachlichen Entwicklungen beeinflussen kann.
Transdisciplinary research is research not only on, but also for and, most of all, with practitioners. In the research framework of transdisciplinarity, scholars and practitioners collaborate throughout research projects with the aim of mutual learning. This paper shows the value transdisciplinarity can add to media linguistics. It does so by investigating the digital literacy shift in journalism: the change, in the last two decades, from the predominance of a writing mode that we have termed focused writing to a mode we have called writing-by-the-way. Large corpora of writing process data have been generated and analyzed with the multimethod approach of progression analysis in order to combine analytical depth with breadth. On the object level of doing writing in journalism, results show that the general trend towards writing-by-the-way opens up new niches for focused writing. On a meta level of doing research, findings explain under what conditions transdisciplinarity allows for deeper insights into the medialinguistic object of investigation.
Ziel dieses Beitrags ist der Vergleich von Formen und Diskursfunktionen der nominalen Anredeformen in verschiedenen Fernsehwahldebatten aus Brasilien, Portugal, Deutschland, Frankreich und Spanien.
Die sprachvergleichende Perspektive ist aus mehreren Gründen von besonderem Interesse. Zum einen liegt ein sprachstruktureller Unterschied zwischen dem Portugiesischen und den anderen Sprachen vor, der darin besteht, dass das Portugiesische eine große Zahl nominaler Anredeformen in sein Pronominalparadigma integrieren kann, wohingegen es diese Möglichkeit im Deutschen, Spanischen und Französischen nicht oder nur sehr begrenzt gibt.
Ein anderer Unterschied ist, dass es im Portugiesischen einen gewissen Spielraum dafür gibt, die interlokutive Distanz in der Interaktion durch Anredeformen auszuhandeln, was sich auch in den Wahldebatten zeigt. In den anderen drei Sprachen besteht diese Möglichkeit nur sehr eingeschränkt.
In allen fünf Debatten stehen die Anredeformen jedoch in engem Zusammenhang mit Fragen, wie z.B. der, wie Respekt oder Professionalität gezeigt wird, wodurch somit ein gewisser Zusammenhang zwischen der Wahl der Anredeformen und dem diskursiven Ethos manifest wird. Die Wahl der Anredeformen kann als strategisch betrachtet werden, wie auch der Wechsel von der Anrede zur delocutio in praesentia (Rede über den Gesprächspartner in seiner Gegenwart). Doch trotz dieser Parallelen zeigen sich deutliche Unterschiede in der Ausgestaltung, die die Frage nach interkulturellen Differenzen aufwerfen.
In ihrer neuesten Publikation befasst sich die ausgewiesene Wortbildungsexpertin Elke Donalies mit Fällen wie Wetterbeobachter, Dickhäuter, Vergissmeinnicht, zartfühlend und wieviel, deren linguistische Erfassung nach wie vor Probleme bereitet. Grund dafür dürfte zum einen sein, dass die Worthaftigkeit der untersuchten Einheiten vielfach fraglich ist (z. B. zart fühlend als syntaktische Fügung vs. zartfühlend als Wort bzw. Wortbildungsprodukt). Zum anderen ist die Analyse der Einheiten – bei Zuordnung zum Bereich Wortbildung – schwierig und im Resultat entsprechend vielfältig (z. B. Dickhäuter als Derivation, Zusammenbildung oder synthetic compound (vgl. S. 114)). Donalies hat sich also mit der Wahl derartiger "linguistischer Problemmacher" viel vorgenommen und insgesamt drei Jahre Projektzeit im Rahmen ihrer IDS-Tätigkeit dafür aufgewendet (Januar 2015–Januar 2018).
Deutsche Komposita haben einige forschungsrelevante Eigenarten, zum Beispiel die Fugenelemente. Kopf hatte deshalb befürchtet, das Thema Fugenelement sei längst "leergeforscht" (S. 1). Natürlich ist kein Thema wirklich leergeforscht. Weil wir verschiedene Ansichten und Einsichten haben. Weil niemand auf Forschungsfragen definitiv antworten kann. Weil sich unsere Sprache – wie alles in der Welt – ständig verändert.