Sammlung Hessen
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1. Die beiden Spargelkäfer sind über die Spargelkulturen fast der ganzen Erde verbreitet. 2. Morphologische Unterschiede zwischen den zwei Arten: Körperform, Färbung, Zeichnung. Insbesondere Cr. asparagi zeigt eine außerordentlich starke Variation des Flügeldeckenmusters. Das Material aus unserem hessischen Beobachtungsgebiet wurde daraufhin an anderer Stelle von mir vergleichend untersucht. Beide Käfer besitzen ein Stridulationsorgan (daher "Zirpkäfer"), dessen Bau und Wirkungsweise beschrieben werden. Vasa Malpighi bei Cr. 12punctata schwarzbraun, bei Cr. asparagi weiß. Weibliche Genitalorgane: Ovarien mit durchschnittlich je 12 telotrophen Ovariolen, Receptaculum seminis, keine Anhangsdrüsen; Unterschiede bei beiden Arten in der Form des Receptaculums und vor allem im Bau des Ohitingerüstes. Ein Weibchen bringt etwa 70-100 Eier hervor. Männliche Genitalorgane : Lebhaft dunkelgelb gefärbte, annähernd kugelige Hoden, Vasa deferentia mit je zwei verschieden geformten Drüsen, unpaarer Ductus innerhalb des Penisgerüstes zur Ampulle erweitert. 3. Biologische Unterschiede der beiden Arten: "Hähnchen" mehr eurytherm, größere Neigung zum "Totstellen", Antennen in der Ruhe parallel nach vorne gerichtet, geringere Thigmotaxis, früherer Beginn der Eiablage; die bräunlich schwarzen Eier werden mit dem einen Pol an die Pflanze geklebt. Larve im allgemeinen dunkel grünlichgrau, Kopf schwarz. "Zwölfpunkt" lebhafter, neigt mehr zum Abfliegen, Antennen in der Ruhe in spitzem Winkel nach vorne gerichtet; die helleren, bräunlich grünen Eier werden der Länge nach an die Zweige geklebt. Larve (ob durchwegs?) schmutziggelb mit gelber Kopfkapsel. Wenigstens in der zweiten Generation in den Spargelbeeren lebend. Beide Arten haben höchstwahrscheinlich doppelte Generation. Überwinterung als Käfer am Boden, unter Pflanzenresten, in Spargelstrünken usw. 4. Die Käfer und besonders ihre Larven skelettieren durch ihren Fraß die grünen Spargeltriebe, indem sie sie ihres Chlorophylls berauben. Die dadurch am meisten gefährdete Altersstufe ist die einjährige Pflanze.
Während des Sommerhalbjahres 2001 wurden coleopterologische Aufsammlungen im Lampertheimer Wald / Südhessen durchgeführt. Im Verlaufe der Untersuchung konnten 274 Arten nachgewiesen werden. Neben 65 faunistisch bemerkenswerten Arten konnte ein Neufund und ein Wiederfund für Hessen getätigt werden. 44 Käferarten gehören zu den gefährdeten Rote-Liste-Arten der Kategorie 1 bis 3.
"Der Gartte zu Rotenberg stehet sehr wol und lustig" : Geschichte des Schloßgartens in Rotenburg
(1995)
Zwangsarbeit im Volksstaat Hessen : 1939-1945 ; archivalische Quellen des Staatsarchivs Darmstadt
(2001)
Der Erdfall „Seeloch" bei Bad Hersfeld ist ein etwa kreisrunder Einbruch im Buntsandstein mit einem Durchmesser von ca. 80 m, der auf Subrosionsvorgänge lm Zechsteinsalinar zurückgeführt wird. Einbrüche dieser Art sind typisch für Salzhänge, wie an anderen Beispielen gezeigt wird. Kaminartige Durchbrüche durch mehrere hundert Meter mächtiges Deckgebirge können nur entstehen, wenn eine vorgegebene Klüftung vorhanden ist. Ähnliche Erscheinungen sind über Lösungshohlräumen beobachtet worden, die beim Absaufen von Kaliwerken entstanden. Erfahrungen aus dem Salinenbetrieb zeigen, daß auch im Steinsalz größere Hohlräume längere Zeit existieren können, ohne daß es zu Bodensenkungen oder Erdfällen kommt. Die Sedimente des „Seeloch" sind palynologisoh und stratigraphisch bearbeitet worden. Das besondere Ergebnis dieser Untersuchungen ist daß Interglazial-Alter (Riß-Würrn) des Profilabschnittes. Die bisher untersuchten Salzauslaugungssenken enthalten Ablagerungen des Tertiärs, Altpleistozäns oder des Holozäns. Aus den Korrosionssenken des nordöstlichen Hessens waren bisher nur kohlig-torfige Ablagerungen bekannt geworden, die ein oberpliozänes bis altpleistozänes oder postglaziales Alter haben. Mit den Schichten aus dem "Seeloch" von Kathus werden erstmals Ablagerungen beschrieben, für die ein eemzeitliches Alter (Riß-Würm-Interglazial) wahrscheinlich ist.
In dem seit mehr als sieben Jahrhunderten blühenden Geschlecht der Ysenburg-Büdinger nimmt Dieter, geboren um 1412, gestorben 1482, einen hervorragenden Platz ein. Er war der einzige bedeutende Erzbischof und Kurfürst seiner Linie im späten Mittelalter und spielte in der Reichspolitik eine gewichtige Rolle. In der stürmischen, unruhvollen Übergangszeit seines Jahrhunderts geriet er in die Kämpfe zwischen dem Bestehenden und dem Werdenden. Ohne seine Absicht kam er alsbald in Gegensatz zu Papst und Kaiser und sah sich an die Spitze der Opposition gegen die weltliche und die kirchliche Obergewalt gestellt. In Verbindung mit einer Reihe bedeutender Fürsten kämpfte er mannhaft und unerschrocken für die Reform des Reiches und für die Erneuerung der Kirche im Rahmen der bestehenden Verfassung und Glaubenslehre. Daß er unterlag, war nicht seine Schuld, sondern die seiner Streitgenossen, die ihn verließen oder gar verrieten, weil ihnen ihr eigenes Land wichtiger war als das große Allgemeine, das Reich. - In hohen Jahren abermals auf den Mainzer Stuhl berufen, schuf sich Dieter, der sich nun nicht mehr in der Reichs-Politik betätigte, durch die Gründung der Mainzer Universität, die nach ihrer Wiedererrichtung 1946 als "Johannes-Gutenberg-Universität" fortlebt, für immer einen Ehrenplatz in der deutschen Geistes- und Wissenschaftsgeschichte.