Sprachwissenschaften
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Wer heute ins Baltikum reist, gelangt in eine europäische Kulturregion, die jugendlich wirkt und ihrer Traditionen sich wieder besinnt, anders als Mitteleuropa, das die seinigen nicht mehr sehr hoch zu schätzen bereit ist. Die Menschen dieser Länder ziehen Kraft aus dem Bewusstsein ihrer so lange unterdrückten Eigenart.
Golf und dem Nördlichen Eismeer, der Mandschurei im Osten und Polen im Westen leben. Bei aller kultureller Vielfalt, die sich aus diesem weit verzweigten Verbreitungsgebiet ergibt, sind die Türkvölker hauptsächlich durch ihre Sprachen miteinander verbunden; eine gewisse gesellschaftliche und kulturelle Konvergenz scheint sich aber heute, nach dem Zerfall der Sowjetunion, anzubahnen.
Kanada ist ein offiziell zweisprachiges Land, in dem der Dualismus von Englisch und Französisch Geschichte hat. Die Frankophonie in Kanada ist in den letzten 20 Jahren in Bewegung geraten: Wirtschaftswandel und Migration aus französischsprachigen Ländern haben ihre soziale Struktur deutlich verändert. Damit einher geht auch ein Wandel in der Politik: Die Basis-Alphabetisierung für frankophone Erwachsene hat Priorität, um damit die Voraussetzung für bessere ökonomische Chancen zu schaffen. Dagegen rücken kulturelle Interessen, wie sie noch in den 1980er Jahren eine wesentliche Rolle für die "Selbstidentifikation" der Frankophonen spielten, in den Hintergrund.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich die Inselgruppe der Malediven im Indischen Ozean in rasantem Tempo von einem geografisch isolierten und deshalb nahezu unbekannten Flecken am Rande der Welt zum Geheimtipp für Tiefseetaucher und weiter zum modernen, internationalen Touristikzentrum entwickelt. Von den zirka 1250 Inseln, die dem Inselstaat angehören, sind heute fast 100 als "tourist resorts" ausgebaut , die über einen internationalen Flughafen und mit Wasserflugzeugen bequem erreichbar sind. Nur die wenigsten Besucher werden dabei bemerken, dass die Bewohner des zwischen Afrika und Asien gelegenen Archipels zu einer alten Kulturnation gehören. Tatsächlich können die Malediver auf eine schriftliche Tradition zurückblicken, die der des Deutschen in ihrer zeitlichen Erstreckung nicht nachsteht; sie ist zudem durch den durchgreifenden Wechsel der Staatsreligion vom Buddhismus zum Islam und einen mehrfachen Wandel der Schrift geprägt.