Sprachwissenschaften
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Zur Metrik der Gathas
(1986)
Ineditum Vaticanum
(1892)
Während die Papyrusforschung uns in neuerer Zeit so grosse Gaben wie eine neue Schrift des grössten Philosophen und einen neuen griechischen Dichter geschenkt hat, sind aus der Handschriftenforschung wohl kaum noch neue classische Texte von solchem Umfang und solcher Bedeutung zu erwarten. Dass aber doch auch auf diesem Felde, ganz abgesehen von Dichterfragmenten, die aus Wörterbüchern und Anthologien vereinzelt nachtrüpfeln, einzelne interessante Texte, meist von geringem Umfang, der Aufmerksamkeit der Editoren bisher entgangen waren, dafür bildet das schöne epikureische Gnomologium, welches Herr Dr. WODTKE im Vatican gefunden hat, einen interessanten, zu fortgesetzter Nachforschung ermunternden Beleg. Ganz ähnlicher Art ist der Fund, der im folgenden der wissenschaftlichen Welt vorgelegt wird, obgleich es sich um einen Litteraturfetzen von geringerer Vornehmheit handelt. Nachdenklich stimmen muss namentlich auch der Umstand, dass beide Inedita, sowohl das epikureische Gnomologium als das hier folgende, in dem handschriftlichen Katalog der Vaticana, der seit lange jedem Besucher der vaticanischen Bibliothek zugänglich ist, verzeichnet sind. ...
Die erhaltene Sammlung von achtzig Schriften des Dio von Prusa stellt ein bunt zusammengewürfeltes Durcheinander von Prosastücken dar, die in Stil, litterarischer Form und Umfang mannichfach von einander abweichen. Durch Philostratus, Synesius, Suidas wissen wir von der Existenz einer beträchtlichen Anzahl dionischer Schriften, die in unserer Sammlung nicht erhalten sind. Abgeselien von ihrer Unvollständigkeit, zeigt der ganze Zuschnitt derselben, dass wir es nicht mit einer vom Autor selbst besorgten Sammlung zu thun haben. Es ist von Wichtigkeit, mit voller Scharfe die Schlüsse zu ziehen, die sich theils aus dem Zustande der Sammlung, theils aus sonstiger Ueberlieferung für die Entstellung und Geschichte derselben ziehen lassen. ...
"Das beseufze ich oft ..." : antiker Papyrus neu gefunden: Sapphos lyrische Klage über das Alter
(2007)
Die Gedichte der Sappho, die um 600 v. Chr. auf der Insel Lesbos lebte, stehen am Anfang der griechischen und damit der europäischen Literaturgeschichte; nur wenige ältere Texte sind erhalten, darunter allerdings die beiden großen Epen Homers, die Ilias und die Odyssee, auf die sich auch Sappho in ihrer Poesie häufiger bezieht. Unter den wenigen Dichterinnen der Antike ist Sappho ohne Zweifel die berühmteste: Schon das Altertum pries sie wegen der Eindringlichkeit ihrer oft homoerotisch gefärbten Dichtung als »zehnte Muse« oder schlichtweg als »Wunderding. « Trotzdem hat es die Überlieferung nicht gut mit ihr gemeint. Denn von den insgesamt neun Büchern, in denen man in der Antike ihre Gedichte las, sind heute nur noch kümmerliche Reste erhalten. Wir verdanken sie zum einen späteren Autoren, die Verse der Sappho in ihren Schriften zitiert haben. Zum anderen enthalten Fetzen von antiken Papyri, die systematische Ausgrabungen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts vor allem in Ägypten ans Licht gebracht haben, auch Fragmente aus Sapphos Poesie.