Neuere Philologien
Refine
Year of publication
Document Type
- Article (237)
- Review (174)
- Book (133)
- Contribution to a Periodical (76)
- Doctoral Thesis (66)
- Report (57)
- magisterthesis (35)
- Part of Periodical (34)
- Magister's Thesis (29)
- Part of a Book (28)
Keywords
- Kongress (6)
- German (5)
- Deutsch (4)
- European Portuguese (4)
- Kuba (4)
- Literatur (4)
- Mehrsprachigkeit (4)
- Europa (3)
- Film (3)
- Germanistik (3)
Institute
- Neuere Philologien (892)
- Präsidium (216)
- Rechtswissenschaft (20)
- Erziehungswissenschaften (10)
- Philosophie (4)
- Psychologie (4)
- MPI für empirische Ästhetik (3)
- Medizin (3)
- Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (bisher: Zentrum für Lehrerbildung und Schul- und Unterrichtsforschung) (2)
- Geschichtswissenschaften (2)
In Robert Musils Gesamtwerk im Allgemeinen und im "Mann ohne Eigenschaften" im Besonderen wird immer wieder auf die Gegensätzlichkeit von naturwissenschaftlichem Denken und "Gefühlsdenken", Wissen und Glauben, Ratio und Mystik verwiesen [vgl. Albertsen 1968, S. 11]. Musil stellte die verschiedenen Formen des Erkennens zwar einander gegenüber, doch bestand das Ziel keineswegs darin, die Trennlinie zwischen diesen zu verschärfen. Im Gegenteil: Musil hoffte darauf, die heterogenen Pole menschlicher Welterschließung am Beispiel seines Protagonisten Ulrich unter einer empirisch ausgerichteten Form von 'Meta-Rationalität' subsumieren zu können [vgl. Pieper 2002, S. 67]. Darzulegen, warum der Versuch dieser Synthese scheitern musste, ist ein Hauptanliegen der Arbeit. Das Schicksal Ulrichs, der Zentralfigur des Romans, ist bei dieser vornehmlich erkenntnistheoretischen Untersuchung in keiner Weise auszuklammern. Wie sich zeigen wird, ist dieses mit den philosophischen Ansichten derselben und denen ihres Schöpfers aufs engste verflochten.
Vorwort zur Sektion der Gastherausgeberin Andrea Gremels
La película de Ana de Daniel Díaz Torres (2012) trata en primer lugar del jineterismo en Cuba, fenómeno que ha determinado ampliamente el contacto entre extranjeros y cubanos desde la apertura al turismo en masas. En la película esto conlleva una reflexión de las relaciones visuales tanto en términos de género como en términos postcoloniales. Mediante la construcción de una película intradiegética ("la película de Ana") se cuestiona la diferencia entre "autenticidad" y puesta en escena y se sugiere, además, que Cuba entera se ha convertido en una especie de "zona de contacto", donde entran en contacto la lógica capitalista y la nostalgia postsoviética y donde lo "auténticamente" cubano aparece como un espectáculo montado para los extranjeros. Al mismo tiempo la película articula una autorreflexión en el sentido de que estas relaciones de poder se evidencian también en las posibilidades de hacer cine hoy en Cuba, que abarcan esencialmente la coproducción con diferentes países europeos.
Andrea Gremels entrevista a la Milena Rodríguez Gutiérrez, poeta cubana, crítica literaria y editora de la antología Otra Cuba secreta: antología de poetas cubanas del XIX y del XX (2011). Desde una perspectiva profesional y personal Rodríguez Gutiérrez, que vive en Granada, responde a las preguntas acerca de la diáspora cubana, del canon literario nacional y de las implicaciones del cambio para las escritoras y escritores dentro y fuera de la isla. Además, presenta a los lectores dos poemas suyos, ambos dedicados a Cuba: “Preguntas desde el otro lado de la cocina” y “Cuba”.
This article discusses the interrelation between transculturality and transmediality with an emphasis on processes of translation. It focuses on two examples of transcultural and transmedial writing taken from contemporary Cuban literature in Paris: Miguel Sales's recontextualization of Cuban popular music in Paris and William Navarrete's ekphrastic reinscription of his island into the realm of French romantic painting. The case studies are significant in this context because they show how cultural borders are simultaneously set and transgressed at medial crossings—between music and poetry, text, and image. Thus, cultural translations go hand in hand with medial transpositions that include forms of rewriting, recomposition, and revisualization. The connection between moving cultures and moving media also points to the question of “travelling memory” in diaspora.
Zu Beginn dieser Arbeit stand die Vermutung, dass die Klangsprache von Arnold Schönbergs Werk Pierrot lunaire stark durch Albert Girauds gleichnamigen, von Otto Erich Hartleben ins Deutsche übertragenen Gedichtzyklus beeinflusst worden ist.
Um genauer herauszuarbeiten, wie ein Gedichtzyklus die Klangsprache eines Komponisten beeinflussen kann, wurde zuerst Girauds Originaltext mithilfe der symbolistischen Ästhetik sowie der ästhetischen Kategorien des Capriccio und der Groteske analysiert. In einem zweiten Schritt wurde - mithilfe von Walter Benjamins Überlegungen zur Aufgabe des Übersetzers - Otto Erich Hartlebens Übertragung von Girauds Zyklus untersucht. Im Laufe dieser jeweiligen Analysen kristallisierte sich die Rolle des Ephemeren sowohl in der Gestaltung des Originaltextes als auch innerhalb des Vorgangs der Übersetzung heraus.
Das Wirken des Ephemeren im Kunstwerk wurde mithilfe von Theodor W. Adornos Ästhetische Theorie genauer dargestellt und mündete in der Hauptfrage der vorliegenden Untersuchung: Wie gestaltet das Ephemere den Pierrot lunaire bei Albert Giraud, Otto Erich Hartleben und Arnold Schönberg? In Bezug auf Schönbergs Werk wurden dabei in erster Linie der Sprechgesang, die Wechselwirkung von Instrumentation und Klangfarbe sowie einzelne Elemente der Klangsprache behandelt.
Children’s interpretations of sentences containing focus particles do not seem adult-like until school age. This study investigates how German 4-year-old children comprehend sentences with the focus particle ‘nur’ (only) by using different tasks and controlling for the impact of general cognitive abilities on performance measures. Two sentence types with ‘only’ in either pre-subject or pre-object position were presented. Eye gaze data and verbal responses were collected via the visual world paradigm combined with a sentence-picture verification task. While the eye tracking data revealed an adult-like pattern of focus particle processing, the sentence-picture verification replicated previous findings of poor comprehension, especially for ‘only’ in pre-subject position. A second study focused on the impact of general cognitive abilities on the outcomes of the verification task. Working memory was related to children’s performance in both sentence types whereas inhibitory control was selectively related to the number of errors for sentences with ‘only’ in pre-subject position. These results suggest that children at the age of 4 years have the linguistic competence to correctly interpret sentences with focus particles, which–depending on specific task demands–may be masked by immature general cognitive abilities.
Das Tip-of-the-Tongue-Phänomen (TOT) bildet neben Pausen und Versprechern eine weitere Störungsklasse der Sprachproduktion. Im TOT-Zustand kann auf semantische (Konzept) und syntaktische Informationen (Lemma) zugegriffen werden, aber nur begrenzt auf phonologische Informationen (Lexem). Die komplette Wortform bleibt verborgen. Um TOTs im Labor zu evozieren, wurden Definitionen auf einem Computerbildschirm präsentiert, z. B. „ständig umlaufender Aufzug ohne Tür“ für Paternoster. Die Probanden gaben über die Computertastatur an, ob sie das Wort kennen und benennen können (JA), das gesuchte Wort nicht kennen (NEIN) oder es ihnen auf der Zunge liegt (TOT). Im TOT-Zustand wurde ein Cue visuell präsentiert. Beim Cueing-Verfahren wurden bisher Silben-Cues in Wörter bzw. Pseudowörter eingebettet und diese innerhalb von Wortlisten dargeboten, um die Auflösung eines TOTs zu manipulieren. In den vorliegenden Studien wurden die Silben-Cues isoliert präsentiert. Der Vorteil besteht darin, dass eine Silbe per se keine semantischen (Wortbedeutung) und syntaktischen Informationen (Wortart) enthält. Die Präsentation isolierter korrekter, inkorrekter und erweiterter Silben ist neu in der TOT-Forschung. Außerdem bietet die vorliegende Arbeit die erste Studie sowohl im Cueing-Paradigma als auch im Bereich der Reaktionszeitmessung (RT) zu TOTs im Deutschen.
Im Pre-Test wurden die Definitionen vorgetestet. In den beiden Pilotstudien wurden das Design für die Reaktionszeitmessung evaluiert und weitere Definitionen gesammelt und überprüft. Im ersten Experiment zeigte sich, dass mit der korrekten Silbe (z. B. Pa für Paternoster) die TOTs etwa doppelt so schnell aufgelöst werden konnten als mit einer inkorrekten Silbe (z. B. Ko) und der Kontrollbedingung (xxx). Die korrekte Silbe führte außerdem zu signifikant mehr akkuraten Antworten im Vergleich zu den beiden anderen Bedingungen. Die inkorrekte Silbe hat die TOT-Auflösung zwar nicht blockiert (nicht mehr inakkurate Antworten), aber gehemmt: Die Anzahl an akkuraten Antworten wurde reduziert und die Anzahl an unaufgelösten TOTs erhöht. Im zweiten Experiment wurde demonstriert, dass die erweiterte Silbe (z. B. Pat für Paternoster) die TOT-Auflösung im Vergleich zur regulären Silbe sowohl signifikant beschleunigte (kürzere RTs) als auch signifikant verstärkte (mehr akkurate Antworten). Dies lässt sich mit dem segmentalen Überlappungseffekt erklären. Die Ergebnisse der vorliegenden Studien unterstützen Sprachproduktionsmodelle, die einen interaktiven Aktivierungsfluss haben und eine Silben-Ebene unterhalb der Phonem-Ebene annehmen.
Das Kino ist ein Ort, in dem das Kindliche vorausgesetzt und reaktiviert wird: kindlicher Glaube, kindlicher Wunsch und kindliche Ängste. Darum ist das Kino im freud'schen Sinne ein unheimlicher Ort par exellence, vor allem weil dort die Doppelgänger des Lebens erfahren werden, nämlich die Filme. Doppelgänger bezeichnet zwar ein aus narzisstischem Verhältnis entstandenes Spiegelbild, das aber im Laufe der Zeit zum Schattenbild wird, das uns dann an dem Tod erinnert. Das Kino bietet aus diesem Grund einen Möglichkeitsraum, in dem unser altes Ich sterben und neues Bewusstsein gewonnen werden kann, und zwar so wie die lacan'sche Trias den Heilungsprozess erklärt: durch den narzisstischen bzw. imaginären und symbolischen Tod, gelangt das Subjekt zum Realen, wo es sich seine eigene Realität erschafft.
Die vorliegende Studie befasst sich mit Stanley Kubricks letztem Film Eyes Wide Shut als Metafilm, der filmisches Sehen räumlich repräsentiert. Der Film wurde von Arthur Schnitzlers Traumnovelle inspiriert, die die sexuelle Ambivalenz in einer glücklichen Ehe durchforstet und die geträumte Untreue der Ehefrau mit dem wirklichen Versuch des Ehemannes gleichsetzt. Der Film verweist zudem auf das Kindliche, einerseits indem der Protagonist als Stellvertreter des Zuschauenden agiert, der wiederum wie ein Kleinkind wirkt, und andererseits indem die Frauen wie Puppen erscheinen. Das Augenmerk der Arbeit richtet sich auf die Erzählsituation sowie auf die geschlechterspezifische Darstellung, wobei die Dreierbeziehung zwischen Kubrick, Eyes Wide Shut und den Zuschauenden mit dem Erzählschema von Gérard Genette untersucht wird. Mit Eyes Wide Shut schuf Kubrick außerdem ein Metakino, indem er die innerfilmische Struktur die außerfilmische widerspiegeln ließ.
Das Licht gilt uns als "das" Signum von Humanität, Aufklärung, Erkenntnis und Fortschritt, aber im Theater "übersehen" wir das Licht meist oder reduzieren seinen Einsatz auf eine technische Dienstleistung, die mit "hoher Kunst" scheinbar nichts zu tun hat. Woher kommt das? Und welche Gründe sprechen dafür, dem Licht im Theater mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als es viele Zuschauer, Theaterwissenschaftler und Theaterschaffende derzeit tun? Antworten lassen sich unter anderem bei Michel Foucault, Friedrich Schiller und Adolphe Appia finden.
"Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht" : Licht und Schatten im (Musik-)Theater der Vormoderne
(2015)
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren Akteure und Zuschauer in einem geschlossenen Theaterraum gleich stark beleuchtet, wenn auch nur mit Kerzen und Öllampen. Erst danach geriet die Bühne – nicht ohne Protest der Besucher – ins Zentrum der Beleuchtung. Auf der Opernbühne führte der Einsatz der Kohlenbogenlampe, auch "Prophetensonne" genannt, im 19. Jahrhundert zu einem radikalen Umbruch: Endlich konnten Übergänge vom Dunkel zum Licht musikalisch und szenisch realisiert werden.
"Lichtspielhaus" – so nannten sich die Kinopaläste in früheren Zeiten gern. Eine große Rolle spielt das Licht schon bei der Produktion der Filme: Der gezielte Einsatz von Licht beim Dreh beeinflusst subtil die Wahrnehmung des Publikums. Das wussten schon die Pioniere des Kinos zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschickt zu nutzen. Die Grundtechnik hat sich bis heute kaum geändert.
Theater der Spur
(2014)
Nach der Landtagswahl in Bremen 2007 haben sich, nach langjähriger SPD/CDU-Partnerschaft (1995-2007), zwei Parteien zu einer Koalition entschlossen, die in ihren Wahlprogrammen eine „Schule für alle“ (Grüne) bzw. eine „Gemeinsame Schule“ (SPD) von 5 bis 10 angekündigt haben. Die Befürworter einer solchen Schule erwarteten, dass den Ankündigungen im Wahlkampf nun auch Taten folgen. So forderte die GEW von SPD und Grünen die als ersten Schritt versprochenen Maßnahmen: Alle Schulen werden verpflichtet, „die aufgenommenen Schülerinnen und Schüler in ihrer Schule zu einem Abschluss zu führen“ (SPD) und alle Abschlüsse der Sekundarstufe I können „an jeder Schule erworben werden“ (Grüne), womit alle Bildungsgänge, das Gymnasium eingeschlossen, bei der Entwicklung eines integrativen Schulsystems einbezogen waren...
This master thesis will consider the question how far American history influenced, and is mirrored in, (American) science fiction literature. The main work of reference for this endeavor will be the award-winning Mars Trilogy by the aforementioned, renowned science fiction author Kim Stanley Robinson.
Chapter one will deal specifically with the topic of how certain events of American history – especially the War of Independence, its origins and its aftermath – are more or less mirrored in the Mars novels, often with only minor changes (and adapted into a sci-fi setting, of course). The historic concepts of ‘the Frontier’ and ‘Manifest Destiny’ will find some minor mention here.
The second chapter of this paper will be exclusively about one of the early main characters of the trilogy, one with a lasting influence even though he dies early. The leading thesis will be that this ‘all-American hero’ is, more or less, a fusion of two major figures of early American history, specifically Captain John Smith and legendary ‘frontiersman’ Daniel Boone. The name of this character alone – John Boone – should serve easily as an indicator for the truth of this thesis.
The final chapter of this thesis then leaves the Mars Trilogy behind in order to look at the whole wide field of science fiction literature. Selected works will serve to illustrate the pervasive presence of American history in this genre. The concept of the ‘frontier’ will be of considerable importance to this endeavor, and will feature significantly in this section.
Concluding the paper will be a short overview of the paper’s major points and a few final thoughts will then round out this thesis and mark its end.
Angst, Spannung und die Frage nach der Schuld : Psychothriller für Jugendliche und junge Erwachsene
(2014)
"Ach!" würde Goethe vermutlich ausrufen, sähe er die Kleinteiligkeit der heutigen Forschung – und auch sein Faust verzweifelt am gestaltlosen "Wissensqualm". Goethe wehrt sich vehement gegen eine Zersplitterung der Wissenschaft in unzählige Einzelphänomene. Er schätzt die Universalisten, "die das Allgemeine im Auge haben und gern das Besondere an- und einfügen möchten".
"Nachdem ich die Bedeutung des Epigramms erläutert habe, bin ich dem Wesen des Epigramms nachgegangen, indem ich die Definition, Struktur und verschiedene Aspekte des Epigramms untersucht und erläutert habe.
Ich kam zu dem Ergebnis, dass Lessing für die Literaturwissenschaft eine neue Perspektive eröffnet hat. Erstens, weil er eine sehr präzise Definition des Epigramms geschrieben hat. Zweitens, weil sein Epigramm ebenso einen philosophischen wie psychologischen Boden hat. Weiterhin habe ich festgestellt, dass die Statuslehre tatsächlich einen bedeutenden Einfluss auf Lessings Werk gehabt hat. Aufgrund der vielen biographischen Nachweise, war es mir möglich, die Verbindung, die zwischen der Erkenntnistheorie, der Statuslehre und der Empfindungslehre besteht, zu erkennen..."
Das "International Institute of Political Murder" – verschiedene Modelle Dokumentarischen Theaters
(2014)
Dualistische Raumordnungen : das "Agnete og Havmanden"-Motiv in der skandinavischen Literatur
(2014)
„Jeg vilde give alle mine hundrede Aar, jeg har at leve i, for blot een Dag at være et Menneske og siden faae Deel i den himmelske Verden!“ Nichts sehnlicher wünscht sich Hans Christian Andersens kleine Meerfrau aus dem berühmten Märchen Den lille havfrue (1837), als die Grenze zwischen Meer und Menschenwelt zu überschreiten und den essentiellen Wesensunterschied zwischen Meerwesen und Mensch zu überwinden, um in eine ‚höhere‘ Welt zu gelangen. So fest sich das Bild von Andersens tragisch-sehnsuchtsvoller Meerfrau in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat, so wenige offensichtliche Vorbilder finden sich für seine Figur in der skandinavischen Motivtradition der Meerwesen. Denn bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts dominiert der Meermann die skandinavische Literatur. In den mittelalterlichen Texten der Snorra Edda und der Liederedda tritt der Riese Ægir als Gastgeber für die Asen auf, bleibt jedoch als Element der Rahmenhandlung stets eine Nebenfigur; erst in der Neuzeit wird Ægir nach dem Vorbild Neptuns und Poseidons als Meermann bzw. Meergott gedeutet. Im Zuge der Skandinavismus-Bewegung des 19. Jahrunderts findet z. B. in der Lyrik N. F. S. Grundtvigs und Adam Oehlenschlägers eine Rezeption des Ægir-Motivs statt, wobei Ægirs Gastmahl hier weiterhin nur den Schauplatz der Handlung bildet bzw. zum Sinnbild für eine Vereinigung der nordischen Länder wird. Neben den ersten Belegen Ægirs in den Edda-Texten findet sich in der mittelalterlichen Volksdichtung, die im 16. und 17. Jahrhundert niedergeschrieben und im 19. Jahrhundert vor allem in Dänemark unter der Bezeichnung folkeviser gesammelt wurde, das Bild des Meermanns als verräterischem Verführer, der Jungfrauen ins Meer lockt. Die bekannteste und populärste dieser Volksballaden trägt den Titel Agnete og Havmanden. In dieser Ballade folgt Agnete dem Meermann ins Meer, kehrt jedoch nach acht Jahren und sieben gemeinsamen Kindern zurück an Land. Etwa zur gleichen Zeit wie das Ægir-Motiv, jedoch weit intensiver, wird auch das Agnete og Havmanden-Motiv in der Lyrik der dänischen Romantik rezipiert; beide Stränge werden jedoch nicht vermischt.
Virtuous democrats, liberal aristocrats : political discourse and the Pennsylvania Constitution
(2001)
Transformationen von Fankultur : organisatorische und ökonomische Konsequenzen globaler Vernetzung
(2014)
Aufgrund von § 44 Abs. 1 Nr. 1 des Hessischen Hochschulgesetzes vom 14. Dezember 2009 (GVBl. I S. 666), zuletzt geändert durch Gesetz vom 27. Mai 2013 (GVBl. S. 218), hat der Fachbereichsrat des Fachbereichs Neuere Philologien der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main am 16. Juli 2014 die nachstehenden Änderungen beschlossen:...
Aufgrund von § 44 Abs. 1 Nr. 1 des Hessischen Hochschulgesetzes vom 14. Dezember 2009 (GVBl. I S. 666), zuletzt geändert durch Gesetz vom 27. Mai 2013 (GVBl. S. 218), hat der Fachbereichsrat des Fachbereichs Neuere Philologien der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main am 23. April 2014 die nachstehenden Änderungen beschlossen:...
Philologe im "Kriegseinsatz" : der Frankfurter Germanist Julius Petersen und der Erste Weltkrieg
(2014)
Vorlesungen für Studenten und Bildungsangebote für Bürger – wie lässt sich dieser Anspruch der jungen Stiftungsuniversität auch in Zeiten des Krieges realisieren, wenn Professoren wie Studenten ins Feld ziehen müssen? Das Beispiel des Germanisten Julius Petersen zeigt, welche Anstrengungen zwischen 1914 und 1918 unternommen wurden, um "Volksbildung" und "Vaterländischen Unterricht" zu ermöglichen. Dazu gehörten Vorträge an der Front ebenso wie Bürgervorlesungen in der Heimat.
This dissertation provides an analysis of Finnish prosody, with a focus on the sentence or phrase level. The thesis analyses Finnish as a phrase language. Thus, it accounts for prosodic variation through prosodic phrasing and explains intonational differences in terms of phrase tones.
Finnish intonation has traditionally been described in terms of accents associated with stressed syllables, i.e. similarly as prototypical intonation languages like English or German. However, accents are usually described as uniform instead of forming an inventory of contrasting accent types. The present thesis confirms the uniformity of Finnish tonal contours and explains it as based on realisations of tones associated with prosodic phrases instead of accents. Two levels of phrasing are discussed: Prosodic phrases (p-phrases) and intonational phrases (i-phrases). Most prominently, the p-phrase is marked by a high tone associated with its beginning and a low tone associated with its end; realisations of these tones form the rise-fall contours traditionally analysed as accents. The i-phrase is associated with a final tone that is either low or high and additionally marked by voice quality and final lengthening. While the tonal specifications of these phrases are thus predominantly invariant, variation arises from different distributions of phrases.
This analysis is based on three studies, two production experiments and one perception study. The first production study investigated systematic variation in information structure, first syllable vowel quantity and the target word's position in the sentence, while the second production experiment induced variation in information structure, first and second syllable type and number of syllables. In addition to fundamental frequency, the materials were analysed regarding duration, the occurrence of pauses and voice quality. The perception study investigated the interpretation of compound/noun phrase minimal pairs with manipulated fundamental frequency contours using a two-alternative forced-choice picture selection task. Additionally, a pilot perception study on variation in peak height and timing supported the assumption of uniform tonal contours.
Die folgende wissenschaftliche Arbeit beschreibt die städtische Gewalt im Filmen, die in Mexiko Stadt gedreht wurden. Die Hauptstadt von Mexiko ist aufgrund seiner Gewalt auf der ganzen Welt sehr bekannt. Es handelt sich hierbei um unterschiedliche Typen von Gewalt, die in den Straßen dieser Stadt stattfindet. ...
Schulfrieden in Hessen?
(2014)
The micro–blogging service Twitter can be used to publicly share information about events that used to be limited to a defined number of participants only. How does this affect different types of formal or semi–formal events, from the university seminar to the council meeting? This paper uses Goffman’s notion of involvement and Lindroth and Bergquist’s notions of alignment and glancing to describe the potential for conflict that this use of Twitter causes, and suggests approaches that may help to avoid or to alleviate conflicts.
As language rhythm relies partly on general acoustic properties, such as intensity and duration, mastering two languages with distinct rhythmic properties (i.e., stress position) may enhance musical rhythm perception. We investigated whether second language (L2) competence affects musical rhythm aptitude in Turkish early (TELG) and late learners (TLLG) of German in comparison to German monolingual speakers (GMC). To account for inter-individual differences, we measured participants’ short-term and working memory capacity, melodic aptitude, and time they spent listening to music. Both L2 speaker groups perceived rhythmic variations significantly better than monolinguals. No differences were found between early and late learners’ performances. Our findings suggest that mastering two languages with different rhythmic properties enhances musical rhythm perception, providing further evidence of cognitive share between language and music.
Event-related potential (ERP) data in monolingual German speakers have shown that sentential metric expectancy violations elicit a biphasic ERP pattern consisting of an anterior negativity and a posterior positivity (P600). This pattern is comparable to that elicited by syntactic violations. However, proficient French late learners of German do not detect violations of metric expectancy in German. They also show qualitatively and quantitatively different ERP responses to metric and syntactic violations. We followed up the questions whether (1) latter evidence results from a potential pitch cue insensitivity in speech segmentation in French speakers, or (2) if the result is founded in rhythmic language differences. Therefore, we tested Spanish late learners of German, as Spanish, contrary to French, uses pitch as a segmentation cue even though the basic segmentation unit is the same in French and Spanish (i.e., the syllable). We report ERP responses showing that Spanish L2 learners are sensitive to syntactic as well as metric violations in German sentences independent of attention to task in a P600 response. Overall, the behavioral performance resembles that of German native speakers. The current data suggest that Spanish L2 learners are able to extract metric units (trochee) in their L2 (German) even though their basic segmentation unit in Spanish is the syllable. In addition Spanish in contrast to French L2 learners of German are sensitive to syntactic violations indicating a tight link between syntactic and metric competence. This finding emphasizes the relevant role of metric cues not only in L2 prosodic but also in syntactic processing.
Metrical patterning and rhyme are frequently employed in poetry but also in infant-directed speech, play, rites, and festive events. Drawing on four line-stanzas from nineteenth and twentieth German poetry that feature end rhyme and regular meter, the present study tested the hypothesis that meter and rhyme have an impact on aesthetic liking, emotional involvement, and affective valence attributions. Hypotheses that postulate such effects have been advocated ever since ancient rhetoric and poetics, yet they have barely been empirically tested. More recently, in the field of cognitive poetics, these traditional assumptions have been readopted into a general cognitive framework. In the present experiment, we tested the influence of meter and rhyme as well as their interaction with lexicality in the aesthetic and emotional perception of poetry. Participants listened to stanzas that were systematically modified with regard to meter and rhyme and rated them. Both rhyme and regular meter led to enhanced aesthetic appreciation, higher intensity in processing, and more positively perceived and felt emotions, with the latter finding being mediated by lexicality. Together these findings clearly show that both features significantly contribute to the aesthetic and emotional perception of poetry and thus confirm assumptions about their impact put forward by cognitive poetics. The present results are explained within the theoretical framework of cognitive fluency, which links structural features of poetry with aesthetic and emotional appraisal.
Das Anliegen dieser Arbeit ist es, die Filme THE WRESTLER (USA 2008) und BLACK SWAN (USA 2010) des amerikanischen Regisseurs Darren Aronofsky im Hinblick auf die Rolle zu untersuchen, die der Körper als ästhetisches Objekt in ihnen spielt. Dabei geht es vor allem um den jeweils malträtierten Körper des Wrestlers und der Ballerina, die als Protagonisten im Zentrum der Filme stehen. Anhand einer parallelen Untersuchung der Werke soll herausgearbeitet werden, auf welche Weise die offensichtlich so gegensätzlichen Sportarten Wrestling und Ballett bei Aronofsky in Selbstzerstörung und gar Suizid münden. Dabei stellt sich die Frage, welche Funktion der Selbstmord, der in beiden Filmen den Schlusspunkt bildet, für die Figuren und für die jeweilige Narration erfüllt: Handelt es sich um eine bloße Verzweiflungstat oder um einen entschiedenen Akt der Selbstauslöschung, um einen würdevollen Abgang von der Bühne bzw. aus dem Ring, um die konsequente Vollendung eines von „Love. Pain. Glory“ (so fasst es das Filmplakat zu THE WRESTLER zusammen; Abb. 1) geprägten Lebens? ...
Are books different? : Die Auswirkungen des Falls der Buchpreisbindung in Großbritannien 1995 - 2006
(2013)
Sicherlich gibt es im Buchhandel wie in jeder anderen Branche Zeiten der Krise und des Umsatzrückgangs, aber grundsätzlich legen die Zahlen nicht nah, dass das Ende bevorsteht. Es stellt sich also die Frage, ob zutrifft, was Richter Buckley in seinem zum geflügelten Wort gewordenen Urteil feststellte: Sind Bücher wirklich anders, oder anders gefragt, braucht der Buchhandel den Schutz des Staates, um seine Funktion erfüllen zu können?
Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, soll in dieser Arbeit das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung des britischen Buchhandels im Zeitraum von 1995 (dem Jahr der faktischen Abschaffung des Net Book Agreement bis 2006 gelegt werden. Nach dem beinahe hundertjährigen Bestehen der Buchpreisbindung waren diese Jahre richtungweisend für die Neuorientierung des britischen Buchhandels auf die Bedingungen eines freien Marktes, und es soll untersucht werden, welche Umwälzungen sich daraus für die Branche ergeben haben.
In dieser Dissertation wird die diskursive Konstruktion der Übersetzer bzw. der Übersetzung in ausgewählten Chroniken der Eroberung Lateinamerikas untersucht, welche von Autoren unterschiedlicher Herkunft im ungefähren Zeitraum zwischen 1515 bis 1615 verfasst wurden. Im Rahmen einer historisch-deskriptiven Analyse wird erforscht, welchem Zweck die vorgefundenen sprachlichen Aussagen zur Übersetzungsthematik in den verschiedenen Chroniken dienen. Die Analyse zeigt deutlich, dass nicht nur die Erwähnung, sondern auch die Omission der Aussagen zu den Übersetzern bzw. den Übersetzungsprozessen eine wichtige Rolle einnimmt und Brüche und Widersprüche in den einzelnen Darstellungen hervortreten lässt. Es wird deutlich, dass Übersetzer und Übersetzung, aber auch deren Omission, nicht nur der Legitimierung bzw. Humanisierung der Eroberungen dienen, sondern dass vor allem auch die Figur des Übersetzers zum Zweck der Identitätskonstruktion (sowohl der eigenen als auch der des anderen), der Herstellung sowie Aufrechterhaltung asymmetrischer Dominanzverhältnisse und der Konstruktion bzw. Bestätigung bereits bestehender Geschlechterrollen funktionalisiert wird. Es wird gezeigt, dass „Übersetzung“, welche oftmals als völkerverbindendes Mittel der Kommunikation dargestellt wird, vor allem im Kontext der Eroberung nicht unbedingt ein friedliches Instrument darstellt, sondern enormes Macht- und Gewaltpotential in sich birgt. Außerdem gehen aus den Analysen die Konturen einer Forschungslücke hervor, die noch weitere Untersuchen ermöglicht, nicht nur in Bezug auf den Bereich des oralen Übersetzungsprozesses, sondern vor allem auch, was den Bereich der kulturellen Übersetzung betrifft.
George Orwells Roman 1984 aus dem Jahre 1949 gilt gemeinhin als einer der Klassiker dystopischer Literatur. Auch wenn das tatsächliche Jahr 1984 inzwischen Vergangenheit ist, hat Orwell’s Entwurf einer repressiven, totalitären Gesellschaft bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Konzepte wie „Big Brother“ oder „doublethink“ sind in unseren alltäglichen Wortschatz übergegangen, und Orwells Roman bildet auch weiterhin das Vorbild für viele aktuelle Dystopien. Doch nicht nur Orwells Darstellung eines düsteren, futuristischen Überwachungsstaates, in dem eine Gruppe von Machtinhabern versucht, sowohl die Vergangenheit als auch die Gedanken der Bevölkerung zu steuern, verkörpert wichtige Leitmotive dystopischer Literatur. Auch die Rolle und Anwendung von Sprache in dieser Zukunftsvision hat nachhaltig seine Spuren in dystopischer Literatur hinterlassen, auch wenn diese Rolle in der Forschungsliteratur häufig übersehen wird. Zwar befassen sich regelmäßig Kritiker mit dem Aspekt von Sprache in Romanen wie 1984 oder Aldous Huxleys Brave New World, allerdings gibt es kaum komparative Studien, die Sprache als ein eigenes, zentrales dystopisches Motiv sehen, sondern Sprache in der Regel in andere Aspekte subsumieren.
George Orwells Roman 1984 aus dem Jahre 1949 gilt gemeinhin als einer der Klassiker dystopischer Literatur. Auch wenn das tatsächliche Jahr 1984 inzwischen Vergangenheit ist, hat Orwell’s Entwurf einer repressiven, totalitären Gesellschaft bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Konzepte wie „Big Brother“ oder „doublethink“ sind in unseren alltäglichen Wortschatz übergegangen, und Orwells Roman bildet auch weiterhin das Vorbild für viele aktuelle Dystopien. Doch nicht nur Orwells Darstellung eines düsteren, futuristischen Überwachungsstaates, in dem eine Gruppe von Machtinhabern versucht, sowohl die Vergangenheit als auch die Gedanken der Bevölkerung zu steuern, verkörpert wichtige Leitmotive dystopischer Literatur. Auch die Rolle und Anwendung von Sprache in dieser Zukunftsvision hat nachhaltig seine Spuren in dystopischer Literatur hinterlassen, auch wenn diese Rolle in der Forschungsliteratur häufig übersehen wird. Zwar befassen sich regelmäßig Kritiker mit dem Aspekt von Sprache in Romanen wie 1984 oder Aldous Huxleys Brave New World, allerdings gibt es kaum komparative Studien, die Sprache als ein eigenes, zentrales dystopisches Motiv sehen, sondern Sprache in der Regel in andere Aspekte subsumieren.
Die vorliegende Arbeit, befasst sich mit genau dieser Unzulänglichkeit. Anhand von acht dystopischen Romanen in Englischer Sprache, die allesamt in den letzten 80 Jahren erschienen sind, wird die Rolle von Sprache herausgearbeitet, und ihre Relevanz für das Genre der Dystopie deutlich gemacht. Die verwendeten Werke sind, in chronologischer Reihenfolge: Aldous Huxleys Brave New World (1932), George Orwells 1984 (1949), Anthony Burgess‘ Clockwork Orange (1960), Russell Hobans Riddley Walker (1980), Suzette Haden Elgins Native Tongue (1984) und The Judas Rose (1987), Margaret Atwoods The Handmaid’s Tale (1985), sowie Will Selfs The Book of Dave (2006). Die Romane sind bewusst gewählt, um einen größtmöglichen Rahmen und Zeitraum abzudecken, der zudem unterschiedliche Strömungen und Traditionen innerhalb des Genres der dystopischen Literatur aufgreift.
Bevor die eigentliche Textanalyse beginnt, werden zunächst Entstehung und Charakteristika des dystopischen Konzeptes erläutert. Die Studie blickt kurz auf die Entwicklung der Utopie, dem Gegenkonzept von Dystopie, von der Klassik zur Moderne und verfolgt anschließend die Entstehung anti-utopischer Tendenzen bis hin zum Auftreten der Dystopie, einer speziellen Unterkategorie anti-utopischer Literatur, im späten 19. Jahrhundert. Darauf basierend werden einige der wichtigsten Leitmotive vorgestellt, die im weiteren Verlauf auch in Verbindung mit Sprache eine maßgebliche Rolle spielen. Zu guter Letzt wird auch auf die Problematik der Organisation und Klassifikation von Sprache in der folgenden Analyse eingegangen. Nicht nur ist Sprache an sich ein weitreichender Begriff; auch die Verwendung von Sprache in den einzelnen Romanen ist sehr unterschiedlich geprägt. So sind beispielsweise Romane wie Riddley Walker, Clockwork Orange und Book of Dave komplett oder zu weiten Teilen in einer eigenen, fiktiven Sprache verfasst, die verfügt, dass der Leser seinen Interpretationsrahmen anpassen muss. In anderen Romane dagegen, wie in Brave New World, The Handmaid’s Tale oder 1984, spielt Sprache dagegen fast ausschließlich auf der Handlungsebene eine Rolle. Eine umfangreiche Analyse erfordert es, alle Aspekte des Sprachgebrauchs abzudecken, auch wenn der begrenzte Rahmen dieser Arbeit es nur zulässt, die wichtigsten Aspekte in dieser Hinsicht abzudecken.
Aus den unterschiedlichen Formen des Sprachgebrauch, in dem sich auf Sprache sowohl als Schrift- wie Sprechmedium bezogen wird, geht auch der Aufbau der Hauptanalyse hervor: Im ersten Teil wird auf die Rolle von Sprache auf der Handlungsebene eingegangen. Es wird, unter Zuhilfenahme von Michel Foucaults Diskurstheorie, gezeigt, wie Sprache auf der einen Seite von einer autoritären Macht oder Institution verwendet wird, um bestimmte Diskurse durchzusetzen, die Stabilität der dystopischen Gesellschaft zu garantieren und das Äußern von kritischen Gedanken abzuwenden. Auf der anderen Seite, analog zu Foucaults Diskurs-Begriff, wonach ein Diskurs immer auch seinen Widerstand produziert, wird Sprache in einigen Romanen jedoch als gegenteiliges Medium eingesetzt; als ein Medium zur Befreiung und Wahrung der Individualität. Die wechselseitige Beziehung wird ausgiebig analysiert. Im dritten Analysepunkt wird die Beziehung zwischen sozialer Klasse und Status aufgedeckt.
Die zweite Hälfte der Studie wendet sich von der Handlungsebene ab und konzentriert sich auf stilistische und strukturelle Aspekte. Es wird gezeigt, wie Sprache von den Autoren benutzt wird, um die dystopische Erfahrung zu verstärken, wie die Einbindung von fiktiven Sprachen, Para- und Intertextualität sowie Namensgebung als stilistisches Mittel verwendet wird, das im Gegenzug zwei der wichtigsten Charakteristika dystopischer Literatur hervorhebt: Zum einen die didaktische Absicht, mit der Dystopien vor einer möglichen (und unweigerlich schlechteren) Zukunft warnen, falls keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, und zum anderen, wie Dystopien gezielt Aspekte aus der Zeit der Autoren aufgreifen, und diese in den Rahmen der Handlungsstruktur extrapolieren. Basierend auf dieser Annahme werden zum Abschluss einige Sprach- und kulturtheoretische Ideen aufgegriffen, die ihren Weg in die einzelnen Werke gefunden haben, und somit einen eigenen Diskurs von Sprache im dystopischen Roman ermöglichen.
Zum Abschluss der Arbeit werden die Ergebnisse aufgegriffen und im Hinblick auf eine mögliche Repositionierung von Sprache in der Forschung des dystopischen Romanes evaluiert. Es werden drei bestimmte Funktionen von Sprachgebrauch anhand der Analyse erschlossen und abschließend vorgeschlagen, Sprache zukünftig als eigenes Motiv innerhalb dystopischer Literatur zu sehen, da der Aspekt von Sprache in den hier diskutierten Texten unweigerlich mit der Absicht und Form der Dystopie in Einklang steht.
Aufgrund des Beschlusses des Fachbereichsrates des Fachbereichs Neuere Philologien vom 02.05.2007 wird die Ordnung für den Studiengang Kognitive Linguistik mit den Abschlüssen "Bachelor of Arts" und "Master of Arts" an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main vom 02.02.2005 wie folgt neu gefasst: ...
[...] de repente pasa aunque yo no hablo así alemán todo el rato pero de repente hay palabras que se vienen auf deutsch und nicht auf spanisch und das kann ich nicht auf spanisch sagen und wie heißt das wie heißt das cómo se dice cómo se dice das auf spanisch? (Interviewnummer P 2, S. 238, Z. 263-267, siehe Transkriptionen) Hybridität ist nicht nur in aktuellen Migrationsbewegungen zu beobachten, auch Gesellschaften, in denen Migrationsströme wie im Falle Chiles, vor zum Teil sieben Generationen stattgefunden haben, verzeichnen noch heute hybride Verbalinteraktionen.
Die Leitfragen sind in diesem Zusammenhang folgende:
- Gibt es eine Gruppenidentität unter Chilenen deutscher Abstammung? Aus welchen Identifikationsmerkmalen setzt sie sich zusammen?
- Welche Gründe bewegen deutschstämmige Eltern, ihre Kinder in Deutsche Schulen zu schicken?
- Zu wem, in welcher Situation und in welcher Sprache sprechen Chilenen deutscher Abstammung, bei denen sich die deutsche Sprache erhalten hat? Wie drückt sich dies auf sprachstruktureller Ebene aus? In welcher Form wird die deutsche Sprache intergenerativ weitergegeben?
- Welche Faktoren kommen heute bei deutscher Sprachbewahrung und deutschem Sprachverlust zum Tragen?