Präsidium
Refine
Year of publication
Document Type
- Contribution to a Periodical (46)
- Article (17)
- Review (1)
Language
- German (64)
Has Fulltext
- yes (64)
Is part of the Bibliography
- no (64)
Keywords
- Ehepaar Kassel (1)
- Kassel-Stiftung (1)
- Stifter (1)
Institute
- Präsidium (64)
- Gesellschaftswissenschaften (3)
- Kulturwissenschaften (2)
- Medizin (2)
- Philosophie und Geschichtswissenschaften (2)
- Sprach- und Kulturwissenschaften (2)
- Biochemie, Chemie und Pharmazie (1)
- Biowissenschaften (1)
- Evangelische Theologie (1)
- Exzellenzcluster Die Herausbildung normativer Ordnungen (1)
Wissenskörper
(2010)
Speisekammer, Apotheke und Kulturlandschaft : Einblicke in das Innenleben des Lebensraums Savanne
(2016)
Es sind die Persönlichkeiten, die die Anwesenden in der Frankfurter Paulskirche bei der Verleihung des Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preises gleichermaßen beeindrucken und mitreißen: Vollblut-Wissenschaftler, die mit Begeisterung und Neugier in ihren Laboren nach Neuem suchen und damit Perspektiven für die Heilung von Krankheiten schaffen. In diesem Jahr wurden das US-amerikanische Forscherehepaar Prof. Yuan Chang (57) und Prof. Patrick Moore (60) mit dem Hauptpreis ausgezeichnet, sowie Dr. Volker Busskamp (36) mit dem Nachwuchspreis.
Die Eltern sind fassungslos: Ihr 14-jähriger Sohn stürzt beim Training von seinem Rennrad und ist auf der Stelle tot – keine äußere Einwirkung, plötzlicher Herztod, wie die Rechtsmediziner feststellen. »Warum mein Sohn? Was sind die Ursachen?« Diese Fragen beschäftigen die trauernden Angehörigen nach dem ersten Schock unablässig, wissen die kardiologische Expertin Dr. Britt Beckmann und die Professorin für forensische Genetik Silke Kauferstein am Universitätsklinikum Frankfurt. Mit ihrem »Rescued«-Projekt sind sie Ansprechpartnerinnen für Betroffene und versuchen, mit modernsten Methoden der postmortalen Gendiagnostik Anhaltspunkte für eine Diagnose zu finden. Außerdem bauen sie – auch mit finanzieller Unterstützung der Freundesvereinigung in Höhe von 9000 Euro – ein erstes bundesweites Registersystem auf, in dem Fälle von plötzlichem Herztod bei jungen Menschen und ihre Ursachen erfasst werden.
»Philosophisch fundierte Anerkennungstheorie mit Feldforschung in Pariser Banlieues und eigener ethischer Reflexion zu verbinden, das bedarf schon besonderer Qualitäten«, so die Soziologin Prof. Dr. Kira Kosnick über Vanessa Eileen Thompson. Die Nachwuchswissenschaftlerin wird in diesem Jahr mit dem WISAG-Preis für die beste geistes- oder sozialwissenschaftliche Dissertation ausgezeichnet. Der Titel ihrer englischsprachigen Arbeit: »Solidarities in Black. Anti-Black Racism and the Struggle beyond Recognition in Paris«. Mit ihrem Magister in Philosophie und Kulturanthropologie im Nebenfach sowie ihrer Promotion in Soziologie ist die 34-Jährige im besten Sinne interdisziplinär unterwegs.
Als die Existenz der Psychotherapeutischen Beratungsstelle für Studierende an der Goethe-Universität bedroht schien, da machte sich die Ehrensenatorin Renate von Metzler für diese wichtige Anlaufstelle für Studierende in schwierigen Lebenssituationen stark – mit Erfolg: Inzwischen nutzen jährlich mehr als 400 Ratsuchende dieses Angebot, damit hat sich ihre Zahl in kurzer Zeit verdoppelt. Ohne die „Anschubfinanzierung“ der Freunde und Förderer von 35.000 Euro wäre dies nicht so einfach möglich gewesen.
»Stifter werden Freunde« lautet der Titel des »Erinnerungs- und Gedenkbuchs«, das der Leiter des Universitätsarchivs, PD Dr. Michael Maaser, im Auftrag der Vereinigung von Freunden und Förderern der GoetheUniversität geschrieben hat. Das Buch beleuchtet das besondere Verhältnis von Bürgerschaft und Universität in Frankfurt in den vergangenen 100 Jahren. Diese Geschichte der Freunde illustriert in Wort und Bild, wie die Vorsitzenden der Vereinigung, überwiegend »führungserfahrene und starke Unternehmer«, auf ihre unterschiedliche Art zum Wohl der Universität agiert haben.
»Paul Ehrlich war die treibende Kraft meiner wissenschaftlichen Karriere«, gestand der US-Amerikaner Prof. Anthony Cerami (77), als ihm gemeinsam mit dem Israeli Prof. David Wallach (72) der renommierte Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis in der Frankfurter Paulskirche verliehen wurde. Die beiden Biochemiker haben maßgeblich zur Erforschung des Botenstoffs TNF beigetragen, der eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen spielt. Mit dem Nachwuchspreis wurde Prof. Tim J. Schulz (39) ausgezeichnet; er beschäftigt sich mit der Funktion von weißen und braunen Fettzellen und ihren Auswirkungen auf Übergewicht und Diabetes.
»Super-Nano-Origami« der Proteine : zur Verleihung des Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preises
(2019)
In der Talkrunde während der Jubiläumsfeier der Freundesvereinigung kamen Miena Amiri und der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck, Dr. Stefan Oschmann, auf der Bühne ins Gespräch. Die begeisterungsfähige Medizinerin zögerte nicht lange und nahm seinen Ratschlag an, sich über berufliche Perspektiven bei Merck zu erkundigen. Seit März arbeitet sie nun im Unternehmensbereich „Healthcare“. In der Pharmasparte des Unternehmens werden innovative Medikamente u.a. für die Therapie von Krebs und Multipler Sklerose entwickelt und produziert. Damit gehört Amiri zu den weltweit rund 52 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrer wissenschaftlichen Neugierde das Wissenschafts- und Technologie-Unternehmen für die Zukunft ausrichten.
Die Akademische Feier der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität schafft es wie keine andere Veranstaltung, jedes Jahr aufs Neue in nur knapp zwei Stunden den Wissenschaftskosmos dieser Universität abzubilden: In kurzweiligen, auch für Laien verständlichen Vorstellungen skizzierten die Laudatoren, worüber die 13 Preisträgerinnen und Preisträger in ihren ausgezeichneten Arbeiten geforscht hatten.
Der Psychologe William von Hippel und der Pädagoge Mikael Arevius zeigen, wo sich im evolutionären Prozess unserer Spezies und mit einem faktenbasierten Weltwissen der vergangenen Jahrzehnte positive Entwicklungen belegen lassen. Im Sommersemester übernahmen sie die Jubiläumsgastprofessur der Freunde und Förderer, zu der neben der wissenschaftlichen Community auch die Mitglieder der Freundesvereinigung und die Bürgergesellschaft eingeladen waren. Finanziert wurden die Aufenthalte der beiden Gastwissenschaftler von der Frankfurter Ernst Max von Grunelius-Stiftung; wissenschaftlich betreut wurde diese „Zukunftsgastprofessur“ von dem Sozialpsychologen und Vizepräsidenten der Goethe-Universität, Prof. Rolf van Dick.
Hocherfreut zeigten sich die US-amerikanischen Wissenschaftler Prof. Michael R. Silverman Ph.D. (77) und Prof. Bonnie L. Bassler Ph.D. (58), als der Vorsitzende des Stiftungsrats Prof. Thomas Boehm sie informierte: Sie erhalten den Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2021 für ihre Entdeckungen zur bakteriellen Kommunikation. Die feierliche Würdigung der Preisträger in der Paulskirche – auch der mit dem Nachwuchspreis ausgezeichneten Prof. Dr. Elvira Mass (34) – wird allerdings wegen der Corona-Pandemie erst im nächsten Jahr stattfinden können.
»Wir müssen lernen, magische Kugeln zu gießen, die gleichsam wie Zauberkugeln des Freischützen nur die Krankheitserreger treffen.« Dieser Anspruch von Paul Ehrlich klingt in der aktuellen Corona-Pandemie zutreffender denn je und schien auch die Redner bei der Feierstunde zur Vergabe des Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preises 2020 bewegt zu haben.
Von Hierarchien, Tunneln und Grenzen : preisgekrönte Forschung: drei Ausgezeichnete im Porträt
(2020)
Sie gehört zu den Höhepunkten im Programm der Vereinigung von Freunden und Förderern: die Akademische Feier, bei der im festlichen Rahmen die Preise an die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vergeben werden. Doch in diesem Sommer musste auch diese Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie gecancelt werden. Drei der elf Ausgezeichneten werden in diesem UniReport vorgestellt: die Philosophin Prof. Dr. Lisa Herzog, der Physiker Dr. Sebastian Eckart und die Politikwissenschaftlerin Eva-Maria Schäfferle.
Apps und »virtuelle Brillen« werden in der Behandlung von Stimmungs- und Angststörungen zunehmend zur Realität. Auch das Team von Prof. Dr. Andreas Reif an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Goethe-Universität beteiligt sich an klinischen Studien. »In unserer neuen VR-Angst-Ambulanz werden wir mit bereits in Studien erprobten VR-Modulen arbeiten. So können wir aktuelle Erkenntnisse zügig in der Therapie umsetzen«, so Reif. In einem zweiten Projekt geht es um Behandlung von Depressionen mit Methoden der Virtuellen Realität (VR).
Die junge Professorin der Romanistik wirkt einsam in ihrem großen, fast leeren Büro im fünften Stock des IG-Farben-Gebäudes. Nichts geht in Corona-Zeiten für die Linguistin voran – in Forschung und Lehre ist Sol Lago angewiesen auf die unmittelbare Zusammenarbeit mit Probanden und Studierenden. »Ich wäre so froh, wenn wir endlich mit dem neuen Eye-Tracker loslegen könnten«, so die gebürtige Argentinierin, die vor Ideen sprudelt. Drei Sprachwissenschaftler vom Institut für romanische Sprachen, Prof. Dr. Esther Rinke, Prof. Dr. Jacopo Torregrossa und Prof. Dr. Sol Lago, haben jeweils 10 000 Euro in das transportable Gerät investiert. Die noch fehlende Summe von knapp 5 000 Euro hat die Freundesvereinigung beigesteuert.
Wir erleben eine enorme Beschleunigung, besonders im Berufsleben. Unser Alltag ist überfrachtet von Dringlichem und Deadlines. Und dann mit über 60 folgt der Ausstieg aus dem ausgefüllten, für manche erfüllten Berufsleben: Welche Risiken birgt dieser Übergang? Dazu der Sozialpsychologe Prof. Rolf Haubl (65) im Gespräch mit Ulrike Jaspers (60).
Kernarbeitszeit oder Überstunden – solche Begriffe tauchen heute in Arbeitsverträgen kaum noch auf. Ist ein Problem zu lösen, dann geschieht das eben auch nachts oder am Wochenende. 84 Prozent der Arbeitnehmer sind mit ihrem Smartphone auch außerhalb der Arbeitszeit im Standby-Modus. Flexible Arbeitszeiten und individualisierte Arbeitsmodelle bringen zwar dem Einzelnen mehr Freiheiten, um den Alltag seinen Lebensumständen anzupassen, führen aber auch zur Entgrenzung der Arbeit, nicht selten mit gravierenden sozialen und besonders gesundheitlichen Folgen.
In ihrem Gespräch beschäftigen sich Prof. Dr. Bekim Agai, geschäftsführender Direktor des Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam, und Ulrike Jaspers, Redakteurin von "Forschung Frankfurt", mit dem Wahrheitsanspruch der Religionen, der Debattenkultur in Deutschland, der jungen islamischen Theologie, den fundamentalistischen Strömungen und anderem mehr.
Aus der Redaktion
(2015)
Mit den politischen Philosophen Darrel Moellendorf, der neu aus San Diego an die Goethe-Universität berufen worden ist, und Rainer Forst, Co-Sprecher des Frankfurter Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" und in diesem Wintersemester Gastprofessor an der New York University, sprachen Bernd Frye, Pressereferent des Clusters, und Ulrike Jaspers, Redakteurin von Forschung Frankfurt.
Je besser Forscher es verstehen, defekte Gene zu reparieren oder beliebige Körperzellen zu reprogrammieren, desto gefahrloser wird die Gen- und Stammzell-Therapie für Patienten, die an heute noch unheilbaren Krankheiten leiden. Gleichzeitig zeichnet sich damit die Möglichkeit ab, in ferner Zukunft vielleicht das Genom kommender Generationen zu verändern oder Menschen zu klonieren. Der Internist Prof. Hubert Serve und die Politikwissenschaftlerin Dr. Anja Karnein wagen im Gespräch mit den beiden Redakteurinnen des Wissenschaftsmagazins »Forschung Frankfurt« Dr. Anne Hardy und Ulrike Jaspers einen Ausblick jenseits aller aktuellen Debatten. Sie diskutieren aber auch über die Themen, die Patienten wie Wissenschaftler zurzeit unmittelbar berühren.
Gentests an Embryonen sind in sehr begrenzten Ausnahmefällen jetzt auch in Deutschland erlaubt. In den nächsten Monaten werden an wenigen ausgewählten Kliniken Zentren zur Präimplantationsdiagnostik (PID) eingerichtet. Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Frankfurter Universitätsklinikum rechnet sich gute Chancen aus, dass ihre Bewerbung erfolgreich verläuft, so ihr Direktor Prof. Sven Becker.
Der Tod beendet das Leben – aber muss dies auch zwangsläufig das Ende der Individualität bedeuten? Wenn Menschen meinen, in traditionellen Ritualen keine Orientierung mehr zu finden, suchen sie auch für den letzten Gang ihrer Angehörigen einen ganz eigenen Weg. Die Bestattungskultur als Seismograf für sozialen Wandel – der Frankfurter Soziologe Dr. Thorsten Benkel ist davon überzeugt, dass Friedhöfe sich bestens eignen, um »Transformationsvorgänge« in der Gesellschaft zu diagnostizieren.
Das Freie Deutsche Hochstift und die Goethe-Universität rücken in der Geburtsstadt des großen Dichters näher zusammen. Im Oktober wurde gefeiert, was schon seit einiger Zeit erfolgreich praktiziert wird: die Vernetzung der beiden Institutionen, die mit der Berufung der Direktorin des Hochstifts, Prof. Anne Bohnenkamp-Renken, an den Fachbereich Neuere Philologien weiter intensiviert wird.
„Fragt man hierzulande oder auch im Ausland, wer unter den jüngeren politischen Philosophen in Deutschland der bedeutendste und einflussreichste sei, bekommt man übereinstimmend und ohne Zögern die Antwort: Rainer Forst“, so eröffnete der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. Matthias Kleiner, seine Laudatio für den Frankfurter Leibniz-Preisträger. Mit 2,5 Millionen Euro kann Forst in den kommenden sieben Jahren Fragen der Gerechtigkeit jenseits der Nationalstaaten erforschen.