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Der Anblick ist überwältigend. Ein buntes Sammelsurium der unterschiedlichsten Dinge, die sich dicht an dicht in den Fächern des raumhohen Regals drängen, eine Steilwand aus Wimmelbildern im Wunderkammer-Format. Wenn wir die Fächer allerdings genauer betrachten, stellt sich allmählich der Eindruck ein, dass es doch so etwas wie eine Ordnung der Dinge gibt. Nur welche?
Warum in der Politik so viel von »Architektur« gesprochen wird und warum Architektur an sich nicht demokratisch sein kann, darüber hat sich der Architekturhistoriker Carsten Ruhl Gedanken gemacht
Das "Herz" (arabisch "Qalb") gehört zu den bedeutungsreichsten und vielfältigsten Begriffen im Islam. Seine Bedeutung geht weit über das Herz als "Körperorgan" hinaus: Es ist das Zentrum aller Emotionen, der Ort der kognitiven Fähigkeiten, der Sitz der Seele und die Quelle der "Erkenntnis". Dementsprechend finden wir in den islamischen Quellen verschiedene Begriffe für das Herz: "qalb", "fuʾād", "rūḥ", "sirr", "ṣadr". ...
Nicht nur in den bronzezeitlichen Staaten Ägyptens und Anatoliens gab es blutige Kriege – etwa die berühmte Schlacht von Kadesh 1259 v.Chr. Auch die bronzezeitlichen Gesellschaften Mitteleuropas mobilisierten erhebliche Ressourcen für militärische Auseinandersetzungen. Davon zeugen archäologische Funde von Waffen und aufwendig befestigte Burganlagen, die noch heute als beeindruckende Denkmäler in der Landschaft von ursprünglicher Größe und einem Machtanspruch zeugen.
"Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erklärt?" So heißt es im Refrain eines bekannten Punkrock-Songs. Diese Aussage mag für die affektive Interaktion im unmittelbaren Kontext gewaltsamer Handlungen bisweilen zutreffen. Vor der zeitverzögert einsetzenden Gegengewalt steht indessen die Verarbeitung der ersten Handlung: das Sprechen über den Konflikt und vor allem die Frage nach der Ursache, nach der Intention und der Legitimität des Gewaltaktes. Die daraus resultierenden Deutungen können langfristige Folgen nach sich ziehen. Nicht nur Stunden und Tage, sondern Jahrhunderte, ja Jahrtausende kann ein einziges Gewaltereignis immer wieder im Fokus von Erzählungen stehen und prägend für Generationen und Nationen sein. ...
Im Frankfurter Städel Museum ist ein Papst-Porträt zu sehen, das viele Geschichten erzählt: von Julius II., der als ebenso kriegerisch wie kunstsinnig galt, von einem Bildmotiv, das bis heute Standards setzt, und von technischen Methoden, die zeigen, dass hier wohl mehr Raffael drinsteckt, als manche wahrhaben wollen – wodurch das Bild rund 500 Jahre nach seiner Entstehung vielleicht selbst Geschichte schreibt.
Die Begegnung mit dem Nachbarn bleibt nahezu kommunikationsfrei, wenn man nur darauf achtet, dass die Zweige der Birke nicht über die Grenze zu ihm hinüberwachsen. Ist der Nachbar nicht mehr nur der Andere von nebenan und gegenüber, sondern tendenziell längst ein Fremder geworden? Haben Nachbarschaften wirklich ihren sozialen Verpflichtungscharakter weitgehend verloren? Der Kulturanthropologe begibt sich auf Spurensuche.
Rezension zu: Mathias Rohe (Hrsg.), Mouhanad Khorchide (Hrsg.), Havva Engin (Hrsg.), Hansjörg Schmid (Hrsg.), Ömer Özsoy (Hrsg.), Eugen-Biser-Stiftung (Hrsg.): Handbuch Christentum und Islam in Deutschland. Grundlagen, Erfahrungen und Perspektiven des Zusammenlebens, Freiburg 2015, Verlag Herder, ISBN: 978-3-451-31188-8, zwei Bände, 1297 Seiten, 48 Euro.
In ihrem Gespräch beschäftigen sich Prof. Dr. Bekim Agai, geschäftsführender Direktor des Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam, und Ulrike Jaspers, Redakteurin von "Forschung Frankfurt", mit dem Wahrheitsanspruch der Religionen, der Debattenkultur in Deutschland, der jungen islamischen Theologie, den fundamentalistischen Strömungen und anderem mehr.
Als Reaktion auf die von islamischen Extremisten begangenen Terroranschläge sowie auf das Wüten des IS in Syrien und im Irak werden diese Forderungen immer lauter: Muslime müssen selbstkritisch nach dem Zusammenhang von islamischer Religion und Gewalt fragen. Bloße Distanzierungen seien nicht ausreichend, so die Kritik von außen, aber zunehmend auch innerhalb der muslimischen Gemeinschaften. Wie setzt sich die islamische Theologie, wie sie u. a. in Frankfurt betrieben wird, damit auseinander?
Der Islam befindet sich in einer Phase fundamentaler Veränderungen, die neue progressive Spielarten, aber auch beunruhigende Formen religiösen Extremismus hervorbringt. In Deutschland diskutieren Muslime, ob es sinnvoll sei, einen spezifisch deutschen oder europäischen Islam zu entwickeln oder ob die herkunftsorientierte Religion der Moschee-Gemeinschaften beibehalten werden sollte.
Mit der Möglichkeit, Glas als Baustoff zu verwenden, beginnt die Ära der modernen Architektur. Bruno Traut gilt als einer der wichtigsten Protagonisten dieser expressionistischen Phase. Mit seinen funkelnden Kristallarchitekturen in den Alpen schuf er zumindest auf dem Papier Visionen von besonderer Strahlkraft. Im Geheimbund "Gläserne Kette" sahen er und seine Mitstreiter sich als Propheten und "übermenschliche Wächter" aller Künste. Die quasi religiös inspirierte Glasarchitektur wurde schon wenige Jahre später im Staatlichen Bauhaus Weimar durch Gropius' ästhetische Rationalität abgelöst.
"Vortreffliche Belichtung!" : die Erfindung des Oberlichts und der Weg zum modernen Kunstmuseum
(2015)
Der Umgang mit Licht ist beim Kuratieren von Ausstellungen und Sammlungspräsentationen von zentraler Bedeutung. Welchen Status erhalten die Exponate, welche Position nehmen sie innerhalb des Raums ein? Werden nur einzelne Objekte im Halbdunkel punktuell angestrahlt und geradezu auratisch inszeniert, oder wird der Raum gleichmäßig ausgeleuchtet? Die Debatte um diese Fragen erhielt durch den Bau der Kasseler Gemäldegalerie 1750 entscheidende Impulse.
Mond und Sonne spielen als Hauptgestirne in der Mythologie vieler Völker Lateinamerikas eine bedeutende Rolle. Häufig sind sie maßgeblich an der Schöpfung beteiligt und werden mit der Fruchtbarkeit der Pflanzen sowie dem Wohlergehen der Menschen in Verbindung gebracht. Zahlreiche Mythen berichten von den Taten der beiden Gestirne, die manchmal als Geschwister oder auch als Liebespaar gelten.