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Offensichtlich fanden (...) [die Mönche] die Geschichten von Kampf und Liebe, die mit dem Namen Artus verbunden waren, viel spannender als 'Jesu Wunder und Passion' oder der 'Heiligen Leben und Leiden'. Die Klosterbrüder kannten anscheinend Geschichten von Ideal-König Artus und seinen tapferen Rittern, den hilfsbedürftigen Damen, die ihre Befreier mit Hand und Land belohnten, und den grandiosen Festen mit den edelsten Gästen. Das höfische Leben, für das der Name Artus stand, war der willkommene Gegensatz zum asketischen Klosteralltag. (…) Klosterkirche und Minnegrotte gehören von der Auslegungsdimension her zusammen: Bildungsgeschichtlich ist die Philosophie der Liebe, die der Minnegrotte zugrunde liegt, ohne die Theologie der Mönche und die Philosophie der französischen Hohen Schulen nicht zu denken. (…) Die Darstellungsmuster für die geistige Bedeutung von Klosterkirche und Minnegrotte sind sich weitgehend gleich.
Bis 1992 als Klärschlammdeponie genutzte Teiche in Bramsche-Achmer haben sich für viele Wat- und Wasservogelarten zwischenzeitlich zu einem bedeutenden Lebensraum entwickelt. In dem ca. 3 ha großen Gebiet brüteten 1993-1995 mehrere Arten der "Roten-Liste". Für Rastvögel besitzt das Gebiet lokale bis regionale (= landesweite) Bedeutung. Die Situation der Feuchtgebietsarten in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft und die Bedeutung von künstlichen Feuchtgebieten als Trittsteinbiotope wird diskutiert. Gestaltungsvorschläge werden unterbreitet.
Ich werde zunächst auf neuere Theorien zur Abgrenzung von Komposition und Derivation eingehen, um – darauf aufbauend –einen eigenen Lösungsvorschlag anhand von Sprachdaten auszuarbeiten. Dabei werde ich mich nicht auf das Deutsche beschränken, sondern ein Modell skizzieren, das auch eine gewisse übereinzelsprachliche Gültigkeit besitzt . Das Sprachmaterial entstammt allerdings in erster Linie indogermanischen Sprachen, da sich hier das Problem besonders augenfällig stellt. Es wäre jedoch interessant, das vorgestellte Modell an einer größeren Zahl von Sprachtypen zu überprüfen (und entsprechend zu modifizieren). In einem dritten Abschnitt schließlich möchte ich versuchen, die beobachteten Phänomene (und somit mein Modell) ansatzweise in einen Erklärungszusammenhang zu bringen. Das Hauptgewicht soll jedoch auf die Beschreibung der Phänomene selbst, d. h. den zweiten Teil meiner Ausführungen gelegt werden.
Unsere Ausgangsthese ist, dass sich die unterschiedlichen methodischen Zuspitzungen und Richtungswechsel, die die Philologie seit ihrer disziplinären Ausdifferenzierung im 19. Jahrhundert erlebt hat, als Parametrisierung des Verhältnisses von Konjektur und Krux beschreiben lassen. Anders gewendet: Konjektur und Krux markieren die Grenzen eines epistemischen Bezirks, der von unterschiedlichen philologischen Methodenpolitiken konfiguriert wird. Die sich daraus ergebende "disziplinäre Matrix" an Verfahrensweisen, die den Anspruch erheben, 'Methode' zu sein, hat insofern politischen Charakter als die Entscheidung für bzw. gegen eine bestimmte Verfahrensweise implizit oder explizit ein Interesse verfolgt, das in aller Regel über das Anliegen einer bloßen Textrekonstruktion entschieden hinausreicht: Es geht darum, die Bedingungen festzulegen, unter denen eine philologische Aussage als 'wissenschaftlich qualifiziert' gelten darf.
Eine der primären Aufgaben nicht nur der Komparatistik, sondern der Literaturwissenschaft im Allgemeinen sollte es sein, Literatur als ein globales Phänomen zu erfassen und zu beschreiben. Manifestiert sich der globale Charakter von Literatur auch am augenscheinlichsten im Rahmen einer Poetik der imitatio in motivischer, thematischer und gattungsgeschichtlicher Hinsicht, so besteht er dennoch auch dann, wenn bestimmte Techniken eine internationale Präsenz besitzen. Dies gilt beispielsweise für die Konkrete Poesie, deren Funktion als einer der Katalysatoren der Globalität von Literatur im Folgenden erläutert wird.
Konkrete Poesie ist per se ein internationales Phänomen, oder wie Eugen Gomringer es formuliert hat: „die konkrete poesie […] ist einer der konsequentesten versuche, poesie inter- und übernational zu begründen.“ Zunächst müssen wir – im Sinne wissenschaftlicher Eindeutigkeit – zwischen einem engeren und einem weiteren Begriff der Konkreten Poesie unterscheiden. Die Konkrete Poesie im engeren Sinne meint eine seit den 1970er Jahren historisch gewordene Dichtung. Ihre ‘Geburtsstunde’ lässt sich zu Recht als „transatlantic baptism“ , nämlich durch Eugen Gomringer und Décio Pignatari in der Hochschule für Gestaltung im Jahre 1955 in Ulm, bezeichnen. In den frühen 1950er Jahren sowohl in Deutschland als auch Brasilien entstanden, findet sie Aufnahme in fast allen europäischen Ländern, Nordamerika und Japan. Im Folgenden soll der Begriff der Konkreten Poesie jedoch nicht in diesem unnötig eingeschränkten historischen Sinn gebraucht werden, sondern in einem sehr viel umfassenderen Sinn: Er ist all jenen Gedichten vorbehalten, in denen eine Transpa-renz des Zeichengebrauchs nicht gegeben ist, sondern stattdessen die Materialität der jeweils eingesetzten Zeichen im Vordergrund steht, wie dies auf ähnliche Weise schon im Futurismus und Dadaismus betrieben wurde, bevor der Surrealismus diesen Experimenten ein jähes Ende bereitet hat. Gilt dies auch für die Bereiche der Lautdichtung, der Gedichtobjekte u. ä., so beschränken sich die folgenden Ausführungen auf den visuellen Bereich, und zwar auf visuelle Konkrete Poesie nach 1945, zumal in der Dichtung aus dieser Zeit eine starke Tendenz zu konkretistischen Verfahrensweisen herrscht.
The revival of Carl Schmitt’s partisan theory on both sides of the Atlantic confirms the return of one of the most contentious political thinkers of the last century. His Theorie des Partisanen (1963) is only now appearing in English, its prophetic voice recalled by the aftermath of 11 September 2001.
Die Übersetzung aus dem Mittelhochdeutschen als Hinführung zum Verständnis des Originals ist nicht nur das tägliche Brot in der mediävistischen Lehre, sie hat mittlerweile auch den Buchmarkt erobert. (…) Es scheint sich ein Konsens herausgebildet zu haben, wie dafür zu übersetzen ist: textdienlich, ohne Nachahmung der poetischen Form, v.a. der Reime, jedoch zeilengetreu, seltener sogar in reimlogischen Versen (…).
Politeness has become a key qualification in intercultural competence and didactics. The paper presents parts of an empirical research of the development and shaping of verbal politeness in critical incidents investigating the way German and Turkish students of the German language deal with criticism and complimenting. The findings show that Turkish students of German as a foreign language avoid direct criticism and prefer manners considered to be polite in German. Complimenting is an expression of their own positive feelings and acts as “messages about oneself”, whereas the German students prefer “meritorious praise” referring to merits. The discriminating effects of migration within the Turkish students are smaller than expected perhaps because of the increase of transcultural knowledge. This should give new ideas for the didactics of politeness.
Der Schluß von Grimmelshausens Teilroman, die im Kapitel XIX bis XXVII der 'Continuatio', lassen sich auch auf ein implizites Kulturmodell hin lesen. (…) Was Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (…) erzählt, entbehrt (…) nicht einer gewissen Systematizität als rudimentäre Kultur-Geschichte. (…) Erzählt wird nämlich nicht nur von der Etablierung von 'Kultur' in einem spezifisch vormodernen Sinne des Wortes: als Prozeß einer Kultivierung von 'Natur'. Des Simplicius Kultivierungsarbeit ist vielmehr zugleich auch das, und zwar: erfolgreiche Projekt, die insulare Welt und alles, was in ihr der Fall ist, in Texte zu transformieren.