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Die litoralbewohnende Milbenart Macrocheies superbus ist carnivor, ohne enge ernährungsbiologische Spezialisierung. Die Spermaübertragung erfolgt in Form einer Podospermie. Die Entwicklung vom Ei zum Adultus dauert 2-3 Monate; sie ist nahrungs- und temperaturabhängig. Die Larve lebt nur wenige Stunden, ohne zu fressen.
Beiträge zur Kenntnis von Halolaelaps (Halolaelaps s. str.), (Acari: Gamasida: Halolaelapidae)
(1998)
Es werden Milben der Gattung Halolaelpas Berlese & Trouessart, 1889 beschrieben und der Untergattung Halolaelaps (Halolaelaps s. str.) zugeordnet. Folgende Arten werden neu beschrieben: Halolaelaps (Halolaelaps) decemsetosus sp. nov., Halolaelaps (Halolaelaps) weberi sp. nov., Halolaelaps (Halolaelaps) hyatti sp. nov. und Halolaelaps (Halolaelaps) ishikawae sp. nov. Für die Weibchen der Halolaelaps (Halolaelaps)-Arten wird ein Bestimmungsschlüssel aufgestellt.
Im Vorder- und Rückendeckel des Cod. 250 der Stiftsbibliothek Kremsmünster (...) um 1400, ‚In librum quartuor sententiarum’, waren je ein Pergamentdoppelblatt einer Pergamenths. des späten 13. Jahrhunderts in 4° eingeklebt. (...) Über dem Liedtext [des ersten Blattes] stehen, und zwar über allen 3 Strophen, linienlose Neumen. Diese Aufzeichnung der Melodie für mehrere Strophen ist nicht ungewöhnlich, wenngleich auch nicht der Normalfall: sie ist im Codex buranus ebenso belegt wie in jüngeren Liederhss. (...) Hier liegt eine der frühen musikalischen Quellen des Minnesangs vor, älter sind nur der Codex buranus um 1250 (...), Walther N, Schreibers Fragment (beide vor 1300), etwa gleichaltrig die Frankfurter Niedhartbruchstücke O (erste Hälfte des 14. Jahrhunderts) (...).
Fritillaria meleagris L. ist eine in Norddeutschland seltene und in ihrem Vorkommen stark gefährdete Art feuchter bis nasser extensiv genutzter Grünlandstandorte. Es wird ein relativ junges Vorkommen innerhalb einer Crepis paludosa-Juncus acutiflorus-Geselischaft beschrieben. Der etwa 1O-jährige Bestand zeigt eine Ausbreitungstendenz. Neben Untersuchungen zum Standort und zur Vergesellschaftung der Schachblume konnten einige Beobachtungen zur Ausbreitungsbiologie durchgeführt werden, die, unter Einbeziehung des Lebenszyklus, eine streßmeidende Lebensstrategie erwarten lassen. Von 124 blühenden Individuen gelangten nur 18 zur Fruchtreife. Die Fruchtkapseln beinhalteten jeweils durchschnittlich 114 flug- und schwimmfähige Samen. Von den Samen konnten 11-20 % innerhalb eines Radius von 25 cm um die Mutterpflanze wiedergefunden werden. Rund 45 % der Individuen traten truppweise in Gruppen von 3 bis 9 Exemplaren auf.
Alte Themen, auch unter neuen Vorzeichen nachspielbar [Volker Mertens fragt] nach ihrer Realisierbarkeit im höfischen Tristanroman des späten 12. und frühen 13. Jahrhundert, wie er von den beiden unvollständigen Werken des Thomas von Britannien und Gottfrieds von Straßburg repräsentiert wird. (…) Drei Szenen (…) [greift er heraus]: Tristans Pygmalion-Situation im Bildersaal, die allegorische Liebesapotheose der Minnegrotte und den mythischen liebebegründenden Trank.
Bobrowskis Roman 'Levins Mühle' spielt im westpreußischen Grenzland, "immer im Polnischen, aber zwischen Deutschland und Rußland". Es treten darin "katholische Polen und polnische Juden und jüdische Zigeuner [...] und zigeunerische Italiener" sowie einige "ganz ausnehmend" Deutsche auf. Die vor allem vonseiten Letzterer betriebene Zurichtung dieses 'unheilbar pluralen Raums' gemäß einer Homogenität betonenden und auf Abgrenzung abzielenden nationalstaatlichen Erzählung wird in Bobrowskis Text als ideologisch aufgeladene Verschiebung sozialer Konflikte vor Augen geführt. Während die ironisch-kritische Darstellung der nationalen Diskurse in Ostmitteleuropa in 'Levins Mühle' sehr deutlich angelegt ist, zeigt eine Lektüre unter Bezug auf Homi K. Bhabhas 'Verortung der Kultur' darüber hinaus gehende Momente von Hybridisierung und ambivalenter Mehrfachkodierungen. Vor dem Hintergrund postkolonialer Theorie verlieren die Besonderheiten der Figuren - wie der Erzählersprache, der Namengebung und der Lokalisierung jeden lokalanekdotischen Charakter und zeigen ein Widerstandspotenzial gegenüber den Homogenisierungs-und Abgrenzungsbewegungen nationaler Diskurse.
In der oberen Mittelradde-Niederung wurden im Jahr 2005 das Ansiedlungsverhalten und der Bruterfolg von Wiesenlimikolen auf konventionell bewirtschafteten und geschützten Flächen mit angepasster Bewirtschaftung untersucht. Das konventionell bewirtschaftete Gebiet umfasste ca. 84 ha, das angrenzende Vertragsnaturschutzgebiet wies eine Fläche von ca. 120 ha auf. Durch wöchentliche Kontrollen wurden in beiden Gebieten zwischen Mitte März und Ende Juli die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und die Brutvogelbestände ermittelt. Der Schlupferfolg von Limikolengelegen wurde im Vertragsnaturschutzgebiet durch Gelegekontrollen verifiziert, wobei gefundene Gelege mit Thermologgern ausgestattet wurden. Im konventionell bewirtschafteten Gebiet war eine Nestersuche nicht möglich. Hier sind stattdessen, wie im Vertragsnaturschutzgebiet auch, Küken führende Brutpaare gezählt worden.
Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung beider Gebiete unterschied sich grundlegend: Im konventionell bewirtschafteten Kontrollgebiet wurden im Zeitraum Ende März/Anfang April alle Grünlandflächen gewalzt oder geschleppt, einige danach zusätzlich mit Gülle gedüngt. Im Vertragsnaturschutzgebiet erfolgte im Frühjahr keine maschinelle Bearbeitung der Grünländer. Fast alle Grünlandflächen wurden zunächst gemäht: Während im Kontrollgebiet ab dem 10.05. mit der Mahd begonnen wurde, erfolgte der erste Grasschnitt im Vertragsnaturschutzgebiet Ende Juni. Aufgrund des strukturellen Wandels in der Landwirtschaft sind im Kontrollgebiet viele Grünländer in Ackerflächen umgewandelt worden. Die feuchteren Ackerflächen wurden vor allem mit Sommergetreide und Mais bestellt, wobei die Einsaat in der zweiten Aprilhälfte erfolgte. Im Vertragsnaturschutzgebiet fehlten bewirtschaftete Ackerflächen völlig. Im Vertragsnaturschutzgebiet wurden 20 Kiebitzgelege gefunden, die von insgesamt 22 Brutpaaren stammten. Die Schlupfrate der Gelege lag bei 66 %. Gelegeverluste wurden fast ausnahmslos durch nachaktive Prädatoren verursacht.
Der Schlupf der Kiebitzgelege begann Ende April mit einem Höhepunkt in der ersten Maiwoche. Zu dieser Zeit wurden auch die meisten Küken führenden Kiebitzpaare beobachtet. Im konventionell bewirtschafteten Kontrollgebiet erfolgte im Laufe des Aprils zunächst eine auffällige Verlagerung der Kiebitzreviere. Wurden Anfang April noch etwa die Hälfte aller Paare auf Grünland angetroffen, so siedelten Anfang Mai fast alle Kiebitze auf frisch eingesäten Getreide- und Maisäckern. Der Schlupf der Kiebitzgelege setzte hier etwa 3-4 Wochen später ein als im Vertragsnaturschutzgebiet. Dies bedeutet, dass fast alle im Kontrollgebiet siedelnden Kiebitze ihre Erstgelege verloren haben müssen, vermutlich ganz überwiegend durch landwirtschaftliche Einflüsse. Dennoch lag der Reproduktionserfolg des Kiebitzes im Kontrollgebiet höher als im Vertragsnaturschutzgebiet (0,8 vs. 0,4 Küken pro Brutpaar). Auch Uferschnepfe und Großer Brachvogel siedelten in wenigen Paaren in beiden Gebieten. Schlupf- und Bruterfolge stellten sich bei ihnen ausschließlich auf Vertragsnaturschutzflächen ein.
Die vorliegende Studie setzt sich zum Ziel, die bestehende Analogie von zwei Märchen zu untersuchen. Es handelt sich um das Märchen "Mawu et ses trois enfants" aus Togo und Grimms Märchen "Der Arme und der Reiche". Bei der Untersuchung kommt ein wichtiger Punkt zum Vorschein: Beide Male geht es um Gott, der Menschen auf eine Probe stellt. In "Mawu et ses trois enfants" zum Beispiel hat Gott drei Söhne, deren Gehorsamkeit ihm gegenüber er überprüft. In "Der Arme und der Reiche" hingegen kommt er in Gestalt eines einfachen Reisenden zu Besuch zu einem reichen Mann und dann zu einem armen. Die Weise, wie sich die Besuchten in den jeweiligen Märchen verhielten und wie sie vom Gott belohnt worden sind, wird analysiert. Interessant ist es auch bei den zwei Märchen die Tatsache, dass obwohl sie aus so weit entfernten Ländern wie Togo und Deutschland stammen, jedoch Einflüsse nachweisen, die dazu beitragen, Brücken zwischen den vielfältigen Kulturen zu bilden und somit einen Dialog zwischen den Kulturen unterstützen.
Was (…) prädestiniert in besonderer Weise gerade die 'musealen Bestände' und was die Frage ihrer öffentlichen Präsentation oder Repräsentation zum Konfliktfeld übergreifender Auseinandersetzungen? (…) [Auf diese Frage versucht Peter Strohschneider eine Antwort, die auf die These zuläuft,] daß sich die Musealisierung von Schriften und Büchern (…) als paradoxe Bearbeitungsform einer Paradoxie verstehen lasse, welche die Bibliothek grundsätzlicher charakterisiert, insofern sie ein Speicher auch von einstmals hierarchischer Schrift ist. Im Hintergrund steht hierbei die Annahme, es gehöre zu den Momenten des Paradoxen, „daß es zu Situationen der Ununterscheidbarkeit führt, zu Situationen der Oszillation zwischen zwei Polen“ (Elena Esposito: Paradoxien als Unterscheidungen von Unterscheidungen. In: Hans Ulrich Gumbrecht. K. Ludwig Pfeiffer (Hrsg.): Paradoxien. Dissonanzen. Zusammenbrüche. Situationen offener Epistemologie, Frankfurt a.M. 1991. S. 37.): zu Bewegungen also, die sich nicht stillstehen lassen und die daher gerade in institutionellen Übergangsphasen sich anbieten als Medien der Artikulation der Veränderungsprozesse selbst.
Die Redaktion möchte in Kochia ein Forum für die Publikation von Chromosomenzahlen bieten. Die Beiträge in dieser Reihe sind als eigenständige Publikationen zu betrachten und zu zitieren. Wir folgen im Aufbau bewusst eingeführten und bewährten Reihen wie derjenigen über Chromosomenzahlen mediterraner Pflanzen in „Flora Mediterranea“. Zählungen von Taxa werden beginnend mit dieser Folge durchnummeriert. Die Herausgeber hoffen, mit dieser Reihe die Ermittlung von Chromosomenzahlen an Taxa der heimischen Flora zu fördern und vorhandenes Material publik zu machen.