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Versuch einer Gharakterisierung und Würdigung von Prof. Dr. Dr.Heinrich E. Weber und seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Batologie. Auflistung wichtiger Etappen bei der Aktivierung, Förderung, Betreuung und ständigen Unterstützung der mecklenburgischen Batologen durch Weber. Bedeutung, Bilanz und Darlegung einiger Ergebnisse aus der Rubus-Forschung in Mecklenburg-Vorpommern (mit 6 Verbreitungskarten). Gratulation und Dank des Autors zum 65. Geburtstag des Jubilars.
Aus dem norddeutschen Tiefland wird eine neue Brombeerart, Rubus exstans Walsemann & Stohr (Subgen. Rubus Sect. Corylifolii Lindley Ser. Subthyrsoidei (Focke) Focke) beschrieben.
Sie ist über benachbarte Gebiete von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg verbreitet. Der Beschreibung sind Abbildungen
und eine Verbreitungskarte sowie eine Aufzählung exemplarischer Herbarbelege beigefügt. Auf
Unterschiede zu ähnlichen Arten wird hingewiesen.
Die Fachsprachen existieren nicht als "selbständiges Sprachsystem" mit eigener grammatischer, Struktur und eigenem Wortschatz. Sie stellen nur Teile des Gesamtsystems der jeweiligen Nationalsprache dar, die häufig als Gemeinsprache bezeichnet wird. Die Fachsprachen sind vielmehr "durch Differenzierung und Erweiterung aus der Gemeinsprache" hervorgegangen, wobei die Gemeinsprache "die lexikalische Basis und das grammatische Gerüst für die Fachsprachen liefert". In diesem Sinne sind sie in erster Linie durch einen spezifischen Fachwortschatz und spezifische Verwendung gemeinsprachlicher grammatischer, morphologischer sowie lexikalischer Mittel oder die Häufigkeit bestimmter syntaktischer Strukturen und bestimmter Wortbildungstypen gekennzeichnet. […] Eine Fachsprache läßt sich sowohl von anderen Fachsprachen abgrenzen, als auch in sich differenzieren, weil sie auf verschiedenen kommunikativ-funktionellen Ebenen völlig unterschiedliche Besonderheiten und Funktionsstile besitzt. Bei der Fachabgrenzung zeigen sich große Schwierigkeiten, weil durch die Fortentwicklung der Wissenschaft ständig neue Fachgebiete entstehen, die verschiedene Disziplinen übergreifen und die gleichzeitig weiter untergliedert werden müssen. Trotz alledem könnten die Unterschiede zwischen den einzelnen Fachsprachen darin bestehen, daß jede Fachsprache ihre eigenen Merkmale besitzt und die allgemeinen fachsprachlichen Eigenschaften nicht in gleichem Maße darstellt. […] Die Fachsprachen können unter verschiedenen bzw. kommunikativen, funktionellen, pragmatischen, stilistischen, fach- oder textbezogenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Und daher werden sie unterschiedlich beschrieben. In diesem Sinne gibt es keine einheitliche Fachsprache. Jeder Fachbereich verfügt über seine eigene Fachsprache und damit über seine eigene Fachterminologie.
Das Naturschutzgebiet "Syenvenn" im Landkreis Grafschaft Bentheim umfaßt mit 194 ha Fläche den zentralen Moorkörper eines ehemals ausgedehnteren Hochmoorkomplexes. Die aktuelle Vegetation des Untersuchungsgebietes zeigt die verschiedensten Degenerations- und Regenerationsstufen der ursprünglichen Hochmoorvegetation. Neben ausgedehnten Pfeifengras-Beständen und Moorheide-Stadien prägt vor allem ein Birkenbuschwald als typische Sekundärvegetation entwässerter und teilabgetorfter Hochmoore das Vegetationsbild. In unregelmäßig über das Gebiet verteilten Torfstichen finden sich die bezeichnenden Verlandungsgesellschaften oligo-dystropher Moorgewässer. Die eindrucksvollsten Pflanzengesellschaften des Gebietes, das Erico-Sphagnetum magellanici und das Rhynchosporetum albae, kommen nur in wenigen regenerierenden Torfstichen vor, wo sie bereits deutliche Bult-Schlenken-Komplexe bilden. Ein Schema zur stufenweisen Degeneration intakter Hochmoorvegetation bis zum Birkenbuschwald vermittelt eine Vorstellung der Sukzessionsabläufe für das Gebiet bei anthropogenen Eingriffen in den Wasserhaushalt des Hochmoores. Der Mensch nutzte das Moor seit historischer Zeit zur Brenntorfgewinnung, zum Buchweizenanbau und zur Hudewirtschaft. Mitte des 20igsten Jahrhunderts begannen systematische Kultivierungsmaßnahmen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen, so daß im Schutzreservat nur der Kern des ehemals ca. 600 ha großen Hochmoores erhalten blieb. Torfabbau, Entwässerungs- und Kultivierungsmaßnahmen führten auch nach der Unterschutzsteilung zu gravierenden Störungen im Wasser- und Nährstoffhaushalt. Literatur Infolgedessen prägen heute verschiedene Degenerationsstadien ursprünglicher Hochmoor- und Feuchtheidegesellschaften das Vegetationsbild des Syenvenns. Pflanzengesellschaften des ehemaligen Hochmoorrandes besiedeln das Syenvenn deshalb nur noch in fragmentarischer Ausbildung oder sind gänzlich verschwunden. Heute spielen obendrein zahlreiche aerosolierte Stickstoff-Depositionen und andere Immissionen eine zunehmende Rolle für Veränderungen im Artenbestand der Hochmoor- und Heidegesellschaften (vgl. auch Twenhöven 1992). Künftige Entwicklungs- und Pflegekonzepte sollten zum Ziel haben, einen möglichst gebietstypischen Zustand wiederherzustellen. Dazu müssen vordringlich und möglichst rasch gezielte Wiedervernässungs- und Entkusselungsmaßnahmen durchgeführt werden. Für einen langfristigen Schutz reichen jedoch Pflege und Entwicklungsmaßnahmen allein nicht aus, vielmehr ist die Einbeziehung angrenzender landwirtschaftlicher Nutzflächen in die Planung notwendig, um Nährstoffeinträge in das Schutzgebiet so gering wie möglich zu halten.
Als Nachtrag zu "Neophytischs Kultur- und Anbaupflanzen als Kulturflüchtlinge des Rheinlandes" (Adolphi 1995) werden Neufunde und andere neue Beobachtungen mitgeteilt. Zu den bemerkenswerten Erstfunden gehören Malus toringo, Mirabilis jalapa, Morus nigra, Pistia stratiotes, Solidaga x erskinii, Spartium junceum und der Gattungsbastard x Mahoberberis.
Neben Biologie, Verbreitungsarealund Arealgrenzen der Mistel werden ihre aktuellen Vorkommen in Nordwestdeutschland vorgestellt. Da diese außerhalb des Hauptverbreitungsgebietes liegen, werden Beispiele natürlicher und künstlicher Ansiedlungen und deren Herkunft beschrieben, sowie mögliche Ursachen der Arealausweitung diskutiert.
Einfache Regeln – komplexe Strukturen : ein strukturanalytisches Experiment zum "Nibelungenlied"
(1997)
Der Erzähltyp der gefährlichen Brautwerbung läßt sich einerseits als eine konventionalisierte Matrix narrativer Elemente verstehen: ein spezifisches Raumprogramm, das zwei Machtbereiche durch eine allermeist als Meer erscheinende Schwellenwelt voneinander absetzt und aufeinander bezieht; eine distinkte Figurenkostellation sodann mit Werber, Werbungshelfer, Braut und Brautvater; schließlich ein Set von Episodenmustern wie Ratsszenen, Werbungsfahrt, Freierprobe, Kemenatenszene, Heimführung der Braut, über deren Abfolge die Handlung sich aufbaut. Andererseits ist diese Geschichtenmatrix als Ausfaltung ihrer Basisregel zu begreifen, wonach der Werber die Braut bekommt. Der Erzähltyp der gefährlichen Brautwerbung versteht sie demnach als Möglichkeit, das dieser Regel zugrundeliegende elementare Gesetz narrativ zu garantieren, daß nämlich in einem gegebenen Weltausschnitt stets nur der beste Mann und die schönste Frau zusammengehören. Insofern ist die gefährliche Brautwerbung ein Regulierungsmodell für die – vielleicht anthropologisch relativ stabilen – anarchischen Impulse von Gewalt und Begierde, Macht und Eros.
(…) Nun gibt es freilich auch insgesamt zwar schemagemäß organisierte Werbungserzählungen, die indes gleichwohl die Basisregel des Brautwerbungsmodells außer Kraft setzen, die damit seine angedeutete Garantieleistung problematisieren oder negieren und die darin die besonderen erzähllogischen und epistemologischen Vorraussetzungen des Schemas zu erkennen geben. Dieser Fall kann sich dann einstellen, wenn die männliche Protagonistenrolle konflikthaft so verdoppelt ist, daß neben den Werber ein Werbungshelfer tritt, der mit diesem um die Braut konkurriert. So geschieht es im 'Nibelungenlied', im Tristanroman und in der Geschichte von Herburt und Hilde, wie sie in der 'Thidrekssaga' und im 'Biterolf und Dietleib' erzählt wird.
Die zuerst als Ansprache bei einem Festakt der "Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden" formulierten Bemerkungen beziehen Überlegungen zu den kulturellen Folgen von Schrift und zu den Wachstumsschüben schriftlich gespeicherten Wissen auf die Institution der Bibliothek. Sie skizzieren deren kulturelle Gedächtnisfunktionen und leiten daraus auch Prinzipien des Verhältnisses von Bibliothek und Wissenschaft bzw. Universität ab.