BDSL-Klassifikation: 01.00.00 Allgemeine deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft > 01.07.00 Germanistik im Ausland
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O objetivo deste artigo é analisar as motivações e expectativas profissionais dos estudantes do curso de Pós-Graduação em Língua e Literatura Alemã de uma universidade pública brasileira no estado de São Paulo. A investigação foi realizada com base em um questionário respondido por 20 discentes do curso de pós-graduação dos programas de mestrado e doutorado daquela instituição em 2017, visando identificar os motivos que os levaram a optar por essa carreira e suas perspectivas de desenvolvimento profissional na área. A fundamentação teórica advém da perspectiva dos estudos de crenças discentes (SILVA 2007; BARCELOS 2001), mais especificamente dos estudos de crenças de alunos acerca da aprendizagem de línguas estrangeiras. A metodologia da pesquisa corresponde a um paradigma híbrido (MAYRING 2015; KUCKARTZ 2014; 2016) com características de pesquisa qualitativa e quantitativa. Os resultados apontam que os participantes do contexto investigado são, em grande parte, jovens com o desejo de atuar no ensino superior na área de sua formação. Porém, mesmo que o programa em que participam atenda de modo geral suas expectativas, há preocupações a respeito das dificuldades enfrentadas pela educação brasileira atual, algo que se expressa principalmente pela baixa valorização do papel e função docentes.
Quo vadis Germanistik im 21.Jahrhundert? Diese Frage stellt man sich immer häufiger im Fach Germanistik. Die Probleme, die sich hinter einer so formulierten Frage verstecken, betreffen nicht nur curriculare Entwicklungen in Rahmenlehrplänen in den Grund- und Oberschulen in Polen, sondern auch sinkende Deutschkenntnisse und sinkende Studentenzahlen, die gewisse Änderungen in Studienprogrammen erzwingen. Die Curricula, die im Studiengang Germanistik dargeboten werden, scheinen jedoch den Veränderungen der heutigen Welt immer weniger gewachsen zu sein, daher werden in vielen Fällen vorläufige Korrekturen oder Neuerungen vorgeschlagen. Im Beitrag wird versucht, diese Lage zu diagnostizieren und nach den Ursachen und Gründen für diesen Zustand zu suchen. Den Hintergrund bilden Rahmenlehrpläne für polnische Schulen für alle Bildungsetappen sowie Studienprogramme für das Fach Germanistik, die in Bezug auf die grammatische Kompetenz hin beurteilt werden. Der zentrale Begriff ist die grammatische Kompetenz, deren Umsetzung auf allen Bildungsetappen im Lichte der genannten Vorgaben analysiert wird.
Diyalog 2018/2
(2018)
Im Fachbereich der Deutschen Literatur beschäftigt sich der erste Artikel mit der Vielfältigkeit der Methoden und stellt einen neuen Ansatz zur Interpretation von Texten deutschsprachiger Volkslieder in den Mittelpunkt. Der zweite Beitrag fokussiert die historischen Figuren (Süleyman, Zrínyi und Theodor Körner) aus dem deutschen Knabenbuch von 1862 von Ludwig Eichrodt. Im dritten Beitrag lässt sich eine literaturpsychologische Annäherung an das Asberger-Krankheitsbild des Protagonisten Buchmendel von Stefan Zweig lesen. Im vierten Artikel dieser Rubrik steht der Roman "Der falsche Nero" von Lion Feuchtwanger als ein Roman im Un-Wandel der Zeiten im Fokus. Antisemitismus in Europa und seine Auswirkungen in der Literatur machen das Thema des fünften Beitrags aus. Die Rubrik Migrantenliteratur beinhaltet zwei Beiträge. Der erste Artikel hat die Romane von Rafik Schami als Ausgangspunkt und beschäftigt sich mit der Begegnung orientalischer Kultur und orientalischen Denkmustern in ihnen. Im zweiten Artikel geht es um "Ver-rückte Sprache im Berliner Ballhaus Naunynstrasse". [...]
Das Verhältnis Philologie vs. Studienbegleitender Deutschunterricht in der Auslandsgermanistik vor dem Hintergrund des ukrainischen Hochschulsystems wird in dem Beitrag von Anja Lange aus Kiew beleuchtet. Die momentan höhere Attraktivität des studienbegleitenden Deutschunterrichts erklärt die Autorin durch die besseren Berufsperspektiven gegenüber der klassischen Philologie.
Als DAAD-Lektorin, die sowohl Übersetzer an der Philologischen Fakultät als auch Maschinenbauer im studienbegleitenden Deutschunterricht am Kiewer Polytechnischen Institut benannt nach Ihor Sikorsky ausbildet, sieht die Autorin erhebliche Unterschiede sowohl im Studieninhalt als auch in den Berufsperspektiven, die ein Indiz dafür sein könnten, warum die klassische Philologie weniger Zulauf als der studienbegleitende Deutschunterricht hat.
Seit der Herausbildung des akademischen Faches Deutsch als Fremdsprache in den 1970er Jahren und im Anschluss an die Auseinandersetzung mit der Grundfrage nach Struktur und Konzeption des Faches in den 1990er Jahren des vorigen Jahrhunderts wird der Zusammenhang von Germanistik und Deutsch als Fremdsprache kontrovers diskutiert. Dabei stehen sich zwei Positionen gegenüber. Die erste Position deutet Germanistik und Deutsch als Fremdsprache in einer hyperonymischen Beziehung. Deutsch als Fremdsprache wird der Germanistik untergeordnet und dementsprechend als der Mediävistik, der germanistischen Linguistik und der germanistischen Literaturwissenschaft gleichberechtigt angesehen. In diesem Sinne erweist sich ein Studium des Deutschen als Fremdsprache als integraler Bestandteil einer Germanistikausbildung. Demgegenüber fasst die zweite Position Germanistik und Deutsch als Fremdsprache als zwei sich unterscheidende Fächer auf. Dabei wird Deutsch als Fremdsprache einer Fremdsprachenphilologie gleichgestellt, die im Unterschied zur Germanistik andere Erkenntnisinteressen verfolgt. Der Beitrag diskutiert im Lichte der in den 1990er Jahren geführten Strukturdebatte den komplexen Zusammenhang von Germanistik und Deutsch als Fremdsprache im Kontext des Lehrens und Lernens des Deutschen als Fremdsprache jenseits des deutschen Sprachraums. Dies wird exemplarisch am Beispiel des Studiums von Germanistik und Deutsch als Fremdsprache in Thailand gezeigt.
Der von der GGR (Gesellschaft der Germanisten Rumäniens), von der Universität Oradea und von der Christlichen Universität Partium veranstaltete 11. Internationale Kongress der Germanisten Rumäniens fand zwischen 04.-07. Juni 2018 in Oradea statt. Neben den drei allgemeinen Forschungsgebieten (Sprach- und Literaturwissenschaft, Didaktik) erschienen weitere drei Forschungsgebiete mit spezieller Ausrichtung. Unter dem Schwerpunkt "Interkulturalität in Aktion" hat man Themen wie: 4.1. Interreferenţialităţi cultural-literare româno-germane. Geteilte, gemeinsame Welt: Nebeneinander und Miteinander in Rumänien; 4.2. Deutschungarische Kulturtransferprozesse im mitteleuropäischen Raum, behandelt. Das Forschungsgebiet "Übersetzungswissenschaft und Konferenzdolmetschen" wurde in die Sektion 5 zugeordnet. Schließlich haben sich NachwuchswissenschaftlerInnen in der Sektion 6 - "Forum junger ForscherInnen" versammelt.
Diyalog 2018/1
(2018)
Im Fachbereich der Deutschen Literatur äußert sich der erste Artikel zur Autorinszenierung in Rolf Schneiders Erzählung "Metamorphosen". Eine Deutung orientalischer Spuren in Hofmannsthals lyrischem Drama "Die Hochzeit der Sobeide" bildet den Schwerpunkt des zweiten Artikels dieser Rubrik. Im dritten Beitrag dieses Fachbereichs geht es um das Leben und Schreiben von Wolfgang Hilbig und die Schwierigkeiten ein Mann zu sein. Der vierte Beitrag stellt "Leutnant Gustl" als eine repräsentative Figur für die Identitätdefizite in der Gesellschaft in den Mittelpunkt. Erich Maria Remarques Roman "Im Westen nichts Neues" bildet den Ausgangspunkt für die Analyse von 'Kriegstrauma' als eine der bedeutendsten Herausforderungen in der Antikriegsliteratur, was im fünften Beitrag der Rubrik Deutsche Literatur nachgelesen werden kann. Dem Fachbereich Komparatistik sind zwei Artikel zuzuordnen. Der erste stellt anhand eines episch dekadenten Dialogs einen dekadenten Vergleich des Todes in den Werken von Tezer Kıral und Hugo von Hofmannsthal in den Mittelpunkt. Im zweiten Beitrag erfolgt eine Analyse des Romans 'Yaban' von Yakup Kadri im Sinne der Dekadenz. Sieben Beiträge bearbeiten Themen aus der Erziehungswissenschaft bzw. aus dem DaF-Bereich. Überlegungen hinsichtlich der Vermittlung von Speicherstrategien beim Lernen mit der Wortliste des Goethe-Zertifikats B1 bilden den Fokus des ersten Beitrags dieser Rubrik. Der zweite Beitrag präsentiert Ergebnisse einer Studie zur fehleranalytischen Kompetenz der Studenten/innen in der Deutschlehrerausbildung. Der dritte Artikel analysiert und bewertet Sprachlernspiele in dem Lehrwerk 'MOMENT MAL 1' und 'MOMENT MAL 2'. Der vierte Beitrag dieses Fachbereichs ist in Türkisch verfasst und stellt Überlegungen zur Entwicklung von digitalen Spielen und zu gamifizierten Anwendungen in dem Fremdsprachenunterricht in den Mittelpunkt. Ebenfalls in Türkisch verfasst ist der fünfte Aufsatz, der bei der Lehre von Türkisch als Zweitsprache Nutzen aus den Modellen und Erfahrungen thematisiert, die bei der Vermittlung von Deutsch als zweite Sprache mit in Deutschland lebendenden Migranten gemacht worden sind. Thema des sechsten Artikels ist die Erforschung von Stereotypen in DaF- und TRaF-Lehrwerken und ihr Potenzial als Störfaktor oder Impulsgeber. Der letzte Beitrag des Bereichs Erziehungswissenschaft bzw. DaF fokussiert eine korpusbasierte Studie am Beispiel der Germanistikstudenten der Ege Universität, in der die pragmatisch-diskursive Fähigkeit in den mündlichen Prüfungsgesprächen analysiert wird. Dem Bereich Translationswissenschaft sind vier Aufsätze zugehörig. In dem ersten Beitrag wird eine empirische Studie präsentiert, die die Rolle sprachlicher und kultureller Kompetenz in der "Funktionalen Übersetzung" zum Thema hat. In Türkisch verfasst ist der zweite Artikel dieser Rubrik, der Maßstäbe der Textwahl im Übersetzungsunterricht behandelt. Informationen zur Konzeption des Türkischen Übersetzerlexikons werden im dritten Aufsatz gegeben. Der in Türkisch verfasste vierte Beitrag dieses Fachbereichs gibt einen allgemeinen Überblick über ins Türkische übersetzte deutsche Literatur. Der Forum-Teil ist dem in Türkisch verfassten Beitrag vorbehalten, der mit Edmund Husserl in Bezug auf das Museum des 11. Septembers als Erinnerungszeichen die Suche nach Sinn fokussiert. In der Rubrik Berichte werden im Rückblick Informationen zu zwei Konferenzen mitgeteilt. In dem ersten Tagungsbericht wird die Stärke und Rolle der deutschen Sprache in Mitteleuropa betont, so, wie sie in einer linguistischen Konferenz vermittelt worden ist. In dem zweiten Tagungsbericht werden Erfahrungen und Informationen zum XI. Internationalen Kongress der Germanisten Rumäniens wiedergegeben. Neben den Aufsätzen und Berichten gibt es in dieser Ausgabe auch eine in Türkisch geschriebene Rezension zum Werk "Lernabenteuer Deutsch - Das Geheimnis der Himmelsscheibe".
Die tschechische und die deutsche Wissenschaftssprache sind sich aufgrund der direkten geographischen Nachbarschaft und einer jahrhundertelangen Verbundenheit ähnlich. Dennoch bestehen Unterschiede, die im interkulturellen Kontakt zu Irritationen und Missverständnissen führen können. Agnes Goldhahn stellt kulturell bedingte Differenzen der sprachlichen Gestaltung tschechischer und deutscher Wissenschaftssprache am Beispiel Wissenschaftlicher Artikel aus dem Bereich der Linguistik vor. Neben einer Analyse des äußeren Textaufbaus geht sie auf die Sprachhandlung 'Textkommentierung' ein, was vor allem in den Bereichen der Personalität und Modalität große Unterschiede zwischen den tschechischen und den deutschen Texten offenbart.
[Goldhahn, Agnes: Tschechische und deutsche Wissenschaftssprache im Vergleich : wissenschaftliche Artikel der Linguistik / Agnes Goldhahn. - Berlin : Frank & Timme, [2017]. - 218 Seiten : Illustrationen. - (Forum für Fachsprachen-Forschung ; Band 133)
ISBN 978-3-7329-0332-0]
Vom 14. bis zum 16. September 2017 fanden am Institut für Germanistik der Universität Wrocław die VI. Linguistischen Treffen unter dem Titel 'Grenzen der Sprache, Grenzen der Sprachwissenschaft' statt. Die Treffen wurden vom Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Lehrstuhl für Angewandte Linguistik veranstaltet
Diyalog 2017/1
(2017)
Die Ausgabe 2017/1 liegt Ihnen vor und wir freuen uns sehr, Sie hiermit begrüßen zu dürfen. Reich an Themen und Autorenskala sind die Beiträge in folgende Rubriken einzuteilen: Im Fachbereich der Deutschen Literatur ist zunächst die Auseinandersetzung mit dem Scharlatanmotiv in dem Roman 'Geschichte der Abderiten' von Christoph Martin Wieland interessant. Als zweitens ist Ingeborg Rapoports Autobiografie 'Meine ersten drei Leben' zu nennen, in der exemplarisch nachgewiesen wird, inwiefern Interkulturalität und Engagement Hand in Hand gehen. Hierbei tritt Rapoport mit ihrem interkulturellen Engagement als Antikolonialistin auf, Nazismus- und Holocaustkritikerin und besonders aber auch als eine den Frieden suchende Autorin, deren Denkweise in die Nähe des Levinasschen Humanismus gerückt werden dürfte. Das Thema des dritten Beitrags ist die Erforschung der Schönheitsauffassung in deutschen und türkischen Volksmärchen. Das Schöne bezieht sich indessen ausschließlich auf weibliche Figurentypen der Märchenwelt beider Erzählkulturen. Allgemein Literaturwissenschaftlich ist der umfangreiche Aufsatz über leserorientierte Literaturtheorien und über die Positionierung des Lesers, in dem davon ausgegangen wird, dass die Auslegung eines literarischen Textes ohne den Leser nicht möglich ist, wobei "der implizite Leser" von Wolfgang Iser, "der Leser als Textproduzent" von Stanley Fisch und "der psychoanalytische Ansatz" von Norman N. Holland im Mittelpunkt stehen. Dem Fachbereich Sprachwissenschaft sind zwei Beiträge zuzuordnen, die zum Teil erziehungswissenschaftlich bezeichnet werden können: In dem ersten Beitrag geht es um deutsche suffixale Adjektivbildungen, die scheinbar keiner Systematik entsprechen wollen, sondern anscheinend in ihrer möglichen Verwendung der Konvention gehorchen. Der zweite Beitrag fokussiert die Schwierigkeit von förmlich ähnlichen Wörtern im Lehr- und Lernprozess. Im Fachbereich Translationswissenschaft wird zunächst ein übersetzungsphilosophischer Ansatz thematisiert. Im zweiten Aufsatz geht es um die Bedeutung der Notation beim Konsekutivdolmetschen und deren Ausübung auf universitärer Ebene. In dem dritten Aufsatz werden die geschichtlichen Hintergrundinformationen sowie die Affinität und die Gegensätze der Septuaginta und vom Stein der Rosetta ausführlich diskutiert. Dem Fachbereich "Erziehungswissenschaft" lassen sich drei Beiträge zuordnen. In dem einen Aufsatz werden die Geschichte und der Werdegang des Fernunterrichts in der Türkei und die Möglichkeiten für das Lernen des Deutschen als Fremdsprache durch Fernunterricht dargestellt. Im zweiten werden Ergebnisse einer kontrastiven Studie zur unterrichtsbezogenen Sprechangst von DaF-Lernenden in der Türkei und in Deutschland präsentiert. Das Thema der dritten Studie ist es, die Fremdsprachenniveaus der Akademiker an der Trakya Universität nach gewissen demographischen Variablen zu messen und die Verwendungszwecke der Fremdsprachen zu beschreiben.
Diyalog 2017/2
(2017)
Die vorliegende Ausgabe sticht mit Beiträgen aus den komparatistischen, imagologischen, sprach-, erziehungs- und translationswissenschaftlichen Fachbereichen der Germanistik hervor. Literaturwissenschaftlich sind die beiden ersten Beiträge, die sich mit dem Thema Döblin befassen ("Zum Geschlecht der Macht im Kolonialismus: Weiblichkeit, Männlichkeit und Asymmetrie in Alfred Döblins Amazonas-Roman" und Eine Untersuchung zur Erzählstruktur in der Erzählung "Die Ermordung einer Butterblume" von Alfred Döblin). Imagologisch geht es um die Untersuchung der Mädchenfigur aus der Perspektive der soziologischen Genderforschung („Alman Genç Kız Edebiyatı Bağlamında Genç Kız İmgesinin Toplumsal Cinsiyet Araştırmaları ile Analizi. Geleneksel Der Trotzkopf Romanından Modern Lady Punk'a Romanına Değişim Süreci”) und die "Bemerkungen zu Heiner Müllers Gedicht 'Fernsehen'", während sprachwissenschaftlich das Problem der Werbesprache diskutiert wird. Der Fachbereich "Erziehungswissenschaft" wird von drei BeiträgerInnen vertreten: Es geht hier einerseits um "Konzeption, Durchführung und Evaluation einer Ausspracheschulung für türkische DaF-Lehramtsstudierende des ersten Studienjahres" und andererseits um die Evaluation des Lehrbuchs "Schritt für Schritt Deutsch". Der dritte Beitrag thematisiert das "Exzerpieren in Deutsch als Fremdsprache im Lehramtsstudiengang in der Türkei". Translationswissenschaftlich werden "die Relevanz paratextueller Elemente beim Übersetzungsprozess" und "Übersetzungsstrategien der Kinderliteratur" diskutiert. Die Übersetzung der Kurzgeschichte "Das Brot" von Wolfgang Borchert bildet das Thema des dritten Beitrags aus diesem Fachbereich. Zwei Rezensionen ("Çeviri Atölyesi / Çeviride Tuzaklar" und "Wirksamkeit und Nachhaltigkeit vorintegrativer Spracharbeit") und Berichte über die internationale Tagungen "Beziehungskrisen: Deutsch-türkische Verhältnisse in Literatur und Film" in Izmir und über zwei internationale Symposien in Sivas (V. Uluslararası Batı Kültürü ve Edebiyatları Araştırmaları Sempozyumu) und in Amasya (Uluslararası Savaş ve Kültür Sempozyumu) runden die Ausgabe 2017/2 ab.
Diyalog 2016/1
(2016)
Die vorliegende Ausgabe sticht (abgesehen von einem interessanten Beitrag zum Thema Türkeiwahrnehmung in Ulrike Almut Sandigs Erzählung Die Blauen Augen Deiner Mutter, in der wir beobachten können, wie die Gezi-Park-Eskalation in der zeitgenössischen deutschen Literatur rezipiert wird) mit Beiträgen aus den sprach- und erziehungswissenschaftlichen Fachbereichen der Germanistik hervor. Sprachwissenschaftlich werden folgende Themen diskutiert: "Die Kausativierung im Deutschen und im Türkischen", "der Begriff des Objekts im Kontext der Verb-Aktion" und "Frauensprache als eine soziolinguistische Variable in visuellen Medien in der Türkei". Der Fachbereich "Erziehungswissenschaft" wird von vier BeiträgerInnen vertreten: Es geht hier einerseits um eine Studie über die in Fremdsprachenprüfungen, die von der staatlichen Zentrale für Universitätsaufnahmeprüfung (ÖSYM) vorbereitet und ausgeführt werden, vorkommenden Konjunktionen und andererseits um die Untersuchung des Faktors 'Sommerferien' beim Übergang von der Vorbereitungsklasse (DaF) in die Deutschlehrerausbildung. Der Beitrag über die unterstützende Rolle der Zeichentrickfilme beim Fremdsprachenlernen im frühen Alter gehört auch zu diesem Bereich. Im "Diskussionsbeitrag" über die Wikipedia.de wird versucht, diese als wichtige Informationsquelle transparenter zu machen und damit zu einer kreativ-kritischen Verwendung dieser freien Enzyklopädie beizutragen. Eine Rezension (Deutscher Orientalismus in Sprache und Bild) und zwei Berichte über die XIX. Internationale Tagung Kronstädter Germanistik in Rumänien und über die Konferenz zum My! Europe-Projekt in Tschechien runden die Ausgabe 2016/1 ab.
"Grenzüberschreitungen: Migration und Literatur aus der Perspektive der Literatursoziologie". Tagung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, 20.-21. Juni 2016
Die zeitgenössische Literaturproduktion reagiert seit Längerem auf Thematiken wie Kulturkonflikte, Fremdheit, Einwanderung und Migration. Das Forschungsprojekt Literature on the Move untersuchte die Migration von Autor(inn)en nach Österreich und deren Möglichkeiten bzw. Schwierigkeiten beim Eintritt in das Feld der österreichischen Literatur. Es wurde der Versuch unternommen, die Rahmenbedingungen, die Struktur und die Konsequenzen literarischer Produktion miteinander in Beziehung zu bringen und mit Hinblick auf die literarischen Texte zu analysieren.
"Vielfältige Konzepte - Konzepte der Vielfalt: Interkulturalität(en) weltweit". Internationale Tagung der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik e.V. (GiG) in Ústí nad Labem und Prag, 04.-09. Oktober 2016
Vom 4. bis 9. Oktober 2016 fand in Ústí nad Labem und in Prag die Jahrestagung der GiG in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Germanistenverband unter der Schirmherrschaft des Kulturministers der Tschechischen Republik Mgr. Daniel Herman, des Regionspräsidenten von Ústí nad Labem Herrn Oldřich Bubeníček, des Rektors der J. E. Purkyně-Universität in Ústí nad Labem doc. RNDr. Martin Balej, Ph.D., der Oberbürgermeisterin der Stadt Ústí nad Labem Frau Ing. Věra Nechybová und der Stadträtin der Hauptstadt Prag Ing. Irena Ropková statt. Die wissenschaftliche Leitung hatten Dr. habil. Renata Cornejo (Ústí nad Labem), Prof. Dr. Manfred Weinberg (Prag) und Prof. Dr. Gesine Lenore Schiewer (Bayreuth) inne.
Das wissenschaftliche Interesse auf dem Feld der Germanistik ist in den letzten Jahren in Rumänien, besonders nach der politischen Umgestaltung des Landes sehr stark gestiegen. Der Fachbereich Germanistik der West-Universität Temeswar veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Österreich-Bibliothek Temeswar, der Gesellschaft der Germanisten Rumäniens (Zweigstelle Temeswar) und dem Deutschem Kulturzentrum Temeswar zwischen dem 20.-22. Oktober 2016 ihre internationale Tagung zum Thema Germanistik zwischen Regionalität und Internationalität: 60 Jahre Temeswarer Germanistik.
Diyalog 2016/2
(2016)
Die vorliegende Ausgabe sticht mit Beiträgen aus den komparatistischen, imagologischen, sprach-, erziehungs- und translationswissenschaftlichen Fachbereichen der Germanistik hervor. 'Literaturwissenschaftlich' sind die beiden ersten Beiträge, die sich vor allem 'komparatistisch' mit dem Thema Kafka befassen ("Kafka und sozialistischer Realismus im Blick von Peter Weiss. Eine Abhandlung anhand der Verweise des Romans 'Ästhetik des Widerstands' auf die Romane 'Das Schloss' von Kafka und 'Barrikaden am Wedding' von Neukrantz" und "Recht am Bruchpunkt: Individualitäts- Identitäts- und Zugehörigkeitsproblematik in den Romanen 'Der Proceß' von Franz Kafka und 'Das Tagebuch' von Isa von Melih Cevdet Anday"). 'Imagologisch' geht es um die "Möglichkeiten und Grenzen der Übersetzung des Fremden in das Eigene am Beispiel Georg Forsters 'Reise um die Welt'", während 'sprachwissenschaftlich' das folgende Problem diskutiert wird: "Syntaktische und semantische Fehler in den von Online-Übersetzungsprogrammen übersetzten Texten - Sprachkombination Deutsch-Türkisch/Türkisch-Deutsch". 'Translationswissenschaftlich' werden "der Begriff Translationskompetenz und seine Implikationen hinsichtlich der akademischen Translationsdidaktik" und "Abnormitäten oder Analogien bei Übersetzungen deutscher und türkischer Nebensatzkonstruktionen" diskutiert. Die Übersetzung von literarischen Titeln am Beispiel von Thomas Manns Erzählung 'Die Betrogene' und ihre Übersetzungen ins Türkische bildet das Thema des dritten Beitrags dieses Fachbereichs. Der Fachbereich "Erziehungswissenschaft" wird von zwei BeiträgerInnen vertreten: Es geht hier einerseits um eine Studie über Gebrauch und Aktivierung des Grammatikwissens in den vier Fertigkeiten im DaF-Unterricht und andererseits um die Untersuchung der Effizienz der Lehrmethoden bei der Vermittlung berufsbezogener Sprachkenntnisse der Tourismusbranche. Zwei Rezensionen ("…Deutsch-türkische Erzähltexte im interkulturellen Literaturunterricht…" und "Reflexionen über Entfremdungserscheinungen in Christa Wolfs 'Medea. Stimmen'") und Berichte über die internationale Tagung "Germanistik zwischen Regionalität und Internationalität: 60 Jahre Temeswarer Germanistik" und über das internationale Symposium "Zum 100. Geburtstag des Dichters Oğuz Tansel und die türkische Märchenwelt" runden die Ausgabe 2016/2 ab.
Mit Hilfe der Sprache verstehen wir einander, kommunizieren wir mit den Menschen um uns herum, denken wir über Dinge und Vorgänge nach; die Sprache hilft uns die Welt und die Menschen um uns zu erfassen. Die Sprachen, die sich gleichzeitig mit den menschlichen Gemeinschaften entwickeln, eignen wir uns nicht nur an und benutzen sie, sondern wir erforschen sie auch. Die Erforschung der Sprachen hat auf allgemeiner Ebene weltweit eine sehr lange Tradition. Auf ihre Entwicklung haben einen bedeutenden Einfluss nicht nur die „traditionellen“ Wissenschaftsdisziplinen wie zum Beispiel die Linguistik, die Literaturwissenschaft, die Pädagogik oder die Geschichtswissenschaften, sondern auch sich stetig etablierende neuere Wissenschaften, zu denen etwa die Soziolinguistik, die Psycholinguistik, die Kontakt- oder Areallinguistik oder die Fremdsprachendidaktik gehören. Wie zum Teil bereits durch einige soeben genannte wissenschaftliche Disziplinen angedeutet, wird die Erforschung der Sprachen durch die gesellschaftspolitische Entwicklung eines konkreten soziokulturellen und regional eingeschränkten Umfelds während einer bestimmten zeitlich begrenzten Epoche beeinflusst. Eine der wichtigsten Herausforderungen für die heutige Gesellschaft ist neben der Entwicklung einer funktionellen Mehrsprachigkeit des Einzelnen auch die Respektierung sprachlicher wie kultureller Vielfalt, die Wahrnehmung der Sprache als identitätsbestimmendes und identitätsentwickelndes Phänomen sowie als wichtiger Bestandteil unseres gemeinsamen kulturellen Erbes.
In diesem Verständnis wurde die Konferenz Deutsch ohne Grenzen zum Anlass für eine internationale wissenschaftliche Diskussion über die aktuelle Entwicklung im Bereich der multidimensional und transnational aufgefassten germanistischen Linguistik und Literaturwissenschaft, ausgewählter Gesellschaftswissenschaften sowie der Didaktik im Fach Deutsch als Fremdsprache im europäischen Kontext.
Der vierteilige Sammelband beinhaltet den Großteil der im Verlauf dieser Konferenz präsentierten theoretischen und empirischen Beiträge, die im September 2014 an der Pädagogischen und an der Philosophischen Fakultät der Südböhmischen Universität in České Budějovice stattgefunden hat. Ihr Hauptorganisator war der Germanistenverband der Tschechischen Republik. An der Konferenz nahmen 142 Fachleute aus elf Ländern teil. [...]
Der vorliegende Teil des Sammelbandes stellt die linguistische Sektion dar, in der das Phänomen Grenze als eines der Zentralthemen der gegenwärtigen linguistischen Forschung thematisiert wurde. Die einzelnen Beiträge konzentrierten sich auf die Frage, ob die Sprache als Kommunikationsmittel wirklich ohne Grenzen ist. Hinsichtlich der Komplexität der natürlichen Sprachen ist die Frage völlig berechtigt, ob gewisse Grenzen wirklich bestimmt werden können, sollen oder sogar müssen, wenn diese komplexen symbolischen Systeme verstanden bzw. auf metasprachlicher Ebene beschrieben werden sollen. Dank der Vertretung von Vortragenden aus mehreren Ländern konnte die Problematik im Kontext der tschechischen wie auch der internationalen germanistischen Forschung untersucht werden. Außer anderem kann auch diese Grenzüberschreitung und die damit verbundene Konfrontation von diversen Perspektiven der Erforschung des Gegenwartsdeutschen für einen bedeutenden Beitrag dieser Konferenz gehalten werden. Dem Wort Grenze wird auch der gesamte erste Aufsatz dieses Sammelbandes gewidmet, in dem dieses Wort vom lexikalischen und stilistischen Gesichtspunkt aus sehr ausführlich untersucht wird.
Die einzelnen Studien spiegeln die aktuelle empirische und theoretische Erforschung der deutschen Sprache wider, wobei sie diverse Schwerpunkte akzentuieren. In den ersten Beiträgen steht die Diachronik im Fokus. Sie widmen sich unter anderem der Beschreibung von mittelalterlichen medizinischen Texten, den sog. Zaubersprüchen, Segen und Beschwörungen, und ihrer sprachlichen Charakterisierung, der historischen Semantik und Möglichkeiten deren Erforschung am Beispiel von historiographischen Texten, der frühen Kodifizierung der deutschen Zeichensetzung, der Problematik der geschriebenen Sprache in der Zeit des Humanismus an der böhmisch-sächsischen Grenze, der Distribution und Funktion von Phraseologismen in journalistischen Texten der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, den deutschen Dialekten in Mähren und der Rolle der Sprache, die sie als Kommunikationsmittel einer bestimmten Nation hinsichtlich der historischen Soziolinguistik erfüllt.
Mit Hilfe der Sprache verstehen wir einander, kommunizieren wir mit den Menschen um uns herum, denken wir über Dinge und Vorgänge nach; die Sprache hilft uns die Welt und die Menschen um uns zu erfassen. Die Sprachen, die sich gleichzeitig mit den menschlichen Gemeinschaften entwickeln, eignen wir uns nicht nur an und benutzen sie, sondern wir erforschen sie auch. Die Erforschung der Sprachen hat auf allgemeiner Ebene weltweit eine sehr lange Tradition. Auf ihre Entwicklung haben einen bedeutenden Einfluss nicht nur die „traditionellen“ Wissenschaftsdisziplinen wie zum Beispiel die Linguistik, die Literaturwissenschaft, die Pädagogik oder die Geschichtswissenschaften, sondern auch sich stetig etablierende neuere Wissenschaften, zu denen etwa die Soziolinguistik, die Psycholinguistik, die Kontakt- oder Areallinguistik oder die Fremdsprachendidaktik gehören. Wie zum Teil bereits durch einige soeben genannte wissenschaftliche Disziplinen angedeutet, wird die Erforschung der Sprachen durch die gesellschaftspolitische Entwicklung eines konkreten soziokulturellen und regional eingeschränkten Umfelds während einer bestimmten zeitlich begrenzten Epoche beeinflusst. Eine der wichtigsten Herausforderungen für die heutige Gesellschaft ist neben der Entwicklung einer funktionellen Mehrsprachigkeit des Einzelnen auch die Respektierung sprachlicher wie kultureller Vielfalt, die Wahrnehmung der Sprache als identitätsbestimmendes und identitätsentwickelndes Phänomen sowie als wichtiger Bestandteil unseres gemeinsamen kulturellen Erbes.
In diesem Verständnis wurde die Konferenz Deutsch ohne Grenzen zum Anlass für eine internationale wissenschaftliche Diskussion über die aktuelle Entwicklung im Bereich der multidimensional und transnational aufgefassten germanistischen Linguistik und Literaturwissenschaft, ausgewählter Gesellschaftswissenschaften sowie der Didaktik im Fach Deutsch als Fremdsprache im europäischen Kontext.
Der vierteilige Sammelband beinhaltet den Großteil der im Verlauf dieser Konferenz präsentierten theoretischen und empirischen Beiträge, die im September 2014 an der Pädagogischen und an der Philosophischen Fakultät der Südböhmischen Universität in České Budějovice stattgefunden hat. Ihr Hauptorganisator war der Germanistenverband der Tschechischen Republik. An der Konferenz nahmen 142 Fachleute aus elf Ländern teil. [...]
Der vorliegende Teil des Konferenzbandes enthält Beiträge aus der Sektion Didaktik Deutsch als Fremdsprache. Diese Beiträge harmonisieren mit der aktuellen Entwicklung im Bereich des Fremdsprachenunterrichts, der durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst wird, u. a. durch die neuesten Befunde der Wissenschaften, die sich mit der Erforschung der Lernprozesse und des Sprachenunterrichts befassen, ebenso wie durch politische, sprachpolitische oder wirtschaftliche Faktoren. In Europa gewinnen die Fremdsprachenkenntnisse in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung. Das hat zur Folge, dass neue Sichtweisen auf den Fremdsprachenunterricht und dessen Erforschung gesucht werden und sich etablieren.
Die einzelnen Studien reflektieren den aktuellen Stand der theoretischen und der empirischen Forschung auf dem Gebiet der Fremdsprachendidaktik in ihrem breiten Forschungsspektrum sowie die Implikationen von deren Ergebnissen für den Fremdsprachenunterricht. Sie fokussieren nicht nur auf Lern- und Lehrprozesse bei Fremdsprachen auf allgemeiner Ebene, sondern akzentuieren im Hinblick auf den Konferenzschwerpunkt auch Fragen des Deutschunterrichts. Deutsch wird in letzter Zeit im gesamteuropäischen Kontext zu einer typischen zweiten Fremdsprache (L3) auf Primar- wie Sekundarstufe. Der Band enthält aber auch Studien, die hemen wie Deutschunterricht für Vorschulkinder oder aber für tschechische Germanistik- oder DaF-Studierende bearbeiten. Des Weiteren werden hier Studien zu folgenden hemen präsentiert: früher Fremdsprachenunterricht, Mehrsprachigkeit, Professionalisierung der FremdsprachenlehrerInnen, Entwicklung von sprachlichen Fertigkeiten, Aussprache und Grammatik im Deutschunterricht, Motivation, Analyse von Fremdsprachenlehrwerken, (inter)kulturelle Aspekte des Deutschunterrichts, literarische Texte und bildende Kunst im Deutschunterricht, Arbeit mit Fehlern und kontrastive Linguistik.
Mit Hilfe der Sprache verstehen wir einander, kommunizieren wir mit den Menschen um uns herum, denken wir über Dinge und Vorgänge nach; die Sprache hilft uns die Welt und die Menschen um uns zu erfassen. Die Sprachen, die sich gleichzeitig mit den menschlichen Gemeinschaften entwickeln, eignen wir uns nicht nur an und benutzen sie, sondern wir erforschen sie auch. Die Erforschung der Sprachen hat auf allgemeiner Ebene weltweit eine sehr lange Tradition. Auf ihre Entwicklung haben einen bedeutenden Einfluss nicht nur die „traditionellen“ Wissenschaftsdisziplinen wie zum Beispiel die Linguistik, die Literaturwissenschaft, die Pädagogik oder die Geschichtswissenschaften, sondern auch sich stetig etablierende neuere Wissenschaften, zu denen etwa die Soziolinguistik, die Psycholinguistik, die Kontakt- oder Areallinguistik oder die Fremdsprachendidaktik gehören. Wie zum Teil bereits durch einige soeben genannte wissenschaftliche Disziplinen angedeutet, wird die Erforschung der Sprachen durch die gesellschaftspolitische Entwicklung eines konkreten soziokulturellen und regional eingeschränkten Umfelds während einer bestimmten zeitlich begrenzten Epoche beeinflusst. Eine der wichtigsten Herausforderungen für die heutige Gesellschaft ist neben der Entwicklung einer funktionellen Mehrsprachigkeit des Einzelnen auch die Respektierung sprachlicher wie kultureller Vielfalt, die Wahrnehmung der Sprache als identitätsbestimmendes und identitätsentwickelndes Phänomen sowie als wichtiger Bestandteil unseres gemeinsamen kulturellen Erbes.
In diesem Verständnis wurde die Konferenz Deutsch ohne Grenzen zum Anlass für eine internationale wissenschaftliche Diskussion über die aktuelle Entwicklung im Bereich der multidimensional und transnational aufgefassten germanistischen Linguistik und Literaturwissenschaft, ausgewählter Gesellschaftswissenschaften sowie der Didaktik im Fach Deutsch als Fremdsprache im europäischen Kontext.
Der vierteilige Sammelband beinhaltet den Großteil der im Verlauf dieser Konferenz präsentierten theoretischen und empirischen Beiträge, die im September 2014 an der Pädagogischen und an der Philosophischen Fakultät der Südböhmischen Universität in České Budějovice stattgefunden hat. Ihr Hauptorganisator war der Germanistenverband der Tschechischen Republik. An der Konferenz nahmen 142 Fachleute aus elf Ländern teil. […]
Die Studien des literaturwissenschaftlichen Bandes weisen eine breite Palette historischer und methodischer Aspekte des Rahmenthemas „Deutsch ohne Grenzen“ auf, ergänzt von einer großen Zahl an Einzelstudien, die vor allem der aktuellen, der Gegenwartsliteratur gewidmet sind. Das Thema wurde so sichtbar in seiner historischen Profilierung und Kontinuität, vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert, wo Kulturaustausch eine Selbstverständlichkeit geworden ist, Grenzen allenfalls noch politisch, nicht mehr aber kulturell definiert werden. Grenzen werden in der Literatur transzendiert und destruiert, und dabei kommt es oft auch zu interessanten sprachlichen Grenzüberschreitungen. Immer wieder wird die Stabilität bzw. Fragilität von Identitäten wie „Deutsch-Sein“ oder „deutsche Sprache“ diskutiert, in Frage gestellt. Grenzen nationaler Zuschreibungen oder Körpergrenzen sind an den Rändern dieser Grenz-Vermessungen zu beobachten, zwischen Magie und Realismus, Krieg und Frieden. Die Literatur ist und war immer schon ein liquides Medium, das sich um jedwede Grenzen nie so recht gekümmert hat – der Band zeigt dies in der Breite wie in der Tiefe.