BDSL-Klassifikation: 19.00.00 1990 bis zur Gegenwart > 19.08.00 Gattungen und Formen > 19.08.05 Weitere Formen
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Die Editoren von Sammlungen moderner Sagen haben bisher selten Auskunft darüber gegeben, welche Texte sie ihren Lesern vorenthalten haben. Der vorliegende Aufsatz dient dem Autor dazu, dieses Defizit gegenüber seinen eigenen Editionen abzubauen und die in seinem Archiv befindlichen, zur Publikation in populären Anthologien ungeeigneten Erzählungen in Form von Kurzfassungen vorzulegen.
Der vorliegende Beitrag untersucht, ob und inwiefern sich der Begriff der 'interkulturellen Literatur' in Deutschland in seiner 'Ganzheit' und zugleich Differenziertheit bzw. Ambivalenz erfassen lässt, und überprüft in diesem Zusammenhang Chiellinos Entwurf der 'Topographie der Stimmen' auf seine 'Stimmigkeit' und Plausibilität. Dabei wird der Frage nachgegangen, welcher der 'polyphonen' interkulturellen Stimmen die deutsch schreibenden Autor/innen aus der ehemaligen Tschechoslowakei nach 1968 zuzuordnen und wo sie innerhalb eines solchen Konzepts zu positionieren wären. Am Beispiel der Erzählung "Wurzelsteine" von Katja Fusek wird schließlich das interkulturelle Potential eines solchen Textes, entsprechend der von Chiellino und Blioumi aufgestellten Kriterien, sichtbar gemacht und eingehender beleuchtet.
Die Gedächtnismetapher
(2006)
"Der Hypertext ist ein Dschungel, ein komplexes Netz aus Gedanken, in dem die Lesenden sich ihre eigenen Pfade suchen müssen und kein Pfad wie der andere ist. Hypertext – die griechische Vorsilbe "hyper" bedeutet "viel zu viel". Viel zu viel Text also? [...] Hypertext ist eine Folge der Wissensexplosion im 20. Jahrhundert und der damit einhergehenden Suche nach Formen, wie das sich rasend vermehrende Wissen und zunehmend komplexere Sachverhalte angemessen dargestellt werden können. Hypertexte sind wie Netze strukturiert, vielstimmig, dezentriert und durch Knoten oder Links verbunden [...] Hypertext ist der Vorstellung nach gebaut, wie Denken und Gedächtnis funktionieren.
Unser Denken ist - ein Selbstversuch von wenigen Sekunden bestätigt das - sprunghaft assoziativ und also nicht linear [...] Das WWW (World Wide Web) ist im Grunde ein aus Millionen von Hypertextdokumenten zusammengesetzter einziger monströser Hypertext, der sich ständig verändert [...] Anfang der neunziger Jahre war auf Arte eine Sendung zu sehen, in der ein Kritiker des Internets sagte, sich im World Wide Web informieren zu wollen sei dem Versuch vergleichbar, aus einem Feuerwehrschlauch Wasser zu trinken: Man bleibe dabei immer durstig [...] Was will ich? Wo bin ich? Wie komm ich da oder dort hin (und wie wieder zurück)? - nützliche Fragen, auch für Netznomaden."
Soweit www.rundumkultur.ch
Die griechische Präposition "hyper" bedeutet keineswegs "viel zu viel", sondern "über etwas hinaus, über etwas hinweg" und folglich auch "darüber, oberhalb, jenseits". Worüber hinaus also und jenseits wovon? Hypertext ist "vereinfacht gesagt eine Sammlung von verbundenen Textsegmenten. Diese Segmente sind miteinander durch sogenannte Links bzw. Hot-words verknüpft, markierte Wörter, die nach einem Mausklick zu dem Segment führen, dessen Adresse sie gespeichert haben. Da ein Textsegment mehrere Links aufweisen kann, [...] befinden sich die Segmente nicht in einer linearen Ordnung wie die Perlen einer Kette [...], sondern bilden die Form eines Netzes, das mehrere Wege von Knoten zu Knoten ermöglicht - der englische Terminus für ein Textsegment ist daher Node (Knoten)."
Die wechselvolle Geschichte der deutsch-tschechischen Beziehungen gehörte in den letzten zwanzig Jahren zu den so genannten enttabuisierten literarischen Themen. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob auch die Literatur für Kinder und Jugendliche diese Problematik themati-sierte. Mehrere Bücher wurden vorgelegt, einige davon reflektieren bio-graphische bzw. autobiographische Erlebnisse, die entweder relativ authentisch oder ganz verdichtet wiedergegeben werden.
Herausforderungen meistern, Krisen überwinden : über Ratgeberliteratur aus narratologischer Sicht
(2012)
Ratgebende Texte sind eine feste Größe im Buchmarkt. Ausweislich des Branchenmonitors des Börsenvereins des deutschen Buchhandels zählte im Jahr 2010 jedes siebte in Deutschland verkaufte Buch zum Marktsegment Ratgeber – im ersten Halbjahr 2011 sogar fast jedes sechste. Wenn im Folgenden der Frage nachgegangen werden soll, auf welche Art und Weise in diesen weit verbreiteten Texten Ratschläge an den Leser gebracht werden, welche Erzählstrukturen und -strategien auszumachen sind und welche Bedeutung ihnen zukommt, dann ist zunächst festzuhalten, dass Ratgeber aus mehreren Textsorten zusammengesetzt und zumeist nicht dominant erzählerisch angelegt sind – 'erzählerisch' in dem Sinne, dass ein Geschehen vergegenwärtigt wird. Vielmehr werden erzählende mit informativen, argumentativen, essayistischen und beschreibenden Passagen kombiniert. Ratgeberliteratur wird hier als Sammelbezeichnung für die als gedruckte Bücher vorliegenden Ratgeber (gegenüber Ratgebertexten in anderen Medien wie Zeitschriften, Filmen oder Internetforen) verstanden. Der Terminus Ratgeberliteratur zielt also auf eine mediale Spezifikation.
Zu den wertenden Klassifikationen, die bereits zu einem frühen Zeitpunkt unter den Vorzeichen politischer Korrektheit thematisiert und problematisiert wurden, gehört die "Rasse". Im Folgenden soll es um Dimensionen des Sagbaren in einem Diskursfeld gehen, das unmittelbar an diese Klassifikation anschließt, nämlich das Diskursfeld des "Fremden", "Anderen", "Ausländischen", und zwar bezogen auf die Tagesproduktion des deutschsprachigen Theaters des 19. Jahrhunderts als einer spezifischen medialen Konstellation. Es lässt sich zeigen, dass sich innerhalb weniger Jahrzehnte erhebliche Verschiebungen hinsichtlich der Frage vollzogen, was und wie über Fremde und die Ferne im populären, also auf ein Massenpublikum zielenden Theater gesprochen werden könne. Diese Verschiebungen waren nicht das Resultat von konkreten, im Theater wirksamen staatlichen Zensurbestimmungen oder -maßnahmen. Sie reflektierten vielmehr grundsätzliche Entwicklungen der politischen Ideologie.
Man nennt sie ,modeme Sagen‘, ,Großstadtlegenden‘ oder ,sagenhafte Geschichten von heute‘, im Englischen heißen sie ,contemporary legends‘, ,urban belief tales‘, ,belief legends‘ ,modern migratory legends‘, ‚rumor legends‘, ‚urban myths‘ oder – das ist heute der gebräuchlichste Name – ‚urban legends‘. […] Sehr häufig geht es um Ereignisse, die sich zerstörerisch auf den Körper auswirken, um Vergiftungen und Infektionen, Verstümmelungen und Tötungen. Modeme Sagen tragen sich in unserer Alltagswelt zu, an einem namentlich genannten Ort in der Nachbarschaft und zu einem bestimmten, unlängst vergangenen Zeitpunkt, und sie wurden nicht vom Erzähler selbst, aber vom Freund eines seiner Freunde erlebt. Sie erzählen von Ereignissen, die Tatsächlich an Schulen oder Universitäten, am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder am Urlaubsort geschehen sind. Ihre Überzeugungskraft schwindet allerdings, wenn der Hörer erfährt, dass die gleiche Geschichte auch anderswo erzählt wird. Moderne Sagen sind Wandersagen, die sich wellenartig über Länder-, Kultur- und Sprachgrenzen hinweg ausbreiten. Ein und derselbe Handlungskern wird an verschiedensten Orten erzählt und jeweils an die lokale Umgebung und die individuelle Gesprächssituation angepasst […]. Sie werden im Alltag ohne ästhetischen Geltungsanspruch von jedermann erzählt und gehört. Deshalb werden sie seit den 1960er Jahren von Ethnologen und Soziologen, aber kaum von Literaturwissenschaftlern untersucht.
Was ein Titelkopf verraten kann oder Zur Entwicklung des Titelkopfes dreier Minderheitszeitschriften
(2011)
Článek poukazuje na důležitost typografických prostředků při recepci psaných textů. Na příkladu záhlaví tří časopisů vydávaných v Polsku představiteli německé menšiny demonstruje, jak se význam psaného slova může měnit v závislosti na jeho okolí a jak může být účinek na čtenáře ovlivněn barvou, velikostí a typem písma, velikostí mezer a dalšími typografickými prostředky.
The article deals with the analysis of linguistic structures which are used in the language of contemporary drama to intensify the expression of emotion. A corpus of four postmodern dramas was compiled for this purpose: 'Tätowierung' by Dea Loher (1992), 'Herr Kolpert' by David Gieselmann (2000), 'Schwimmen wie Hunde' by Reto Finger (2004), and 'Ein Teil der Gans' by Martin Heckmanns (2007). The article is based on the hypothesis that the emotional level of a text can be expressed via linguistic means displaying strong intensity. A theoretical justification of this hypothesis is followed by the analysis of the corpus texts.
In diesem Beitrag gehe ich der Frage nach, welche Bedeutung der Herkunft von Autorinnen und Autoren, die in die deutsche Sprache eingewandert sind, im literaturwissenschaftlichen Diskurs, in Rezensionen ihrer Bücher und in biographischen Darstellungen beigemessen wird. Ich nehme dabei sowohl auf ihre Selbstpositionierungen in Essays und Interviews als auch auf die biographischen Darstellungen im Diskurs über sie und ihre Literatur Bezug. Wie wird der Zusammenhang zwischen den jeweiligen Lebensgeschichten und den Texten wahrgenommen und dargestellt? Welche Bedeutung hat ihre Migrationsbiographie für ihre Position im deutschsprachigen literarischen Feld? Letztlich stellt sich dabei die Frage nach den Möglichkeiten, einen transkulturellen bzw. transnationalen literarischen Raum zu schaffen, für den Mehrfachzugehörigkeiten konstitutiv sind und in dem die Herkunft von AutorInnen keine bestimmende Rolle spielt.